DE3606857A1 - Walzgeruest - Google Patents
WalzgeruestInfo
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- B21B27/02—Shape or construction of rolls
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Description
Die Erfindung betrifft ein Walzgerüst mit mindestens zwei
Stützwalzen sowie zwei zwischen diesen angeordneten und
über diese abgestützten Arbeitswalzen, bei dem die Ar
beitswalzen axial verschiebbar sind und die Länge der
Ballen dieser Arbeitswalzen die der Ballen der sie stützen
den Walzen mindestens um den Verschiebeweg der Arbeits
walzen überschreitet, so daß die Arbeitswalzen in allen
Verschiebungsphasen durch die volle Ballenlänge der sie
stützenden Walzen abgestützt sind.
Beim Walzen von Bändern werden die Arbeitswalzen, auch wenn
sie durch sie hintergreifende Walzen abgestützt sind, unter
Einwirkung der Walzkraft nach außen durchgebogen. Werden,
um eine Verformung des Walzspaltes zu kompensieren bzw.
zu vermeiden, Arbeitswalzen bombiert ausgeführt und/oder
Walzen durch Biegekraft beansprucht, so läßt sich zwar
der Walzspalt über seine wesentliche Länge auf ein vor
gegebenes Profil bringen, es sind jedoch unvorteilhaft
hohe Biegekräfte aufzubringen, und die über die Länge der
Mantellinien der Walzen auftretenden Stützkräfte weisen
unerwünscht hohe Extremwerte auf. Im Bandkantenbereich
auf das Walzgut ausgeübte Spannungsspitzen führen dazu,
daß das Profil des Walzspaltes sich im Bereiche der Band
kanten zu diesen hin nachteilig verengt.
Im Zuge der Bestrebungen, ein planes bzw. spannungsfreies
Produkt auch unter Anwendung nur geringer Biegekräfte zu
erreichen und den Austausch von Arbeitswalzen gegen solche
mit geänderter, anderen Belastungen angepaßter Bombierung
unnötig zu machen und wurden nach der DE-PS 22 60 256 axial
verschiebliche Arbeitswalzen und/oder Zwischenwalzen so
weit verschoben, daß das Ballenende einer der Walzen über
einer der Bandkanten und ein Ballenende der entsprechenden
gegenüberliegenden Walze über der gegenüberliegenden Ballen
kante steht. Auch hierbei ergibt sich prinzipiell ein Ab
fall der Dicke des gewalzten Materiales im Kantengebiet,
der sich jedoch durch geringes zusätzliches Verschieben der
Walzen modifizieren läßt.
Ein weiteres Walzgerüst nach der DE-PS 30 38 865 weist
Walzen besonderer Form auf, deren Querschnitte in einem
Längenbereich konvex und in einem anderen konkav verlaufen.
In einer Mittelstellung kompensieren sich die in Abhängig
keit von der Ballenlänge modifizierten Durchmesser, während
bei der Verschiebung in einer Richtung die Summe der Walzen
durchmesser mittig absinkt, während sie bei der Verschiebung
in der Gegenrichtung ansteigt. Hier läßt sich zwar die
Form der Walzspaltes im wesentlichen durch axiale Verschie
bung der Walzen direkt beeinflussen, die Kräfteverteilung
entlang der Mantellinien führt aber auch hier zu einem
Spannungsanstieg im Bereiche der Bandkanten und damit zu
einem Absinken der Banddicke im Kantenbereich.
Die Erfindung geht von der Aufgabe aus, Arbeitswalzen zu
schaffen, durch deren Verwendung bei optimaler axialer
Einstellung sowohl der Dickenabfall im Bandkantenbereich
vermieden wird als auch die üblichen Spannungsmaxima
im Bandkantenbereich vermieden werden, so daß eine Über
beanspruchung der Walzen vermieden und eine längere Stanz
zeit derselben erreicht werden.
Gelöst wird diese Aufgabe bei einem entsprechend der Gattung
ausgeführten Walzgerüst durch die Merkmale des Patentanspruches.
Insbesondere bei üblichen Walzvorgängen läßt sich die
geforderte ringförmige Mulde so über die Bandkante stellen,
daß die Arbeitswalze auch unter Belastung in diesem Be
reiche nicht in die gewünschte Kontur des Arbeitsspaltes
hineingedrängt wird, zumal die Abstützung der Arbeits
walze an der sie hintergreifenden Stütz- bzw. Zwischen
walze durch den folgenden Bund über die Breite des Walz
gutes hinaus gesichert ist. Damit ergibt sich nicht nur
die gewünschte Vermeidung des dicken Abfalles des Walz
gutes im Bandkantenbereich, auch die zwischen der Arbeits
walze und der diese stützenden Walze auftretenden Kräfte
weisen keine extremen Spannungsspitzen auf, wenn auch im
Bereiche der Mulde eine geringfügige Entlastung und im
Bereiche des benachbarten Bundes ein geringer Anstieg fest
zustellen sind. Diese Änderungen sind jedoch nur lokaler
Art, und durch Halten der vollen Kontaktlänge der stützen
den Walze ergibt sich keine wesentliche Änderung der Last
verteilung, und insbesondere werden lokale Spannungsspitzen
vermieden, die einen ungünstigen Einfluß auf das Bandprofil
haben könnten, insbesondere aber den Walzenverschleiß un
liebsam erhöhen und damit die Stanzzeit der Walzen nach
teilig verkürzen.
Zweckmäßige und vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung
sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Im einzelnen sind die Merkmale der Erfindung anhand der
folgenden Beschreibung in Verbindung mit diese illustrieren
den Zeichnungen erläutert. Es zeigt hierbei
Fig. 1 sche
matisch ein Vier-Walzen-Gerüst,
Fig. 2 diagramatisch den
Verlauf einer Mantellinie der Arbeitswalze mit unter
drücktem Nullpunkt,
Fig. 3 diagramatisch das sich hierbei
ergebende Walzbandprofil,
Fig. 4 die sich zwischen einer
Arbeitswalze der Fig. 1 und der ihr zugeordneten Stütz
walze ergebenden Stützkräfte und
Fig. 5 zum Vergleich eine
entsprechend dargestellte Lastverteilung bei einem üblichen
Gerüst mit Arbeitswalzen, deren Ballenenden auf Bandkanten
eingestellt sind.
In der Fig. 1 ist schematisch ein Vier-Walzen-Gerüst dar
gestellt, bei dem Stützwalzen (1 und 2) Arbeitswalzen
(3 und 4) abstützen, die zwischen sich das Walzgut (5)
einschließen. Um die erfindungsgemäße Kontur der Ar
beitswalzen hervorzuheben, ist diese übertrieben dar
gestellt: die Arbeitswalzen (3 und 4) weisen jeweils in
einem Endbereich der Ballen (6) diesem Ballenende zuge
wendet einen abgerundete Flanken aufweisenden Bund (7) auf,
dem in Richtung auf das gegenüberliegende Ballenende eine
ringförmige Mulde (8) folgt. Diese Mulde (8) ist über
jeweils eine Bandkante des Walzgutes (5) derart einge
stellt, daß die übliche Neigung zur Verringerung der
Dicke des Walzgutes (5) im Bandkantenbereich kompensiert
ist. In der übertriebenen Darstellung der Fig. 1 ergibt
sich sogar eine Verstärkung des Walzgutes (5) im Band
kantenbereich.
Tatsächlich erheben sich die Scheitel der Bunde (7) nur
etwa 0,2 bis 1,0 mm über durchgehend gezeichnete Mantel
linien der Ballen (6) der Arbeitswalzen (3, 4), während
die ringförmigen Nuten etwa ebenso tief in den Ballen (6)
eingreifen. Diese Grenzen sind nicht unbedingt bindend;
höhere Werte wird man für stärkeres Walzgut, insbesondere
aber auch Warmband, vorsehen, während bei geringeren Walz
gutdicken, insbesondere Kaltband, Scheitelhöhen bzw. Ver
tiefungen zwischen 0,2 und 0,4 mm bevorzugt werden. Die
Mulde und der Bund sind also relativ flach ausgebildet,
und ihre Flanken verlaufen recht flach. Ihre Breiten ent
sprechen etwa einander, und die durch Mulde und anschließen
den Bund gebildete Kontur erstreckt sich insgesamt über
eine Breite, die zwischen einem Viertel des Durchmessers
der Arbeitswalze und dem vollen Durchmesser liegen kann,
und der Abstand vom freien Ballenende kann zwischen dem
0, einfachen und dem Einfachen des Durchmessers der Ar
beitswalze liegen. Ein Ausführungsbeispiel einer Arbeits
walze ist in Fig. 2 dargestellt, wobei zum Erfassen der
Höhenunterschiede eine Darstellung mit unterdrücktem
Nullpunkt gewählt wurde. Bei einer Walzenlänge von 1600 mm
und einem Nenndurchmesser von 500 mm ergeben sich eine
Scheitelhöhe und Muldentiefe von je etwa ¹/₆ mm bei einer
Länge der Gesamtkontur von knapp 200 mm und einem Ab
stand vom freien Ballenende in etwa der gleichen Abmessung.
Unter Belastung ergibt sich, wie Fig. 3 zeigt, ein weit
gehend linearisiertes Walzspaltprofil, wobei das Profil
an den Bandkanten, wie die Parameter zeigen, durch gering
fügige zusätzliche Verschiebung einstellbar sind. Das
Diagramm zeigt, daß der Dickenabfall im Bereich der Band
kante praktisch völlig vermeidbar ist.
Die Verteilung der die Arbeitswalze abstützenden Stütz
kräfte ist, ebenfalls für eine vorgegebene Bandbreite B,
der Fig. 4 zu entnehmen. Sie steigt von etwa 4,5 kN/mm
am Ende der Abstützung flach auf ca. 8 kN/mm etwa in der
Bandmitte an, fällt im Bereiche der Mulde auf etwa 3 kN/mm
ab und erreicht im Bereiche des Bundes einen Maximum, das
etwa der mittigen Belastung entspricht. Bei der Verwendung
üblicher, mit Ballenende über eine Bandkante gestellter
Arbeitswalzen ergibt sich eine wesentlich ungünstigere
Belastung; vom gegenüberliegenden Ende her steigt die Be
lastung fast linear an und erreicht im Bereiche der Band
kante jener genauer Einstellung maximal, die 12 kN/mm er
reichen können.
Es zeigt sich damit, daß gemäß der Erfindung eine symmetrische
Lastverteilung erreicht wird, die übergroße Lastspitzen ver
meidet und damit eine vorteilhaft lange Stanzzeit der Walzen
erreicht. Durch die Konstanz dieser Lastverteilung wirkt sich
die axiale Verschiebung der Arbeitswalzen beim Einfahren der
ringförmigen Mulden auf die Bandkanten nicht auf die Biegung
der Arbeitswalzen aus, so daß gesteuerte Biegungen mittels
einer zusätzlichen Biegevorrichtung problemlos vornehmbar
sind und bei einer Veränderung der Einstellung des Band
kantenabfalles nicht nachzustellen sind.
Claims (12)
1. Walzgerüst mit mindestens zwei Stützwalzen sowie zwei
zwischen diesen angeordneten und über diese abge
stützten Arbeitswalzen, bei dem die Arbeitswalzen
axial verschiebbar sind und die Länge der Arbeits
walzenballen die der Ballen der sie stützenden Walzen
mindestens um den Verschiebeweg der Arbeitswalzen über
schreitet, so daß die Arbeitswalzen in allen Ver
schiebungsphasen durch die volle Ballenlänge der sie
stützenden Walze abgestützt sind, dadurch
gekennzeichnet, daß die Arbeitswalzen
(3, 4) jeweils in einem der Endbereiche ihrer Ballen (6)
eine eine ringförmige Mulde (8) sowie einen an diese
anschließenden Bund (7) enthaltende Kontur aufweisen,
daß die Scheide des Bundes 0,2 bis 1,0 mm unter bzw.
über der im Bereiche der Kontur liegenden Mantellinien
der Ballen liegen,
daß die Kontur eine Breite zwischen 1/4 D und D sowie
einen Abstand von 0,1 D bis D vom Ballenende aufweist,
wobei D der Durchmesser der Arbeitswalzen (3, 4) ist,
und daß eine der Arbeitswalzen ihre Kontur antriebs
seitig und die andere ihre Kontur bedienungsseitig
aufweisen.
2. Walzgerüst nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Bunde (7) der Arbeitswalzen
(3, 4) jeweils dem benachbarten Ende des Ballens (6)
zugewandt und die ringförmigen Mulden (8) zum
gegenüberliegenden, entfernten Ballenende hin vorge
sehen sind.
3. Walzgerüst nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die ringförmigen Mulden (8) der
Arbeitswalzen (3, 4) jeweils den benachbarten Enden der
Ballen (6) zugewandt und die Bunde (7) zum gegenüber
liegenden, entfernten Ballenende hin vorgesehen sind.
4. Walzgerüst nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Tiefe der ring
förmigen Mulden (8) der Scheitelhöhe der Bunde (7) ent
spricht.
5. Walzgerüst nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Arbeitswalzen (3, 4)
mit gleichen Ballen- und/oder Konturformen und/oder -Ab
messungen ausgeführt sind.
6. Walzgerüst nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Ballen (6) der Ar
beitswalzen (3, 4) außerhalb ihrer Konturen zylindrisch
ausgeführt sind.
7. Walzgerüst nach einem der Ansprüch 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Arbeitswalzen
(3, 4) über Zwischenwalzen gegen die Stützwalzen (1, 2)
abgestützt sind.
8. Walzgerüst nach einem der Ansprüche 1 bis 5 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Ballen (6) der Arbeitswalzen (3, 4) außerhalb ihrer
Konturen bombiert ausgeführt sind.
9. Walzgerüst nach einem der Ansprüche 1 bis 5 oder 7
dadurch gekennzeichnet, daß die
Ballen (6) der Arbeitswalzen (3, 4) außerhalb ihrer
Konturen einen Durchmesserverlauf ausweisen, der ent
sprechend der DE-PS 30 38 865 über einen Längen
bereich ein konvex und über einen weiteren Längen
bereich ein konkav gestaltetes Profil ergibt, und
bei dem die Summe der Durchmesser beider Arbeits
walzen beieinander diagonal gegenüberstehenden konvex
und konkav ausgeführten Profilen in ausschließlich
einer Verschiebestellung über die Bundlänge der Walzen
konstant ist.
10. Walzgerüst nach Anspruch 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Konturen jeweils innerhalb
des konvexen Bereiches des Durchmesserverlaufes der
Arbeitswalzen (3,4) vorgesehen sind.
11. Walzgerüst nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens die Stütz
walzen (1, 2) und/oder Zwischenwalzen axial verschiebbar
ausgebildet sind und, gegebenenfalls zusätzlich, einen
Durchmesserverlauf entsprechend Anspruch 9 aufweisen.
12. Walzgerüst nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens den Einbau
stücken eines der Walzenpaare Biegevorrichtungen zuge
ordnet sind.
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863606857 DE3606857A1 (de) | 1986-03-03 | 1986-03-03 | Walzgeruest |
DE8787102865T DE3785778D1 (de) | 1986-03-03 | 1987-02-27 | Walzgeruest. |
EP87102865A EP0235769B1 (de) | 1986-03-03 | 1987-02-27 | Walzgerüst |
AT87102865T ATE89200T1 (de) | 1986-03-03 | 1987-02-27 | Walzgeruest. |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863606857 DE3606857A1 (de) | 1986-03-03 | 1986-03-03 | Walzgeruest |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3606857A1 true DE3606857A1 (de) | 1987-09-10 |
Family
ID=6295360
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19863606857 Withdrawn DE3606857A1 (de) | 1986-03-03 | 1986-03-03 | Walzgeruest |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3606857A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1228818B2 (de) † | 2001-02-05 | 2015-09-09 | Hitachi Ltd. | Walzverfahren für Bandwalzwerk und Bandwalzeinrichtung |
-
1986
- 1986-03-03 DE DE19863606857 patent/DE3606857A1/de not_active Withdrawn
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1228818B2 (de) † | 2001-02-05 | 2015-09-09 | Hitachi Ltd. | Walzverfahren für Bandwalzwerk und Bandwalzeinrichtung |
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Legal Events
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