DE3606450A1 - Verfahren zur herstellung von alkoholfreiem hefeweissbier - Google Patents
Verfahren zur herstellung von alkoholfreiem hefeweissbierInfo
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- C12H—PASTEURISATION, STERILISATION, PRESERVATION, PURIFICATION, CLARIFICATION OR AGEING OF ALCOHOLIC BEVERAGES; METHODS FOR ALTERING THE ALCOHOL CONTENT OF FERMENTED SOLUTIONS OR ALCOHOLIC BEVERAGES
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
von alkoholfreiem Hefeweißbier.
Hefeweißbier ist ein verbreitetes alkoholhaltiges Bier,
welches nach der Weißbierherstellungsmethode gewonnen
wird und durch suspendierte Hefe sichtbar getrübt ist.
Da generell der Bedarf an alkoholfreien Bieren, d.h.
Bieren, welche weniger als 0,50 Vol.-% Alkohol enthal
ten, zunimmt, besteht auch ein Bedarf nach einem Ver
fahren, welches die Herstellung eines typischen Hefe
weißbiers ohne Alkoholgehalt im Sinne der vorstehenden
Definition ermöglicht.
Bekannt ist es, normal vergorene Biere durch Destillation
im Vakuum von Alkohol zu befreien und den Rückstand zu
karbonisieren. Bei diesem Verfahren bestand bereits das
Problem, daß die erhaltenen Biere geschmacklich wenig
befriedigten. Da Hefeweißbier durch seine charakteristi
sche Geschmacksnuance, die wesentlich auch durch den
Hefegehalt bedingt wird, charakterisiert ist, läßt sich
durch einfache Vakuumdestillation des Alkohols kein
Produkt erhalten, welches in geschmacklicher Hinsicht
immer noch als typisches Hefeweißbier angesprochen
werden könnte.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, dieses
Problem zu lösen und ein Verfahren zur Herstellung
eines alkoholfreien Hefeweißbiers zu schaffen, welches
die typischen Geschmackseigenschaften des normalen
Hefeweißbiers aufweist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein
Verfahren zur Herstellung von alkoholfreiem Hefeweißbier
unter Anwendung der Vakuumdestillation, welches dadurch
gekennzeichnet ist, daß man
- 1) aus einem keine gärfähigen Substanzen mehr enthaltenden alkoholhaltigen Hefeweißbier die Hefe physikalisch abtrennt, danach
- 2) einer Vakuumdestillation unterwirft, bis der Alkoholgehalt unter 0,5 V/V abgesunken ist, dann
- 3) den bei der Vakuumdestillation aufgetretenen Wasserverlust durch Zusatz einer entsprechenden Menge an sauerstoffreiem, kohlensäurehaltigem Wasser ausgleicht,
- 4) anschließend obergärige Brauereihefe in einer über dem Gehalt von üblichem Hefeweißbier liegenden Menge zusetzt, danach
- 5) das Produkt bei 0 bis 10°C ruhen läßt, an schließend
- 6) die Hefe erneut physikalisch abtrennt und danach
- 7) die im Endprodukt gewünschte Menge an Hefe und CO2 zusetzt.
Das erfindungsgemäße Verfahren geht aus von einem in
üblicher Weise hergestellten alkoholhaltigen Hefeweiß
bier. Hierbei wird Gersten- und Weizenmalz einem norma
len Sudverfahren unterworfen und anschließend mit
normaler Obergärung ein Jungbier gewonnen, welches nach
Zusatz von Kräusen einer Reifungsphase bei ca. 10°C und
nach dem Abbau des Diacetyls einer Kaltlagerphase von
mindestens 2 Wochen bei etwa 0°C unterzogen wird. Der
aufgesetzte Spundungsdruck wird dabei vorzugsweise so
eingestellt, daß der Kohlensäuregehalt nicht zu hoch
wird, sondern bei etwa 0,3 bis 0,6 % liegt. Zur Her
stellung von Hefeweißbier allgemein siehe L. Narziß,
Technologie der Bierbereitung, Bd. 2, Enke-Verlag
Stuttgart.
Ein derart gereiftes und gelagertes Hefeweißbier wird
nun von der dispergierten Hefe befreit, was physika
lisch beispielsweise durch Filtrieren oder Zentrifu
gieren erfolgen kann. Gut bewährt hat sich das Filtrie
ren über grobe Kieselgur.
Das so vorbehandelte Hefeweißbier wird anschließend
einer Vakuumdestillation unterworfen. Bewährt haben
sich Temperaturen zwischen 38 und 48°C und dem ent
sprechenden Unterdruck, bevorzugt erfolgt die Vakuum
destillation bei 42 bis 44°C und einem entsprechenden
Druck von 0,06 bis 0,1 bar abs. Besonders bevorzugt
wird diese Vakuumdestillation in einer Vakuumzentrifuge
mit beheiztem Mantel durchgeführt.
In diesem Verfahrensschritt verdampft der Alkohol des
Bieres fast vollständig zusammen mit einer gewissen
Menge Wasser. Man erhält ein Bierkonzentrat, dessen
Alkoholgehalt zwischen etwa 0,30 und 0,48 % V/V liegt.
Dem so erhaltenen Bierkonzentrat, welches vorzugsweise
gekühlt wird, setzt man sauerstoffreies, kohlensäure
haltiges Wasser in einer Menge zu, die dem abdestillier
ten Flüssigkeitsvolumen im zweiten Schritt entspricht.
Vorzugsweise verwendet man entgastes und karbonisiertes
Brauwasser. Die erforderliche Menge liegt im allgemeinen
bei etwa 25 bis 30 Vol.-%. Der CO2-Gehalt des Zusatzes
liegt zweckmäßig zwischen etwa 0,4 und 0,8 Gew.-%.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
wird dem so erhaltenen Produkt eine gewisse Menge an
Aktivkohle zugesetzt, zweckmäßig in Form einer Suspen
sion. Die Aktivkohlemenge liegt vorzugsweise bei etwa
50 bis 100 g/hl, jedoch kann dieser Zusatz auch völlig
weggelassen bzw. eine größere oder geringere Menge
zugesetzt werden. Durch den Aktivkohle-Schritt ist es
möglich, einen nach der Vakuumdestillation in Erschei
nung tretenden bitteren Geschmackszug zu entfernen,
falls dies gewünscht wird.
Im nächsten Schritt wird dem auf das ursprüngliche
Volumen ergänzten und gegebenenfalls mit Aktivkohle
versetzten Bier obergärige Hefe zugesetzt, und zwar in
einer Menge, die größer ist als der Hefegehalt von
üblichem Hefeweißbier. Vorzugsweise beträgt der Zusatz
1 bis 3 %, besonders bevorzugt etwa 2 %. Zweckmäßig
wird die zugesetzte Hefe vorher durch Waschen sorgfältig
gereinigt und von Alkoholspuren befreit.
Anschließend wird das Produkt zur Aromatisierung bei
einer Temperatur von 0 bis 10°C ruhen gelassen. Vorzugs
weise dauert diese Ruhephase mindestens 5 Tage. Zweckmäßig
wird gleichzeitig ein geringer Überdruck angewendet,
der beispielsweise zwischen 0,3 und 1 bar liegt. Während
dieser Aromatisierungsbehandlung läßt man die Temperatur
zweckmäßig allmählich bis zur Untergrenze des angegebenen
Bereichs, d.h. bis auf etwa 0°C absinken. Als vorteilhaft
hat es sich herausgestellt, gelegentlich CO2 einzublasen.
Hierdurch wird der Aromaaustausch beschleunigt.
Anschließend wird im nächsten Verfahrensschritt die
zugesetzte Hefe erneut physikalisch abgetrennt. Für die
Abtrennung gelten die oben in Zusammenhang mit dem
ersten Verfahrensschritt gemachten Angaben in gleicher
Weise.
In einem abschließenden Schritt wird dem so
hergestellten Bier die im Endprodukt gewünschte und
sortentypische Menge an Hefe und CO2 zugesetzt. Im
allgemeinen beträgt der Zusatz etwa 0,5 bis 1 l/hl,
vorzugsweise 0,6 bis 0,8 l/hl in Form dickflüssiger
Hefe. Vorzugsweise wird hierbei untergärige Hefe
verwendet, die ebenso wie die im 4. Verfahrensschritt
zugesetzte obergärige Hefe vorher zur Alkoholentfernung
zweckmäßig gewaschen wird.
Man erhält so ein im Aussehen und Geschmack typisches
Hefeweißbier mit einem unter 0,5 % V/V abgesenkten
Alkoholgehalt, welches in üblicher Weise abgefüllt,
gelagert und transportiert werden kann.
Das folgende Beispiel erläutert die Erfindung weiter in
Verbindung mit der beigefügten Zeichnung, welche ein
Produktionsschema für das erfindungsgemäße Verfahren
zeigt.
Aus einem normalen Sudverfahren mit den üblichen
Anteilen an Gersten- und Weizenmalz und anschließender
normaler Obergärung wird ein Jungbier gewonnen und in
das Vorratsgefäß WB eingespeist. Von dort wird es in
einem zylindrokonischen Tank ZKL unter Zusatz von ca.
10 bis 15 % Kräusen einer Reifungsphase bei ca. 10°C
bis zum Abbau des Diacetyls und danach einer
Kaltlagerphase von mindestens 2 Wochen bei 0°C
unterzogen. Der Spundungsdruck wird auf etwa 0,4 bis
0,5 % eingestellt.
Das erhaltene gereifte und gelagerte Weißbier wird über
grobes Kieselgur filtriert und einem Puffertank PT 1
zugeleitet. Die Lagertemperatur liegt um 1°C, der Druck
über 2,5 bar Überdruck. Mit einer Haltezeit von weniger
als einem Tag erfolgt die Weiterleitung aus dem Puffer
tank über die Zentrifugal-Vakuumdestillationsanlage CT
(Centritherm-Anlage Typ CT 6 von ALFA-LAVAL). Die
Temperatur liegt hier zwischen 35 und 50°C, der Druck
bei-0,9 bar (ca. 0,1 bar abs.). Das abdestillierte
azeotrope Alkohol-Wasser-Gemisch wird im Tank AW
gesammelt und aus dem Verfahren ausgebracht. Das
erhaltene Bierkonzentrat mit ca. 0,45 % Alkohol fließt
durch einen Kühler (nicht gezeigt), in dem es auf ca.
5°C abgekühlt wird, und gelangt dann in den Puffertank
PT 2. Von dort wird das Bierkonzentrat in einer Mischan
lage M mit Brauwasser, CO2 und Aktivkohle gemischt.
Hierbei wird Brauwasser im Vormischer PM entlüftet, mit
CO2 aus dem Behälter CO2 karbonisiert und im Kohlensäure
wassertank KW gelagert. Aktivkohle aus dem Vorratsgefäß
AK wird mit Brauwasser im Mischtank M vermischt und in
die Verbindungsleitung zwischen KW und Mischer M einge
speist. Obergärige Hefe aus dem Behälter HO gelangt
über eine Sieb- und Waschvorrichtung SW ebenfalls zum
Mischer. Der Zusatz an Brauwasser beträgt 25 bis 30 %,
der Zusatz an CO2 0,6 %. Die zudosierte Menge an Aktiv
kohle beträgt etwa 75 g/hl. Der Zusatz an obergäriger
Hefe beträgt etwa 2 % in Form einer dickflüssigen
Suspension.
Aus dem Mischer M gelangt das Bier in den Lagertank LT 2
und wird dort bei einer von 10 auf 0°C sinkenden Tem
peratur unter geringem Überdruck (ca. 0,5 bar) minde
stens 5 Tage gelagert. Zur besseren Durchmischung wird
täglich einmal CO2 eingeblasen, welches ebenfalls aus
dem CO2-Tank entnommen wird.
Nach Beendigung der Lagerung wird das Bier aus dem
Lagertank LT 2 über einen Filter, der mit grober
Kieselgur beschickt ist, filtriert und im Mischer F mit
Kohlensäurezusatz auf 6,5 bis 8,0 g CO2/hl gebracht.
Das Bier gelangt weiter in den Drucktank DT und von
dort zur Abfüllvorrichtung. In der Leitung zur
Abfüllvorrichtung wird untergärige Hefe aus dem Tank Hu
über eine Sieb- und Waschvorrichtung SW in der im
Endprodukt gewünschten Menge zudosiert (ca. 0,5 bis 1
l/hl).
Claims (13)
1. Verfahren zur Herstellung von alkoholfreiem Hefe
weißbier, dadurch
gekennzeichnet, daß man
- 1) aus einem keine gärfähigen Substanzen mehr enthaltenden alkoholhaltigen Hefeweißbier die Hefe physikalisch abtrennt, danach
- 2) einer Vakuumdestillation unterwirft, bis der Alkoholgehalt unter 0,5% V/V abgesunken ist, dann
- 3) den bei der Vakuumdestillation aufgetretenen Wasserverlust durch Zusatz einer entsprechen den Menge an sauerstoffreiem, kohlensäurehal tigem Wasser ausgleicht,
- 4) anschließend obergärige Brauereihefe in einer über dem Gehalt von üblichem Hefeweißbier liegenden Menge zusetzt, danach
- 5) das Produkt bei 0 bis 10°C ruhen läßt, an schließend
- 6) die Hefe erneut physikalisch abtrennt und da nach
- 7) die im Endprodukt gewünschte Menge an Hefe und CO2 zusetzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Vakuum
destillation bei 38 bis 48°C und dem entsprechen
den Unterdruck durchgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Vakuum
destillation bei 42 bis 44°C und 0,06 bis 0,1 bar
durchgeführt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen der Vakuumdestillation und dem Wasser
verlustausgleich eine Zwischenlagerung bei 0 bis
10°C erfolgt.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die
Zwischenlagerung bei einer Temperatur um 0°C
durchgeführt wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Wasserverlustausgleich durch entgastes
Brauwasser erfolgt, welches auf 3 bis 7 g/l CO2
carbonisiert ist.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Wasserverlustausgleich durch Zusatz von 25
bis 30 Vol.-% Wasser erfolgt.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß man in Stufe 3 vor, während oder nach dem
Wasserverlustausgleich Aktivkohle zusetzt.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch
gekennzeichnet, daß man 50 bis
100 g/hl Aktivkohle zusetzt.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß man im Verfahrensschritt 4 0,4 bis 1% V/V
Hefesuspension zusetzt.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß man die physikalische Abtrennung der Hefe und
gegebenenfalls Aktivkohle durch Filtrieren oder
Zentrifugieren vornimmt.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß man Verfahrensschritt 5 mindestens 5 Tage
durchführt.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß man im Verfahrensschritt 7 untergärige Hefe
zusetzt.
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