DE3605518A1 - Messzelle fuer die spektrometrie sowie verfahren zum messen der adsorption oder emission einer probe im rohrinnenraum dieser messzelle - Google Patents
Messzelle fuer die spektrometrie sowie verfahren zum messen der adsorption oder emission einer probe im rohrinnenraum dieser messzelleInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Meßzelle gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruches 1 sowie ein Verfahren zum Messen der
Absorption oder Emission einer Probe im Rohrinnenraum
einer Meßzelle gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches
12.
Die erfindungsgemäße Meßzelle eignet sich insbesondere zum
Einsatz in der kontinuierlichen oder diskontinuierlichen
Vermessung von kleinen bis kleinsten Probemengen mittels
Infrarot-Spektrometrie.
Die erfindungsgemäße Meßzelle kann jedoch genauso gut für
die Mikrovermessung von Proben per Ramanspektrometrie,
UV/VIS-Spektrometrie oder der Fluoreszenz-Spektrometrie
eingesetzt werden. Im folgenden werden für Infrarot = IR,
Ultraviolett = UV und Sichtbar = VIS als Abkürzungen verwandt.
Bei Vorliegen geringer Mengen Probe oder auch bei Vorliegen
von die Meßstrahlung stark absorbierenden Lösungsmitteln
ist - insbesondere für die IR-Spektrometrie - bereits
vorgeschlagen worden, die Absorptionen mit Hilfe der
sogenannten ATR-Technik bzw. der FMIR-Technik (ATR =
Attenuated total reflection; FMIR = Frustrated multiple
internal reflection) zu messen. So ist in der P 33 44 019
vorgeschlagen worden, eine zu messende Probe als Überzug
auf einen ATR-Kristall aufzubringen.
Bei bekannten Verfahren wird in einem stabförmigen
Lichtleiter geführte IR-Meßstrahlung unter dem Winkelbereich
der Totalreflexion geführt, (P. A. Wilks, Industrial
Research & Development, September 1982, S. 132; US-
PS 33 70 502), wobei bei jeder Totalreflexion eine
sogenannte quergedämpfte Welle aus dem Material des Stabes
austritt und nach Durchdringung der auf dem ATR-Stab befindlichen
Probe um wenige µm (in der Größenordnung von 10
µm) wieder in den ATR-Kristall zurückkehrt. Dadurch werden
dünnste Schichten IR-spektroskopisch untersucht; nach
mehrfacher Reflexion an der ATR-Kristallwand wird der
Strahl in an sich bekannter Weise in einem IR-Spektrometer
analysiert. Es ist natürlich auch möglich, parallel zu dem
Meßstrahl einen Vergleichsstrahl durch den ATR-Kristall
laufen zu lassen, um derart eine Auswertung der Meßergebnisse
in einem Zweistrahlphotometer durchzuführen.
Bei diesem Verfahren ist es nachteilig, daß das zur
Messung benötigte Probevolumen immer noch relativ groß
ist. In der P 33 44 019 ist vorgeschlagen worden,
beispielsweise einen planaren ATR-Kristall mit einer das
zu messende Probenmaterial anreichernden Schicht zu
versehen, so daß durch das ATR-IR die im
Anreicherungsmaterial in größerer Menge vorhandene Probe
oder das Substanzengemisch IR-spektrometrisch vermessen
werden kann.
Die in dem Artikel von Wilks in Industrial Research &
Development, Sept. 82, S. 132 ff. beschriebenen Verfahren
sowie das Verfahren der P 33 44 019.0 sind dazu befähigt,
kontinuierlich am ATR-Kristall vorbeiströmende Proben zu
vermessen. Es ist jedoch nachteilig, daß das für Messungen
in den Meßzellen nach dem Stand der Technik benötigte
Probevolumen größer ist als das Idealvolumen, nämlich das
Volumen der mobilen Phase, in welchem sich die zu vermessende
abgetrennte Probe bzw. eine Fraktion daraus
befindet, insbesondere bei chromatographischen
Mikromethoden.
Es ist erwünscht, beispielsweise Fraktionen der
Flüssigkeitschromatographie mit Hilfe der IR-Spektrometrie
zu identifizieren, wie es für gaschromatographische Verfahren
bereits möglich ist. Das bisher eingesetzte Verfahren
zur IR-Detektion von Gaschromatographie-Fraktionen ist
jedoch insofern nachteilig, als die zur Erzielung eines
hinreichenden Signal-Rausch-Verhältnisses erforderliche
Probemenge für die meisten Anwendungsgebiete, insbesondere
in der Forschung, zu groß ist.
Auch die Bestimmung flüssig-chromatographischer Fraktionen
mit Hilfe der UV-VIS-Absorptionsspektren, der Fluoreszenz-
oder der Ramanspektren, insbesondere in kontinuierlicher
Weise, ist erschwert, weil auch hier die erforderliche
Probemenge meist größer als die des Idealvolumens
ist.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine
verbesserte Meßzelle für die Spektrometrie, insbesondere
die IR-Spektrometrie u. dgl., zu entwickeln, bei der das
Probenvolumen klein gehalten und trotzdem ein akzeptables
Signal/Rausch-Verhältnis erzielt werden kann.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Meßzelle mit
den Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst. Ein
erfindungsgemäßes Verfahren ist durch die in Patentanspruch
12 aufgeführten Merkmale gekennzeichnet.
Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
Gemäß der Erfindung wird ein Rohr aus einem für die
Meßstrahlung transparentem Material mit einem wesentlich
höheren Brechungsindex als dem im Rohrinnenraum
befindlichen Material von der zu untersuchenden Probe
durchströmt, falls es sich um eine kontinuierliche Messung
handelt, bzw. wird die zu untersuchende Probe stationär in
den Meßzelleninnenraum bzw. auf die Meßzelleninnenwand
gebracht. Das transparente Rohr wirkt als Lichtleiter, in
dessen Wandungen die Meßstrahlung total reflektiert wird.
Dabei tritt an der Rohrinnenwand eine abgeschwächte Totalreflexion
(attenuated total reflection) auf. Durch das
Auftreten der abgeschwächten Totalreflexion, wobei diese
Absorption dem von der im Rohrinneren befindlichen Probe
gemessenen IR-Spektrum entspricht, kann nun ein IR-Spektrum
von kleineren Mengen Probe, als bisher möglich,
gemessen werden. Mit Hilfe der sich in die Probe im Rohrinnenraum
erstreckenden sogenannten quergedämpften Wellen
(Engl.: evanescent waves) lassen sich auch Fluoreszenz-
oder Ramanspektren anregen, die zur Analyse verwendet
werden können.
Vorteilhafterweise weist die Meßzelle Meßstrahleintritts-
und Meßstrahlaustrittsfenster auf, welche beispielsweise
sphärisch oder konisch ausgeführt sein können. Für besonders
kleine Probenmengen kann im Rohrinnenraum ein Verdränger
angeordnet sein. Der Verdränger kann im
wesentlichen aus lichtleitendem Material (ATR-Kristall)
bestehen.
Je nach Einsatzzweck kann das Rohr aus einem Mineral- oder
Kunststoffglas, Diamant, Saphir, Thalliumbromid-Jodid,
Silizium, Germanium, Zinkselenid, Zinksulfid, Kalziumdifluorid,
Kaliumbromid, Natriumchlorid oder dergleichen
bestehen. Im Rohrinnenraum kann auch ein Phasenmaterial
angeordnet sein, das zu untersuchende Substanzen oder
Substanzgemische selektiv anreichert bzw. in Art einer
Chromatographie auftrennt. Auf diese Weise kann die Konzentation
der zu vermessenden Substanz erhöht werden und
damit das Signal/Rausch-Verhältnis der Spektren verbessert
werden. Durch die selektive Anreicherung der zu messenden
Substanzen ist es auch möglich, starke oder variable
Banden des Lösungsmittels zu vermeiden, wie es insbesondere
bei der Reversed-Phase Chromatographie notwendig ist.
Es können auch mehrere Schichten auf der Rohrinnenwand
über- bzw. nebeneinander aufgebracht sein, was z. B. zur
Separation verschiedener Bestandteile der Probe oder zur
Verschiebung von Spektrenbanden durch Änderung der
chemisch-physikalischen Umgebung des zu untersuchenden
Moleküls und damit ggf. zur Auftrennung von sich
überlappenden Banden führen kann. Es kann somit eine Probe
z. B. in hydrophiler und hydrophober Umgebung vermessen
werden.
Bei Durchströmung der Meßzelle mit einer Probe kann im
Rohrinneren eine semipermeable Membran in Flußrichtung
angeordnet sein, so daß bestimmte Bestandteile des zu
untersuchenden Probenflusses selektiert werden.
Vorteilhafterweise ist die Meßzelle thermostatisierbar, so
ist es beispielsweise möglich, das transparente Rohr
mit Hilfe eines Peltier-Effekt-Kühlers, der durch Material
mit niedrigem Brechungsindex thermisch an den Stab gekoppelt
ist, zu kühlen; ggf. können auch Fraktionen im Inneren
des Rohrs kondensiert und damit untersucht werden. Die
Wirkung einer derartigen Kühlvorrichtung wurde bereits von
N. J. Harrick, Internal Reflection Spectroscopy, Harrick
Scientific Corporation, Ossining NY 10562, USA, Seite 274,
für andere spektroskopische Anordnungen beschrieben und
würde sich bei der vorliegenden Meßzelle ebenfalls eignen.
Als Material für die Beschichtung des Rohrinnenraumes
können alle Materialien verwendet werden, die die zu
untersuchende Probe aus dem Probenmedium isolieren oder
anreichern. Dazu eignen sich insbesondere die stationären
Phasen für Flüssigkeits- oder Gaschromatographie.
Die Meßzelle wird erfindungsgemäß bei einer bevorzugten
Verwendung so eingesetzt, daß die zu untersuchende Probe
in das Rohrinnere gebracht wird und die Meßstrahlung die
Rohrwand in einem Winkelbereich durchsetzt, bei dem sowohl
Totalreflexion an der Rohraußenwand als auch abgeschwächte
Totalreflexion an der Rohrinnenwand erfolgt.
Es ist vorteilhaft, wenn die Optik ein möglichst stark
verkleinertes Bild der Aperturblende (Jaquinotblende bzw.
Eintrittsspalt) des Spektrometers bzw. eines dazu konjugierten
Objektes, des Strahlungsemitters oder der Lichtquelle,
erzeugt. Eine optimale Größe des Rohrinnenraumdurchmessers
entspricht dem Durchmesser dieses Bildes. Der
Teil der Strahlung, der zwar die Rohrwand durchläuft, den
Rohrinnenraum jedoch nicht trifft, läßt sich durch eine
geeignete Vorrichtung (Blende, Ringspiegel) optisch abtrennen
und gesondert untersuchen. Dadurch kann ein Zweistrahlverfahren
verwirklicht werden, bei welchem Meß- und
Referenzstrahlen im wesentlichen das gleiche optische
System durchlaufen und welche rechnerisch derart ausgewertet
werden können, daß ein verbessertes Signal/Rausch-
Verhältnis resultiert.
Die erfindungsgemäße Meßzelle kann auch chromatographiesäulenartig
ausgebildet werden, so daß eine stationäre
Chromatographiephase im Inneren der Zelle angeordnet wird
und die nacheinander das Chromatographiematerial durchwandernden
Fraktionen einzeln IR-bzw. UV- oder VIS-spektrometrisch
vermessen werden. Gegebenenfalls kann die Meßzelle
thermostatisiert werden. Man kann auch getrennte
Lichtstrahlen unterschiedlicher Wellenlängen (mono- oder
multichromatisch) durch die erfindungsgemäße Meßzelle
schicken und anschliessend in an sich bekannter Weise
analysieren.
Bei besonders kleinen Proben kann das erforderliche
Probenvolumen noch weiter reduziert werden, indem ein Teil
des Rohrinnenraumes mit einem Verdränger ausgefüllt wird.
Auf diese Weise kann sichergestellt werden, daß das zur
Herstellung eines IR-Spektrums notwendige Probevolumen
nicht größer wird als das Volumen einer Fraktion bei einer
chromatographischen Trennung.
Bei der Messung von Fluoreszenz-, Raman- oder auch Phosphoreszenz-
Spektren kann die vom Meßvolumen emittierte
Streuung bzw. die von den Molekülen emittierte
Fluoreszenz- oder Phosphoreszenz-Strahlung senkrecht zur
Achse des Rohres untersucht werden.
Falls kleine Probenmengen vorhanden sind, ist es auch
günstig, eine dünne Rohrwand zu verwenden, wodurch die
Häufigkeit der Reflexion und damit die Intensität der
Spektren erhöht wird.
Vorteilhafterweise wird die erfindungsgemäße Meßzelle als
Fortsetzung einer Leitung, welche in die Meßzelle mündet
und sich von dieser aus fortsetzt, eingesetzt, wobei die
Leitung gleichzeitig der Halterung der Meßzelle dient.
Dabei kann die Zuführung der Probensubstanz in Richtung
der Lichtleiter-Rohrachse erfolgen, so daß praktisch keine
Vignettierung oder Störung des Meßstrahlenganges erfolgt.
Durch die erfindungsgemäße Meßanordnung ist es erstmals
möglich, mit geringen Mengen Probe, auch in, IR-Strahlung
stark absorbierenden Lösungsmitteln zufriedenstellende IR-
Spektren zu erhalten; insbesondere ist es erstmals möglich,
eine IR-Meßzelle mit hinreichender Meßgenauigkeit,
welche auch vollständige Spektren aufzunehmen vermag, als
kontinuierliche Chromatographie-Überwachungs-Zelle einzusetzen.
Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der
Zeichnung dargestellt und werden im folgenden näher
beschrieben. Dabei zeigt:
Fig. 1 eine erste bevorzugte Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Meßzelle mit sphärischen
Fenstern im Längsschnitt;
Fig. 2 eine zweite erfindungsgemäße Meßzelle mit
konischen Fenstern im Längsschnitt;
Fig. 3 eine weitere bevorzugte Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Meßzelle für häufigere Reflexion
in den Meßzellenwänden im Längsschnitt;
Fig. 4 die Meßzelle gemäß Fig. 1 mit Verdränger (15)
und einer Phase (14), die die zu analysierende
Substanz isoliert oder anreichert im Längsschnitt,
und
Fig. 5 einen vergrößerten Ausschnitt der Fig. 4.
In Fig. 1 ist eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Meßzelle, entlang der Längsachse des Rohres 1
geschnitten, gezeigt. Das Rohr 1 besteht aus einem transparenten
Material mit höherem Brechungsindex als der
Rohrinnenraum 3. Im Rohrinnenraum 3 befindet sich die zu
untersuchende Probe, die mit Hilfe der Leitungen 2, welche
auch der Halterung der Meßzelle dienen, zugeführt wird.
Die Meßstrahlung tritt als Eintrittsstrahl 4 durch ein
sphärisches Eintrittsfenster 8 ein und wird bevorzugt auf
den Bereich F fokussiert. Die Meßstrahlung trifft auf die
Innenwand 7 des Rohres 1, wo abgeschwächte Totalreflexion
auftritt, bei der die Meßstrahlung im Bereich der Absorptionsbanden
des im Rohrinnenraum befindlichen Materials
durch Absorption abgeschwächt wird, falls es sich um eine
Absorptionsmessung, wie beispielsweise bei der IR-Spektroskopie
oder auch der UV- oder VIS-Spektroskopie handelt.
Die Strahlung gelangt von dort an die äußere Wand
des Rohrs, wo sie total reflektiert und wieder auf das
Zentrum zurückgeworfen wird, um eine weitere abgeschwächte
Totalreflektion zu durchlaufen. Schliesslich verläßt ein
austretender Meßstrahl 5 mit der Spektreninformation die
Meßzelle. Der austretende Meßstrahl wird mit einer bekannten
optischen Anordnung erfasst oder gesammelt und
kann mit Hilfe eines Spektrometers in an sich bekannter
Weise analysiert werden. Bei der in Fig. 1 dargestellten
Ausführungsform der erfindungsgemäßen Meßzelle ist das
Eintrittsfenster 8 und das Austrittsfenster 9 sphärisch
ausgebildet. Durch die sphärische Ausbildung ist es möglich,
den Winkel der Meßstrahlung (4, 5) zur Rohrachse so
zu wählen, daß die abgeschwächte Totalreflexion optimal
wird.
Falls mit der erfindungsgemäßen Meßzelle Raman- oder
Fluoreszenz-Strahlung beobachtet werden soll, kann bei
Verwendung einer sehr viel höheren Strahlendichte aufgrund
der geringeren Quantenausbeute bei der Fluoreszenz-Spektrometrie
bzw. der Schwäche des Raman-Effektes mit sehr
intensivem Licht angeregt werden, beispielsweise Laser-
Licht, und die Fluoreszenz- bzw. Raman-Strahlung senkrecht
zur Rohrachse, in Richtung 10 in an sich bekannter Weise
spektrometrisch untersucht werden. Beispielsweise kann
dabei die Achse der Meßzelle auf den Eintrittsspalt des
Fluoreszenz-Spektrometers oder auch des Raman-Spektrometers
abgebildet werden.
In Fig. 2 ist eine weitere erfindungsgemäße Meßzelle
dargestellt, bei der die Austrittsfenster 11 und 12 konisch
geformt sind. Eine konische Ausbildung der Meßfenster
ist günstig, wenn die abgeschwächte Totalreflexion
unter einem bestimmten Winkel untersucht werden soll.
In Fig. 3 ist eine weitere bevorzugte Ausführungsform der
Meßzelle dargestellt, bei der der Durchmesser der Rohrwand
verringert ist, wodurch die Zahl der Reflexionen an der
Grenzschicht zur Probe, der Rohrinnenwand 7 erhöht und
damit eine Erhöhung des gemessenen Signal/Rausch-Verhältnisses,
erzielt wird.
In Fig. 4 ist die Meßzelle der Fig. 1 dargestellt, welche
mit einem Verdränger 15, der sich im Rohrinnenraum 3
befindet und dadurch das Rohrinnenraumvolumen erniedrigt,
ausgerüstet ist. Durch Einsatz des Verdrängers 15 ist es
möglich, mit geringsten Mengen Probe zufriedenstellende
IR-Spektren zu erhalten. Dabei kann der Verdränger derart
ausgebildet sein, daß er nur an wenigen Punkten der Rohrinnenwand
13 anliegt; er kann aber auch in beliebiger
Weise durch die Zuführleitungen 2 ohne Kontakt mit der
Rohrinnenwand 13 gehaltert sein.
In Fig. 5 ist ein Ausschnitt des Längsschnittes durch die
Meßzelle der Fig. 4 dargestellt, aus welcher ersichtlich
wird wie stark das Probenvolumen durch Einsatz des
Verdrängers 15 der erfindungsgemäßen Meßzelle verringerbar
ist.
Durch die erfindungsgemäße Meßzelle ist es erstmals möglich,
kontinuierlich Absorptions- bzw. Emissions-Spektren
von geringsten Probemengen aufzunehmen, insbesonders ist
es möglich, die erfindungsgemäße Meßzelle zur kontinuierlichen
Detektion der Fraktionen chromatographisch aufgetrennter
Proben einzusetzen, wobei die Chromatographie-
Fraktionen durch den Rohrinnenraum geleitet werden.
Claims (16)
1. Meßzelle für die Spektrometrie, insbesondere die IR-,
UV-/VIS-Absorptions-Spektrometrie bzw. Fluoreszenz- oder
Ramanspektrometrie, gekennzeichnet durch ein im wesentlichen
zylindrisches Rohr (1) aus für die Meßstrahlung
transparentem Material, dessen Brechungsindex größer ist
als der des an die Rohrinnenwand angrenzenden Mediums (3,
14), wobei Rohrinnenwand (7) und Rohraußenwand (6, 13)
parallel zueinander verlaufen und im Rohrinnenraum (3)
eine Probe (3, 14) in Kontakt mit der Rohrinnenwand (7)
angeordnet ist.
2. Meßzelle gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Rohr (1) mindestens ein Meßstrahleintrittsfenster (8,
11) und ein Meßstrahlaustrittsfenster (9, 12) aufweist,
die bevorzugt an den Rohrenden angeordnet sind und beispielsweise
konisch oder sphärisch sein können.
3. Meßzelle gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß im Rohrinnenraum (3) ein Verdränger
(15) angeordnet ist.
4. Meßzelle gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Verdränger (15) im wesentlichen aus lichtleitendem
Material, wie einem ATR-Kristall besteht.
5. Meßzelle nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das zylindrische Rohr (1) im
Bereich zwischen Eintritts- und Austrittsfenster (8, 11
bzw. 9, 12) eine Außenwand (13) mit reduziertem
Durchmesser besitzt.
6. Meßzelle gemäß einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das zylindrische Rohr (1) im
wesentlichen aus einem Mineral- oder Kunststoffglas,
Diamant, Saphir, Thalliumbromid-Jonid, Zinkselenid, Silicium,
Germanium, Zinksulfid, Kalziumdifluorid, Kaliumbromid
oder Natriumchlorid besteht.
7. Meßzelle gemäß einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß im Rohrinnenraum (3) ein
Phasenmaterial (14) angeordnet ist, das zu untersuchende
Verbindungen oder Substanzgemische isoliert oder selektiv
anreichert bzw. auftrennt.
8. Meßzelle gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß im Rohrinnenraum (3) mehrere
Schichten, bevorzugt mit unterschiedlicher Selektivität,
über und/oder nebeneinander, angeordnet sind.
9. Meßzelle gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß im Rohrinnenraum eine semipermeable
Membran angeordnet ist.
10. Meßzelle gemäß einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Meßzelle
thermostatisierbar ist.
11. Meßzelle gemäß einem derAnsprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Rohrinnenwand (7) und/oder die
Rohraußenwand (6, 13) bzw. die Fenster (8, 9, 11, 12)
zumindest teilweise verspiegelt sind.
12. Verfahren zum Messen der Absorption oder Emission
einer im Rohrinnenraum einer Meßzelle gemäß einem der
Ansprüche 1 bis 11 angeordneten Probe, dadurch gekennzeichnet,
daß die zu untersuchende Probe im Rohrinnenraum in
Berührung mit der Rohrinnenwand angeordnet wird, daß
mindestens ein Meßstrahl in die Wand des zylindrischen
Rohrs durch das Meßstrahleintrittsfenster eingestrahlt
wird, so daß an der Rohrinnenwand (7) Totalreflexion bzw.
abgeschwächte Totalreflexion erfolgt, daß der Meßstrahl
nach mehrfacher Reflexion in der Rohrwand aus dem Meßstrahlaustrittsfenster
heraustritt und in an sich bekannter
Weise analysiert wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch
gekennzeichnet, daß ein zum Meßstrahl ähnlich geführter
Vergleichsstrahl eingestrahlt wird, der jedoch nur an der
Außenwand des Rohres (6, 13) helixartig total reflektiert
wird, die Innenwand (7) jedoch nicht trifft und beide
Strahlen nach dem Austritt aus dem Meßstrahlaustrittsfenster
in an sich bekannter Weise, wie bei einem Zweistrahl-
Spektrometer, verarbeitet werden.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 oder 13,
dadurch gekennzeichnet, daß eine stationäre Phase eines
Chromatographie-Verfahrens im Rohrinnenraum (3)
eingebracht oder auf der inneren Wand des Probenzylinders
(7) aufgebracht wird und von der zu untersuchenden Probe
durchströmt wird, wobei gleichzeitig oder anschliessend
das ATR-Fluoreszenz-, Phosphoreszenz- oder Raman-Spektrum
gemessen wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß die Meßzelle thermostatisiert wird.
16. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 12 bis 15, dadurch
gekennzeichnet, daß Lichtstrahlen unterschiedlicher
Wellenlängen getrennt von einander durch die Zelle geschickt
werden, wobei das Licht monochromatisch oder
multichromatisch ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863605518 DE3605518A1 (de) | 1986-02-20 | 1986-02-20 | Messzelle fuer die spektrometrie sowie verfahren zum messen der adsorption oder emission einer probe im rohrinnenraum dieser messzelle |
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DE19863605518 DE3605518A1 (de) | 1986-02-20 | 1986-02-20 | Messzelle fuer die spektrometrie sowie verfahren zum messen der adsorption oder emission einer probe im rohrinnenraum dieser messzelle |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3605518A1 true DE3605518A1 (de) | 1987-08-27 |
Family
ID=6294576
Family Applications (1)
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DE19863605518 Withdrawn DE3605518A1 (de) | 1986-02-20 | 1986-02-20 | Messzelle fuer die spektrometrie sowie verfahren zum messen der adsorption oder emission einer probe im rohrinnenraum dieser messzelle |
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