DE3605440A1 - Vorrichtung zum einformen von sicken - Google Patents
Vorrichtung zum einformen von sickenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum
Einformen von Ringsicken in ein dünnwandiges Rohr,
bestehend aus einem Dorn und mindestens einem Formkörper,
in den die Wandung des Rohres mittels eines Druckes
hineindrückbar ist und wobei um den Dorn angeordnete
Klemmbacken vorgesehen sind, von denen eines während des
Sicken-Einformvorganges axial verschiebbar ist.
Eine Vorrichtung dieser Art ist aus der US-PS 27 73 538
bekannt. Die bekannte Vorrichtung besteht aus einem als
Kolben ausgebildeten Dorn, auf den das zu verformende Rohr
aufgeschoben wird. Auf das Rohr werden zwei ringförmige
Klemmbacken angeordnet, von denen die eine Klemmbacke das
Rohr gegen einen gestellfesten Teil des Kolbendornes
drückt, während die zweite Klemmbacke einen zweiten Bereich
des Rohres gegen den beweglichen Teil des Kolbendornes
drückt. Der bewegliche Teil des Kolbendornes wird zusammen
mit der zweiten Klemmbacke axial gegen die erste Klemmbacke
bewegt. Dabei und unter Wirkung eines Innendruckes wird das
Rohr zur Bildung einer Ringsicke hinaus in einen Formkörper
gedrückt, der durch die Klemmbacken im gegeneinander
anliegenden Zustand gebildet wird.
Mit einer derartigen Vorrichtung lassen sich relativ
schnell Ringsicken in hohlzylindrischen Körpern einformen,
bei denen keine hohe Formgenauigkeit gefordert wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
der eingangs genannten Art zu entwickeln, mit der Sicken
mit extrem niedrigen Toleranzen herstellbar sind.
Die Aufgabe ist erfindungsgemäß mit den im Anspruch 1
gekennzeichneten Merkmalen gelöst.
Hierbei haben die als Schubringe ausgebildeten Backen die
ausschließliche Funktion, das Rohrmaterial während des
Einformvorganges nachzuschieben, wobei der Formkörper ein
getrenntes Bauteil ist und der Verformungsvorgang somit mit
getrennten Bauteilen erfolgt. Der Formkörper muß also nicht
erst während des Verformungsvorganges gebildet werden, wie
beim Stand der Technik.
Bei der bekannten Vorrichtung fließt der Werkstoff nur von
einer Seite in die Gesenkform nach. Dabei stellt sich
zwangsläufig eine Neigung des Sickenprofiles in
Einschubrichtung ein. Exakte symmetrische Sickenprofile
sind deshalb mit dem bekannten Verfahren nicht erreichbar.
Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung dagegen wird der
Werkstoff der Rohrwandung beidseitig gleichzeitig
nachgeschoben, so daß eine exakte Symmetrie des
Sickenprofiles erreicht wird.
Es hat sich gezeigt, daß mit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung auch Sicken mit Mehrfachprofilen mit extrem
niedrigen Toleranzen herstellbar sind. Darunter sind Sicken
zu verstehen, die sowohl mit mindestens zwei nebeneinander
angeordneten Ringsicken ausgestattet sind, die entweder
nach innen, oder nach außen oder nach innen und außen
gerichtete Profile haben.
Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung sind die Schubringe
mechanisch betätigbar ausgestattet.
Mit der mechanischen Verschiebung der Schubringe können
beide Rohrenden im gleichen Maße in Richtung des Sicken-
Gesenkspaltes verschoben werden, wobei lediglich darauf zu
achten ist, daß sowohl Geometrie als auch die
Reibungsverhältnisse zwischen Rohr und Werkzeugteilen auf
beiden Seiten weitgehend identisch sind.
Mit dieser Ausgestaltung können bessere Ergebnisse erreicht
werden, als es mit hydraulisch betätigten Axialvorschüben
möglich ist. Es hat sich nämlich gezeigt, daß infolge des
Sprunges zwischen Haft- und Gleitreibung die Rohrseite, die
sich zuerst bewegt, die zweite Rohrseite nicht gleichzeitig
zum Gleiten kommen läßt, da diese noch unter Haftreibung
steht. Dadurch ergeben sich geringfügige Unsymmetrien, die
bei vielen Anwendungsfällen durchaus akzeptabel sind. Sehr
hohe Genauigkeitsanforderungen lassen sich jedoch mit
mechanisch verschiebbaren Schubringen erreichen. Hierbei
kann nämlich eine simultane Verschiebung beider Rohrenden
exakt durchgeführt werden.
Um eine genau axial verlaufende Verschiebung der Schubringe
bzw. der Rohrenden zu gewährleisten, wird ein zentrischer
Antrieb für die Schubringe vorgeschlagen, der in einer
einfachen Art durch eine in der Werkzeugachse angeordneten
Gewindespindel verwirklicht werden kann.
Dabei können entweder die axial verschiebbaren Schubringe
so ausgestaltet werden, daß sie direkt auf die
Gewindespindel aufgeschraubt oder gegenüber dem
Werkzeugträger drehsicher führbar angeordnet werden. Beim
Drehen der Gewindespindel werden dabei die Schubringe
unmittelbar über das Gewinde axial verschoben.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind
zwischen der Gewindespindel und den axial verschiebbaren
Schubringen je eine Mutter vorgesehen, die gegenüber dem
Werkzeugträger verdrehsicher angeordnet sind. Bei dieser
Ausgestaltung lassen sich für den jeweiligen Anwendungsfall
optimale Verbindungen einbauen, mit denen die zur Entnahme
bzw. Einführung der Rohre abzunehmenden Bauteile des
Werkzeuges einfach montiert werden können.
Die Muttern können gleichzeitig so ausgebildet werden, daß
sie am Außenumfang den Formkörper bzw. einen Träger für den
Formkörper aufnehmen und axial führen.
Die Erfindung wird anhand eines in der Zeichnung
schematisch dargestellten Ausführungsbeispieles näher
erläutert.
An einem Werkzeugträger (10) ist eine Gewindespindel (11)
mittels eines Lagers (12) drehbeweglich angeordnet. Die
Spindel (12) bildet die Achse einer Vorrichtung zum
Einformen von Ringsicken in hohlzylindrischen Körpern. An
einem Ende weist die Spindel (11) einen Bereich (13) mit
beispielsweise einem Rechtsgewinde und am anderen Ende
einen Bereich (14) mit Linksgewinde auf. Auf den beiden
Gewinden (13 und 14) der Gewindespindel (11) ist je eine
Mutter (15 bzw. 16) aufgeschraubt. Die Muttern (15 und 16)
dienen zur Halterung und axialen Verschiebung von
Schubringen (17, 18). Der Schubring (18) ist auf einen
Flansch (19) der Mutter (16) aufgeschraubt und mittels
eines Stiftes oder einer Schraube (20) arretiert. Der
zweite Schubring (17) ist über einen Bajonettverschluß (22)
mit der Mutter (15) verbunden. Zum Spielausgleich der
Mutter (15) ist eine Vorspanneinrichtung (48) vorgesehen.
Über den Bajonettverschluß (22) kann der zweite Schubring
(17) schnell vom Werkzeug abgenommen bzw. anmontiert
werden.
Der Außenmantel (25) der Muttern (15 und 16) dient zur
führenden Aufnahme eines Trägers (27) für einen als Gesenk
zweiteilig ausgebildeten Formkörper (28, 46), der eine
Ringnut (29) für die Bildung einer Sicke hat. Das Gesenk
(28, 46) ist über den zugehörigen Träger (27) mittels einer
oder mehrerer Schrauben (35), die in der Werkzeughalterung
(10) eingeschraubt sind, gestellfest verankert.
Das Werkzeug ist ferner mit einer geringfügigen Druckkammer
(30) ausgestattet, die das zu verformende Rohr (31) umgibt.
Zur Herstellung einer Sicke wird der am freien Ende der
Spindel (30) befindliche Schubring (17) durch Lösen des
Bajonettverschlusses (22) entnommen und das die Druckkammer
(30) bildende Bauteil (37) auf den unteren Schubring (18)
aufgeschoben. Dabei bleibt die Druckkammer (30) ständig
geschlossen, was den Vorteil hat, daß beim Werkstückwechsel
keine Entlüftung vorgenommen werden muß. Nun kann das zu
verformende Rohr (31) auf das Gesenk (28, 46) aufgeschoben
werden bis es auf einen Bund des Schubringes (18) zum
aufliegen kommt.
Anschließend wird das Bauteil (37) für die Druckkammer (30)
über das Rohr (31) geschoben und der abgenommene Schubring
wieder aufgesetzt. Über ein dargestelltes Leitungssystem
wird ein Druck in der Druckkammer (30) aufgebaut. Nach
Aufbringen des Druckes wird die Gewindespindel (11)
gedreht. Dabei wird die auf den Bereich (14) der
Gewindespindel aufgeschraubte Mutter (16) axial in Richtung
Spindelmitte verschoben. Ein Mitdrehen wird durch die
Schraube (35) verhindert, die zusammen mit einer
Gleitbuchse (40) durch den Flansch (19) der Mutter (16)
geführt ist und die Mutter damit mit der Werkzeughalterung
(10) verdrehsicher verbindet. Die Gleitbuchse (40) dient
gleichzeitig als Distanzstück für den Gesenkträger (27)
derart, daß für die Axialbewegung der Mutter (16) der
erforderliche Spalt (41 und 42) bleibt. Der Außenmantel
(25) der Mutter (16) gleitet dabei entlang des Innenmantels
des Gesenkträgers 27.
Mittels Gleitsteinen (45), die in Nuten der beiden Muttern
(15, 16) angeordnet sind, ist die zweite Mutter (15)
gegenüber der ersten Mutter (16) ebenfalls gegen Verdrehung
gesichert. Folglich wird über das entgegengesetzte Gewinde
des oberen Spindelbereiches (13) die obere Mutter (15) und
damit der zugehörige Schubring (17) zum anderen Schubring
(18) hin bewegt. Die gegenläufige axiale Bewegung der
Schubringe (17 und 18) wird von einem nicht dargestellten
Antrieb und von einem nicht dargestellten stark
untersetzenden Planeten- oder Schneckengetriebe bestimmt.
Dabei und unter Wirkung des Druckes in der Druckkammer (30)
wird das Wandungsmaterial des Rohres (31) in das
ringförmige Sickengesenk (29) des Gesenkkörpers (28, 46)
gedrückt. Durch das beiderseitig und über die Spindel exakt
gleichzeitig, gleichförmig erfolgende Nachdrücken des
Rohrmaterials in Sickenrichtung wird sich eine genau
symmetrische Sicke bilden, deren Konturen durch das
Sickengesenk (29) des Gesenkkörpers (28 und 46) vorgegeben
ist.
Zum Herausnehmen des verformten Rohres (31) wird der obere
Schubring (17) mit dem Bajonettverschluß (22) sowie das
obere Teil (46) des Gesenkes (28, 46) abgenommen und das
Bauteil (37) der Druckkammer (33) heruntergeschoben.
Das vertikal angeordnete in der Zeichnung dargestellte
Werkzeug kann selbstverständlich auch horizontal
hergestellt und verwendet werden. Die Vorrichtung ist auch
geeignet, um nach außen gerichtete Sicken sowie
Mehrprofilsicken verschiedenster Art herzustellen. Für die
jeweilige Sickenform wird ein entsprechender Gesenkkörper
bzw. zueinander angeordnete Formkörper vorgesehen werden,
wobei der hydraulische Druck entweder von innen oder außen
oder von innen und außen das zu verformende Rohr
beaufschlägt. Unabhängig von dem Sickenprofil erfolgt das
Nachschieben des Rohrmaterials mittels zwei simultan
gegenläufig verschiebbaren Backen, wobei die Anordnung bzw.
der Antrieb derselben, wie in der Zeichnung dargestellt,
oder auch in jeder anderen Form erfolgen kann.
Wenn den Toleranzen nicht allzu enge Grenzen gesetzt
werden, können die Backen (17, 19) hydraulisch betätigt
werden. Hierbei kann es passieren, daß der Vorschub einer
Backe verzögert wird und dadurch eine geringfügige
Asymmetrie im Sickenprofil entsteht. Bei einem mechanischen
Antrieb der Backen (17, 18) kann dieses vermieden werden.
Es ist dabei lediglich darauf zu achten, daß an beiden
Bereichen des Rohres (31) die geometrischen und
Reibungsverhältnisse an den Druckkammerdichtungen (47), am
Gesenkkörper (28, 46) und am Rohr (31) weitgehend identisch
sind.
Claims (8)
1. Vorrichtung zum Einformen von Ringsicken in ein
dünnwandiges Rohr, bestehend aus einem Dorn und
mindestens einem Formkörper, in den die Wandung des
Rohres mittels eines Druckes hineindrückbar ist und
wobei um den Dorn angeordnete Backen vorgesehen sind,
von denen mindestens eine während des Sicken-
Einformvorganges axial verschiebbar ist, dadurch
gekennzeichnet, daß die Backen als Schubringe (17, 18)
ausgebildet und so angeordnet sind, daß sie jeweils an
die Stirnseiten des zu verformenden Rohres (31) anlegbar
und beide während des Sicken-Einformvorganges axial
gegenläufig verschiebbar sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die axial verschiebbaren Schubringe (17, 18) mechanisch
betätigbar sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
eine zentrisch angeordnete Gewindespindel (11) mit
gegenläufigen Gewindeteilen (13, 14) zur Betätigung der
Schubringe (17, 18) vorgesehen ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die axial verschiebbaren Schubringe unmittelbar auf die
Gewindespindel aufschraubbar und gegenüber einer
Werkzeughalterung verdrehsicher angeordnet sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die axial verschiebbaren Schubringe (17, 18) über
Muttern (15, 16), die auf die Gewindespindel (11)
aufgeschraubt sind, mit der Gewindespindel in Verbindung
stehen.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Außenmantelbereich der
Gewindespindel zur führenden Aufnahme des Formkörpers
oder eines Formkörperträgers dient.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
zumindest ein Teil des Außenmantels (25) der Muttern
(15, 16) zur führenden Aufnahme des Formkörpers (28, 46)
oder eines Formkörperträgers (27) dient.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens einer Mutter (15
bzw. 16) eine Vorspanneinrichtung (48) zugeordnet ist,
mit der ein Spiel der Mutter ausgleichbar ist.
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ID=6294545
Family Applications (1)
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