DE3605395A1 - Substituierte thienoimidazol-derivate, verfahren zu ihrer herstellung, sie enthaltende pharmazeutische zubereitungen und ihre verwendung als magensaeuresekretionshemmer - Google Patents
Substituierte thienoimidazol-derivate, verfahren zu ihrer herstellung, sie enthaltende pharmazeutische zubereitungen und ihre verwendung als magensaeuresekretionshemmerInfo
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Description
Benzimidazol-Derivate mit magensäuresekretionshemmender
Wirkung sind z. B. aus der DE-A-25 48 340, der EP-A-5 129
und der DE-A-32 40 248 bekannt.
Die vorliegende Erfindung betrifft Thienoimidazol-Derivate
der Formel I
in welcher
A für steht,
T -S-, -SO- oder -SO2- bedeutet,
R1 und R2 gleich oder verschieden sind und Wasserstoff, Halogen, Cyano, Nitro, Trifluormethyl, (C1-C6)-Alkyl, (C1-C6)-Alkoxy, (C1-C6)-Alkylmercapto, (C1-C6)-Alkylcarbonyl, (C1-C6)-Alkoxycarbonyl, (C1-C6)-Alkylcarbonyl, (C3-C8)-Cycloalkyl, Phenyl, Benzyl, Phenoxy, Phenylmercapto, Phenylsulfonyl, Phenylsulfonyl, Sulfamoyl, N-(C1-C4)-Alkylsulfamoyl oder N,N-Di-(C1-C6)- alkylsulfamoyl bedeuten, oder, falls A wie oben unter (a) oder (C) definiert ist, auch gemeinsam -[CH2] n- bedeuten können, wobei eine CH2-Gruppe gegebenenfalls durch O ersetzt ist,
R3 Wasserstoff, (C1-C6)-Alkanoyl, (C1-C6)-Alkylcarbomoyl oder eine andere physiologisch verträgliche, säurelabile Nim-Schutzgruppe bedeutet,
R4 und R5 gleich oder verschieden sind und Wasserstoff oder (C1-C3)-Alkyl bedeuten,
R6, R7, R8 und R9 gleich oder verschieden sind und Wasserstoff, (C1-C12)-Alkyl, (C1-C12)-Alkoxy, (C1-C12)- Alkoxy-(C1-C12)-alkyl, (C1-C12)-Alkoxy-(C1-C12)-alkoxy, (C7-C11)-Aralkyloxy, (C1-C12)-Alkylmercapto, (C1-C12)-Alkylsulfinyl oder (C1-C12)-Alkylsulfonyl bedeuten und
n = 3 oder 4 ist,
sowie deren physiologisch verträglichen Salze.
A für steht,
T -S-, -SO- oder -SO2- bedeutet,
R1 und R2 gleich oder verschieden sind und Wasserstoff, Halogen, Cyano, Nitro, Trifluormethyl, (C1-C6)-Alkyl, (C1-C6)-Alkoxy, (C1-C6)-Alkylmercapto, (C1-C6)-Alkylcarbonyl, (C1-C6)-Alkoxycarbonyl, (C1-C6)-Alkylcarbonyl, (C3-C8)-Cycloalkyl, Phenyl, Benzyl, Phenoxy, Phenylmercapto, Phenylsulfonyl, Phenylsulfonyl, Sulfamoyl, N-(C1-C4)-Alkylsulfamoyl oder N,N-Di-(C1-C6)- alkylsulfamoyl bedeuten, oder, falls A wie oben unter (a) oder (C) definiert ist, auch gemeinsam -[CH2] n- bedeuten können, wobei eine CH2-Gruppe gegebenenfalls durch O ersetzt ist,
R3 Wasserstoff, (C1-C6)-Alkanoyl, (C1-C6)-Alkylcarbomoyl oder eine andere physiologisch verträgliche, säurelabile Nim-Schutzgruppe bedeutet,
R4 und R5 gleich oder verschieden sind und Wasserstoff oder (C1-C3)-Alkyl bedeuten,
R6, R7, R8 und R9 gleich oder verschieden sind und Wasserstoff, (C1-C12)-Alkyl, (C1-C12)-Alkoxy, (C1-C12)- Alkoxy-(C1-C12)-alkyl, (C1-C12)-Alkoxy-(C1-C12)-alkoxy, (C7-C11)-Aralkyloxy, (C1-C12)-Alkylmercapto, (C1-C12)-Alkylsulfinyl oder (C1-C12)-Alkylsulfonyl bedeuten und
n = 3 oder 4 ist,
sowie deren physiologisch verträglichen Salze.
1H-Thieno[3,4-d]imidazol-Derivate der Formel I, worin A
wie oben unter (b) definiert ist, sind bevorzugt. Weiterhin
sind Verbindungen der Formel I bevorzugt, in welchen
R9 für Wasserstoff steht. T ist vorzugsweise eine -SO-
Gruppe.
Besonders bevorzugt sind Verbindungen der Formel I,
worin
A vorzugsweise wie oben unter (b) definiert ist,
T vorzugsweise eine -SO-Gruppe bedeutet,
R1 und R2 gleich oder verschieden sind und Wasserstoff, (C1-C3)-Alkyl, Halogen oder (C1-C14)-Alkoxycarbonyl bedeuten,
R3, R4 und R5 jeweils Wasserstoff bedeuten und
R6, R7, R8 und R9 gleich oder verschieden sind und Wasserstoff, (C1-C3)-Alkyl, (C1-C4)-Alkoxy, Benzyloxy oder (C1-C7)-Alkoxy-(C1-C3)-alkyl bedeuten, wobei R9 vorzugsweise für Wasserstoff steht,
insbesondere aber Verbindungen der Formel I, worin
A vorzugsweise wie oben unter (b) definiert ist,
T vorzugsweise eine -SO-Gruppe bedeutet,
R1, R2, R3, R4 und R5 jeweils Wasserstoff bedeuten,
R6 und R9 gleich oder verschieden sind und Wasserstoff, Methyl oder Ethyl bedeuten,
R9 Wasserstoff bedeutet und
R7 (C1-C4)-Alkoxy oder Benzyloxy bedeutet.
A vorzugsweise wie oben unter (b) definiert ist,
T vorzugsweise eine -SO-Gruppe bedeutet,
R1 und R2 gleich oder verschieden sind und Wasserstoff, (C1-C3)-Alkyl, Halogen oder (C1-C14)-Alkoxycarbonyl bedeuten,
R3, R4 und R5 jeweils Wasserstoff bedeuten und
R6, R7, R8 und R9 gleich oder verschieden sind und Wasserstoff, (C1-C3)-Alkyl, (C1-C4)-Alkoxy, Benzyloxy oder (C1-C7)-Alkoxy-(C1-C3)-alkyl bedeuten, wobei R9 vorzugsweise für Wasserstoff steht,
insbesondere aber Verbindungen der Formel I, worin
A vorzugsweise wie oben unter (b) definiert ist,
T vorzugsweise eine -SO-Gruppe bedeutet,
R1, R2, R3, R4 und R5 jeweils Wasserstoff bedeuten,
R6 und R9 gleich oder verschieden sind und Wasserstoff, Methyl oder Ethyl bedeuten,
R9 Wasserstoff bedeutet und
R7 (C1-C4)-Alkoxy oder Benzyloxy bedeutet.
Von besonderer Bedeutung sind
2-(2-Picolylsulfinyl)-1H-thieno[3,4-d]imidazol;
2-(4-Methoxy-2-picolylsulfinyl)-1H-thieno[3,4-d]imidazol;
2-(4-Methoxy-3-methyl-2-picolylsulfinyl)-1H-thieno[3,4-d] imidazol;
2-(4-Methoxy-3,5-dimethyl-2-picolylsulfinyl)-1H-thieno [3,4-d]imidazol
2-(2-Picolylsulfinyl)-1H-thieno[3,4-d]imidazol;
2-(4-Methoxy-2-picolylsulfinyl)-1H-thieno[3,4-d]imidazol;
2-(4-Methoxy-3-methyl-2-picolylsulfinyl)-1H-thieno[3,4-d] imidazol;
2-(4-Methoxy-3,5-dimethyl-2-picolylsulfinyl)-1H-thieno [3,4-d]imidazol
Alkyl und davon abgeleitete Reste wie beispielsweise
Alkoxy, Alkylmercapto, Alkylsulfinyl, Alkylsulfonyl oder
Alkanoyl können geradkettig oder verzweigt sein.
(C7-C11)-Aralkyloxy ist beispielsweise Benzyloxy oder
Phenethyloxy, vorzugsweise Benzyloxy.
Halogen steht für Fluor, Chlor, Brom oder Jod.
Unter einer säurelabilen Nim-Schutzgruppe versteht man
beispielsweise die schon erwähnten Alkanoyl- und Alkylcarbamoyl-
Reste sowie sauer abspaltbare Gruppen vom
Urethantyp wie Boc, Bpoc, Moc, Pyoc.
Gegebenenfalls vorhandene chirale C- und S-Atome können
sowohl in der R- als auch in der S-Konfiguration vorkommen.
In solchen Fällen liegen Verbindungen der Formel I
in Form der reinen Enantiomeren oder als Stereoisomerengemisch
(wie Enantiomerengemisch und Diastereomerengemisch)
vor.
Als Salze kommen insbesondere Alkali- und Erdalkalisalze,
Salze mit physiologisch verträglichen Aminen und Salze,
mit anorganischen oder organischen Säuren wie z. B. HCl,
HBr, H2SO4, Maleinsäure, Fumarsäure in Frage.
Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Herstellung
von Verbindungen der Formel I, das dadurch gekennzeichnet
ist, daß man
- a) Verbindungen der Formel
in welcher A, R1, R2 und R3 wie oben definiert sind und
X1
- i. eine Abgangsgruppe oder
- ii. -SH, -S- oder -SO2 - bedeutet,
- umsetzt mit Verbindungen der Formel III
in welcher R4, R5, R6, R7, R8 und R9 und
X2 im oben genannten Fall i. -SH, -S- oder -SO2 - und im oben genannten Fall ii. eine Abgangsgruppe bedeutet, oder - b) Verbindungen der Formel IV,
in welcher A, R1, R2 und R3 wie oben definiert sind, umsetzt
mit Verbindungen der Formel V
in welcher R4, R5, R6, R7, R8 und R9 wie oben definiert
sind und R10 für eine veresternde Gruppe steht,
- i. in Verbindungen der Formel I (eine) gegebenenfalls vorhandene -S-Gruppe(n) gewünschtenfalls zu(r) -SO- oder -SO2-Gruppe(n) oxidiert,
- ii. in Verbindungen der Formel I (eine) gegebenenfalls vorhandene -SO-Gruppe(n) gewünschtenfalls zu(r) -SO2-Gruppe(n) oxidiert,
- iii. Verbindungen der Formel I, worin R3 für Wasserstoff steht, gewünschtenfalls acyliert,
- iv. Verbindungen der Formel I, worin R3 nicht Wasserstoff bedeutet, gewünschtenfalls verseift und
- v. Verbindungen der Formel I gewünschtenfalls in ihre physiologisch verträglichen Salze überführt.
- wobei zwei oder mehr der Maßnahmen i.-iv. auch in einer anderen als der angegebenen Reihenfolge ausgeführt werden können.
Setzt man gemäß der hier bevorzugten Verfahrensvariante
(a) Verbindungen der Formel II mit Verbindungen der Formel
III um, so steht X1 oder X2 für eine Abgangsgruppe,
die nucleophil ablösbar ist, wie Cl, Br, J, O-SO2-CH3,
-O-SO2-CF3 oder -O-SO2-(C6H4-pCH3).
Die Umsetzung einer Verbindung der Formel II mit einer
Verbindung der Formel III oder deren Salzen erfolgt in
einem inerten Lösungsmittel wie z. B. Wasser, Methylenchlorid,
Methanol, Ethanol, Aceton, Essigsäureethylester,
Toluol, Tetrahydrofuran, Acetonitril, Dimethylformamid,
Dimethylsulfoxid oder Gemischen dieser Lösungsmittel
zweckmäßigerweise in Gegenwart einer anorganischen oder
organischen Base, wie z. B. Natrium- oder Kaliumhydroxid,
-carbonat, -alkoxid, -hybrid, -amid, Ammoniak, Triethylamin,
Tributylamin, Pyridin bei -20 bis +150°C, vorzugsweise
bei 0-80°C.
Die Verbindungen der Formel II können in Analogie zu bekannten
Verfahren hergestellt werden, z. B. durch Ringschluß
entsprechend substituierter o-Diaminothiophene
mit Schwefelkohlenstoff (z. B. DE-A-31 32 167).
Die hierfür benötigten 2,3-, 3,4- oder 4,5-Diaminothiophene
sind entweder literaturbekannt oder können in Analogie
zu bekannten Verfahren hergestellt werden. Sie werden
z. B. durch Reduktion entsprechend substituierter
Amino-nitrothiophene erhalten.
In den bei Verfahrensvariante (b) eingesetzten Estern der
Formel V steht R10 für eine veresternde Gruppe, vorzugsweise
(C1-C6)-Alkyl oder Benzyl.
Die Umsetzung einer Verbindung der Formel IV mit einer
Verbindung der Formel V gemäß Verfahrensvariante (b) erfolgt
analog der in Preston et al., Benzimidazoles and
Congeneric Tricyclic Compounds, Part 1, New York, Seiten
10-13 beschriebenen Verfahrensweisen.
Die so erhaltenen Verbindungen der Formel I können, falls
R3 Wasserstoff bedeutet, in physiologisch verträgliche
Salze umgewandelt werden.
Verbindungen der Formel I mit T = -S- können ferner mit
geeigneten Oxidationsmitteln in solche mit T = -SO- oder
-SO2- umgewandelt werden. In gleicher Weise lassen sich
auch -S-Gruppen in den Substituenten R1, R2 und R6 bis
R9 oxidieren.
Diese Reaktion erfolgt in einem geeigneten, inerten Lösungsmittel
wie z. B. Methylenchlorid, Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff,
1,2-Dichlorethan, Toluol, Essigsäureethylester,
Essigsäure, Trifluoressigsäure, Wasser, Methanol,
Ethanol oder Gemischen derselben bei -20°C bis
+150°C vorzugsweise bei -10°C bis +40°C.
Als Oxidationsmittel kommen z. B. in Betracht:
Wasserstoffperoxid, Persäuren und Perester wie Peressigsäure,
Trifluorperessigsäure, Monoperphthalsäure, m-
Chlorbenzoesäure und deren Ester, Ozon, Distickstofftetroxid,
Jodosobenzol, N-chlorsuccinimid, 1-Chlorbenzotriazol,
Natriumhypochlorit, Kaliumperoxodisulfat, t-Butylhypochlorit,
Tetrabutylammoniumperjodat oder -permanganat,
Natrium-meta-perjodat, Selen- oder Mangandioxid,
Cerammonnitrat, Chromsäure, Chlor, Brom, Diazabicyclo
[2.2.2]octan-Bromkomplex, Dioxandibromid, Pyridinumperbromid,
Sulfurylchlorid.
Ebenso können isolierte, ggf. immobilisierte oxidierende
Enzyme oder Mikroorganismen als Oxidationsmittel Anwendung
finden.
Die Oxidationsmittel werden in äquimolaren Mengen, ggf.
auch in einem geringen Überschuß von 5-10 Mol-% bei der
Oxidation zu T = -SO- oder auch in größerem Überschuß
und/oder bei höherer Reaktionstemperatur eingesetzt wenn
eine Oxidation zu T = -SO2- gewünscht wird.
Die neuen Verbindungen der Formel I und ihre Salze besitzen
wertvolle pharmakologische Eigenschaften.
Sie hemmen deutlich die Magensäuresekretion und weisen
darüber hinaus eine ausgezeichnete Magen- und Darmschutzwirkung
auf.
Unter "Magen- und Darmschutz" wird in diesem Zusammenhang
die Verhütung und Behandlung gastrointestinaler
Krankheiten, insbesondere gastrointestinaler entzündlicher
Krankheiten und Läsionen (wie z. B. Ulcus ventriculi,
Ulcus duodeni, Gastritis, hyperazider oder medikamentös
bedingter Reizmagen) verstanden, die beispielsweise durch
Mikroorganismen, Bakterientoxine, Medikamente (z. B. Antiphlogistika
und Antirheumatika), Chemikalien (z. B.
Ethanol), Magensäure oder Streßsituationen verursacht
werden können.
Aufgrund ihrer ausgezeichneten Eigenschaften sind die
substituierten Benzimidazole der Formel I und ihre pharmakologisch
verträglichen Salze für den Einsatz in der
Human- und Veterinärmedizin hervorragend geeignet, wobei
sie insbesondere zur Behandlung und Propylaxe von Krankheiten
des Magens und Darms und solcher Krankheiten, die
auf einer überhöhten Magensäuresekretion beruhen, verwendet
werden.
Die Erfindung betrifft daher weiter die erfindungsgemäßen
Verbindungen der Formel I zur Anwendung bei der Behandlung
und Prophylaxe der vorstehend genannten Krankheiten.
Ebenso umfaßt die Erfindung die Verwendung der erfindungsgemäßen
Verbindungen bei der Herstellung von Arzneimitteln,
die zur Behandlung und Prophylaxe der vorstehend
genannten Krankheiten eingesetzt werden.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung sind Arzneimittel,
die ein oder mehrere Verbindungen der allgemeinen Formel I
und/oder ihre pharmakologisch verträglichen Salze enthalten.
Die Arzneimittel werden nach an sich bekannten, dem Fachmann
geläufigen Verfahren hergestellt. Als Arzneimittel
werden die erfindungsgemäßen pharmakologisch wirksamen
Verbindungen (= Wirkstoffe) entweder als solche, oder
vorzugsweise in Kombination mit geeigneten pharmazeutischen
Hilfsstoffen in Form von Tabletten, Dragees, Kapseln,
Suppositorien, Emulsionen, Suspensionen oder Lösungen
eingesetzt, wobei der Wirkstoffgehalt vorteilhafterweise
zwischen 0,1 und 96% beträgt.
Welche Hilfsstoffe für die gewünschte Arzneimittelformulierungen
geeignet sind, ist dem Fachman aufgrund seines
Wissens geläufig. Neben Lösemitteln, Gelbildern, Suppositoriengrundlagen,
Tabletten-Hilfsstoffen und anderen
Wirkstoffträgern können beispielsweise Antioxidantien,
Dispergiermittel, Emulgatoren, Entschäumer, Geschmackskorrigentien,
Konservierungsmittel, Lösungsvermittler
oder Farbstoffe verwendet werden.
Die Wirkstoffe können oral und parenteral appliziert
werden, wobei die orale Applikation bevorzugt ist.
Im allgemeinen hat es sich in der Humanmedizin als vorteilhaft
erwiesen, den oder die Wirkstoffe bei oraler
Gabe in einer Tagesdosis von etwa 0,01 bis etwa 20 mg/kg
Körpergewicht, gegebenenfalls in Form mehrerer, vorzugsweise
1 bis 4 Einzelgaben zur Erzielung des gewünschten
Ergebnisses zu verabreichen. Bei der parenteralen Applikation
können ähnliche bzw. (insbesondere bei der intravenösen
Verabreichung der Wirkstoffe) in der Regel niedrigere
Dosierungen zur Anwendung kommen. Die Festlegung
der jeweils erforderlichen optimalen Dosierung und Applikationsart
der Wirkstoffe kann durch jeden Fachmann aufgrund
seines Fachwissens leicht erfolgen.
Sollen die erfindungsgemäßen Verbindungen und/oder ihre
Salze zur Behandlung der obengenannten Krankheiten eingesetzt
werden, so können die pharmazeutischen Zubereitungen
auch einen oder mehrere pharmakologisch aktive
Bestandteile anderer Arzneimittelgruppen, wie Antactida,
beispielsweise Aluminiumhydroxid, Magnesiumaluminat;
Tranquilizer, wie Benzodiazepine, beispielsweise Diazepam;
Spasmolytika, wie z. B. Bietamiverin, Camylofin;
Anticholinergica, wie z. B. Oxyphencylimin, Phencarbamid;
Lokalanaesthetika, wie z. B. Tetracain,
Procain; gegebenenfalls auch Fermente, Vitamine oder
Aminosäuren enthalten.
Für eine orale Anwendungsform werden die aktiven Verbindungen
mit den dafür üblichen Zusatzstoffen wie Trägerstoffen,
Stabilisatoren oder inerten Verdünnungsmitteln
vermischt und durch übliche Methoden in geeignete Darreichungsformen
gebracht, wie Tabletten, Dragees, Steckkapseln,
wäßrige alkoholische oder ölige Suspensionen
oder wäßrige alkoholische oder ölige Lösungen. Als interte
Träger können z. B. Gummi arabicum, Magnesia, Magnesiumcarbonat,
Milchzucker, Glucose oder Stärke, insbesondere
Maisstärke verwendet werden. Dabei kann die Zubereitung
sowohl als Trocken- oder Feuchtgranulat erfolgen. Als
ölige Trägerstoffe oder Lösungsmittel kommen beispielsweise
pflanzliche und tierische Öle in Betracht, wie Sonnenblumenöl
oder Lebertran.
Zur subkutanen oder intravenösen Applikation werden die
aktiven Verbindungen oder deren physiologisch verträglichen
Salze, gewünschtenfalls mit den dafür üblichen Substanzen
wie Lösungsvermittler, Emulgatoren oder weiteren
Hilfsstoffen in Lösung, Suspensionen oder Emulsion gebracht.
Als Lösungsmittel für die neuen aktiven Verbindungen
und die entsprechenden physiologisch verträglichen
Salze kommen z. B. in Frage: Wasser, physiolgische Kochsalzlösungen
oder Alkohole, z. B. Ethanol, Propanol oder
Glycerin, daneben auch Zuckerlösungen wie Glucose- oder
Mannitlösungen, oder auch eine Mischung aus den verschiedenen
genannten Lösungsmitteln.
Die nachfolgenden Beispiele sollen die erfindungsgemäßen
Verfahrensweisen erläutern, ohne die Erfindung auf die
hier stellvertretend genannten Substanzen zu beschränken.
Die nachfolgend aufgeführten Beispiele dienen zur Erläuterung
der Erfindung, ohne diese jedoch einzuschränken.
Die angegebenen Schmelz- und Zersetzungspunkte sind nicht
korrigiert oder standardisiert.
1,6 g 2-Mercapto-thieno[3,4-d]imidazol und 2 g 4-Methoxypicolylchlorid-
Hydrochlorid werden in 50 ml Ethanol etwa
eine Stunde auf 60°C erwärmt und weitere 40 Stunden bei
Raumtemperatur gerührt. Nach dem Abfiltrieren schlämmt man
die kristalline Substanz in Aceton auf, rührt eine Stunde
bei Raumtemperatur, saugt die Kristalle ab und trocknet an
der Luft.
Farblose Kristalle, Fp. 330°C.
Farblose Kristalle, Fp. 330°C.
2,1 g 2-(4-Methoxy-2-picolylmercapto)-thieno[3,4-d]imidazol
Dihydrochlorid werden nach dem Suspendieren in 100 ml
Methanol mit 1,9 g Triethylamin versetzt. Man rührt die
erhaltene Lösung etwa eine Stunde bei Raumtemperatur,
destilliert das Lösungsmittel ab. Nach Zugabe von 50 ml
Wasser rührt man etwa eine Stunde bei Raumtemperatur,
saugt die Kristalle ab und kristallisiert nach dem Trocknen
aus Ethanol in Gegenwart von Aktivkohle um.
Farblose Kristalle, Fp. 172-175°C.
Farblose Kristalle, Fp. 172-175°C.
0,9 g 2-(4-Methoxy-2-picolylmercapto-thieno[3,4-d]imidazol
werden bei Raumtemperatur mit 50 ml Methylenchlorid und nach
dem Abkühlen auf 0°C sodann portionsweise mit 0,64 g 3-
Chlorbenzoesäure versetzt. Man rührt etwa 5 Minuten unter
Beibehaltung der Kühlung und nach Zugabe von 20 ml gesättigter
wäßriger Natriumcarbonatlösung weitere 10 Minuten bei
Raumtemperatur. Nach Abtrennen der organischen Phase und
Trocknen über Natriumsulfat wird das Lösungsmittel abdestilliert,
der Rückstand mit einem Gemisch aus Diisopropylether
und Aceton gerührt und die Kristalle abfiltriert und getrocknet.
Farblose Kristalle, Fp. 142-144°C.
Farblose Kristalle, Fp. 142-144°C.
Die Titelverbindung erhält man analog der in Beispiel 1 angegebenen
Vorschrift aus 2-Mercapto-6-methoxycarbonyl-thieno-
[3,4-d]imidazol und 4-Methoxy-2-picolylchlorid-Hydrochlorid.
Farblose Kristalle, Fp. 210-213°C.
Farblose Kristalle, Fp. 210-213°C.
Die Titelverbindung erhält man analog der in Beispiel 2 angegebenen
Vorschrift aus der Verbindung von Beispiel 4.
Farblose Kristalle, Fp. 156-160°C.
Farblose Kristalle, Fp. 156-160°C.
Die Titelverbindung erhält man analog der in Beispiel 1 angegebenen
Vorschrift aus 2-Picolylchlorid-Hydrochlorid und
2-Mercapto-1H-thieno[3,4-d]imidazol in Isopropanol als Lösungsmittel.
Farblose Kristalle, Fp. 154-162°C.
Farblose Kristalle, Fp. 154-162°C.
Die Titelverbindung erhält man analog der in Beispiel 6 angegebenen
Vorschrift aus 2-Mercapto-4-methoxycarbonyl-1H-
thieno[3,4-d]imidazol und 2-Picolylchlorid-Hydrochlorid.
Farblose Kristalle, Fp. 204-208°C.
Farblose Kristalle, Fp. 204-208°C.
Claims (15)
1. Verbindung der Formel I
in welcher
A für steht,
T -S-, -SO- oder -SO- bedeutet,
R1 und R2 gleich oder verschieden sind und Wasserstoff, Halogen, Cyano, Nitro, Trifluormethyl, (C1-C6)- Akyl, (C1-C6)-Alkoxy, (C1-C6)-Alkylmercapto, (C1-C6)-Alkyl-sulfinyl, (C1-C6)-Alkylsulfonyl, (C1-C6)-Alkylcarbonyl, (C1-C6)-Alkoxycarbonyl, (C1-C6)-Alkylcarbonyloxy, (C3-C8)-Cycloalkyl, Phenyl, Benzyl, Phenoxy, Phenylmercapto, Phenylsulfinyl, Phenylsulfonyl, Sulfamoyl, N-(C1-C6)-Alkylsulfamoyl oder N,N-Di-(C1-C4)-alkylsulfamoyl bedeuten, oder, falls A wie oben unter (a) oder (c) definiert ist, auch gemeinsam -[CH2] n bedeuten können, wobei eine CH2-Gruppe gegebenenfalls durch O ersetzt ist,
R3 Wasserstoff, (C1-C6)-Alkanoyl, (C1-C6)-Alkylcarbomoyl oder eine andere physiologisch verträgliche, säurelabile Nim-Schutzgruppe bedeutet,
R4 und R5 gleich oder verschieden sind und Wasserstoff oder (C1-C3)-Alkyl bedeuten.
R6, R7, R8 und R9 gleich oder verschieden sind und Wasserstoff, (C1-C12)-Alkyl, (C1-C12)-Alkoxy, (C1-C12)-Alkoxy-(C1-C12)-alkyl, (C1-C12)-Alkoxy- (C1-C12)-alkoxy, (C7-C11)-Aralkyloxy, (C1-C12)- Alkylmercapto, (C1-C12)-Alkylsulfinyl oder (C1-C12)-Alkylsulfonyl bedeuten und
n = 3 oder 4 ist,
sowie deren physiologisch verträglichen Salze.
A für steht,
T -S-, -SO- oder -SO- bedeutet,
R1 und R2 gleich oder verschieden sind und Wasserstoff, Halogen, Cyano, Nitro, Trifluormethyl, (C1-C6)- Akyl, (C1-C6)-Alkoxy, (C1-C6)-Alkylmercapto, (C1-C6)-Alkyl-sulfinyl, (C1-C6)-Alkylsulfonyl, (C1-C6)-Alkylcarbonyl, (C1-C6)-Alkoxycarbonyl, (C1-C6)-Alkylcarbonyloxy, (C3-C8)-Cycloalkyl, Phenyl, Benzyl, Phenoxy, Phenylmercapto, Phenylsulfinyl, Phenylsulfonyl, Sulfamoyl, N-(C1-C6)-Alkylsulfamoyl oder N,N-Di-(C1-C4)-alkylsulfamoyl bedeuten, oder, falls A wie oben unter (a) oder (c) definiert ist, auch gemeinsam -[CH2] n bedeuten können, wobei eine CH2-Gruppe gegebenenfalls durch O ersetzt ist,
R3 Wasserstoff, (C1-C6)-Alkanoyl, (C1-C6)-Alkylcarbomoyl oder eine andere physiologisch verträgliche, säurelabile Nim-Schutzgruppe bedeutet,
R4 und R5 gleich oder verschieden sind und Wasserstoff oder (C1-C3)-Alkyl bedeuten.
R6, R7, R8 und R9 gleich oder verschieden sind und Wasserstoff, (C1-C12)-Alkyl, (C1-C12)-Alkoxy, (C1-C12)-Alkoxy-(C1-C12)-alkyl, (C1-C12)-Alkoxy- (C1-C12)-alkoxy, (C7-C11)-Aralkyloxy, (C1-C12)- Alkylmercapto, (C1-C12)-Alkylsulfinyl oder (C1-C12)-Alkylsulfonyl bedeuten und
n = 3 oder 4 ist,
sowie deren physiologisch verträglichen Salze.
2. Verbindung der Formel I gemäß Anspruch 1, in welcher
R9 Wasserstoff bedeutet.
3. Verbindung der Formel I gemäß Anspruch 1 oder 2, in
welcher A wie im Anspruch 1 unter (b) definiert ist.
4. Verbindung der Formel I gemäß einem der Ansprüche 1
bis 3, in welcher T für -SO- steht.
5. Verbindung der Formel I gemäß einem der Ansprüche 1
bis 4, in welcher
R1 und R2 gleich oder verschieden sind und Wasserstoff, (C1-C3)-Alkyl, Halogen oder (C1-C4)-Alkoxycarbonyl bedeuten,
R3, R4 und R5 jeweils Wasserstoff bedeuten und
R6, R7, R8 und R9 gleich oder verschieden sind und Wasserstoff, (C1-C3)-Alkyl, (C1-C4)-Alkoxy, Benzyloxy oder (C1-C7)-Alkoxy-(C1-C3)-alkyl bedeuten.
R1 und R2 gleich oder verschieden sind und Wasserstoff, (C1-C3)-Alkyl, Halogen oder (C1-C4)-Alkoxycarbonyl bedeuten,
R3, R4 und R5 jeweils Wasserstoff bedeuten und
R6, R7, R8 und R9 gleich oder verschieden sind und Wasserstoff, (C1-C3)-Alkyl, (C1-C4)-Alkoxy, Benzyloxy oder (C1-C7)-Alkoxy-(C1-C3)-alkyl bedeuten.
6. Verbindung der Formel I gemäß einem der Ansprüche 1
bis 5, in welcher
R1, R2, R3, R4 und R5 jeweils Wasserstoff bedeuten,
R6 und R8 gleich oder verschieden sind und Wasserstoff,
Methyl oder Ethyl bedeuten,
R9 Wasserstoff bedeutet und
R7 (C1-C4)-Alkoxy oder Benzyloxy bedeutet.
7. Verfahren zur Herstellung einer Verbindung der Formel I
gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6 oder 12 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß man
- a) eine Verbindung der Formel II
in welcher A, R1, R2 und R3 wie im Anspruch 1 definiert
sind und
X1
- i. eine Abgangsgruppe oder
- ii. -SH, -S- oder -SO2 - bedeutet,
- umsetzt mit einer Verbindung der Formel III
in welcher R4, R5, R6, R7, R8 und R9 und
X2 im oben genannten Fall i. -SH, -S- oder -SO2 - und im oben genannten Fall ii. eine Abgangsgruppe bedeutet, oder - b) eine Verbindung der Formel IV,
in welcher A, R1, R2 und R3 wie im Anspruch 1 definiert
sind, umsetzt mit einer Verbindung der
Formel V
in welcher R4, R5, R6, R7, R8 und R9 wie im Anspruch 1
definiert sind und R10 für eine veresternde Gruppe
steht,
- i. in einer Verbindung der Formel I (eine) gegebenenfalls vorhandene -S-Gruppe(n) gewünschtenfalls zu(r) -SO- oder -SO2-Gruppe(n) oxidiert,
- ii. in einer Verbindung der Formel I (eine) gegebenenfalls vorhandene -SO-Gruppe(n) gewünschtenfalls zu(r) -SO2-Gruppe(n) oxidiert,
- iii. eine Verbindung der Formel I, worin R3 für Wasserstoff steht, gewünschtenfalls vacyliert,
- iv. eine Verbindung der Formel I, worin R3 nicht Wasserstoff bedeutet, gewünschtenfalls verseift und
- v. eine Verbindung der Formel I gewünschtenfalls in ihr physiologisch verträgliches Salz überführt,
- wobei zwei oder mehr der Maßnahmen i.-iv. auch in einer anderen als der angegebenen Reihenfolge ausgeführt werden können.
8. Verwendung einer Verbindung gemäß einem der Ansprüche 1
bis 6 oder 12-15 als Heilmittel.
9. Verwendung einer Verbindung gemäß einem der Ansprüche 1
bis 6 oder 12-15, oder 8 als Magensäuresekretionshemmer.
10. Mittel enhaltend eine Verbindung gemäß einem der Ansprüche 1
bis 6, 8, 9 oder 12-15.
11. Verfahren zur Herstellung eines Mittels gemäß Anspruch
10, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Verbindung
gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6, 8, 9, oder 12-15
in eine geeignete Darreichungsform bringt.
12. 2-(Picolylsulfinyl)-1H-thieno[3,4-d]imidazol und
dessen physiologisch verträglichen Salze.
13. 2-(4-Methoxy-2-picolylsulfinyl)-1H-thieno[3,4-d]imidazol
und dessen physiologisch verträglichen Salze.
14. 2-(4-Methoxy-3-methyl-2-picolyl-sulfinyl)-1H-thieno
[3,4-d]imidazol und dessen physiologisch verträglichen
Salze.
15. 2-(4-Methoxy-3,5-dimethyl-2-picolylsulfinyl)-1H-thieno
[3,4-d]imidazol und dessen physiologisch verträglichen
Salze.
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