DE3605115A1 - Punktschweissverbindung aneinanderstossender bleche und verfahren zur herstellung der punktschweissverbindung - Google Patents
Punktschweissverbindung aneinanderstossender bleche und verfahren zur herstellung der punktschweissverbindungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine mittels elektrischer
Widerstandsschweißung herstellbare Punktschweißverbindung
zweier flächig aneinanderstoßender Blechelemente,
von denen eines an der vorgesehenen Schweißstelle eine
zum anzugliedernden anderen Blechelement hin
vorspringende Ausbuckelung aufweist, welch letztere beim
Punktschweißvorgang mit dem Material des anderen Bleches
verschmilzt; außerdem bezieht sich die Erfindung auf ein
Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen
Punktschweißverbindungen.
Die Verbindung zweier Bleche beziehungsweise Blechelemente
miteinander kann nach altherkömmlicher Weise mittels
Nieten oder auch Schraubelementen erfolgen. Letztere
Verbindungsmöglichkeit ist auch heutzutage noch üblich,
und zwar dann, wenn eine Lösbarkeit der
Blechelemente voneinander gewährleistet sein muß.
Vernietungen zum
Verbinden von Blechelementen miteinander werden nur noch
im besonderen Bedarfsfalle vorgenommen. Daneben gibt es
die Möglichkeit, die besagten Blechelemente mittels Verschweißungen
fest miteinander zu verbinden. Einen wichtigen
Stellenwert nimmt hierbei die elektrische Widerstandsschweißung
ein, wobei die verschiedensten Schweißverfahren
Anwendung finden können, deren Festlegung von
unterschiedlichen Anforderungen und Kriterien abhängt.
Für Blechverbindungen, wie sie beispielsweise im Schaltanlagenbau,
bei Schrankgestellen und dergleichen erforderlich
sind, hat sich das elektrische Punktschweißen
weitgehend durchgesetzt. Hierbei werden flächig aneinanderstoßende
beziehungsweise sich überlappende Randungen
von Blechelementen aneinandergefügt und mittels Punktelektroden
an der Angriffsfläche dieser Elektroden verschweißt,
wobei dann ein sogenannter Schweißpunkt entsteht
(siehe Fig. 1). Ein derartiger Schweißpunkt hat -
je nach Dicke der zu verbindenden Bleche und dementsprechend
je nach Wahl der Elektrode - einen Durchmesser von
etwa 2 bis 5 Milimetern. Die intensivste Verschmelzung
der beiden Bleche miteinander ist hierbei im Zentrum des
Schweißpunktes gelegen, d. h. mit zunehmendem Abstand von
Mittelpunkt des Schweißpunktes geht die Verschmelzung
über in eine Art "Verklebung". Durch Aneinanderreihung
mehrerer Schweißpunkte im Abstand von jeweils mehreren
Zentimetern kann auf diese Weise eine hinreichend feste
Verbindung der beiden Blechelemente miteinander erzielt
werden. Nachteilig allerdings ist es, daß der Schweißpunkt
- in aller Regel auf beiden Seiten - eine sichtbare
Eindruckstelle hinterläßt. Beim Lackieren der Blechelemente
ist daher ein Ausspachteln der Schweißpunkt-
Stellen unerläßlich, wenn man ein optisch einwandfreies
Aussehen der lackierten Fläche erzielen möchte. Handelt
es sich bei den miteinander zu verbindenden Blechelementen
um solche mit einem Korrosionsschutz, beispielsweise
in Form einer Verzinkung, so wird dieser Korrosionsschutz
im Bereich des Schweißpunktes beschädigt, was
sehr unerwünscht, aber so gut wie nicht zu vermeiden
ist.
Eine Weiterentwicklung des Punktschweißens, wie es eben
geschildert worden ist, stellt das sogenannte Buckelschweißen
dar. Hierbei werden an dem einen der miteinander
zu verbindenden Blechelemente an vorgesehenen Punktschweißstellen
Verformungen vorgenommen, die sich auf
der Elektrodenangriffsseite als kleine Vertiefungen und
auf der anderen, dem anzuschweißenden anderen Blechelement
zugekehrten Seite des Blechelementes als kleine
nietkopfartige Buckel darstellen. Der Vorteil dieser Methode
besteht darin, daß - unter Verwendung entsprechend
breitflächiger Elektroden - mehrere Punktschweißverbindungen
gleichzeitig hergestellt werden können (siehe Fig. 2).
Die Nachteile des oben geschilderten "normalen"
Punktschweißens sind allerdings auch beim Buckelschweißen
nicht zu vermeiden: es verbleiben unschöne Restvertiefungen
auf den Außenseiten der Blechelemente und ein
evtl. vorhandener Korrosionsschutz ist auf den Außenseiten
beider Blechelemente mehr oder weniger stark angegriffen
oder sogar zerstört.
Die vorliegende Erfindung stellt sich zur Aufgabe, eine
Punktschweißverbindung der eingangs genannten Art anzugeben,
welche die geschilderten Nachteile deutlich mindert
oder sogar vermeidet, ohne die erwünscht Festigkeit
der Verbindung zu beeinträchtigen, d. h. eine Punktschweißverbindung
zu schaffen, welche wenigstens an einer
der äußeren Flächen der Blechelemente keine unregelmäßigen,
nachzuspachtelnden Oberflächenvertiefungen hinterläßt
und die auch eine gegebenenfalls vorhandene
Oberflächenvergütung der Blechelemente, insbesondere
eine Oberflächenverzinkung, nicht hinsichtlich ihrer
korrosionsschützenden Eigenschaften beeinträchtigt beziehungsweise
beschädigt.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß
die an einem der Blechelemente vorzusehende Ausbuckelung
linienförmig, insbesondere ringförmig beziehungsweise
kreislinienförmig ausgebildet wird. Im Prinzip erzielt auch
eine von der Ringform beziehungsweise Kreisform abweichende
linienförmige Ausbuckelung den erwünschten Erfolg,
beispielsweise eine kreuzförmige oder eine mehrkantige
Ausbuckelung. Die bevorzugte Ringform
beziehungsweise Kreisform hat jedoch gegenüber anders
geformten linienförmigen Buckelungen den Vorteil einer
einfacheren Herstellung des erforderlichen Prägewerkzeuges,
insbesondere aber bietet die ringförmige
beziehungsweise kreisförmige Ausbildung der Ausbuckelung
eine besonders gute Stromflußverteilung und somit eine
sehr günstige Verteilung der Schmelzwärme.
Einer vorteilhaften Ausgestaltung zufolge wird für eine
Punktschweißverbindung mit einer ringförmigen Ausbuckelung
vorgeschlagen, für den mittleren Durchmesser der
Ausbuckelung etwa das 2,5-fache bis etwa das 3,5-fache
Maß der Blechdicke des mit der Ausbuckelung versehenen
Blechelementes zu wählen. Hierbei ist an Blechdicken von
etwa 0,75 mm bis hin zu 3 mm gedacht, wobei in der Praxis
Punktschweißverbindungen von Blechen mit mehr als 2
mm Dicke insbesondere bei Blechen aus Nichteisenmetallen,
beispielsweise aus Aluminium beziehungsweise Aluminiumlegierungen,
Anwendung finden werden. Ringförmige
beziehungsweise kreislinienförmige Ausbuckelungen mit
den so ermittelten mittleren Durchmessern haben bei entsprechenden
Versuchen sehr gute Schweißergebnisse
gezeigt und sind mit entsprechenden Prägewerkzeugen auch
gut herstellbar.
Ein weiterer vorteilhafter Ausgestaltungsvorschlag bezieht
sich auf die Höhe der Ausbuckelungen, für welche
ein Maß von etwa dem 0,3-fachen bis hin zu etwa dem
0,8-fachen der Blechdicke vorgeschlagen wird, d. h. um
ein derartiges Maß steht die (vorzugsweise also ringförmige)
Ausbuckelung gegenüber der angrenzenden Umgebungsfläche
um die Ausbuckelung vor. Hierbei soll mit zunehmender
Blechdicke ein zunehmend größerer Multiplikator
vorgesehen werden. Auch diese angegebenen Höhenmaße haben
sich besonders bewährt und gewährleisten eine intensive
Verschweißung der Blechelemente miteinander an den
Punktschweißstellen.
Eine den Erfindungsgedanken weiter verfeinernde Ausgestaltung
ist in dem Vorschlag zu sehen, die Ausbuckelung
einer Punktschweißstelle in Form von wenigstens zwei unmittelbar
nebeneinander gelegenen linienförmigen, insbesondere
kreislinienförmigen Buckelungen auszubilden -
oder stattdessen - die Ausbuckelung in Form von zwei
etwa konzentrisch zueinander verlaufenden Ringbuckeln zu
gestalten, wobei im letzteren Falle der innere Ringbuckel
eine wenigstens geringfügig größere Höhe aufweist
als der benachbarte äußere Ringbuckel. Durch derartige
Maßnahmen ist es möglich, die Festigkeit der einzelnen
Punktschweißstelle noch erheblich zu vergrößern, wodurch
entweder die Anzahl der Punktschweißstellen verringert
werden kann oder aber eine deutlich größere Festigkeit
gegenüber herkömmlichen Punktschweißungen erzielbar ist.
Solches ist in einigen Bedarfsfällen von großer Wichtigkeit,
beispielsweise bei Schaltfeldern für Mittelspannungsschalt-
und -verteileranlagen, welche im Störlichtbogenfall
kurzzeitig sehr großen Druckbelastungen ausgesetzt
sind.
Einem anderen zweckmäßigen Ausgestaltungsvorschlag zufolge
ist es vorgesehen, daß die Kontur der Ausbuckelung
in ihrem am weitesten gegenüber der Umgebungsfläche vorstehenden
Bereich eine parallel zur Umgebungsfläche verlaufende,
bevorzugte also kreisringförmige Fläche bildet,
wobei das Querschnittsprofil der Ausbuckelung angenähert
trapezförmig ausgebildet ist. In diesem Falle ist
die Berührungsfläche zwischen den zu verschweißenden
Blechelementen an der Punktschweißstelle demnach eher
als "bandförmig" denn als "linienförmig" zu bezeichnen.
Gerade auch durch solche Gestaltungsmaßnahmen sind sehr
gute Schweißergebnisse erzielbar.
Ein besonders vorteilhaftes Verfahren zur Herstellung
einer erfindungsgemäßen Punktschweißverbindung ist dem
Anspruch 7 zu entnehmen; weitere Verbesserungsmöglichkeiten
dieses Verfahrens geben die Ansprüche 8 und 9 an.
Zusammenfassend kann gesagt werden, daß bei Schweißversuchen
mit ringförmigen Ausbuckelungen der erläuterten
Art äußerst vorteilhafte Punktschweißergebnisse erzielt
werden konnten. Dabei hat es sich gezeigt, daß an dem
nicht mit Ausbuckelungen versehenen Blechelement so gut
wie keine mit bloßem Auge erkennbaren Beeinträchtigungen
der sichtbaren Oberfläche festzuhalten gewesen sind, so
daß das sonst erforderliche Ausspachteln vor einem Lackiervorgang
völlig entfallen kann. Bei sendzimirverzinkten
Stahlblechen ist auch die Verzinkung nicht beschädigt
worden, so daß der Korrosionsschutz an den Punktschweißstellen
voll erhalten geblieben ist. Dieses gilt
auch für die sichtbar bleibenden Vertiefungen an dem mit
Ausbuckelungen versehenen Blechelement. Diese Vertiefungen
bleiben zwar bestehen, sie hinterlassen auf den Betrachter
jedoch den Eindruck von funktionell notwendigen
Ausformungen, nicht aber von stark unregelmäßig geformten
Oberflächenveränderungen und ggf. Vertiefungen, wie
das bei herkömmlichen Punktschweißstellen der Fall ist.
Weiterhin hat es sich gezeigt, daß die Festigkeit einer erfindungsgemäßen
Punktschweißstelle deutlich größer ist
als bei einer vergleichbaren herkömmlichen Punktschweißstelle.
Eine Möglichkeit zur Feststellung beziehungsweise
Messung der Festigkeit einer Punktschweißstelle besteht
beispielsweise darin, die miteinander verschweißten
Blechelemente um die Mittelachse der Punktschweißstelle
gegeneinander zu verdrehen. Das dabei ermittelte
Drehmoment bietet hierbei ein Maß für die Abreißfestigkeit
der Punktschweißstelle. Derartige Messungen an erfindungsgemäßen
Punktschweißstellen haben - bei sonst
gleichen Material- und Schweißbedingungen - deutlich
bessere Festigkeitswerte ergeben als bei herkömmlicher
Verfahrensweise.
Schließlich bleibe ein Vorteil nicht unerwähnt, der bei
der erfindungsgemäßen Verfahrensweise zunächst nicht so
vordergründig erkennbar ist, dennoch aber einen wirtschaftlichen
Vorteil darstellt. Es ist nämlich festgestellt
worden, daß die zu verwendenden Elektroden,
welche also eine deutlich größere Kontaktfläche aufweisen
als dieses bei herkömmlichen Elektroden für
Punktschweißungen der Fall ist, eine erheblich längere
Standzeit aufweisen als die bisher verwandten Punktschweißelektroden.
Dieser Umstand trägt mit dazu bei,
daß die Mehraufwendungen für die Herstellung der Ausbuckelungen
an einem der Blechelemente durch andere
Einsparungen und Vorteile
- hier also die wesentlich längere Standzeit der
Schweißelektrode - wieder ausgeglichen werden. Das Gesamtergebnis
ist aber deutlich besser und sogar wirtschaftlicher,
weil - wie schon gesagt - der Korrosionsschutz
erhalten bleibt und Ausspachelungen entbehrlich
sind.
Anhand figürlicher Darstellungen und der nachfolgenden
Beschreibung hierzu sollen die Herstellung der bisher
üblichen Punktschweißstellen der neuen Verfahrensweise
und der neuen Ausbildung von Punktschweißstellen gegenübergestellt
und gleichzeitig der Erfindungsgedanke
nocheinmal erläutert und verdeutlicht werden.
Es zeigt:
Fig. 1 in teilweise schematisierter Darstellung die
Herstellung einer bisher üblichen Punktschweißstelle,
Fig. 2 in teilweise schematisierter Darstellung die
Herstellung von Punktschweißverbindungen nach
dem bekannten Buckelschweißverfahren,
Fig. 3 eine erfindungsgemäße Punktschweißstelle mit
ringförmiger Ausbuckelung eines der beiden
Blechelemente sowie die benötigten Punktschweißelektroden,
Fig. 4 einen Schnitt durch ein Blechelement mit zwei
unmittelbar nebeneinander gelegenen ringförmigen
Ausbuckelungen einer Punktschweißstelle,
Fig. 5 ein Blechelement mit zwei konzentrisch zueinander
verlaufenden ringförmigen Ausbuckelungen
einer Punktschweißstelle und
Fig. 6 eine gegenüber den Darstellungen in den Fig. 3
bis 5 vergrößert gezeigte Punktschweißstelle
sowie den Stromverlauf unmittelbar
nach dem Beginn des Schweißvorgangs an
dieser Punktschweißstelle.
Die Darstellung in Fig. 1 veranschaulicht,
wie schon gesagt: in stark vereinfachter Weise, die herkömmliche
Verfahrensweise zur Herstellung einer Punktschweißstelle.
Hierbei werden zwei miteinander zu verbindende
Blechelemente 10 und 11 flächig aneinandergefügt,
zwischen zwei gegeneinander gerichtete Punktschweißelektroden
12 und 13 gefügt und nunmehr eine der
Punktschweißelektroden, im vorliegenden Fall die in
der Darstellung obere Elektrode mit der Bezugsziffer 12,
in Richtung der anderen Punktschweißelektrode 13 gepreßt,
d. h. eine Anpreßkraft in Richtung des Pfeiles 14
erzeugt. Gleichzeitig wird ein Stromimpuls vorgewählt
hoher Stromstärke und Dauer mittels eines Schweißstromgenerators
15 durch die besagten Punktschweißelektroden
12 und 13 geleitet, wobei die Blechelemente 10 und 11 an
der vorgesehenen Punktschweißstelle infolge des vergleichsweise
hohen Übergangswiderstandes kurzzeitig sehr
stark erhitzt werden, soweit, daß sie in einem etwa
kreisförmigen Bereich, dessen Ausmaß ungefähr den Kontaktflächen
der Punktschweißelektroden 12 und 13 entspricht,
miteinander verschmelzen. Hierbei hinterlassen
allerdings die Punktschweißelektroden 12 und 13 an den
kontaktierten Flächen der Blechelemente 10 und 11 deutliche
Spuren im Sinne von kleinen, meist etwas unregelmäßig
geformten Vertiefungen sowie in Form von Einbrandstellen.
Diese Oberflächenbeschädigungen zerstören in
einem gewissen Ausmaß einen Korrosionsschutz, mit dem
die Blechelemente 10 und 11 versehen sind, beispielsweise
eine Verzinkung, und bedingen im übrigen, wenn diese
Blechelemente 10 und 11 lackiert werden sollen, ein Verspachteln
und Schleifen der Punktschweißstellen, bevor
eine optisch einwandfreie Oberflächenlackierung erfolgen
kann. Diese Nacharbeiten sind sehr zeitaufwendig und
deshalb auch kostenintensiv.
Die Fig. 2 veranschaulicht eine etwas andere
bekannte Verfahrensweise für eine Punktschweißung, nämlich
das Buckelschweißen. Auch hierbei sollen also zwei
Blechelemente 16 und 17 über Schweißpunkte miteinander
verbunden werden. Hierfür ist das Blechelement 16 mit
Ausbuckelungen 18 versehen, welche zum anzugliedernden
Blechelement 17 hin vorstehende, etwa nietkopfartige
Vorsprünge bilden. Beim Schweißvorgang kann nun entweder
jeweils nur ein Schweißpunkt an einem der Ausbuckelungen
18 hergestellt werden oder - wie hier dargestellt -
mehrere Schweißpunkte gleichzeitig. Im letzteren Fall
sind die entsprechenden Punktschweißelektroden, hier mit
den Ziffern 19 und 20 bezeichnet, dementsprechend lang auszubilden,
so daß sie mehrere Ausbuckelungen 18 gleichzeitig
zu überdecken vermögen. Auch hier werden, wie im
zuvor erläuterten Punktschweißvorgang gemäß Fig. 1, die
Punktschweißelektrode 19 zunächst in Richtung des Pfeiles
21 den zu verschweißenden Blechelementen 16 und 17
zugeführt und sodann ein Anpreßdruck in Richtung des
Pfeiles 21 auf die Punktschweißelektrode 19 ausgeübt und
gleichzeitig ein Stromimpuls von einem Schweißstromgenerator
22 den Schweißelektroden 19 und 20 zugeführt. Nach
abgeschlossenem Schweißvorgang sind die Blechelemente 16
und 17 gleichzeitig an mehreren Schweißpunkten miteinander
verbunden. Auch bei dieser Verfahrensweise treten
die zuvor bereits genannten Nachteile, nämlich Oberflächenbeeinträchtigungen
an den einzelnen Punktschweißstellen,
auf.
Ursache für diese unerwünschten Erscheinungen sind in
beiden geschilderten Fällen die zunächst angenähert
punktförmigen Stromübergangsstellen, die sich erst im
Verlaufe des Schweißvorgangs ringsum zu einer angenähert
kreisförmigen Fläche ausweiten. Im Zentrum dieser
Fläche ist die Erhitzung nun so groß, daß eine Materialerweichung
bis hin zu den Kontaktierungsflächen mit den
Punktschweißelektroden erfolgt und auch diese Berührungsflächen
noch Beeinträchtigungen zeigen. Die Wahl
kürzerer Schweißzeiten oder insbesondere geringerer
Schweißstromstärken vermag die geschilderten Nachteile
nur geringfügig zu ändern, oder es tritt der sehr unerwünschte
Nachteil auf, daß keine ordnungsgemäße Verschweißung
erfolgt, sondern lediglich eine Art "Verklebung"
mit sehr geringer Festigkeit.
Die Fig. 3 veranschaulicht nun eine erfindungsgemäße
Gestaltung einer Punktschweißstelle, welche
bei richtiger Verfahrensweise die genannten Nachteile
praktisch völlig vermeidet. Wesentlich hierbei ist, daß
eines der miteinander zu verbindenden Blechelemente 23
und 24, im vorliegenden Falle das obere Blechelement 23,
mit einer ringförmigen Ausbuckelung 25 versehen ist, was
durch entsprechende Prägewerkzeuge herstellbar ist.
Diese ringförmige Ausbuckelung 25 ist dem anderen Blechelement
24 zugewandt und bedingt im übrigen auf der entgegengesetzten
Seite des Blechelementes 23 eine Vertiefung
26, welche ebenfalls eine ringförmige Gestalt aufweist.
Die Berührungsfläche und also auch Kontaktierungsfläche
zwischen der Ausbuckelung 25 und dem Blechelement
24 ist angenähert kreislinienförmig oder - bei
etwas anderer Ausbildung der Ausbuckelung - kreisringförmig.
Der Querschnitt der Ausbuckelung 25 kann nämlich
abweichend von dieser Darstellung in Fig. 3, sehr
wohl auch angenähert trapezförmig sein, so daß sich eine
Kreisringfläche als Berührungs- und Kontaktfläche bildet
anstatt einer (theoretisch) linienförmigen Berührung.
Eine andere wesentliche Maßnahme für die Herstellung einer
erfindungsgemäßen Punktschweißverbindung betrifft
die Ausbildung der (hier nur ansatzweise angedeuteten)
Punktschweißelektroden 27 und 28. Sie sind nämlich, was
die Bemessung ihrer Kontaktierungsflächen betrifft,
deutlich größer ausgebildet als die Außenmaße der ringförmigen
Ausbuckelung 25 beziehungsweise der ringförmigen
Vertiefung 26. Hierin unterscheiden sich diese
Punktschweißelektroden 27 und 28 von denen für herkömmliche
Punktschweißverfahren gemäß Fig. 1, siehe dort
die Punktschweißelektroden 12 und 13, deren Kontaktierungsflächen
angenähert dem Durchmesser der erwünschten
Schweißfläche entsprechen. Der Schweißvorgang für die
neue Punktschweißverbindung entspricht im Prinzip demjenigen
der herkömmlichen Schweißverfahren, wenn man davon
absieht, daß unter Umständen ein Entfettungsvorgang
im Bereich der Ausbuckelungen (25) dann erfolgen sollte,
wenn beim Prägen der Ausbuckelungen Fett- bzw. Ölrückstände
im Bereich der Ausbuckelungen zu vermuten sind.
Derartige Fett- bzw. Ölrückstände beeinträchtigen weniger
den Schweißvorgang, sondern stattdessen die Oberflächenqualität
im Bereich der ringförmigen Vertiefung 26
in Form von Einbrennungen. Für den Schweißvorgang wird
die Punktschweißelektrode 27 in Richtung des Pfeiles 29
dem Blechelement 23 zugeführt und sodann, unter gleichzeitiger
Zuführung des Stromimpulses, in Richtung der
Punktschweißelektrode 28 gepreßt. Hinweise für die zu
wählende Stromstärke und auch für die Schweißdauer sind
dem Anspruch 8 zu entnehmen. Gleiches gilt für den
spezifischen Flächenpreßdruck (d. h. den Anpreßdruck pro
Flächeneinheit) sowie für den absoluten Anpreßdruck der
Punktschweißelektroden 27 und 28 zueinander, wofür der
Anspruch 9 einen Hinweis gibt. Diese Angaben zeigen, daß
die Schweißbedingungen nicht oder ggf. nur unbedeutend
gegenüber bisher üblichen Bedingungen geändert werden
müssen und dennoch ein deutlich besseres Schweißergebnis
erzielbar ist.
Die Fig. 4 veranschaulicht in einer perspektivischen
Darstellung einen Schnitt durch ein Blechelement
30, welches für eine erfindungsgemäße Punktschweißverbindung
mit einer Ausbuckelung in Form von zwei dicht
nebeneinandergelegenen Ringbuckeln 31 und 32 versehen
ist. Diese beiden Ringbuckel 31 und 32 werden zusammen
als "eine Ausbuckelung" bezeichnet, weil sie gleichzeitig
mittels eines beide Ringbuckel erfassenden Elektrodenpaares
geschweißt werden sollen. Auf der in der Darstellung
nach oben weisenden Seite des Blechelementes 30
sind entsprechend der beiden Ringbuckeln 31 und 32 nun
auch zwei ringförmige Vertiefungen 33 und 34 gebildet
und erkennbar. Auf diese Weise ist die Festigkeit der
mit einem Punktschweißvorgang erzielbare Verbindung zwischen
zwei Blechelementen noch deutlich größer als beim
Vorhandensein nur eines einzigen Ringbuckels. Das hierbei
zu verwendende Elektrodenpaar muß dabei nur geringfügig
größer bezüglich seiner Kontaktflächen ausgebildet
sein als dieses in der Fig. 3 angedeutet worden ist.
Eine vom letzten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4 abweichende
Gestaltung einer Ausbuckelung veranschaulicht
der Fig. 5. Auch diese Darstellung zeigt in
perspektivischer Sicht einen Schnitt durch ein Blechelement
35, dessen Ausbuckelung in Form von zwei konzentrisch
zueinander verlaufenden Ringbuckeln 36 und 37
ausgebildet ist. Dementsprechend bilden sich an der in
der Darstellung nach oben weisenden Seite des Blechelementes
35 zwei konzentrisch zueinander verlaufende ringförmige
Vertiefungen 38 und 39. Hierbei hat es sich als
zweckmäßig erwiesen, den inneren Ringbuckel 36 um einen
kleinen Betrag "h" höher auszuformen als den äußeren
Ringbuckel 37. Auch eine derartig vorbereitete Punktschweißstelle
erweist sich als besonders widerstandsfähig
gegen mechanische Belastungen. Schließlich zur
Fig. 6. Diese zeigt zwei zueinander gerichtete
Punktschweißelektroden 40 und 41, zwischen den zwei Blechelemente
42 und 43 gelegen sind. Diese Blechelemente
42 und 43 sind - wie die Schraffur erkennen läßt - im
Bereich eines Ringbuckels 44 geschnitten, allerdings ist
die Schraffur bei diesen Blechelementen 42 und 43 zur
Mitte hin unterlassen worden. Stattdessen veranschaulichen
gestrichelte Stromverlaufslinien 45 den (jedenfalls
theoretischen) Stromverlauf und die Veränderung
der Stromdichte im Bereich des Ringbuckels 44. Dieser
Ringbuckel, der übrigens eine Kontur aufweist, welche in
ihrem am Blechelement 43 anschlagenden Bereich eine
Kreisringfläche aufweist und in ihrem Querschnittsprofil
angenähert trapezförmig ausgebildet ist, ist in der
gerade beginnenden Schweißphase gezeigt und es ist
erkennbar, daß die Stromverlaufslinien 45 sich zum
Ringbuckel 44 hin stark verdichten, um dann, nach dem
Erreichen des Blechelementes 43, wieder auseinanderzulaufen.
Genau dieser Effekt begünstigt nun auch das
Schweißergebnis, denn nur im Bereich der großen Stromdichte
findet eine Verschmelzung statt, davon entfernte
Bereiche werden wesentlich weniger erhitzt als die
Schweißstelle und somit auch nicht im Sinne einer Oberflächenveränderung
beeinträchtigt. Wie bereits oben
ausgeführt, haben zahlreiche Versuche diesen Effekt
bestätigt und ein vorzügliches Schweißergebnis ohne
Beeinträchtigung der nach außen gerichteten Oberflächen
erbracht.
Wie eingangs bereits angedeutet wurde, kann die Ausbuckelung
durchaus auch von der Kreisform- beziehungsweise
Kreisringform abweichen, jedoch erbringt die
Kreis- beziehungsweise Kreisringform eine besonders
günstige Strom- und auch Wärmeverteilung.
- Bezugsziffern
Fig. 1
10 Blechelement
11 Blechelement
12 Punktschweißelektrode
13 Punktschweißelektrode
14 Pfeil für Richtung einer Anpreßkraft
15 Schweißstromgenerator
Fig. 2
16 Blechelement
17 Blechelement
18 Ausbuckelung
19 Punktschweißelektrode
20 Punktschweißelektrode
21 Pfeil
22 Schweißstromgenerator
Fig. 3
23 Blechelement
24 Blechelement
25 ringförmige Ausbuckelung
26 ringförmige Vertiefung
27 Punktschweißelektrode
28 Punktschweißelektrode
29 Pfeil
Fig. 4
30 Blechelement
31 Ringbuckel an 30
32 Ringbuckel an 30
33 ringförmige Vertiefung an 30
34 ringförmige Vertiefung an 30
Fig. 5
35 Blechelement
36 Ringbuckel an 35
37 Ringbuckel an 35
38 ringförmige Vertiefung an 35
39 ringförmige Vertiefung an 35
40 Punktschweißelektrode
41 Punktschweißelektrode
42 Blechelement
43 Blechelement
44 Ringbuckel an 42
45 gestrichelte Stromverlaufslinien
Claims (9)
1. Mittels elektrischer Widerstandsschweißung herstellbare
Punktschweißverbindung
zweier flächig aneinanderstoßender Blechelemente, von
denen eines an der vorgesehenen Schweißstelle eine zum
anzugliedernden anderen Blechelement hin vorspringende
Ausbuckelung aufweist, welch letztere beim Punktschweißvorgang
mit dem Material des anderen Blechelementes verschmilzt,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ausbuckelung
(25, 44) linienförmig, insbesondere ringförmig beziehungsweise
kreislinienförmig ausgebildet ist.
2. Punktschweißverbindung nach Anspruch 1 mit einer
ringförmigen beziehungsweise kreislinienförmigen
Ausbuckelung, dadurch gekennzeichnet, daß der mittlere
Durchmesser der Ausbuckelung (25, 44) etwa dem
2,5-fachen bis etwa dem 3,5-fachen der Blechdicke des
mit der Ausbuckelung versehenen Blechelementes (23, 42)
entspricht.
3. Punktschweißverbindung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Höhe der gegenüber der
Umgebungsfläche vorspringenden Ausbuckelung (25, 44)
etwa dem 0,3-fachen bis etwa dem 0,8-fachen der Blechdiche
des mit der Ausbuckelung versehenen Blechelementes
(23, 42) entspricht.
4. Punktschweißverbindung nach einem der Ansprüche
1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausbuckelung
einer Punktschweißstelle in Form von wenigstens zwei
unmittelbar nebeneinander gelegenen linienförmigen, insbesondere
kreisförmigen Buckelungen (31, 32) ausgebildet
ist. (Fig. 4)
5. Punktschweißverbindung nach einem der Ansprüche
1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausbuckelung
einer Punktschweißstelle in Form von zwei konzentrisch
zueinander verlaufenden Ringbuckeln (36, 37) ausgebildet
ist, wobei der innere Ringbuckel (36) eine wenigstens
geringfügig größere (um den Betrag "h" größere) Höhe
aufweist als der benachbarte äußere Ringbuckel. (siehe
Fig. 5)
6. Punktschweißverbindung nach wenigstens einem der
Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontur
der Ausbuckelung (44) in ihrem am weitesten gegenüber
der Umgebungsfläche vorstehenden Bereich eine parallel
zur Umgebungsfläche verlaufende, insbesondere
kreisringförmige Fläche bildet, wobei das Querschnittsprofil
der Ausbuckelung angenähert trapezförmig ausgebildet
ist. (Fig. 6)
7. Verfahren zur Herstellung einer Punktschweißverbindung
nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet
durch nachfolgende Verfahrensschritte:
- a) Anformung der linienförmigen, bevorzugt ringförmigen beziehungsweise kreislinienförmigen Ausbuckelung (29, 42) an einem (23, 42) der miteinander zu verbindenden Blechelemente (23, 24; 42, 43) mittels einem Prägewerkzeug (bestehend aus Prägestempel und Matritze), wobei die vorspringende Ausbuckelung auf der dem anzugliedernden anderen Blechelement zuzukehrenden Seie vorzusehen ist,
- b) gegebenenfalls beiderseitige Entfettung des mit der Ausbuckelung versehen Blechelementes im Bereich der Ausbuckelung und
- c) Verschweißung der zu verbindenden Blechelemente an der Stelle der Ausbuckelung mittels stromdurchflossener Elektroden, deren Kontaktflächen eben und so groß bemessen sind, daß sie die Umrisse der Ausbuckelung (25) bzw. der durch die Ausbuckelung zwangsläufig gebildeten Vertiefung (26) an dem mit der Ausbuckelung vorgesehenen einen Blechelement (23) deutlich überragen.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die für den Punktschweißvorgang vorgesehene,
die Elektroden und die Punktschweißstelle durchfließende
Stromstärke - je nach erwünschter Festigkeit der Punktschweißstelle -
gleich oder bis zum Faktor 2,0 höher
gewählt ist als bei herkömmlicher Punktverschweißung
gleichartiger und gleichdicker Blechelemente, daß die
Schweißdauer hingegen - wieder in Abhängigkeit von der
erwünschten Festigkeit - gleich oder bis etwa zum Faktor
0,7 geringer gewählt ist als bei herkömmlicher Verfahrensweise
und gleichen Materialbedingungen.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet,
daß der spezifische Flächenpreßdruck (Anpreßdruck
pro Flächeeinheit) zwischen der Ausbuckelung
und dem anzugliedernden Blechelement bei beginnendem
Schweißvorgang deutlich größer ist als zwischen den
Schweißflächen bei einem (buckellosen) herkömmlichen
Punktschweißvorgang und gleichen Materialbedingungen,
daß der absolute Anpreßdruck der Elektroden zueinander
jedoch gleich oder kleiner gewählt ist als bei herkömmlicher
Verfahrensweise.
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DE19863605115 DE3605115A1 (de) | 1986-02-18 | 1986-02-18 | Punktschweissverbindung aneinanderstossender bleche und verfahren zur herstellung der punktschweissverbindung |
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DE19863605115 DE3605115A1 (de) | 1986-02-18 | 1986-02-18 | Punktschweissverbindung aneinanderstossender bleche und verfahren zur herstellung der punktschweissverbindung |
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ID=6294370
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