DE3604739A1 - Mehrblattinnenlochsaege fuer das zersaegen von kristallstaeben sowie vermittels dieser saege durchgefuehrte trennverfahren - Google Patents
Mehrblattinnenlochsaege fuer das zersaegen von kristallstaeben sowie vermittels dieser saege durchgefuehrte trennverfahrenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Mehrblattinnenlochsäge für
das Zersägen von Kristallstäben in dünne Scheiben sowie
vermittels dieser Säge durchgeführte Trennverfahren.
Für die Herstellung von elektronischen Bauelementen oder
Solarzellen wird das eingesetzte Halbleiter- oder oxi
dische Material, z. B. Silizium Germanium, Galliumarse
nid, Indiumphosphid Saphir oder Gallium-Gadolinium-Gra
nat häufig in Form von dünnen Scheiben von typisch 0,1
bis 1 mm Dicke benötigt, welche in der Regel durch Zer
sägen des in Form von Kristallstäben oder -blöcken vor
liegendem Ausgangsmaterials gewonnen werden. In den
meisten Fällen wird dieser Sägevorgang mit Hilfe von
Innenlochsägen durchgeführt.
Bei den bekannten Innenlochsägen wird das Sägeblatt am
Außenrand in einen Spannrahmen eingespannt. Dieser wird
durch den sich becherartig aufweitenden Spannrahmenträ
ger gehalten der an einem Ende eines meist mittels Ku
gel-, Luft- oder hydrodynamischen Lagers gelagerten, über
ein Antriebsaggregat in Drehung versetzten Antriebszylin
ders angebracht ist. Diese einseitige, kopflastige An
ordnung bedingteine ungleichmäßige Beanspruchung der
Lager die die Verschleißfestigkeit und Standzeit herab
setzt sowie eine qeringfügiqe Neigung des Sägeblattes
die ungünstige Auswirkungen auf den Schnittverlauf
und die Schnittgenauigkeit hat. Dieser Effekt ist um so
ausgeprägter je kopflastiger die Anordnung ist, so daß
naturgemäß Innenlochsägen mit mehreren Sägeblättern, z. B.
gemäß DE-OS 32 16 200 stärker betroffen sind als solche
mit nur einem Sägeblatt. Die höhere Schnittleistung wird
bei Mehrblattanordnungen daher stets auf Kosten der Schnitt
präzision und der Standzeit erzielt, was angesichts stän
dig steigender Genauigkeitsanforderungen unbefriedigend ist.
Die Aufgabe der Erfindung lag darin eine Mehrblattinnen
lochsäge sowie vermittels dieser Säge durchgeführte Trenn
verfahren anzugeben durch die bei hohen Schnittleistungen
eine hohe Schnittgenauigkeit und lange Standzeiten gewähr
leistet sind.
Gelöst wird die Aufgabe durch eine Mehrblattinnenlochsäge
die gekennzeichnet ist durch bezüglich der Lager spiegel
symmetrisch zu beiden Seiten eines gemeinsamen Antriebs
zylinders angeordnete Sägeblätter oder Sägeblattgruppen.
Das vermittels einer solchen Anordnung durchgeführte Sägeverfahren ist
dadurch gekennzeichnet, daß die zu zersägenden Werstücke, deren Anzahl
der Zahl der Sägeblätter oder Sägeblattgruppen entspricht, vor jedem
Schnittvorgang durch eine gleich- oder gegenläufige Translationsbewe
gung in die jeweilige Schnittposition gebracht und durch eine synchrone
Relativbewegung zwischen jeweils dem Sägeblatt bzw. der Sägeblattgruppe
und jeweils einem Werkstück gleichzeitig einem Sägevorgang unterworfen
werden.
Als Werkstücke können dabei sowohl einzelne Kristallstäbe oder -blöcke,
als auch aus diesen zusammengefaßte Gruppen, z. B. Stabbündel, einge
setzt werden.
In den meisten Fällen werden die erfindungsgemäßen Mehr
blattinnenlochsägen mit je einem Sägeblatt zu beiden Sei
ten des Antriebszylinders eingesetzt. Eine Steigerung der
Sägeleistung kann jedoch durch den Einsatz von Sägeblatt
gruppen erreicht werden. Unter Sägeblattgruppen sind da
bei Anordnungen zu verstehen, bei denen auf jeweils einer
Seite des Antriebszylinders mehrere, vorteilhaft 2 Säge
blätter vorliegen, deren Abstand voneinander kleiner, gleich oder
größer sein kann als die Länge eines einzelnen zu zersägenden Werkstück
kes.Zweckmäßig wird dieser Abstand im Falle von n Sägeblättern
höchstens auf den n-ten Teil der Werkstücklänge einge
stellt, wobei n einer ganzen Zahl größer oder gleich 2
entspricht. Der mögliche Minimalabstand wird größer als
die Summe aus der jeweils gewünschten Scheibendicke und
der Schnittfugendicke gewählt und liegt sinnvollerweise
bei etwa 4 mm. Im folgenden wird aus Gründen der Verein
fachung nur noch der Ausdruck "Sägeblatt" verwendet; die
Aussagen gelten jedoch sinngemäß auch für Sägeblattgrup
pen.
Der engste Abstand zwischen den spiegelsymmetrisch zu
beiden Seiten des gemeinsamen Antriebszylinders ange
ordneten Sägeblättern richtet sich danach, auf weiche
Weise die Werkstücke in die jeweilige Schnittposition
gebracht werden. Während bei einer gleichläufigen Trans
lationsbewegung dieser Abstand auf jeden Fall größer als
die Werkstücklänge gewählt wird, kann er bei einer gegen
läufigen Translationsbewegung der Werkstücke in die Schnitt
position sowohl kleiner als auch größer sein. Abstände
unterhalb der Werkstücklänge erfordern jedoch dann wenn
die Scheiben bei jedem Schnittvorgang vollständig abge
trennt werden, den Einsatz von Entnahmevorrichtungen, so
daß deren erforderlicher Wirkungsbereich zwischen den Sä
geblättern den minimal möglichen Abstand bestimmt. Grund
sätzlich können die Abstände zwischen den Sägeblättern
oder Sägeblattgruppen bei der erfindungsgemäßen Mehrblatt
innenlochsäge, in Abhängigkeit vom jeweils eingesetzten Lager und der
Position der Sägeblätter in weiten Grenzen variiert werden; bewährt ha
ben sich Abstände von 3 bis 200 cm.
Der gemeinsame Antriebszylinder zu dessen beiden Seiten
die Blätter spiegelsymmetrisch bezüglich der Lager ange
ordnet sind, wird bevorzugt mit einem Innendurchmesser
eingesetzt, der größer ist als der Innenlochdurchmesser
der Sägeblätter und vorteilhaft annähernd dem Innendurch
messer des Spannsystems entspricht in das sie eingespannt
sind. Diese Forderungen lassen sich günstig mit Hilfe von
mittels Magnet-, Luft- oder hydrodynamischen Lagern außen
gelagerten Antriebszylindern erfüllen. Die Außenlagerung
von rotierenden Systemen mittels solcher Lager ist grund
sätzlich bekannt und wird in vielen anderen Bereichen, z.B.
bei Zentrifugen eingesetzt. Auch für die Kraftübertragung
von dem eigentlichen Antriebsaggregat z.B. einem Elektro
motor auf diesen Antriebszylinder sind dem Fachmann ver
schiedene Möglichkeiten, z. B. mittels Riemen, bekannt
und bedürfen hier daher keiner weiteren Erläuterung.
Der Vorteil eines großen, vorzugsweise annähernd dem Innendurchmessers
des Spannrahmens entsprechenden Innendurchmessers des Antriebszylinders
liegt darin, daß bei Schnittverfahren, bei denen die Kristallstäbe zu
nächst ohne Entnahme in eine Vielzahl miteinander verbundener Scheiben
zerlegt werden, die bearbeitbare Länge des Werkstückes nicht, wie bei
herkömmlichen Innenlochsägen, durch die becherartig sich verengende
Form des Spannrahmenträgers beschränkt wird. Grundsätzlich sind aber
auch an die herkömmlichen Innenlochsägen mit weitem Spannrahmen und
engem Antriebszylinder angelehnte Ausführungsformen denkbar bei de
nen beispielsweise ein zentraler enger Antriebszylinder zu beiden Sei
ten becherartig zur Aufnahme des Spannrahmens aufgeweitet ist. Grund
sätzlich können die Spannrahmen und Sägeblätter auch innerhalb des An
triebszylinders angeordnet sein.
Anhand der Fig. 1 werden beispielhaft und selbstverständ
lich nicht im Sinne einer Beschränkung eine mögliche Aus
führungsform einer erfindungsgemäßen Mehrblattinnenlochsäge
sowie mit ihr durchführbare Sägeverfahren erläutert.
Zwischen dem Rahmenblock 1 und dem Rahmenoberbau 2 befindet
sich ein mit Hilfe eines Außenlaqers 3, z. B. eines Luft-,
Magnet- oder hydrodynamischen Lagers gelagerter Antriebszy
linder 4. Spiegelsymmetrisch zum Lager trägt dieser an bei
den Seiten je einen Spannrahmen 5, der beispielsweise in
der von herkömmlichen Innenlochsägen bekannten Art und Wei
se gestaltet sein kann und in den je ein Sägeblatt 6 einge
spannt ist. Durch den Einsatz entsprechender Mehrblattspann
rahmen kann, bei unverändertem Antriebszylinder 4, die vor
liegende Anordnung auch für mehr als zwei gleichzeitige
Schnittvorgänge umgerüstet werden. Gemäß der bevorzugten
Ausführungsform sind die Innendurchmesser des Spannrahmens 5
und des Antriebszylinders 4 annähernd gleich groß, wenn
gleich auch unterschiedliche Innendurchmesser grundsätzlich
nicht ausgeschlossen sind.
Aus Gründen der Übersichtlichkeit ist das eigentliche An
triebsaggregat, üblicherweise ein Elektromotor, sowie die
Kraftübertragung, vorteilhaft ein Flachriemen, durch welche
der Antriebszylinder 4 und damit die Sägeblätter 6 in Dre
hung versetzt werden nicht dargestellt. Grundsätzlich ist
z.B. auch die Kraftübertragung mittels Keil- oder Zahn
riemen denkbar.
Die Werkstücke 7, z. B. Kristallstäbe oder -blöcke aus ge
gossenem, multi-kristallinem Silicium mit Kolumnarstruktur,
sind gegebenenfalls mit einer zusätzlichen Schneidunterlage 8
auf dem Werkstückträger 9 befestigt, z. B. durch Aufkitten
oder Aufkleben. Dieser liegt an beiden Enden auf den Zustell
schlitten 10 auf, und kann mittels eines Antriebes 11, z. B.
eines Schrittmotors, Translationsbewegungen ausführen, um die
Werkstücke in die vorgesehene Schnittposition zu bringen.
Vorteilhaft kann der Werkstückträger 9 noch durch beispiels
weise pneumatisch oder hydraulische Stützen 12 unterstützt
werden.
Die Ausführungsform mit einem die Zustellschlitten 10 verbrückenden Werk
stücksträger 9, der durch die Innenlochöffnung beider Sägeblätter 6 und
den Antriebszylinder 4 geführt ist und an beiden Enden aufliegt, ist im
Rahmen der Erfindung insbesondere mit zusätzlichen Stützen 12, bevor
zugt da sie während des Sägevorganges ein besonders günstiges Schwingungs
verhalten gewährleistet. Selbstverständlich sind jedoch auch Anordnungen
mit zwei getrennten, einseitig aufliegenden und mit jeweils dem freien
Ende den Sägeblättern zugewandten Werkstückträgern die eine gegenläufige
Translationsbewegung der Werkstücke vollführen, denkbar.
Der Vorschub der während des eigentlichen Sägevorganges eine
Relativbewegung zwischen den Werkstücken 7 und den rotieren
den Sägeblättern 6 bewirkt, geschieht mit Hilfe des Vorschub
schlittens 13 und kann vorzugsweise hydraulisch mittels eines
Vorschubzylinders 14, aber auch mittels eines anderen Antriebs,
z. B. mittels Elektromotor gesteuert werden.
Selbstverständlich sind durch die beispielhaft vorgestellte
Ausführungsform der erfindungsgemäßen Säge Variationen der
Kinematik, z. B. Zustellung und Vorschub durch Translations
bewegung des Antriebszylinders 4 bei ruhenden Werkstücken 7,
oder Anordnungen mit stehendem Antriebszylinder 4 nicht aus
geschlossen. Daneben sind Ausführungsformen denkbar, die
z. B. mit zusätzlichen Einrichtungen zur Entnahme abgetrennter
Scheiben, beispielsweise gemäß US-PS 44 45 494, versehen sind
oder mit Füllstationen, die bei Schnittverfahren, bei denen
die Kristallstäbe in eine Vielzahl miteinander verbundener
Scheiben zertrennt werden die Schnittfugen zwischen den
Scheiben füllen und so die Verbindung der Scheiben stabili
sieren.
Vermittels der in Fig. 1 dargestellten Mehrblattinnenloch
säge lassen sich beispielsweise Siliciumblöcke aus Solar
zellengrundmaterial die typisch einen Querschnitt von 10×10 cm
und eine Länge von ca. 30 cm aufweisen, gemäß den nachstehend
beschriebenen Verfahren zersägen. Zunächst werden diese Blöcke,
die vorteilhaft auf ihrer Unterseite mit einer Schneidunter
lage aus beispielsweise Glas, Keramik oder Kohlenstoff ver
sehen sind, auf dem Werkstückträger befestigt, beispielswei
se eingespannt aufgeklebt oder aufgekittet. Dabei kommt einer
der Blöcke außerhalb, einer innerhalb der beiden in diesem
Fall z. B. etwa 35 cm voneinander entfernten Sägeblätter
(Außendurchmesser z. B. ca. 55 cm, Innenlochdurchmesser z. B. ca. 18 cm)
zu liegen und zwar vorteilhaft so, daß beide relativ zu dem jeweils auf
sie einwirkenden Sägeblatt eine identische Position einnehmen. Eine sol
che identische Relativposition der Blöcke zum Sägeblatt ist zwar nicht
zwingend erforderlich empfiehlt sich aber schon im Hinblick auf eine
optimale Schnittausbeute und eine während des gesamten Sägevorganges
gleichmäßige Belastung der Sägeblätter und Lager.
Danach werden beide Blöcke durch eine Translationsbewegung
des Werkstückträgers gleichläufig in die Innenöffnung der
Sägeblätter eingefahren bis die vorgesehene Schnittposition
erreicht ist. Eine Aufwärtsbewegung des Vorschubschlittens 13
führt dann die Blöcke an die beispielsweise diamantbesetzte
Schneidkante der rotierenden Sägeblätter, die sich unter Aus
bildung einer Schnittfuge immer weiter in das jeweilige Werk
stück einzuarbeiten beginnt bis sich schließlich die ge
wünschte Scheibe gebildet hat. Bei Sägen wie der der Fig. 1
entsprechenden, bei denen keine Scheibenentnahme vorgesehen
ist, wird diese Scheibe nicht vollständig vom Restblock ab
getrennt, sondern eine eine stabile Halterung der Scheibe
gewährleistende Verbindung, vorteilhaft über die Schneidunter
lage belassen. Dann wird der Vorschubschlitten in die Aus
gangsposition zurückgefahren der Werkstückträger bewegt bei
de Blöcke gleichläufig in die nächste Schnittposition, und
der nächste Schnitt wird durch eine Aufwärtsbewegung des Vor
schubschlittens in das Werkstück gelegt. Dieser Vorgang wird
wiederholt, bis die Blöcke in der gewünschten Weise, d. h.
gegebenenfalls auch unter Aussparung von verunreinigten Teil
stücken oder Randbereichen in eine Vielzahl miteinander verbun
dener Scheiben zersägt sind. Diese werden dann entnommen so daß
schließlich durch Auftrennen der Verbindung, z. B. Abschlei
fen Absägen Aufschmelzen oder Auflösen, die einzelnen Schei
ben gewonnen werden können.
Denkbar ist auch eine Variante dieses Sägeverfahrens bei der die Aus
gangsposition beider Blöcke an der Außenseite der Sägeblätter liegt
und ihre Translationsbewegung gegenläufig ins Innere des Antriebs
zylinders führt. Diese Verfahrensweise erfordert jedoch einen beträcht
lichen Anstand der Sägeblätter voneinander um beide Blöcke aufzu
nehmen. Es kann daher zur Verringerung des Raumbedarfes nötig sein,
die Werkstücke zunächst nur zur Hälfte aufzusägen, sie dann in die
Ausgangsposition zurückzufahren, um 180° zu drehen, und schließlich
vom anderen Ende her den Sägevorgang weiter zuführen. Eine Verringe
rung des Raumbedarfes kann auch dadurch erreicht werden, daß das
Werkstück in mehreren Etappen zersägt und der zersägte Teilabschnitt
jeweils entnommen wird.
Allgemein sind solche Sägeverfahren, bei denen zunächst die
Scheiben nicht vollständig vom Restblock abgetrennt werden
(sog. Kammschnitt) im Rahmen der Erfindung bevorzugt, da auf
die oft aufwendigen Entnahmevorrichtungen verzichtet werden
kann. Selbstverständlich sind jedoch die Sägeverfahren mit
vollständiger Abtrennung und Entnahme der Scheiben nicht aus
geschlossen. Dabei können Varianten mit außen- bzw. innenlie
gender Scheibenentnahme (Zustellung der Werkstücke durch ge
genläufige Translation von innen nach außen bzw. von außen
nach innen) oder mit einseitig innen-, einseitig außenliegen
der Scheibenentnahme (bei Zustellung der Werkstücke durch
gleichläufige Translation) eingesetzt werden.
Während des Sägevorganges wird in der üblichen Weise die ent
stehende Wärme sowie das anfallende abgetragene Material durch
ein Kühlmittel abgeführt welches beispielsweise über ein
Schlauchsystem an die Trennstelle gelangt, durch ein System
von Schlitzen abfließen kann und schließlich aufgefangen
und gegebenenfalls nach einem Wiederaufarbeitungsschritt
wieder eingespeist werden kann. Auch die Steuerung des Vor
schubs bzw.der Zustellung kann in der bekannten Weise von
Hand vorzugsweise aber mittels Hydraulik bzw. Schrittmotor erfolgen.
Die erfindungsgemäße Mehrblattinnenlochsäge und die vermit
tels dieser Säge durchgeführten Sägeverfahren eignen sich
insbesondere zum Zersägen von Solarzellengrundmaterial auf
Siliciumbasis, welches meist in Form von Siliciumblöcken mit
ca. 10×10 cm Querschnitt und ca. 20 bis 40 cm Länge durch
einen Gießprozeß erhalten wird, in Scheiben von meist 350
bis 500 µm Dicke. Gleichermaßen lassen sich jedoch die ein
gangs erwähnten Halbleiter- oder oxidischen Materialien in
dünne Scheiben von 0,1 bis 1 mm Dicke zersägen. Weiterhin können auch
andere in Stabform vorliegende Stoffe, z.B. Quarz- oder anderes Glas
oder Stäbe auf Kohlenstoffbasis in dünne Scheiben von bis zu 30 mm Dicke
zertrennt werden.
Aufgrund des spiegelsymmetrischen Aufbaues wirken beim Sä
gen gleichmäßige Belastungen auf Sägeblätter und Lager ein.
Daraus ergibt sich eine gegenüber herkömmlichen Mehrblatt
innenlochsägen höhere Schnittgenauigkeit, verbesserte Lauf
eigenschaften, gleichmäßigere Sägeblattbeanspruchung und
längere Standzeiten. Daneben ist die Reparaturfreundlich
keit größer da bei Defekten an einem der Sägeblätter nur
jeweils dieses eine ausgewechselt werden muß.
Claims (6)
1. Mehrblattinnenlochsäge für das Zersägen von Kristallstä
ben in dünne Scheiben, gekennzeichnet durch
bezüglichder Lager (3) spiegelsymmetrisch zu beiden
Seitendes gemeinsamen Antriebszylinders (4) angeordnete
Sägeblätter oder Sägeblattgruppen (6).
2. Mehrblattinnenlochsäge nach Anspruch 1 dadurch ge
kennzeichnet, daß die Sägeblätter oder Säge
blattgruppen (6) einen Abstand voneinander haben, der grö
ßer ist als die Länge eines zu zersägenden Werkstückes (7).
3. Mehrblattinnenlochsäge nach den Ansprüchen 1 und 2 ge
kennzeichnet durch einen durch die Innenloch
öffnung beider Sägeblätter oder Sägeblattgruppen (6) und
den Antriebszylinder (4) geführten, an beiden außenliegen
den Enden gestützten Werkstückträger (9).
4. Verfahren zum Zersägen von Kristallstäben vermittels einer
Mehrblattinnenlochsäge nach den Ansprüchen 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß die Werk
stücke, deren Anzahl der Anzahl der Sägeblätter oder Säge
blattgruppen entspricht, vor jedem Schnittvorgang durch
eine gleich- oder gegenläufige Translationsbewegung in die
jeweilige Schnittposition gebracht und durch eine synchrone
Relativ-Bewegung zwischen jeweils dem Sägeblatt bzw. der
Sägeblattgruppe und jeweils einem Werkstück gleichzei
tig einem Sägevorgang unterworfen werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Kristallstäbe beim Sägevorgang
in eine Vielzahl miteinander verbundener Scheiben zertrennt
werden, deren Verbindung erst nach Beendigung des Sägevor
ganges in einem zusätzlichen Schritt aufgetrennt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 4 dadurch gekenn
zeichnet, daß die Scheiben bei jedem Sägevor
gang vollständig vom Kristallstab abgetrennt und mittels
einer Entnahmevorrichtung entnommen werden.
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