DE360464C

DE360464C - Roentgenroehre mit Ionenstosserregung und Vorrichtung zur AEnderung der Charakteristik durch zusaetzliche Thermoionisation

Info

Publication number: DE360464C
Application number: DEP42845D
Authority: DE
Original assignee: Polyphos Elek Zitaets Ges M B
Current assignee: Polyphos Elek Zitaets Ges M B
Publication date: 1922-10-03

Description

Es ist bekannt, auf dem Prinzip der Ionenstoßerregung beruhende Röntgenröhren mit Vorrichtungen auszustatten, welche der Kathode im Kathodendunkelraum vorgelagert sind, und die es ermöglichen, die Charakteristik der Röhre durch eine zusätzliche Thermoionisation zu ändern.

Den Gegenstand der Erfindung bildet eine gashaltige Röntgenröhre mit einer Hilfsvorrichtung für die Erzeugung zusätzlicher Thermoionen, die einen Teil der wirksamen Fläche der Kathode selbst bildet, also nicht im Dunkelraum der Kathode vorgelagert ist. Damit soll de: Nachteil der hohen statischen Beanspruchung der Glühelektrode vermieden werden, welcher bei Lagerung derselben im Kathodendunkelraum, in welchem bekanntlich ein sehr hohes Spannungsgefälle herrscht, eintritt.

Es soll damit dem Bedürfnis Rechnung getragen werden, eine Röntgenröhre zu schaffen, welche die Vorteile der gashaltigen Röntgenröhre, insbesondere deren hohe Belastbarkeit, mit den Vorteilen der gasfreien Röhre, vorwiegend deren, beliebige und einfache Regulierbarkeit in sich vereinigt, ohne die Nachteile beider Röhrensysteme aufzuweisen, namentlich den Nachteil der gasfreien Röhre, der in der beschränkten Belastbarkeit solcher Röhren liegt, und den Nachteil der reinen gashaltigen Röhren, der darin besteht, daß es nicht ohne ein um-• ständliches Verfahren möglich ist, solchen Röhren eine härtere Charakteristik zu verleihen. Wie aus Abb. 1 ersichtlich ist, besitzt die Röhre im Ausführungsbeispiel im allgemeinen die Form der gewöhnlichen gashaltigen Röntgenröhre, sie unterscheidet sich von dieser im wesentlichen nur dadurch, daß auf der wirksamen Fläche der Kathode α ein Glühkörper angeordnet ist, welcher sich der Hohlspiegelform der wirksamen Fläche anpaßt und so befestigt ist, daß er bei höherer Belastung der Röhre oder des Glühkörpers selbst keine Deformation erleidet.

Abb. 2 stellt die beispielsweise Ausführung einer solchen Kathode im Längsschnitt dar. ■ α ist die Kathode, b die wirksame Fläche der- ■ selben, c stellt die mit der kalten Kathode vereinigte Glühkathode dar, die zweckmäßig auf einem Träger d befestigt ist, welcher so ausgeführt ist, daß sich die wirksame Fläche der Glühkathode der wirksamen Fläche der kalten Kathode entsprechend anpaßt.

e und f sind die Zuleitungen zum Glühkörper c.

Eine Röhre mit einer derartig ausgeführten Kathode — als gashaltige Röhre evakuiert und nötigenfalls mit einer Regeneriervorrichtung ausgestattet — wirkt genau wie ein gewöhnliches Rohr und gestattet bei entsprechender Bauart hohe Strombelastbarkeit.

Anderseits ermöglicht die Vereinigung der gewöhnlichen Kathode mit einer Glühkathode der Röhre jeden gewünschten Härtegrad zu verleihen, je nach dem Glühzustand des Glüh- ■ körpers c, welcher den durch Stoßionisation in der Röhre erzeugten. Elektronen mehr oder weniger durch Thermoionisation hervorgerufene Elektronen hinzufügt, welche der ursprünglich sehr harten Röhre je nach Bedarf die Charakteristik· einer harten, mittelweichen, weichen oder sehr weichen Röhre verleihen, so daß also durch Änderung der Glühtemperatur des Glühkörpers c jeder beliebige Härtegrad eingestellt werden kann, während die nötigenfalls an der Röhre angebrachte Regeneriervorrichtung ledig-Hch dazu dient, der Röhre so viel Gas zuzuführen, daß sie für den Stromdurchgang noch gerade wegsam ist, wodurch auch verhütet wird, daß die Röhre bei Durchbrennen oder Versagen des Teiles der Kathode, der als Glühkathode ausgebildet ist, oder bei versehentlichem Nichteinschalten oder vorzeitigem Ausschalten der Glühkathode durchschlägt.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Röntgenröhre mit Ionenstoßerregung und Vorrichtung zur Änderung der Charakteristik durch zusätzliche Thermoionisation, dadurch gekennzeichnet, daß diese Vorrichtung einen Teil der aktiven Oberfläche der Kathode bildet.

2. Röntgenröhre nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der zur Erzeugung der Thermoionen dienende Glühkörper zwecks Verhinderung der Deformation durch statische Kräfte in einen Träger eingebettet ist, welcher in eine entsprechende Aussparung des Kathodenspiegels hineinpaßt.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.