DE3601537C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum radiometrischen
Kalibrieren einer Vielzahl zeilen- oder flächenförmig ange
ordneter, optoelektronischer Sensoren nach dem Oberbegriff
des Anspruches 1 sowie eine Anordnung zur Durchführung die
ses Verfahrens nach dem Oberbegriff des Anspruchs 3.
Derartige Sensoren werden in großer Vielzahl bei der Fern
erkundung der Erde oder der Erfassung globaler metereologi
scher Daten sowie bei der Satellitenlageregelung
eingesetzt. Da hierbei einige 1000 bis einige Millionen
Sensoren zeilen- und/oder flächenförmig angeordnet werden
und zusammenwirken, muß, um radiometrisch auswertbare Bild
daten zu erhalten, ein jeder Sensor bezüglich seiner Dun
kelstrom- und Empfindlichkeitscharakteristik gemessen und
gegenüber einem Sollwert korrigiert werden. Darüber hinaus
ist bedingt durch die langen Vorbereitungszeiten bei Raum
fahrtmissionen ein Schutz der optischen Komponenten vor
mechanischen Einwirkungen während der Integrations- und
Vorbereitungszeit sowie während der Startphase unerläßlich.
Es wurde bereits versucht, solche Flächen- und Zeilensenso
ren bereits vor dem Start im Labor zu kalibrieren, wobei
jedoch künstliche Strahlungsquellen verwendet werden müs
sen, die die tatsächlichen Einsatzbedingungen im All nur
simulieren können, da sie eine andere spektrale Zusammen
setzung aufweisen. Ferner ist der lange Zeitraum zwischen
dem Kalibrieren und dem tatsächlichen Einsatz der Sensoren
nachteilig.
Es wurde ferner bereits versucht, die Sensoren nahe der
operationellen Sequenz in situ zu kalibrieren, wobei entwe
der die Sonne oder andere natürliche Strahlungsquellen als
Eichquelle verwendet werden und wobei ein Abschwächer und
ein einziger steifer Diffusor oder eine Integrationskugel
in den optischen Strahlengang vor den Sensoren eingebracht
werden. Dazu ist jedoch eine relativ schwere Anordnung er
forderlich, die außerdem verhältnismäßig langsam arbeitet
und nur das Kalibrieren eines einzigen Punktes auf der
Empfindlichkeitskennlinie eines jeden Sensors ermöglicht.
Zusätzlich resultierende Forderungen an die Ausrichtung
der Satelliten während des nur einmal pro Umlauf möglichen
Kalibrierens können bei diesen Verfahren nur mit großem
Aufwand erfüllt werden.
Eine andere Möglichkeit die Sensoren in situ zu kalibrie
ren besteht darin, eine Eichquelle mitzuführen. Jedoch
tritt hierbei noch der Nachteil auf, daß derartige Quellen
ein deutlich unterschiedliche Spektralcharakteristik im
Vergleich zu dem zu beobachtenden Objekt aufweisen und das
Langzeitverhalten derartiger Eichquellen nicht hinreichend
genau bekannt ist. Ferner ist es bei einem derartigen Ver
fahren auch nicht möglich, die gesamte Systemkette der Sen
soren zu kalibrieren.
Zum Schutz der optischen Komponenten vor mechanischen Ein
wirkungen wird entweder ein mechanisch bewegter steifer
Verschluß eingesetzt oder ein später absprengbarer Deckel
mitgeführt, die sich nicht für Kalibrationsmessungen eig
nen.
Aus der DD-PS 1 58 189 ist ein Kalibrierungsverfahren für
Bestrahlungsstärke- und Strahldichtemessungen z. B. für die
Fernerkundung der Erde bekannt, wobei ein geeignetes Spek
tralfotometer mit einer Meßblende durch Vorsatz eines Son
nenobjektivs bezüglich der bekannten extraterestischen
spektralen Energieverteilung der Sonne kalibriert wird und
dann mit Hilfe der mit einem auswechselbaren kalibrierten
Sonnenobjektiv ermittelten Eichfaktoren nacheinander als
optische Vorsätze Streuscheibe und auswechselbare Weitwin
kelobjektive an die extraterestische Energieverteilung an
geschlossen werden. Bei der Ausrichtung des Objektives auf
die Sonne ist dabei ein Kippspiegel so einzustellen, daß
die Sonnenstrahlung Verlaufsinterferenzfilter auf einem
matheserkreuzgetriebenen Filterrad durchsetzt, wobei
schrittweise die einzelnen Filterorte in den vom Kippspie
gel umgelenkten Strahlengang des Sonnenobjektivs gebracht
werden, wodurch nacheinander die Sonne spektral in die
Ebene der nachgeordneten Meßblende abgebildet wird. Dabei
überstrahlt die Sonnenstrahlung einen Detektor und erzeugt
hier ein Signal, das am Ausgang eines Verstärkers die
Transmission der Atmosphäre zu bestimmen gestattet.
Anschließend wird das Sonnenobjektiv gegen ein Weitwinkel
objektiv ausgetauscht und die gesamte Vorrichtung so
gekippt, daß die Streuscheibe senkrecht nach oben, das
Weitwinkelobjektiv hingegen senkrecht nach unten gerichtet
ist, wobei in dieser Meßposition wechselweise die Global
strahlung über die Streuscheibe und die reflektierte Strah
lung über das Weitwinkelobjektiv gemessen werden.
Aus der DE-AS 10 97 165 ist eine Vorrichtung zur optischen
Dämpfung von Lichtströmen für Lichtmeßzwecke bekannt, die
mehrere lichtundurchlässige parallel angeordnete Streifen
aufweist, die auf der Bahn des einfallenden Lichtbündels
angeordnet sind und ein Mittel zur Verbindung der Streifen
aufweist, die eine Veränderung des Winkels zwischen den
Ebenen der Streifen und der Achse des Lichtbündels
erlaubt, wobei die Streifen starr in einem verstellbaren
Rahmen gehalten sind; die Streifen können dabei Teile
eines Bandes sein, das zwischen einem Rand und dem gegen
überliegenden Rand des Rahmens in Mäanderlinien verläuft.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren und eine Anordnung zum radiometrischen Kalibrie
ren optoelektronischer Sensoren zu schaffen, das einfach,
schnell und genau durchführbar ist, das ein Kalibrieren der
Sensoren vor und während ihres tatsächlichen Einsatzes er
möglicht und gleichzeitig den mechanischen Schutz der opti
schen Komponenten gewährleistet.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt mit den in den kennzeich
nenden Teilen der Ansprüche 1 und 3 angegebenen Merkmalen;
vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen
beschrieben.
Die Erfindung weist den Vorteil auf, daß sie insbesondere
beim Einsatz in Satelliten für die Erdfernbeobachtung die
zum Kalibrieren erforderliche Strahlung vom zu beobachten
den Objekt verwendet, das genau die spektrale Charakte
ristik aufweist, die es zu beobachten gilt. Das Kalibrie
ren mit verschiedenen Helligkeitswerten bietet den Vorteil,
daß die Bestimmung der Empfindlichkeitskennlinie der ein
zelnen Sensoren an mehreren Punkten erfolgt.
Ferner ist eine in situ Wahl von Aufnahmeparametern mög
lich, so daß auch während längerer Aufnahmezyklen ein Nach
kalibrieren unter Verzicht auf nur sehr kurze Szenenfre
quenzen ermöglicht wird.
Die erfindungsgemäße Anordnung weist ferner ein geringes
Gewicht bei einfachem Aufbau auf und gewährleistet während
der Vorbereitungs- und Startphase eines Satelliten den not
wendigen Schutz der optischen Komponenten vor mechanischen
Einflüssen.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnung näher
erläutert, in der vorteilhafte Ausführungsbeispiele darge
stellt sind. Es zeigt
Fig. 1 schematisch einen Querschnitt durch eine erfin
dungsgemäße Anordnung;
Fig. 2 eine Draufsicht auf den Diffusorträger für den
sichtbaren Spektralbereich und
Fig. 3 eine Draufsicht auf den Diffusorträger für den
thermischen Bereich.
Bei der in Fig. 1 gezeigten schematischen Darstellung ist
mit 1 eine Vielzahl von flächen- und zeilenförmig angeord
neten Sensoren bezeichnet, die zusammenwirken und z. B. der
Beobachtung der Erde dienen. Mit 2 ist eine zugehörige Ab
bildungsoptik bezeichnet, die die von einem zu beobachten
den Objekt stammenden Strahlung 3 auf die Sensoren fokus
siert. Aufgrund der großen Anzahl von Sensoren ist es er
forderlich um radiometrisch auswertbare Bilddaten zu erhal
ten, daß jeder Sensor bezüglich seiner Dunkelstrom- und
seiner Empfindlichkeitscharakteristik kompensiert wird. Zu
diesem Zweck wird die vom zu beobachtenden
Objekt stammende Strahlung 3 selbst verwendet, die einen
Diffusorträger 6 durchsetzt mit einer Vielzahl von
Abschnitten, von denen einige mit Diffusoren versehen
sind. Der Diffusorträger wird durch eine Vielzahl von obe
ren Umlenkrollen 4 und unteren Umlenkrollen 5 derart ge
führt, daß er senkrecht zur Richtung der Strahlung 3 vor
der Abbildungsoptik 2 verläuft, wobei wenigstens eine der
Umlenkrollen antreibbar ist.
Fig. 2 zeigt eine Draufsicht auf den Diffusorträger 6 für
den sichtbaren Spektralbereich. Der Diffusorträger weist
eine Vielzahl von Abschnitten auf, von denen ein Teil mit
Diffusoren 8, 9, 10 versehen sind, die eine unterschiedli
che Durchlässigkeit für die auftreffende Strahlung aufwei
sen. Durch entsprechendes Verschieben des als flexibles
transparentes und/oder diffuses Band 6 ausgebildeten Diffu
sorträgers kann schnell und problemlos jeder Diffusor vor
der Abbildungsoptik 2 geschoben werden. Das Kalibrieren der
Sensoren mit den unterschiedlichen Helligkeitswerten ver
schiedener Diffusoren 8, 9, 10 ermöglicht nun die Bestim
mung der Empfindlichkeitskennlinie bzw. der Dunkekstrom
charakteristik an mehreren Punkten. Der über den eingefah
renen Diffusor 8, 9, 10 erhaltene Wert der integralen
Strahlungsleistung ist dabei ein Maß für eine geeignete
Wahl der elektronischen Nachverarbeitung und Aufnahmepara
meter in situ, die nahezu zeitgleich erfolgt.
Neben den Abschnitten mit den Diffusoren unterschiedlicher
Durchlässigkeit 8, 9, 10 ist auf dem Diffusorträger 7 auch
ein für Strahlung undurchlässiger Abschnitt 7 vorgesehen,
der sowohl zur Dunkelstrommessung dient als auch als mecha
nischer Schutz während der Vorbereitungs- und Startphase
des Satelliten. Ferner ist für die Aufnahmesequenzen des zu
beobachtenden Objektes nach erfolgtem Kalibrieren min
destens ein freier Abschnitt 11 vorgesehen, durch den die
Strahlung 3 zur Beobachtung des Objektes ungehindert auf
die Sensoren 1 fällt.
Der Diffusorträger 6 kann, wie es in Fig. 1 gezeigt ist,
nicht nur in einer, sondern auch in mehreren Ebenen den
Strahlengang 3 durchsetzen, so daß eine geeignete Kombina
tion der einzelnen Diffusoren miteinander möglich ist.
Fig. 3 zeigt eine Draufsicht auf einen flexiblen Diffusor
träger 6, der mit einer Vielzahl von Abschnitten mit
Diffusoren für den thermischen IR-Bereich versehen ist. Bei
diesem Ausführungsbeispiel kann z. B. der Abschnitt 14
einseitig verspiegelt sein, wobei seine andere Seite
geschwärzt ist, so daß sich die Sensoren zur Dunkelstrom
messung durch die Verspiegelung selbst sehen. Bei den
daneben angeordneten Diffusoren 12 kann z. B. die Außenseite
verspiegelt sein, um so die Sensoren zu kalibrieren. Mit
13 ist wieder ein freier Abschnitt bezeichnet, durch den
die auftreffende Strahlung 3 ungehindert auf die diesmal
thermisch sensiblen Sensoren fällt. Mit 15 ist wieder ein
Abschnitt geringer Durchlässigkeit für die auftreffende
Strahlung bezeichnet. Die Abschnitte 16, 17 können bei
diesem Ausführungsbeispiel mit einer Heizfolie unter
schiedlicher Leistung zum Kalibrieren der thermischen
Sensoren versehen sein. Mit 18 ist wieder ein freier
Abschnitt bezeichnet.
Anstelle der Heizfolie 16, 17 kann auch ein anderer Flä
chenstrahler definierter Wärmeleistung vorgesehen sein.
Es ist ferner noch möglich, bei dem in Fig. 1 gezeigten
Ausführungsbeispiel neben der Sensoranordnung 1 einen zu
sätzlichen geeichten Einzelsensor vorzusehen, um so ein
absolutes radiometrisches Kalibrieren der einzelnen Senso
ren zu ermöglichen.
Claims (6)
1. Verfahren zum radiometrischen Kalibrieren einer Viel
zahl zeilen- oder flächenförmig angeordneter, optoelek
tronischer Sensoren, die zur Bestimmung ihrer Dunkel
strom- und Empfindlichkeitscharakteristik von einer
Strahlungsfrequenz beaufschlagt werden, deren Strahlung
einen im Strahlengang angeordneten Diffusor durchsetzt,
dadurch gekennzeichnet, daß als Diffusor eine Vielzahl
von Abschnitten unterschiedlicher Strahlungsdurchlässig
keit verwendet werden, die auf einem vor der Abbildungs
optik der Sensoren angeordneten, Schutz gegen mechani
sche Beschädigungen der Sensoren und ihrer Abbildungs
optik der Sensoren angeordneten, Schutz gegen mechani
sche Beschädigungen der Sensoren und ihrer Abbildungsop
tik bietenden Diffusorträger aufgebracht sind und die
nacheinander in den Strahlengang für die Sensoren einge
fahren werden, und daß unter Verwendung des zu beobach
tenden Strahlungsobjektes als Strahlungsreferenz für je
den Abschnitt der integrale Strahlungsmeßwert eines je
den Sensors festgestellt und elektronisch die Dunkel
strom- und Empfindlichkeitscharakteristik erstellt wird,
mit der der jeweilige Sensor korrigiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
für die Dunkelstromcharakteristik eines jeden einzelnen
Sensors mindestens ein für die zu beobachtende Strah
lung undurchlässiger Abschnitt in den Strahlengang ein
gefahren wird.
3. Anordnung zum radiometrischen Kalibrieren einer Viel
zahl zeilen- oder flächenförmig angeordneter, optoelektro
nischer Sensoren zur Durchführung des Verfahrens nach einem
der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Vielzahl von Abschnitten (7 bis 11) mit unterschied
licher Strahlungsdurchlässigkeit nebeneinander auf einem
Diffusorträger (6) aufgebracht ist, der vor der Abbildungs
optik (2) der Sensoren (1) angeordnet ist und Schutz gegen
mechanische Beschädigungen der Sensoren (1) und ihrer Ab
bildungsoptik (2) bietet und der aus einem bahnförmigen,
transparenten und/oder diffusen, flexiblen Material be
steht, daß der Diffusorträger (6) wenigstens einen Ab
schnitt (7) aufweist, der für die zu beobachtende Strahlung
undurchlässig ist und wenigstens einen Abschnitt (11) auf
weist, der für die zu beobachtende Strahlung vollständig
ist, und daß die Abschnitte (7 bis 11) durch eine Antriebs
vorrichtung (4, 5) in den Strahlengang vor die Sensoren (1)
einfahrbar sind.
4. Anordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß zum
Kalibrieren thermischer Sensoren wenigstens ein Abschnitt
(14) des Diffusorträgers (6) auf der dem Sensor (1) zuge
wandten Seite verspiegelt ist, so daß sich die Sensoren zur
Dunkelstrommessung auf sich selbst abbilden.
5. Anordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Abschnitt (16, 17) des Diffusorträgers (6) mit einem ther
mischen Strahler versehen ist.
6. Anordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der
thermische Strahler eine Heizfolie ist.
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