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Vorrichtung zur Erhöhung der Betriebs-
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sicherheit von Kraftfahrzeugen Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung
zur Erhöhung der Betriebssicherheit von Kraftfahrzeugen, insbesondere Strassenkraftfahrzeugen,
deren Radfelgen mit schlauchlosen Reifen ausrüstbar sind. Sie betrifft ebenfalls
Zusatzeinrichtungen zum Zusammenwirken mit dieser Vorrichtung.
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Die möglichen Folgen eines plötzlichen, oder sogar schon eines allmählichen
Luftverlustes bei einem Kraftfahrzeugreifen sind bekannt. Es sind dies vor allem
akute Unfallgefahr durch Schleudern des Wagens und sodann häufig eine mit dem Plattwerden
des Reifens einhergehende Zerstörung desselben durch die Felge oder ein Abdrehen
des Reifens von derselben.
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In jedem Falle muss das defekte Rad vor einer Weiterfahrt durch das
Reserverad ersetzt werden.
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Es hat bisher nicht an Vorschlägen gefehlt, um die Folgen einer Reifenpanne
zu minimieren. Insbesondere wurde angestrebt, das Abspringen des Reifens von der
Felge zu verhindern oder eventuell sogar eine Weiterfahrt bis zur nächsten Reparaturwerkstatt
zu ermöglichen. Hierzu wurden meist Spezialfelgen vorgeschlagen, jedoch auch sogar
eine völlig neue Felge/Reifen-Konzeption. Von diesen Vorschlägen konnte sich bisher
keine durchsetzen.
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Ein anderer Nachteil der Kraftfahrzeuge nach dem Stand der Technik
besteht in einer relativ langen Ansprechzeit der Bremsen , deren mögliche Auswirkungen,
besonders in Gefahrensituationen , fatal werden können.
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Abgesehen von der psychischen Reaktionszeit des Fahrers verstreicht
nämlich eine allzu grosse Zeitspanne zwischen dem Abheben des Fusses vom Gaspedal
bis zum scnliesslichen Ansprechen der Radbremsen.
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Diese Zeitspanne kann eine im negativen Sinne ausschlaggebende Verlängerung
des Bremsweges bedeuten.
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Ein weiterer negativer Aspekt des Standes der Technik ist, bei Verwendung
eines gewöhnlichen Differentials , das Durchdrehen eines Antriebsrades beim Abheben
desselben von der Fahrbahn oder bei einseitig rutschiger Fahrbahn . Dies kann nach
dem Stand der Technik nur durch ein teures Sperrdifferential verhindert werden.
Diese Sperrdifferentiale weisen zudem je nach Bauart den Nachteil auf, dass das
Fahrzeug kurvenunwillig wird.
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Es muss schliesslich als nachteilig angesehen werden, dass der Stand
der Technik bei Kraftfahrzeugen keine eingebaute Brandbekämpfungseinrichtung zur
Verfügung stellt. Die einzige bekannte Möglichkeit zur Bekämpfung eines eventuellen
Brandes besteht im Mitführen , norma;erweise im Passagierraum , eines mobilen Feuerlöschers
. Ein solcher Feuerlöscher muss aber bekanntlich, um im Ernstfall voll einsatzfähig
sein, in regelmässigen Zeitabständen gewartet werden. Abgesehen hiervon werden aber
auch viele Fahrer bei Ausbruch eines Brandes im Motorraum ( wo ein Brand praktisch
ausschliesslich entsteht ), davor zurückscnrecken, die Motorhaube zur Bekämpfung
dieses Brandes zu öffnen.
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Ein anderer negativer Aspekt des Standes der Technik betrifft die
Sicherheitsgurte, welche heute praktisch ausschliesslich als sogenannte Automatikgurte
eingebaut werden. Diese Automatikgurte haben zwar den Vorteil, dass sie sich automatisch
der Gestalt des Trägers und der Stellung der Sitze anpassen , jedoch muss darauf
geachtet werden, dass nach dem Anlegen der Gurte diese möglichst fest gestrafft
werden und keine Lose zurückbleibt. Eine solche Lose hat bekanntlich als Effekt,
dass bei einer starken Verzögerung , wie eine solche bei einer Notbremsung oder
einem Aufprall auftritt, der Gurtträger zunächst einmal in den losen Gurt hineingeschleudert
wird, wodurch eine Verletzungsgefahr
durch die Gurte selbst gegeben ist und auch der Sicherheitsabstand zu vor dem Gurtträger
liegenden Teilen, wie beispielsweise zum Lenkrad, vermindert wird. Um die Folgen
eines solchen nicht ganz korrekten Gurtanlegens zu minimieren, bieten einige Automobilhersteller
Gurtstraffer an, welche bei starker Verzögerung automatisch in Aktion treten. Diese
automatischen Gurtstraffer sind jedoch nicht einfach im Aufbau und entsprechend
teuer.
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Bei kalter und besonders feuchtkalter Witterung ergeben sich bei
Kraftfahrzeugen bekanntlich oft Schwierigkeiten beim Starten des Motors. Der Stand
der Technik kennt aber keine dem Fahrzeug zugeordnete Hilfsmittel, um in solchen
Fällen den Fahrzeugakkumulator zu entlasten und/oder zu unterstützen.
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Ein weiterer Schwachpunkt des Standes der Technik muss in der oft
mangelhaften Wirkung der mechanischen Feststellbremse des Fahrzeugs gesehen werden,
insbesondere bekanntlich , wenn dieselbe nur auf Scheibenbremsen wirkt. Hierdurch
kann sich das Fahrzeug ungewollt in 3ewegung setzen , sei es, dass die Bremse nur
ungenügend festgezogen war sei es, dass sogar eine korrekt festgezogene Bremse sich
aus an sich wohlbekannten Gründen nach mehr oder weniger langer Parkzeit des Wagens
lockert.
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Als Alternative zu Sicherheitsgurten oder zur Unterstützung deren
Wirkung kennt man die sogenannten Airbags. Diese werden nach dem Stand der Technik
bei einer starken Fahrzeugverzögerung durch Zündung einer Pulverladung oder dergleichen
, aufgeblasen oder aufgeknallt, wozu eine nicht unkomplizierte Vorrichtung notwendig
ist.
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Zur Vermeidung dieser Nachteile des Standes der Technik ist es Aufgabe
der Erfindung, eine Vorrichtung der eingangserwähnten Gattung vorzuschlagen, mit
Hilfe derer sei Reifenpannen deren Folgen minimiert werden unS ein zeitweiliges
Weiter-
fahren ohne Radwechsel möglich ist, bei Notbremsung die Ansprechzeit der Bremsen
entscheidend verkürzt wird, das Durchdrehen eines Antriebsrades auf rutschiger Fahrbahn
verhindert wird, eine gefahrlose und zuverlässige Brandbekämpfung möglich ist, die
Wirkung der Sicherheitsgurte verbessert wird, bei Motorstartschwierigkeiten die
Fahrzeugbatterie unterstützt werden kann , die Wirkung der Feststellbremse verbessert
wird , und, beim Vorhandensein von Airbags, deren Aufknallen mittels einer einfachen
Vorrichtung durchzuführen.
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Diese Aufgabe wird, ausgehend von einer Vorrichtung der eingangserwähnten
Gattung, durch die im Kennzeichen des Hauptanspruchs angeführten Merkmale gelöst.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen, in denen
gleiche Teile mit den gleichen Referenzzahlen versehen sind, dargestellt und werden
im folgenden näher beschrieben. Es zeigen Figur 1, im wesentlichen einen Axialschnitt
durch einen Felgen/Reifen-Komplex mit daran vorgesehenen erfindungsgemässen Vorrichtungen
Figur 2, einen Axialschnitt durch einen Felgen/ Reifen-Komplex mit einer daran vorgesehenen
erfindungsgemässen Vorrichtung sowie eine Ansicht, teilweise im Schnitt, einer dem
Felgen/Reifen-Komplex zugeordneten Trommelbremse mit einer ersten erfindungsgemässen,
dieser Trommelbremse zugeordneten Zusatzeinrichtung Figur 3, einen Schnitt durch
eine Doppelscheibenbremse als zweite, der Vorrichtung zugeordneten, erfindungsgemässen
Zusatzeinrichtung Figur 3a, eine halbe Seitenansicht des Gegenstandes nach Figur
3 entlang der Schnittlinie IIIa-III-a
Figur 4, eine blockdiagrammartige
Darstellung eines mit erfindungsgemässen Einrichtungen ausgerüsteten Personenkraftwagens.
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Figur 1, ein Axialschnitt durch den Felgen/ Reifen-Komplex 10 eines
mit einem serienmässigen, schlauchlosen Reifen 12 ausgerüsteten Kraftfahrzeugrades
14, zeigt einen im Innern des Reifens 12 untergebrachten Druckluftschlauch 16 als
Kernstück der erfindungsgemässen Vorrichtung. Dieser Druckluftschlauch 16 aus einem
hochfesten, jedoch biegsamen Material füllt den Hohlraum 18 des im übrigen schlauchlosen
Reifensl2 nur teilweise, wie ersichtlich, aus und ist mit beispielsweise zehn bis
fünfzehn bar aufgepumpt. Er stellt damit ein Druckluftreservoir dar, welches auf
mehrfache Weise zur Erhöhung der Betriebssicherheit des damit bestückten Fahrzeuges
ausgenutzt werden kann, wobei grundsätzlich unterstellt sei, dass mindestens die
vier rollenden Räder mit einem solchen Druckluftschlauch 16 versehen sind.
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Die Erfindung sieht vor, den Druckluftschlauch 16 gegebenenfalls an
der Felge 20 festzukleben.
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Dieser Druckluftschlauch 16 nimmt eine erste wicntige Sicherheitsaufgabe
wahr bei einem beispielsweise durch eine Perforation hervorgerufenenLuftverlust
des schlauchlosen Reifens 12. Für diesen Fall ist ein an der Radfelge 20 befestigtes,
an sich bekanntes Druckregelventil 22 vorgesehen, welches das Innere des Druckluftschlauches
16 durch Leitungen 24, 26, 27 mit dem Hohlraum 18 des schlauchlosen Reifens 12 verbindet.
Das Druckregelventil 22 ist dabei so aufgebaut und eingestellt, bzw. einstellbar,
dass bei dem mit dem genannten Luftverlust einhergehenden Druckabfall im Hohlraum
18 dieser zunächst mit Druckluft aus dem Druckluft schlauch 16 versorgt wird, bis
der Druck im letzteren selbst auf beispielsweise 1,5 bar abgesunken ist, wonach
die Druckluftverbindung zwischen dem Druck-
luftschlauch 16 und
dem Hohlraum 18 unterbrochen wird. Bei diesen Vorgängen hat sich die Lauffläche
28 nach und nach bis auf den Druckluftschlauch abgesenkt und kann sizh schliesslich
auf diesem abstützen, wodurch ein zeitweiliges Weiterfahren mit angemessener Geschwindigkeit
ermöglicht wird. Dies ist unter grösster Schonung des Reifens 12 möglich, da er
sich auf dem nunmehr relativ weichen Druckluftschlauch 16 abstützen kann und nicht
auf Metallflächen, wie es der Stand der Technik vorschlägt.
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Fällt der Druck im Hohlraum 18 noch weiter ab, wie es bei einer Perforation
normalerweise der Fall ist, so besteht deswegen denn noch nicht die Gefahr, dass
die Reifenwülste von ihrem Sitz abspringen , da sie daran durch das Vorhandensein
des Druckluftschlauches 16 verhindert werden Dies ist durch die Pfeile 15, 17 angedeutet.
Diese Verhinderung eines Abspringens der Reifenwülste von ihrem Sitz -wird noch
wirkungsvoller , wenn, wie weiter oben bemerkt, der Druckluftschlauch 16 am Felgenbett
festgeklemmt wird. Das Wiederherstellen des normalen Betriebsdrucks im Druckluftschlauch
16 geschieht nach der Reparatur des Reifens 12 durch einen Füllstützen 30 am Ventil
22, gegebenenfalls mittels eines im Fahrzeug mitgefuhrten, nicht gezeigten Kompressors.
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Es sei noch bemerkt, dass das Druckregelventil 22 vorzugsweise so
aufgebaut und eingerichtet ist dass beim erstmalicen Aufpumpen der Kombination Druckluftschlauch
16/schlauchloser Reifen 12, oder beim Wiederaufpumpen durch den Stutzen 30 nach
einer Reparatur, zuerst der Druckluftschlauch 16 seinen sorbestimmten Druck erhält
und anschliessend der Reifen 12. Analog kann beim Luftablassen durch den Stutzen
30 die Luft zuerst aus dem Reifen 12 abgelassen werden und anschliessend aus dem
Druckluftschlauch 16, oder umgekehrt. Damit diese Vorgänge automatisch ablaufen,
kann das Druckregelventil 22
ein Ventilblock sein, bestehend aus
einer logistisch zusammengebauten Kombination von Einzelventilen (nicht gezeigt
).
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Sicherheitshalber kann fakultativ eine zusätzliche Leitung 27 vorgesehen
werden, welche über das Ventil 22 mit dem Stutzen 30 verbunden ist.
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Diese Verbindung der Leitung 27 mit dem Stutzen 30 wird automatisch
dann hergestellt, wenn durch einen Defekt am Ventil 22 der Druck im Hohlraum 18
überstark ansteigt , wodurch der Reifen 12 Schaden leiden könnte.
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Am Ventil 22 kann desweiteren vorzugsweise eine Stellschraube 29
zum Einstellen des Drucks im Hohlraum 18 vorgesehen werden, insbesondere, um bei
einem Radwechsel dem neumontierten Rad den korrekten Druck im Hohlraum 18 zu geben.
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Figur 1 zeigt bei 32 auch einen Teil eines Schnittes durch eine weitere
erfindungsgemässe Vorrichtung in Form einer neuartigen Trommelbremse deren Funktion
ebenfalls mit dem Druckluftschlauch 16 kombiniert wird. Diese Trommelbremse 34 ist
in Figur 2 vollständig , teilweise im Schnitt , dargestellt. Zwecks einfacherer
Darstellung des Zusammenwirkens des Felgen/Reifen-Komplexes 10 (und des Druckluftschlauches
16 ) mit dieser Trommelbremse 34 sind beide Komponenten um 900 um eine senkrechte
Achse 0 zueinander geschwenkt dargestellt.
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Diese Trommelbremse 34 zeichnet sich dadurch aus, dass sie nicht
nur in üblicher Weise durch Beaufschlagung mindestens eines Radbremszylinders 36
mit Drucköl betätigt werden kann, sondern zusätzlich durch das Anpressen bremstrommelseitiger
, das heisst rotativer , Elemente gegen die normalen, feststehenden Backen 38, 40
der Bremse. Dies wird verwirklicht durch Bremsschuhe 42, 44, welche in dafür vorgesehenen
Fenstern der Bremstrommel 46 angeordnet sind. Diese Bremsschuhe 42, 44 können radial
bewegt und damit gegen die Bremsbacken 38, 40 gepresst werden, indem sie beispielsweise
mit einer Membrane 48, 50 verklebt sind, die ihrerseits ebenfalls mit der Bremstrommel
46 verklebt ist. Die radiale Beweglichkeit der Schuhe 48, 50 wird in an sich bekannter
Weise ermöglicht durch wulstförmige Bälge 52, 54, 56, 58 der Membranen 48, 50 an
den Verbindungsstellen zwischen den Schuhen 42, 44 und der Bremstrommeln 46.
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Das Anpressen der Schuhe 42, 44 gegen die Sremsbacken 38, 40 geschieht
pneumatisch. Hierzu definieren die Schuhe 42, 44 zusammen mit geeignet geformten,
im wesentlichen mit den Schuhen konzentischen Begrenzungswänden 64, 66 im wesentlichen
kreisbogenförmige Druckluftkammern 60, 62. Durch
treppenförmige
Absätze 68, 70, 72, 74 ist dafür gesorgt, dass die Schuhe 42, 44 gegen Drehung relativ
zur Trommel 46 gesichert sind und sich in ihrer Ruhelage an der Trommel 46 radial
abstützen können. Sie werden bei Nichtbetätigung in dieser Ruhelage gehalten durch
Zugfedern 76, 78, 80, 82 zwischen den Wänden 64, 66 und den Schuhen 42, 44.
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Energiespeicher für das pneumatische Anpressen der Schuhe 42, 44
gegen die Bremsbacken 38, 40 ist der dem betreffenden Rad zugeordnete Druckluftschlauch
16, welcher über eine Druckluftleitung 84, ein elektromagnetisch betätigtes Pneumatikventil
86, sowie Leitungen 88, 90 mit den Druckluftkammern 60, 62 in Verbindung steht.
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Wie aus den vorstehenden Ausführungen hervorgeht, stellen die pneumatisch
gegen die Bremsbacken 38, 40 anpressbaren Schuhe 42, 44 eine Zusatzbremse zu der
durch die Kombination Bremstrommel 46/Bremsbacken 38, 40 gegebenen normalen Trommelbremse
dar, welch letztere vom Fahrer durch Niederdrücken des Bremspedals betätigt wird
, während diese Zusatzbremse durch das Betätigen des Magnetventils 86 aktiviert
wird.
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Soll ein gegebenes Fahrzeugrad , zum Beispiel die beiden Vorderräder
, mit einem Scheibenbremsensystem versehen werden, so wird erfindungsgemäss eine
Anordnung nach Figur 3 vorgesehen. Die " Bremsscheibe " 100 besteht aus zwei drehfest
mit dem ( nicht gezeigten ) Fahrzeugrad verbundenen Bremstellern 102, 104. Bei Festsattelbremsen
sind vorzugsweise beide Teller axial verschieblich , bei Schwimmsattelbremsen genügt
es, wenn nur einer der beiden Teller 102, 104 verschieblich ist. Werden die Teller
axial auseinander gefahren, so legen sie sich an die Bremsstollen 106, 108 des Bremssattels
110 an und werden gegen diese Stollen 106, 108 gepresst.
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Dies geschieht wiederum pneumatisch, indem einem abgedichteten Druckraum
112 zwischen den beiden Tellern 102, 104 Druckluft aus dem Druckluftschlauch 16
( Figuren 1 und 2 ) zugeführt wird. Um die Abdichtprobleme zu vereinfachen , kann
der Druckraum aus einem elastomeren, schlauchähnlichen Gebilde 114 bestehen. Die
Druckluftbeaufschlagung dieses Druckschlauches 114 vom ( in Figur 3 nicht gezeigten
Druckluftschlauch her geschieht über eine durch den Pfeil 116 angedeutete Druckluft
leitung , ein Magnetventil 118 und eine Leitung 120.
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Zur Versteifung und zur Vermeidung eines Verkantens der Teller 102,
104 sind diese mittels Hülse/Bolzen-Systemn122 axial aneinander geführt ( siehe
auch Figur 3a ). Im Ruhezustand der Teller 102, 104,welcherdurch zwischen ihnen
angeordneten nicht gezeigten ) axialen Zugfedern herbeigeführt werden kann, liegen
die Bolzen der Hülse/Bolzen-Systeme 122 am Grund der Hülsen an.
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Wie aus diesen Ausführungen zu den Figuren 3 und 3a hervorgeht, stellen
die pneumatisch gegen die Bremsstollen 106, 108 anpressbaren Teller 102, 104 eine
Zusatzbremse zu der durch die Kombination "Bremsscheibe" 100/Bremsstollen 106, 108
gegebene Scheibenbremse dar , welche vom Fahrer durch Niederdrücken des Bremspedals
betätigt wird , wobei diese Zusatzbremse durch das Betätigen des Magnetventils 118
aktiviert wird.
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Figur 4 zeigt eine Draufsicht auf ein schematisch dargestelltes Fahrzeugskelett
, bestehend aus den im Zusammenhang mit der Erfindung interessierenden Komponenten
, sowie ein allgemeines Verkabelungsschema für die Betätigung und Steuerung der
erfindungsgemässen Vorrichtungen ( ausser der in verbindung mit der Figur 1 beschriebenen
Vorrichtung zur "Reifenpannenabsicherung" , welche autonom voll-
automatisch
funktioniert ). Zentraleinheit der Steuerung ist ein Minicomputer 130, welcher die
ihm zugeführten elektrischen Signale zu elektrischen Kommandosignalen an die verschiedenen
Komponenten oder Zusatzeinrichtungen verarbeitet.
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Eine erste Aufgabe des Computers 130 besteht darin, bei einer Notbremsung
das Fahrzeug mit Hilfe der weiter oben beschriebenen , jedem Rad zugeordneten autonomen
Zusatzbremse auf einer möglichst kurzen Bremsstrecke anzuhalten. Um den Bremsverzug
von Seiten des Fahrers her zu minimieren, wird der Notbremsvorgang vorzugsweise
mittels eines am Lenkrad oder in Lenkradnähe vorgesehenen Druckknopfes , einer Daumenbremse"
132 , ausgelöst, oder alternativ durch einen Stosschalter 134 oder dergleichen.
Der Computer betätigt nun die Zusatzbremsen anoden vier Rädern durch entsprechende
Signale an die Ventile 86 ( Figur 2) , bzw. 118 ( Figur 3 ) , wodurch die Druckräume
60, 62 ( Figur 2 ) , bzw. 112 ( Figur 3 ) , mit den zugeordneten Druckluftschläuchen
16 verbunden werden und die Zusatzbremsen ansprechen. Die Signalübermittlung vom
Computer 130 erfolgt durch elektrische Leitungen 136, 138 zu den Hinterrädern 140,
142 und durch elektrische Leitungen 144, 146 zu den Vorderrädern 148, 150. Die Verbindung
mit den rotierenden Rädern 140, 142, 148 , 150 geschieht mit Hilfe von an sich bekannten,
elektrischen Drehzuführungen ( nicht gezeigt ). Zur Erhöhung des Bremseffektes durch
Unterbrechung des Kraftflusses vom Motor zu den Antriebsrädern kann die Kupplung
152 des Fahrzeugs durch eine Leitung 154 elektromagnetisch oder pneumatisch ausgerückt
werden. Der Bremseffekt selbst kann vorteilhafterweise durch ein an sich bekanntes
( nicht gezeigtes ) Antiblockiersystem optimiert werden, welches mit dem Computer
130 kombiniert wird.
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Die Erfindung sieht ebenfalls vor, das Vorhandensein der radeigenen,
autonomen Zusatzbremsen zur Bereitstellung eines Sperrdifferentialeffektes auszunützen,
ohne dass hierfür ein aufwendiges Sperrdifferential notwendig wäre. Zu diesem Zweck
sind den Antriebsrädern, hier den Rädern 140, 142, berührungslose Drehzahlgeber
156, 158 zugeordnet, welche durch Leitungen 160, bzw. 162 an den Computer 130 angeschlossen
sind. Treten zwischen den Rädern 140 und 142 unzulässig hohe Drehzahldifferenzen
auf, so bremst der Computer das zu schnell rotierende Rad durch Betätigen der diesem
Rad zugeordneten Zusatzbremse ab. Zeitpunkt , Dauer und Intensität einer solchen
Radabbremsung können vorteilhaft dadurch optimiert werden, dass dem Computer 130
durch ein Gebersystem 183 Informationen über die Lenkradstellung geliefert werden,
da die zulässigen Drehzahlabweichungen weitesgehend Funktion des Radius einer gefahrenen
Kurve sind.
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Die im Druckluftschlauch 164 des Reserverades 166 zur Verfügung stehende
Druckluft wird erfindungsaemäss bei Bedarf weiteren vorteilhaften Verwendungszwecken
zugeführt. Hierzu geht aus dem Druckluftschlauch 164 des Reserverades 166 über das
Mehrwegeventil 22 eine Druckluftversorgungsleitung 168 ab, welche dauernd mit dem
Druck dieses Druckluftschlauches 164 beaufschlagt ist.
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Ein erster Verwendungszweck besteht darin, 3ei einer anormal starken
Verzögerung, wie etwa beim Aufprall des Fahrzeugs gegen ein Hindernis, nicht gezeigte)aufblasbare
Sicherheitsgurte mit Druckluft aus dem Reserverad zu beaufschlagen.
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hierzu sind diese Sicherheitsgurte an einen Druckiuftanschluss 169
angeschlossen, welcher über eine eitung 170 mit der Versorgungsleitung 168 in Verbindung
steht. Der Anschluss der aufblasbaren Sicherheitsgurte an den Druckluftanschluss
169 kann
beispielsweise automatisch mit dem Verriegelungsvorgang
beim Anlegen der Gurte erfolgen, das heisst, dass der Druckluftanschluss 169 und
der Verriegelungsmechanismus miteinander kombiniert sind (nicht gezeigt). Die Druckluftbeaufschlagung
der Sicherheitsgurte geschieht bei einem Aufprall durch Ansprechen des Stosschalters
134.
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Die Erfindung sieht desweiteren vorteilhafterweise vor, die Gurte,
nachdem der Wagen zum Stillstand gekommen ist, automatisch zu entlüften und auszuklinken.
Hierdurch wird die Furcht vieler Fahrer, nach einem Unfall hilflos an das Fahrzeug
gefesselt zu sein, gegenstandslos.
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Ein zweiter Verwendungszweck der im Druckluftschlauch 164 des Reserverades
zur Verfügung stehenden Druckluft besteht darin, diese Druckluft zur Bekämpfung
eines ausgebrochenen Brandes heranzuziehen, was sogar bei noch rollendem Fahrzeug
möglich ist.
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Bei Brand und Rauchentwicklung im Passagierraum beispielsweise wird
durch ein an den Computer 130 abgegebenes Signal der Passagierraum durch Druckluft
aus einer Leitung 171 unter Uberdruck gesetzt, so dass ein Rauchausstoss aus dem
Passagierraum erfolgt. Ein manuell oder vom Computer 130 aktiviertes Wegeventil
184 in der Leitung 170 versorgt wahlweise oder simultan den Gurtanschluss 169 und
die Rauchevakuierungsleitung 171 mit Druckluft aus der Leitung 168. Entsteht ein
Brand im Motorraum 178, so wird das Motorkühlsystem, in Figur 4 durch den Kühler
172 symbolisiert, über die Leitung 168 durch Offnen eines Magnetventils 174 unter
Überdruck gesetzt, wodurch eine Brandbekämpfung durch Spritzwasser aus einer Leitung
176 einsetzt.
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Bei Stillstand des Fahrzeugs kann eine recht wirkungsvolle Brandbekämpfung
dadurch durchgeführt werden, dass eine mitgeführte Spritzpistole mit Löschmitteltopf
über eine Druckschlauchleitung am Druck-
luftschlauch des Reserverades
oder eines noch zugänglichen, das heisst vom Brandherd entfernten Rades, angesnlossen
wird. Durch den hohen zur Verfügung stehenden Druck ist ein starker Löscheffekt
zu erwarten.
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Zur eingangserwähnten Unterstützung der Fahrzeugbatterie bei Startschwierigkeiten
sieht die Erfindung einen Druckluftmotor 179 vor , der vorzugsweise mit dem Anlasser
einstückig ausgeführt ist (nicht gezeigt) und durch ein Ventil 173 über eine Leitung
177 mit der Versorgungsleitung 168 verbunden wird.
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Zur Unterstützung der Fahrzeugfeststellbremse sieht die Erfindung
ebenfalls fakultativ vor, beim Parken, durch einen entsprechenden Befehl an den
Computer 130, die Zusatzbremsen alle oder teilweise einzuschalten.
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Schliesslich besteht die Möglichkeit, gegebenenfalls vorhandene Airbags
an Stelle durch das Zünden einer Pulverladung oder dergleichen , mittels einer kostspieligen
Vorrichtung nach dem Stand der Technik , mit Hilfe der in der Leitung 168 zur Verfügung
stehenden Druckluft aufzuknallen.
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Es sei schliesslich erwähnt, dass eventuell verbrauchte Druckluft
aus den Druckluftschläuchen 16 und 164 mit Hilfe eines mitgeführten oder im Fahrzeug
eingebauten kleinen Kompressors (nicht gezeigt) zersetzt werden kann, oder im einfachsten
Fall an einer Tankstelle.