DE3600662A1 - Verfahren und vorrichtung zum messen der absenktiefe einer elektrode eines lichtbogenofens - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum messen der absenktiefe einer elektrode eines lichtbogenofensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung gemäß der
Oberbegriffe der Ansprüche 1 und 8.
Ein ausgeglichener elektro-thermischer Prozeß wird u. a. durch das
exakte Einhalten der Elektrodenposition zum Schmelzgut erreicht.
Bei einer Reihe der bekannten Meßmethoden wird indirekt oder von der
Elektrodenspitze weit entfernt gemessen. So wird beispielsweise das
Gewicht der Elektrode als Maß für die Elektrodenlänge benutzt (DE-OS
25 31 853) oder es ist eine Kombination von Meßwerten, insbesondere
Gewicht- und Längenmessung (DE-OS 27 21 664) zur Erfassung der Elek
trodenstellung benutzt.
Andere Meßmethoden erfordern eine besondere Form der Elektrode. So
ist aus DE-AS 20 63 449 bekannt, ein Stahlseil durch die Bohrung
einer Elektrode auf ein durch den staubförmigen Möller gebildetes
Polster herabzulassen. Die hierfür benötigte Länge des Stahlseils
wird mechanisch gemessen. Dieses Verfahren kann lediglich bei Hohl
elektroden verwendet werden.
Da die bekannten Meßmethoden zur Messung der Lage der Elektroden
spitze während des Schmelzprozesses nicht zufriedenstellend arbeiten,
wird in der betrieblichen Praxis immer wieder auf die manuelle Mes
sung mittels Fühllanze zurückgegriffen.
Die Erfindung hat sich daher die Aufgabe gestellt, die oben genannten
Nachteile zu vermeiden und bei hoher Genauigkeit die aktuelle Lage
der Elektrodenspitze kontinuierlich und automatisierbar aufzuzeigen.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der Ansprüche 1 und 8 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Ansprüchen 2 bis 7
und 9 bis 13. Erfindungsgemäß werden Signale von einem Meßgerät in
eine Meßleitung, die durch die Elektrode vom Kopf bis zum Fußende
geführt ist und die durch thermischen Einfluß an ihrem Fußende defi
nierten Veränderung unterliegt, gesandt und vom zurückkommenden Sig
nal wird die zeitliche Verzögerung und/oder die Veränderung der abso
luten Größe im Vergleich zum ausgesandten Signal ermittelt.
Die Länge der Meßleitung und die exakte Lage des Fußes der Meßleitung
in der Elektrodenspitze ist zu Beginn des Schmelzprozesses bekannt.
Während des Schmelzprozesses wird das freie Ende der Meßleitung an
der Elektrodenspitze hohen Temperaturen ausgesetzt. Dieser thermische
Einfluß wird genutzt, um das Fußende der Meßleitung entweder innig zu
verbinden oder eine bestehende Verbindung zu lösen und somit eine
Veränderung der zu messenden Werte zu bewirken.
Als Meßgrößen bieten sich elektrische oder akustische Signale an. Die
Länge der Meßleitung beeinflußt dabei die Meßsignale. Bei elektri
schen Meßgrößen wird vorwiegend der Widerstand gemessen. Bei akusti
schen Meßgrößen wird der zeitliche Abstand zwischen der Aussendung
und dem Empfang eines Signals gemessen. Da ein akustisches Signal
beim Durchlaufen der Leitung Zeit verbraucht, ist der zeitliche Ab
stand des Eingangs- zum Ausgangssignal (Halleffekt) ein direktes Maß
für die Länge der Meßleitung.
Erfindungsgemäß wird zur Durchführung des oben beschriebenen Verfah
rens eine Meßleitung eingesetzt, bei der Elemente vorgesehen sind,
die unter thermischem Einfluß definierten Veränderungen unterliegen.
Während des Schmelzprozesses stellt sich in der Elektrodenspitze ein
relativ konstantes Temperaturprofil ein. Diesen Isothermen wird er
findungsgemäß die temperaturabhängige "Schaltzeit" angepaßt.
In einem Ausführungsbeispiel sind die Elemente als Bi-Metalle ausge
bildet. Diese Bi-Metalle werden so eingestellt, daß sie bei einer
unterhalb des Schmelzpunktes der Meßleitung liegenden Temperatur
"schalten", also sich schließen oder öffnen. Hierdurch ist gewähr
leistet, daß die Schaltelemente nicht verbrennen, bevor sie geschal
tet haben. Der Abstand zweier Elemente ist so gewählt, daß das je
weilige Folgeelement rechtzeitig betätigt wird.
In einer anderen Ausführungsform wird ein inniges Verbinden, bei
spielsweise Verschweißen, der Meßleitung bzw. von Verbindungselemen
ten zwischen den Meßleitungen bewirkt.
Neben den am Fußende eine Verbindung schaffenden Elementen der Meß
leitung wird bei einer weiteren Ausführungsform eine stufenweise Än
derung des Meßwertes durch Öffnen einzelner Elemente am Fußende des
im Bereich der Elektrodenspitze befindlichen Meßleitungsteils be
wirkt. Hierzu wird eine mehrdrahtige Meßleitung eingesetzt, die im
Abstand zueinander Verbindungselemente einzelner Drähte aufweist und
der diese einzelnen Verbindungselemente unter Einfluß der hohen am
Ende der Elektrodenspitze herrschenden Temperatur verbrennen.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren mittels der erfindungsgemäßen
Vorrichtung wird zum einen eine hohe Meßgenauigkeit der Lage der
Elektrodenspitze erreicht, da die Meßleitung bis in die Elektroden
spitze geführt ist und durch thermische Einwirkung in seiner Länge
verändert wird und zum anderen ist die Messung kontinuierlich durch
führbar und eröffnet damit die Möglichkeit einer Automatisierung. Die
erfindungsgemäßen Meßleitungen und die Verbindungselemente sind ro
bust, so daß sie während der Montage in die Elektrode kaum beschä
digbar sind. Während des Betriebes werden die Leitungen weder durch
heiße Gase noch durch Staub oder ähnliches beeinträchtigt. Die Meß
geräte der Meßeinrichtung können bei Bedarf außerhalb des Ofenbereichs
aufgestellt werden und sind dadurch nicht durch die rauhe Ofenatmo
sphäre Beschädigungen ausgesetzt.
Nachstehend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen
mittels der Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 schematische Darstellung der Anordnung einer Meßeinrichtung
in einer Elektrode eines Elektro-Reduktionsofens,
Fig. 2 Bauteile für inniges Verbinden mittels Bi-Metall,
Fig. 3 Bauteile für inniges Verbinden mittels Thermit,
Fig. 4 Bauteile für das Lösen mittels Drahtelementen,
Fig. 5 Bauteile für das Lösen mittels umhüllter Drahtelemente.
Die Fig. 1 zeigt in stark vereinfachter Form einen Lichtbogenofen
(hier ein Lichtbogen-Reduktionsofen 10), dessen Ofengefäß 17 auf
einem Fundament 11 ruht. Im Ofengefäß 17 befindet sich das Schmelz
produkt 16, oberhalb dessen sich der Möller 14 befindet. Durch den
Möller 14 ragt die Elektrode 12 bis hinein zum Reduktionsraum 15, der
sich zwischen Elektrodenspitze 12 und dem Schmelzprodukt 15 im Möller
14 bildet.
Die Elektrode 12 wird von der Haltevorrichtung 13 in vertikaler Lage
gehalten. In der Elektrode 12 ist die bis zur Elektrodenspitze ge
führte Meßleitung 22 der Meßeinrichtung 20 angeordnet, deren Adern 23
(hin) und 24 (zurück) zum Meßgerät 21 führen.
Die Fig. 2 zeigt Bauteile 30 für inniges Verbinden der Adern 23, 24
der Meßleitung 22. Zwischen den Adern 23, 24 sind Verbindungsdrähte
angeordnet, von denen ein Teil als Bi-Metall 31 ausgebildet ist.
Vorzugsweise sind die Bi-Metalle so ausgebildet, daß sie bei steigen
der Temperatur schließen. Es besteht auch die Möglichkeit, sie als
"Öffner" einzusetzen.
Die Fig. 3 zeigt Bauteile für inniges Verbinden mit den Adern 23, 24
drähte sind achsparallel aneinander vorbeigeführt und an ihren Enden
und der Meßleitung 22 und Verbindungsdrähten 33. Die Verbindungs- on
einer Thermit bzw. Thermit/Metallmasse umschlossen. Durch Tempe
ratureinwirkung ist das Thermit entzündbar und bewirkt ein Verschmel
zen der Verbindungsdrähte 33 zum Schweißpunkt 34.
Die Fig. 4 und 5 zeigen Bauteile 40 für das Lösen der Verbindung
zwischen der Ader 23 und 24. Die Adern 23 und 24 bestehen dabei aus
mehreren Drähten 42. In der Figur sind einfache Drahtelemente 41
dargestellt. Bei der Fig. 5 sind diese Drahtelemente 41 von einer
Hülse 43 umgeben. Diese Hülse 43 besteht aus einem leicht entflamm
baren Stoff, beispielsweise Thermit. Durch Temperatureinwirkung
schmelzen die Drahtelemente 41 auf.
- Bezugszeichenliste
10 Lichtbogenofen
11 Fundament
12 Elektrode
13 Haltevorrichtung
14 Möller
15 Reduktionsraum
16 Schmelzprodukt
17 Ofengefäß 20 Meßeinrichtung
21 Meßgerät
22 Meßleitung
23 Ader hin
24 Ader zurück30 Bauteile für inniges Verbinden
31 Bi-Metall
32 Element
33 Verbindungsdraht
34 Schweißpunkt40 Bauteile für das Lösen
41 Drahtelement
42 Draht in den Adern
43 Hülse zum Draht
Claims (13)
1. Verfahren zum Messen der Absenktiefe einer Elektrode eines
Lichtbogenofens, insbesondere eines Lichtbogenreduktionsofens
während des Schmelzprozesses,
dadurch gekennzeichnet,
daß die ausgesandten und die empfangenen Signale einer zu einem
Teil in der Elektrode angeordneten, bis zum Elektrodenfuß ge
führten und während des Schmelzprozesses an ihrem Fußende durch
die Wärmeenergie des Schmelzbades verzehrbaren Meßleitung er
mittelt, verglichen und in Beziehung zur Lage des Fußpunktes der
Elektrode gesetzt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Meßgrößen über eine zweiadrige Meßleitung, deren Adern
an ihrem dem Schmelzbad zugewandten Ende in Verbindung stehen,
geführt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Meßgröße der elektrische Widerstand der Meßleitung er
mittelt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Zeitabstand zwischen den Eingangs- und Ausgangszeitpunkt
eines Signals ermittelt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Signale akustische Kenngrößen gewählt werden.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 3 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wärmeenergie des Schmelzbades die Verbindung der beiden
Adern der Meßleitung unterbricht.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 3 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wärmeenergie des Schmelzbades die Verbindung der beiden
Adern der Meßleitung schließt.
8. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 mit
einem Meßgerät und einer Meßleitung in einem Lichtbogenofen,
insbesondere einem Lichtbogenreduktionsofen, der mit mindestens
einer Elektrode versehen ist, die an einer mit dem Fundament
fest verbundenen Haltevorrichtung in vertikaler Richtung ver
schiebbar angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß die Meßleitung (22) zweiadrig ausgebildet ist,
- - daß die Adern (23, 24) achsparallel geführt sind und
- - daß zwischen den Adern (23, 24) Bauteile (30), die ein inniges Verbinden der Adern (23, 24) ermöglichen, oder Bauteile (40), die ein Lösen der Verbindung der Adern (23, 24) ermöglichen, vorgesehen sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bauteile (30) Elemente (31) aufweisen, die sich bei
Temperaturänderungen verformen, z. B. in der Form eines
Bi-Metalls.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bauteile (30) Elemente (32) aufweisen, die ein
Verschmelzen der Adern (23, 24) bewirken, z. B. durch Thermit
oder Thermit/Metall-Gemisch.
11. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Adern (23, 24) aus mehreren Drähten (42) bestehen und
Bauteile (40) mit Elementen (41) aufweisen, die bei geringeren
Temperaturen abschmelzen als die Drähte (42) in den Adern (23,
24).
12. Vorrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Elemente (41) aus einem Werkstoff bestehen, der einen
Schmelzpunkt besitzt, der geringer ist als der Schmelzpunkt der
Drähte (42).
13. Vorrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Elemente (41) von Hülsen (43) umgeben sind, die im
Vergleich zu Elementen (41) und den Drähten (42) leicht
entflammbar sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3600662A DE3600662C2 (de) | 1986-01-09 | 1986-01-09 | Verfahren und Vorrichtung zum Messen der Absenktiefe einer Elektrode eines Lichtbogenofens |
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DE3600662A1 true DE3600662A1 (de) | 1987-07-16 |
DE3600662C2 DE3600662C2 (de) | 1996-09-19 |
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Country Status (1)
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DE (1) | DE3600662C2 (de) |
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