DE35810C - Verfahren und Apparat zum Bestimmen des Fettgehaltes von Milch - Google Patents

Verfahren und Apparat zum Bestimmen des Fettgehaltes von Milch

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DE35810C
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DE
Germany
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milk
fat
determining
fat content
tube
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Expired - Lifetime
Application number
DENDAT35810D
Other languages
English (en)
Original Assignee
Dr. phil. C. G. PATRIK de LAVAL in Stockholm
Publication of DE35810C publication Critical patent/DE35810C/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Lifetime legal-status Critical Current

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Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B04CENTRIFUGAL APPARATUS OR MACHINES FOR CARRYING-OUT PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES
    • B04BCENTRIFUGES
    • B04B5/00Other centrifuges
    • B04B5/04Radial chamber apparatus for separating predominantly liquid mixtures, e.g. butyrometers
    • B04B5/0407Radial chamber apparatus for separating predominantly liquid mixtures, e.g. butyrometers for liquids contained in receptacles
    • B04B5/0414Radial chamber apparatus for separating predominantly liquid mixtures, e.g. butyrometers for liquids contained in receptacles comprising test tubes

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  • Dairy Products (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT
KLASSE 42 : ■ Instrumente.
Der Mangel an einem guten Milchmesser,-nämlich einem solchen, welcher bei leichter Handhabung und Einfachheit eine schnelle Ausführung der Prüfung ermöglicht, hat sich mehr und mehr fühlbar gemacht, besonders in gröfseren Meiereien, welche ihre Milch aus vielen verschiedenen Haushaltungen beziehen. Die bisher gebräuchlichen Apparate zum Prüfen von Milch sind deswegen für die Meiereien von wenig Nutzen, weil sie entweder nur den Sahnegehalt der Milch anzeigen, welcher in keinem bestimmten Verhältnisse zum Fettgehalt steht, oder complicirt und schwer zu handhaben sind.
Der hauptsächliche Werth der Milch, wenigstens für die Meiereien, besteht in dem Gehalt an Butterfett und es mufs daher ein guter und brauchbarer Milchmesser so eingerichtet sein, dafs er jenen angiebt.
Mit dem unten beschriebenen Milchmesser oder, wie ich ihn zu nennen vorschlage, »Laktokrit« kann man den Fettgehalt der Milch mit einer aufserordentlichen Schnelligkeit bestimmen und dabei mit so grofser Sicherheit, dafs dieselbe der chemischen Analyse gleichkommt. Hinzu tritt, dafs die ihm zu Grunde liegende Mefsmethode so aufsergewöhnlich einfach ist, dafs Jedermann die Probe .ausführen kann.
Das Princip dieses neuen Prüfungsverfahrens besteht darin, unmittelbar aus einer gewissen Quantität Milch das Butterfett auszusondern, dessen Volumen abgelesen wird. Damit sich hierbei dieses Fett frei von Casein ausscheiden könne, mufs das letztere aufgelöst werden. Als Auflösungsmittel wird eine Mischung von Essigsäure und Schwefelsäure verwendet. Eine gewisse Quantität dieser Säuremischung wird einer gewissen Quantität der Milch, welche geprüft werden soll, zugesetzt, worauf man diese auf eine gewisse Temperatur gebrachte Mischung in ein mit einem feinen Glasrohr versehenes Gefäfs schüttet, welches nebst anderen gleichen Gefäfsen in eine Centrifuge gesetzt wird; durch die Centrifugirung wird das Butterfett in das Rohr gedrängt, woselbst man das Volumen abliest.
Bei Anwendung dieses Verfahrens, mittelst Essig- lind Schwefelsäure das Butterfett freizumachen, kann man das letztere auch von selbst nach oben steigen lassen, z. B. in einem Chevalier'schen Sahneglas, das Proben wird aber dann mehr Zeit erfordern und auch weniger sicher sein, als das Prüfen mittelst Centrifugirens.
Auf der beiliegenden Zeichnung ist ein zum Centrifugiren eingerichteter Apparat dargestellt; Fig. ι zeigt im Durchschnitt die sogen. Scheibe oder denjenigen Theil· des Milchmefsapparates, in welchen die einzelnen Gefäfse für die Proben bei der Centrifugirung eingesetzt werden. Fig. 2 zeigt denselben im Verticalschnitt nach der Linie 2-2 in Fig. 1, Fig. 3 eines der Probegefäfse in der Ansicht, den unteren Theil oder die Dose abgenommen, Fig. 4 die Dose in der Ansicht und Fig. 5 einen Querschnitt nach der Linie 5-5 in Fig. 3. Fig.· 6 zeigt den Verticalschnitt eines Laktokrit, welcher zum Betrieb durch einen Motor vermittelst' einer Schnur ohne Ende eingerichtet ist.
Das Probegefäfs besteht aus einer cylindrischen, versilberten Metalldose a, in welche ein gleichfalls versilberter Metallpfropfen b genau
eingepafst ist. Dieser Pfropfen hat am Boden eine Ausdrehung, welche nach oben zusammengezogen ist und in ein feines Loch ausmündet, und steht in Verbindung mit einem auf den Pfropfen gestellten, fein gebohrten Glasrohr c, welches mit Gradeintheilung versehen ist oder auch nicht. Dieses Glasrohr wird an dem Pfropfen durch eine Mutter d befestigt, welche in eine an dem Pfropfen festsitzende Hülse oder andere Einrichtung e eingeschraubt ist. Diese Hülse e umgiebt das Rohr und ist mit ,gegenüberstehenden Spalten f versehen, so dafs man die Gradeintheilung auf dem Rohr ablesen oder das Ablesen mittelst einer mit Graden versehenen Scheibe bewerkstelligen kann. Die Mutter ist mit einem Loch g versehen, so dafs Pfropfen und Rohr zusammen einen an beiden Enden offenen Kanal bilden, h ist eine Stahlscheibe, welche mit einer im rechten Winkel stehenden Achse i versehen ist. Nach oben zu hat diese Scheibe h eine Vertiefung k, von welcher Bohrungen / für die Probegefäfse ausgehen. Der auf der Zeichnung dargestellte Apparat hat zwölf solcher Löcher; natürlich kann derselbe aber auch für irgend eine andere Anzahl construirt werden. Diese Löcher sind am besten radial und mit etwas Fall nach aufsen einzurichten.
Die Messung geschieht auf folgende Weise: In ein gewöhnliches Proberohr bringt man gleiche Volumina der gut vermischten Milch, welche geprüft werden soll, sowie der vorhin erwähnten Mischung von Essigsäure und Schwefelsäure. Letztere Mischung wird, wie die Erfahrung gezeigt hat, am passendsten aus 20 Theilen concentrirter Essigsäure und einem Theil concentrirter Schwefelsäure zusammengesetzt. Doch kann der Gehalt an Schwefelsäure bis zu einem .Minimum, von 0,5 pCt. hinunter- bezw. bis zu einem Maximum von 2OpCt. hinaufgehen, ohne die Sicherheit des Resultates zu gefährden. Das Proberohr wird mit einem ein durchgehendes Glasrohr enthaltenden Kork verschlossen, etwas umgeschüttelt und sodann 5 bis 10 Minuten im Wasserbade erwärmt, worauf es gut durchgeschüttelt wird. Sodann nimmt man den Kork aus dem Proberohr, füllt von dem Inhalte desselben schnell eine der vorhin beschriebenen Dosen und schiebt den zu dieser gehörenden Pfropfen so weit als möglich hinein. Hierdurch füllt sich das kleine Probegefäfs vollständig, der Ueberschufs wird durch das Loch in der Mutter ausgespritzt und man hat eine genau abgemessene Quantität Flüssigkeit erhalten. Das Probegefäfs wird darauf, mit der Dose voran, in eines der Löcher in der Scheibe geschoben. Auf gleiche Weise verfährt man mit den übrigen Proben, welche gleichzeitig behandelt werden sollen.
Die Bohrungen in der Scheibe müssen vor dem Einsetzen der Probegefäfse mit warmem Wasser von 500 C. oder noch höherer Temperatur gefüllt sein. Je wärmer das Wasser ist, desto besser läfst sich die Temperatur der Scheibe beibehalten, welche auf wenigstens 500 C. erwärmt sein mufs.
Sobald alle Probegefäfse eingesetzt sind, wird das Ganze mit einem Deckel m, Fig. 6, bedeckt, welcher den Zweck hat, die Abkühlung zu verhindern. Der Apparat wird darauf mit einer Geschwindigkeit von ca. 6 000 Umdrehungen in der Minute während 3 bis 5 Minuten in Gang gesetzt. Nach dem Stillstehen werden die Proben herausgenommen und das Volumen, welches die Fettsäule im Glasrohr einnimmt, sogleich abgelesen. Das Fett erscheint, weil im geschmolzenen Zustande, vollständig durchsichtig und klar; aber eine bestimmte Grenze zwischen dem Fett und der unter demselben befindlichen klaren Case'inlösung kann dennoch wahrgenommen werden. Häufig geschieht es, dafs ein kleiner, weifser Pfropfen von Casein zwischen dem Fett und der Säurelösung erscheint; derselbe pflegt jedoch selten mehr als einige Zehntel eines Millimeters zu betragen. Sofern die Milch nicht mit Wasser verdünnt ist, zeigt sich dieser Pfropfen entweder gar nicht oder doch nur Spuren desselben. Die Gradeintheilung wird am besten so eingerichtet, dafs Y10 derjenigen Anzahl Theilstriche, welche das ausgeschiedene Fett einnimmt, gerade angiebt, wie viele Procente Fett die Milch enthält. Wenn z. B. 33,5 Striche abgelesen werden, so enthält die Milch 3,35 pCt. Fett. Das Ablesen kann sehr gut auf 0,2 Theilstriche genau geschehen; man erhält sodann nur einen Fehler von ca. 0,02 pCt. oder 0,5 pCt. Fehler am Gewichte des Butterfettes in 4procentiger Milch.
Da man nun mit diesem Apparat zwölf Proben in 10 Minuten ausführen kann (das Kochen neuer Proben geschieht während des Centrifugirens der vorhergehenden), so hat man die grofse Geschwindigkeit von 72 Proben in der Stunde erreicht, und zwar ebenso sicher ausgeführter Proben, als ob sie mit Hülfe der chemischen Analyse gemacht wären. Die Proben sind so einfach auszuführen, dafs Jeder ohne Unterschied dieselben ohne vorherige Uebung dürfte ausführen können.
Nach der Benutzung spült man Dosen und Pfropfen in warmem Wasser, und etwas von demselben wird durch die Glasröhren geblasen. Die Dosen und der ausgedrehte Theil in den Pfropfen werden darauf im Innern sorgfältig ausgetrocknet.

Claims (3)

  1. Patent-Ansprüche:
    ι . Das Verfahren, den Fettgehalt von Milch zu bestimmen, indem man dieselbe in der Wärme mit einer Mischung von Essigsäure
    und Schwefelsäure, deren Gehalt an letzterer zwischen 0,5 bis 20 pCt. betragen kann, behandelt.
  2. 2. Das Verfahren, den Fettgehalt von Milch zu bestimmen, indem -man eine bestimmte Quantität von in der Wärme mit Essigsäure und Schwefelsäure behandelter Milch
    . in ein Gefäfs α bringt, welches mit einem an beiden Enden offenen feinen Glasrohr c versehen ist, und das Fett sodann mittelst Centrifugirung veranlafst, sich in diesem Rohr zu sammeln, wo es abgelesen wird.
  3. 3. Ein Apparat zum Bestimmen des Fettgehaltes von Milch nach der in dem vorstehenden Patent-Anspruch angegebenen Methode, bestehend aus einer in schnelle Umdrehungen zu setzenden Scheibe h, versehen mit einer Vertiefung k in der Mitte und etwas nach aufsen geneigten, am besten in der Richtung des Radius stehenden Löchern /, in welche gefüllte Probegefäfse α eingesetzt werden, welche Probegefäfse aus einer Dose mit einem gut eingepafsten hohlen Pfropfen b gebildet sind, der mit einem an beiden Enden offenen, feinen Glasrohr c in Verbindung steht, in welches das ausgesonderte Fett zum Zwecke des Aufmessens mittelst Centrifugirung hineingetrieben wird.
    Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
DENDAT35810D Verfahren und Apparat zum Bestimmen des Fettgehaltes von Milch Expired - Lifetime DE35810C (de)

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DE (1) DE35810C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US8899830B2 (en) 2010-11-22 2014-12-02 Endress + Hauser Flowtec Ag Housing of a temperature sensor, especially of a thermal flow measuring device

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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US8899830B2 (en) 2010-11-22 2014-12-02 Endress + Hauser Flowtec Ag Housing of a temperature sensor, especially of a thermal flow measuring device

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