DE19740095C2 - Verfahren zum Bestimmen der Schaumeigenschaften von Tensiden - Google Patents
Verfahren zum Bestimmen der Schaumeigenschaften von TensidenInfo
- Publication number
- DE19740095C2 DE19740095C2 DE1997140095 DE19740095A DE19740095C2 DE 19740095 C2 DE19740095 C2 DE 19740095C2 DE 1997140095 DE1997140095 DE 1997140095 DE 19740095 A DE19740095 A DE 19740095A DE 19740095 C2 DE19740095 C2 DE 19740095C2
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- foam
- stirring
- seconds
- time
- liquid
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired - Lifetime
Links
Classifications
-
- G—PHYSICS
- G01—MEASURING; TESTING
- G01N—INVESTIGATING OR ANALYSING MATERIALS BY DETERMINING THEIR CHEMICAL OR PHYSICAL PROPERTIES
- G01N13/00—Investigating surface or boundary effects, e.g. wetting power; Investigating diffusion effects; Analysing materials by determining surface, boundary, or diffusion effects
- G01N13/02—Investigating surface tension of liquids
-
- G—PHYSICS
- G01—MEASURING; TESTING
- G01F—MEASURING VOLUME, VOLUME FLOW, MASS FLOW OR LIQUID LEVEL; METERING BY VOLUME
- G01F22/00—Methods or apparatus for measuring volume of fluids or fluent solid material, not otherwise provided for
-
- G—PHYSICS
- G01—MEASURING; TESTING
- G01N—INVESTIGATING OR ANALYSING MATERIALS BY DETERMINING THEIR CHEMICAL OR PHYSICAL PROPERTIES
- G01N13/00—Investigating surface or boundary effects, e.g. wetting power; Investigating diffusion effects; Analysing materials by determining surface, boundary, or diffusion effects
- G01N13/02—Investigating surface tension of liquids
- G01N2013/0275—Investigating surface tension of liquids involving surface-active agents
Landscapes
- Physics & Mathematics (AREA)
- General Physics & Mathematics (AREA)
- General Health & Medical Sciences (AREA)
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Analytical Chemistry (AREA)
- Biochemistry (AREA)
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Immunology (AREA)
- Pathology (AREA)
- Fluid Mechanics (AREA)
- Emulsifying, Dispersing, Foam-Producing Or Wetting Agents (AREA)
- Detergent Compositions (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bestimmen der Schaumeigenschaften von Tensiden,
insbesondere des Anschäumverhaltens, des Schaumvolumens und der Schaumstabilität, wobei man
eine das Tensid enthaltende wäßrige Probe mechanisch innerhalb einer vorgegebenen Zeit mittels
eines Rührers (10), dessen Rotorblätter sich knapp unterhalb des Flüssigkeitsspiegels der nicht
aufgeschäumten Probe befinden, mit vorgegebener Umdrehungszahl beaufschlagt, während des
Rührvorgangs zu vorgegebenen Zeitpunkten die aktuelle Schaumhöhe bestimmt und hierzu den
Rührvorgang für jeweils höchstens 10 Sekunden unterbricht.
Ein Verfahren zur Bestimmung des Schaumvolumens ist als DIN-Norm 53 902, Teil 1 bekannt. Der
Schaum wird durch 30 Sekunden langes Schlagen der flüssigen Probe in einem Standzylinder mit einer
an einem Stiel befestigten, waagerecht ausgerichteten gelochten Platte erzeugt. Das entstandene
Schaumvolumen wird 30 Sekunden nach dem Beendigen des Schlagens gemessen. Nach der DIN-
Norm 53 902 Teil 2 (modifiziertes Ross-Miles-Verfahren) kann das bei mechanischer Beaufschlagung
einer tensidhaltigen Probe entstandene Schaumvolumen und die Schaumstabilität, also die zeitliche
Änderung des Schaumvolumens nach Beendigung der Schaumbildung bestimmt werden. Dazu werden
zwei übereinander angeordnete Gefäße, nämlich ein sogenanntes Ablaufgefäß und ein Einlaufgefäß,
mit der Probenlösung gefüllt, wobei eine Schaumbildung zu vermeiden ist. Durch eine Kapillare des
Ablaufgefäßes läßt man die Probenlösung in feinem Strahl auf die Flüssigkeitsoberfläche im Einlauf
gefäß ausfließen, wodurch sich im Einlaufgefäß Schaum bildet. In festen Zeitabständen, nämlich 30
Sekunden, 3 und 5 Minuten nach dem Ausfließen aus dem Ablaufgefäß liest man die Schaumhöhe ab
und erhält auf diese Weise ein Maß für das entstandene Schaumvolumen und dessen zeitliche Ände
rung, also die Schaumstabilität. In einem weiteren bekannten Verfahren (Stress stability of foam-Metho
de) zum Bestimmen der Schaumstabilität wird die Probenlösung mit Stickstoff oder einem anderen Gas
wie Luft begast und auf diese Weise aufgeschäumt. Während des Aufschäumens wird die Höhe des
Schaums im Anschäumzylinder im Abstand von 30 Sekunden abgelesen. Nach Ablauf der gewählten
Aufschäumzeit, die typischerweise zwischen 60 und 120 Sekunden liegt, kann die Stabilität des
entstandenen Schaums durch Auflegen eines Gewichtstellers und Messung der zeitlichen Abnahme
der Schaumhöhe bestimmt werden.
Ein Nachteil der bekannten Verfahren bzw. der bekannten entsprechenden Vorrichtungen liegt iri der
Schwierigkeit, die tatsächlich unterschiedlichen Schaumeigenschaften ähnlicher tensidhaltiger Rezep
turen in ausreichendem Maße meßtechnisch unterscheiden zu können. Ein weiterer Nachteil liegt in
dem oftmals komplexen und unübersichtlichen Aufbau der für die Messungen erforderlichen Vor
richtungen. Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art
bzw. eine entsprechende Vorrichtung zu entwickeln, welches eine deutlich bessere Differenzierung
zwischen ähnlichen tensidhaltigen Rezepturen bei einem einfachen und übersichtlichen Aufbau der
dazu erforderlichen Vorrichtung ermöglicht.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Bestimmen der Schaumeigenschaften von Tensiden,
insbesondere des Anschäumverhaltens, des Schaumvolumens und der Schaumstabilität, wobei man
eine das Tensid enthaltende wäßrige Probe mechanisch innerhalb einer vorgegebenen Zeit mittels
eines Rührers (10), dessen Rotorblätter sich knapp unterhalb der Flüssigkeitsspiegels der nicht
aufgeschäumten Probe befinden, mit vorgegebener Umdrehungszahl beaufschlagt, während des
Rührvorgangs zu vorgegebenen Zeitpunkten die aktuelle Schaumhöhe bestimmt und hierzu den
Rührvorgang für jeweils höchstens 10 Sekunden unterbricht.
Zur erfindungsgemäßen Lösung der Aufgabe wird vorgeschlagen, daß eine
Rührwelle mit mindestens einem Rührblatt im Behälter angeordnet ist und die Rührwelle mit einem
Rührwerk mit fest vorgegebener oder einstellbarer Drehzahl verbunden ist. Vorzugsweise werden
Rührer mit digitaler Drehzahlanzeige verwendet, da auf diese Weise die Drehzahl möglichst exakt und
reproduzierbar eingestellt werden kann. Ein besonderer Vorteil der Erfindung besteht ferner darin, daß
die Messungen in einem weiten Temperaturbereich, nämlich zwischen 0 und 80°C erfolgen können.
Das Verfahren erlaubt zudem auch Messungen in Gegenwart von Wasserhärte und öligen Zusätzen.
Erfindungsgemäß wird das Aufschäumen der Probenlösung dadurch erreicht, daß mit Hilfe des Rührers
Luft eingerührt wird. Durch den Rührvorgang bildet sich infolge der Zentripetalkraft ein Thrombus, aus
dessen Zentrum die umgebende Luft Kontakt mit der Drehscheibe erhält und so in die Lösung ein
gesogen wird. Erst wenn sehr viel Schaum gebildet wurde, schlägt dieser über dem Thrombus
zusammen und verhindert weiteren Luftzustrom, so daß die Schaumhöhe konstant bleibt.
Praktische Anwendung findet das erfindungsgemäße Verfahren insbesondere zur Beurteilung der
Schaumleistung von verdünnten wäßrigen Tensidzubereitungen, also z. B. von Haarshampoos, Dusch
bädern, Handgeschirrspülmitteln und dergleichen. In der praktischen Durchführung des erfindungs
gemäßen Verfahrens hat es sich als besonders günstig herausgestellt, wenn der Rührer eine Umdre
hungszahl von 900 bis 1300 1/min hat. Vorteilhaft ist außerdem eine Gesamtrührzeit von etwa 60 bis
180, vorzugsweise um 120 Sekunden, obschon dieser Parameter natürlich auch durch die Konzen
tration der Tensidlösung und die Schaumleistung des Testproduktes maßgeblich beeinflußt wird.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren können nicht nur das Schaumvolumen und die Schaumstabilität
auf einfache, sichere und schnelle Weise ermittelt werden, sondern auch die Anschäumkinetik kann
bestimmt werden. Darunter ist der Aufbau des Schaumes in Abhängigkeit von der Zeit zu verstehen. Zu
diesem Zweck wird vorgeschlagen, daß man während des Rührvorgangs zu vorgegebenen Zeitpunkten
die aktuelle Schaumhöhe bestimmt. Insbesondere ist es günstig, zur Bestimmung der aktuellen
Schaumhöhe den Rührvorgang für jeweils höchstens 10 Sekunden zu unterbrechen. Als besonders
geeignet für die praktische Durchführung des Verfahrens hat es sich herausgestellt, wenn man wäh
rend der ersten 90 Sekunden in Abständen von jeweils 10 Sekunden und während der folgenden 90
weiteren Sekunden Rührzeit in Abständen von jeweils 30 Sekunden den Rührvorgang unterbricht, um
die aktuelle Schaumhöhe abzulesen. Auf diesem Wege erhält man durch die zeitabhängige Zunahme
des Schaumvolumens bzw. der Schaumhöhe einen verläßlichen Wert für die Anschäumkinetik.
Zur Bestimmung der Schaumstabilität ist es vorteilhaft, wenn man nach Ablauf der Gesamtrührzeit die
Schaumhöhe in Abhängigkeit von der Zeit erfaßt, insbesondere während weiterer 5 Minuten, bei
spielsweise nach der 1., 2., 3. und 5. Minute. Zur praktischen Durchführung ist am Behälter eine
Längenskala angebracht, und man ermittelt die Schaumhöhe aus dem gemessenen Wert für die
Oberkante des Schaums und, falls die Probenflüssigkeit nicht vollständig aufgeschäumt wurde, als Dif
ferenz zum Wert für die Oberkante der Flüssigkeit. Grundsätzlich erfolgt die Messung der Schaumhöhe
während und nach dem Aufschäumen auf optischem Wege, entweder durch subjektive Wahrnehmung
durch das Auge oder durch Lichtschranken bzw. Photozellen. Es ist aber ebenfalls möglich, die Mes
sung konduktometrisch durchzuführen, d. h. durch Bestimmung der Leitfähigkeit zwischen zwei Senso
ren, die an der Innenseite des Gefäßes angebracht werden.
Schaumstabilität und Anschäumkinetik sind maßgeblich durch die Menge der darin enthaltenen
Flüssigkeit sowie Art und Menge der eingesetzten Tenside bestimmt. Durch eine einfache und problem
lose Ergänzung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann dieser unabhängige, die Schaumstabilität
charakterisierende Parameter ermittelt werden. Dazu wird vorgeschlagen, daß man nach Ablauf der
Gesamtrührzeit die nicht aufgeschäumte Flüssigkeit aus dem Behälter abläßt, deren Volumen oder
Gewicht mißt und daraus und aus dem ursprünglichen Volumen bzw. Gewicht der Probenflüssigkeit die
Menge der im Schaum enthaltenen Flüssigkeit bestimmt.
Im folgenden werden vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung genannt.
Vorzugsweise bestehen die Rührblätter aus einem Lochblech, wobei insbesondere vier in einem Winkel
von 90° zueinander angeordnete Rührblätter vorgesehen sind. Da die Schaumbildung und die
Schaumstabilität unter anderem eine Funktion der Temperatur der Probenflüssigkeit ist, wird außerdem
vorgeschlagen, daß der Behälter zum einen temperierbar und zum anderen mit einem wärmege
dämmten Deckel, z. B. einer Platte aus Polystyrol-Schaumstoff (Styropor), verschlossen ist. Ein wich
tiger, die Schaumstabilität beeinflussender Parameter ist die Menge der im Schaum enthaltenen Flüs
sigkeit, wie bereits oben ausgeführt worden ist. Zur Bestimmung dieses Parameters wird ein im Boden
bereich des Behälters angeordnetes Ablaßventil und ein unterhalb des Ablaßventils und auf einer
Waage angeordnetes Auffanggefäß vorgeschlagen.
Im folgenden werden ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung sowie damit gewon
nene Versuchsergebnisse anhand von Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1: Schematische Übersicht über ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Fig. 2: Draufsicht auf den Rührkopf nach Fig. 1,
Fig. 3: Seitenansicht des Rührkopfes nach Fig. 1 und
Fig. 4: Graphische Darstellung von Versuchsergebnissen.
In allen Zeichnungen haben gleiche Bezugszeichen die gleiche Bedeutung und werden daher gegebe
nenfalls nur einmal erläutert: Die Vorrichtung nach Fig. 1 besteht aus einer temperierbaren
Anschäumapparatur 1 und einer Einrichtung 2 zum Bestimmen der Menge der im Schaum enthaltenen
Flüssigkeit (Lamellenauslauf). Die Anschäumapparatur 1 enthält ein temperierbares zylindrisches Glas
gefäß 3 mit an den Enden für den Zu- und Ablauf der Temperierflüssigkeit angebrachten Stutzen 4 und
mit einem Eckventil 5, das über ein oberhalb des Gefäßinnenbodens eingeschmolzenes Glasrohr 6 mit
dem Innenraum verbunden ist und zum Ablassen der Flüssigkeitsprobe dient. Die Stutzen 4 sind an
einen Thermostaten 12 angeschlossen. Auf dem Glasgefäß 3 ist ein Maßstab 7 mit einer Millimeter-Ein
teilung zum Ablesen der Schaumhöhe und des Flüssigkeitsstandes angebracht. Das Glasgefäß 3 ist
mit einem Styropor-Deckel 8 abgedeckt, der unter anderem zur zusätzlichen thermischen Isolierung
des Glasgefäßes 3 dient. Durch eine Bohrung im Deckel 8 ist eine Rührwelle 9 geführt, die an ihrem
unteren Ende einen weiter unten noch näher erläuterten Rührkopf 10 trägt und die an ihrem oberen
Ende mit einem Rührwerk 11 verbunden ist, dessen digital angezeigte Drehzahl einstellbar ist. Unmit
telbar unterhalb des Eckventils 5 ist eine Präzisionswaage 13 mit einem Auffanggefäß 14 angeordnet.
Die elektronische Waage 13 ist zur Datenerfassung und -verarbeitung an einen mit einer entsprechen
den Software ausgestatteten Personalcomputer 15 angeschlossen. Zur Durchführung der Schaumun
tersuchungen sind außerdem eine Stoppuhr und ein Thermometer, vorzugsweise ein Digitalthermo
meter, erforderlich, die in Fig. 1 nicht dargestellt sind.
Der Aufbau des Rührkopfes 10 ist im einzelnen in den Fig. 2 und 3 zu erkennen. An der Rührwelle
9 ist eine horizontal ausgerichtete Scheibe 16 aus Edelstahlblech befestigt. Auf und unterhalb der
Scheibe 16 sind jeweils vier Rührblätter 17 mit Schweißpunkten 18 befestigt. Jedes Rührblatt 17
besteht aus einem Feinlochblech (Handelsname Conidur der Fa. Hein, Lehmann Trenn- und
Fördertechnik GmbH, Düsseldorf), das durch drei Falzlinien in vier Streifen aufgeteilt ist. Die beiden
äußeren Streifen 19 liegen auf der Scheibe 16 auf und sind über Schweißpunkte 18 damit verbunden.
Die inneren Streifen 20 sind nach oben bzw. nach unten geneigt, so daß sie ein Dach mit einem
Firstwinkel von 90° bilden.
Mit dieser Vorrichtung wurden die folgenden Versuche durchgeführt. Dabei wurde mit Hilfe des
beschriebenen Spezialrührkopfes bei einer bestimmten Drehzahl Luft in die zu prüfende Tensidlösung
eingerührt und auf diese Weise eine Aufschäumung bewirkt. Unter dem Begriff Anschäumkinetik wird
das durch den Rührer innerhalb einer bestimmten Zeit mit festgelegten Rührperioden erzeugte
Schaumvolumen verstanden. Die Anschäumkinetik wird im hinteren Teil der Meßkurve (ca. 0 bis 60 s)
durch Geradenanpassung ermittelt; sie trägt die Einheit mm/s.
Die Schaumlamellen verlieren durch Flüssigkeitsverlust mehr oder weniger schnell an Qualität und sie
zersetzen sich, so daß sich das Schaumvolumen verringert. Die Abnahme des Schaumvolumens bzw.
der Schaumhöhe innerhalb der ersten 5 Minuten nach Rührende wird hier als Maß für die
Schaumstabilität verstanden. Bei der Bestimmung des im Schaum enthaltenen Restwassers wird als
"Lamellenauslauf" der prozentuale Anteil von Restwasser im Schaum definiert.
Vor Beginn der Untersuchungen wurde das Glasgefäß 3 und der Rührkopf 10 gründlich gereinigt. Der
Rührkopf 10 wurde so eingestellt, daß die Unterkante der Scheibe 16 (Rührkopfplatte) etwa 1 cm
oberhalb des Gefäßbodens stand. Eine Drehzahl von 1300 Upm wurde eingestellt. Mit Hilfe des auf der
Glaswand angebrachten Maßstabes 7 und der Präzisionswaage 13 wurde das Volumen des
Glasgefäßes 3 durch Auslitern mit Wasser festgestellt. 200 ml der angesetzten und gut verrührten
Probe wurden eingewogen und im Thermostaten 12 vortemperiert. Anschließend ließ man, um ein
Vorschäumen zu verhindern, die Probenflüssigkeit vorsichtig an der Innenwand des Glasgefäßes 3
hinabrinnen. Nach Erreichen der Solltemperatur wurde das Glasgefäß mit dem Styropor-Deckel 8
verschlossen, um eine Beeinträchtigung des Schaumes durch die Umgebung zu verhindern.
Zur Messung der Anschäumkinetik wurde während der ersten 90 s in Abständen von jeweils 10 s das
Rührwerk 11 ausgeschaltet, um Schaumhöhe und Flüssigkeitsstand am Maßstab 7 abzulesen. Die
Ablesezeit überschritt 10 s nicht. Anschließend wurde das Rührwerk 11 wieder eingeschaltet. Im
Zeitraum zwischen 90 und 180 s Gesamtrührzeit wurde im Abstand von 30 s abgelesen. Zur
Bestimmung der Schaumstabilität wurde die Schaum- und Flüssigkeitshöhe nach einer Gesamtrühr
zeit von 180 s noch weitere 5 Minuten aufgezeichnet. Die Messungen erfolgten nach der 1., der 2., der
3. und der 5. Minute. Zur Messung der Schaumstabilität und des Lamellenauslaufs haben sich eine
Rührzeit von 120 s und eine Drehzahl des Rührwerks von 1300 Upm bewährt. Unmittelbar nach Ab
schalten des Rührwerks wurden die Schaumhöhe und, falls die Probenflüssigkeit nicht vollständig auf
geschäumt werden konnte, auch der Flüssigkeitsstand abgelesen. Während eines Zeitraums von 5
Minuten wurden im Abstand von 1 Minute Schaumhöhe und Flüssigkeitsstand abgelesen. Danach
wurde das Eckventil 5 geöffnet, um das aus den Flüssigkeitslamellen zurücklaufende Wasser in das auf
der Waage 13 stehende Auffanggefäß 14 abfließen zu lassen. Sobald der "Schaumkolben" den Boden
des Glasgefäßes 3 erreicht hatte, wurde das Eckventil geschlossen, das Gewicht des abgeflossenen
Wassers festgestellt und die sich neu eingestellte Schaumhöhe abgelesen. Das gleiche wurde 10 Minu
ten nach dem Rührende wiederholt.
Zur Auswertung der Ergebnisse wurde wie folgt vorgegangen. Mit Hilfe des ermittelten Volumens des
Glasgefäßes 3 wurde aus den abgelesenen Schaum- und Flüssigkeitshöhen das jeweilige Schaum
volumen berechnet. Solange die Ablesezeit höchstens 10 s betragen hat, ist die Veränderung des
Schaumes während dieser Zeit so gering, daß sie vernachlässigt werden kann. Aus mindestens 2 Mes
sungen wurden Mittelwert und Streuung der Schaumvolumina errechnet und über der Zeit aufgetragen.
Die Anschäumkinetik errechnete sich aus dem linearen Teil der Steigungsgeraden der innerhalb der
ersten Minute in Abständen von 10 s ermittelten mittleren Schaumvolumina. Sie kann in ml/s angege
ben werden. Zur Bestimmung des Lamellenauslaufs wurde das Restwasser im Schaum aus der Diffe
renz der Einsatzmenge und der nach 5 bzw. 10 Minuten abgelaufenen und mit der Präzisionswaage 13
ermittelten Wassermenge erhalten und als Vol.-% vom Restvolumen des Schaumes errechnet.
Es folgt ein konkretes Beispiel zur Untersuchung der Schaumleistung eines Shampoo, nämlich von
"Schauma Ei-Lecithin Shampoo" (Produkt der Fa. Schwarzkopf). Die Versuche wurden als Funktion der
Produktkonzentration in 15°d Ca-Härtelösung und unter Zusatz von 0,1 g Sebum/l bei 40°C durch
geführt. Die Anschäumzeit (Rührzeit) betrug 3 Minuten. Die Ergebnisse sind in Fig. 4 zusammen
gefaßt, wobei das Schaumvolumen in ml über der Zeit in min aufgetragen ist.
1
Anschäumapparatur
2
Einrichtung
3
Glasgefäß
4
Stutzen
5
Eckventil
6
Glasrohr
7
Maßstab
8
Styropor-Deckel
9
Rührwelle
10
Rührkopf
11
Rührwerk
12
Thermostat
13
Präzisionswaage
14
Auffanggefäß
15
Personalcomputer
16
Scheibe
17
Rührblatt
18
Schweißpunkt
19
äußerer Streifen
20
innerer Streifen
Claims (6)
1. Verfahren zum Bestimmen der Schaumeigenschaften von Tensiden, insbesondere des An
schäumverhaltens, des Schaumvolumens und der Schaumstabilität, wobei man eine das Tensid
enthaltende wäßrige Probe mechanisch innerhalb einer vorgegebenen Zeit mittels eines Rührers
(10), dessen Rotorblätter sich knapp unterhalb des Flüssigkeitsspiegels der nicht aufgeschäumten
Probe befinden, mit vorgegebener Umdrehungszahl beaufschlagt, während des Rührvorgangs zu
vorgegebenen Zeitpunkten die aktuelle Schaumhöhe bestimmt und hierzu den Rührvorgang für
jeweils höchstens 10 Sekunden unterbricht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Rührer (10) eine Umdrehungs
zahl von 900 bis 1300 1/min hat.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die vorgegebene Zeit 60 bis
180 Sekunden beträgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man während der
ersten 90 Sekunden in Abständen von jeweils 10 Sekunden und während der folgenden 90
weiteren Sekunden Rührzeit in Abständen von jeweils 30 Sekunden den Rührvorgang unterbricht,
um die aktuelle Schaumhöhe abzulesen.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man nach Ablauf
der Gesamtrührzeit die Schaumhöhe in Abhängigkeit von der Zeit erfaßt, insbesondere während
weiterer 5 Minuten.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man nach Ablauf
der Gesamtrührzeit die nicht aufgeschäumte Flüssigkeit aus dem Behälter (3) abläßt, deren
Volumen oder Gewicht mißt und daraus und aus dem ursprünglichen Volumen bzw. Gewicht der
Probenflüssigkeit die Menge der im Schaum enthaltenen Flüssigkeit bestimmt.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997140095 DE19740095C2 (de) | 1997-09-12 | 1997-09-12 | Verfahren zum Bestimmen der Schaumeigenschaften von Tensiden |
DE29723933U DE29723933U1 (de) | 1997-09-12 | 1997-09-12 | Vorrichtung zur Bestimmung der Schaumeigenschaften von Tensiden |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997140095 DE19740095C2 (de) | 1997-09-12 | 1997-09-12 | Verfahren zum Bestimmen der Schaumeigenschaften von Tensiden |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19740095A1 DE19740095A1 (de) | 1999-03-25 |
DE19740095C2 true DE19740095C2 (de) | 2000-06-08 |
Family
ID=7842123
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997140095 Expired - Lifetime DE19740095C2 (de) | 1997-09-12 | 1997-09-12 | Verfahren zum Bestimmen der Schaumeigenschaften von Tensiden |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19740095C2 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10249957A1 (de) * | 2002-10-26 | 2004-05-06 | Zf Friedrichshafen Ag | Vorrichtung und Verfahren zur Bestimmung des Luftgehalts und des Luftabscheideverhaltens von Ölen |
US9005626B2 (en) | 2009-07-24 | 2015-04-14 | Mika Pharma Gmbh | Liquid compositions capable of foaming and including active agents, and methods for making or developing same |
CN109164017A (zh) * | 2018-10-15 | 2019-01-08 | 中国矿业大学 | 一种气液固三相泡沫强制排液试验装置及试验方法 |
RU2762778C1 (ru) * | 2021-04-09 | 2021-12-22 | Федеральное государственное бюджетное образовательное учреждение высшего образования "Кубанский государственный технологический университет" (ФГБОУ ВО "КубГТУ") | Устройство для определения качественных характеристик пены |
Families Citing this family (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CZ300894B6 (cs) * | 2004-10-04 | 2009-09-02 | Šavel@Jan | Prístroj pro tvorbu standardní peny a merení jejího rozpadu |
DE102010055252A1 (de) | 2010-12-20 | 2012-06-21 | Mika Pharma Gesellschaft Für Die Entwicklung Und Vermarktung Pharmazeutischer Produkte Mbh | Verfahren zur Entwicklung einer als Schaum auf die Haut zu applizierende flüssige Zusammensetzung sowie eine topisch applizierbare Zusammensetzung |
CN103969407B (zh) * | 2014-05-19 | 2015-03-25 | 中国石油大学(华东) | 一种评价气溶性表面活性剂起泡性能的装置及其应用 |
CN109682749A (zh) * | 2019-02-28 | 2019-04-26 | 守正创新生物科技(天津)有限公司 | 一种泡沫性能的检测装置 |
CN110702532B (zh) * | 2019-10-18 | 2022-01-25 | 中国海洋石油集团有限公司 | 利用浮标和砝码垫片对泡沫强度进行分级评价的方法 |
CN110940629A (zh) * | 2019-11-22 | 2020-03-31 | 上海皆开电子科技有限公司 | 一种测定油料油沫特性的方法及装置 |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2161172A1 (de) * | 1970-12-14 | 1972-06-22 | Ciba Geigy Ag | Vorrichtung zur Messung der Schaumeigenschaften von Flüssigkeiten |
DE3712377C2 (de) * | 1987-04-11 | 1989-03-02 | Kernforschungszentrum Karlsruhe Gmbh, 7500 Karlsruhe, De |
-
1997
- 1997-09-12 DE DE1997140095 patent/DE19740095C2/de not_active Expired - Lifetime
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2161172A1 (de) * | 1970-12-14 | 1972-06-22 | Ciba Geigy Ag | Vorrichtung zur Messung der Schaumeigenschaften von Flüssigkeiten |
DE3712377C2 (de) * | 1987-04-11 | 1989-03-02 | Kernforschungszentrum Karlsruhe Gmbh, 7500 Karlsruhe, De |
Non-Patent Citations (2)
Title |
---|
DIN-Norm 53902, Teil 1 * |
DIN-Norm 53902, Teil 2 * |
Cited By (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10249957A1 (de) * | 2002-10-26 | 2004-05-06 | Zf Friedrichshafen Ag | Vorrichtung und Verfahren zur Bestimmung des Luftgehalts und des Luftabscheideverhaltens von Ölen |
US7395694B2 (en) | 2002-10-26 | 2008-07-08 | Zf Friedrichshafen Ag | System and method for determining an air content, air release ability and for foam forming on oil surfaces |
US9005626B2 (en) | 2009-07-24 | 2015-04-14 | Mika Pharma Gmbh | Liquid compositions capable of foaming and including active agents, and methods for making or developing same |
US9693956B2 (en) | 2009-07-24 | 2017-07-04 | Mika Pharma Gmbh | Liquid compositions capable of foaming and including active agents, and methods for making or developing same |
CN109164017A (zh) * | 2018-10-15 | 2019-01-08 | 中国矿业大学 | 一种气液固三相泡沫强制排液试验装置及试验方法 |
RU2762778C1 (ru) * | 2021-04-09 | 2021-12-22 | Федеральное государственное бюджетное образовательное учреждение высшего образования "Кубанский государственный технологический университет" (ФГБОУ ВО "КубГТУ") | Устройство для определения качественных характеристик пены |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE19740095A1 (de) | 1999-03-25 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE60015091T2 (de) | Verfahren und vorrichtung zur messung von hämostase | |
DE19740095C2 (de) | Verfahren zum Bestimmen der Schaumeigenschaften von Tensiden | |
DE602005003592T2 (de) | Vorrichtung und Verfahren für spektrophotometrische Analyse | |
EP0539537B1 (de) | Verfahren und vorrichtung zur in-line nir-messung von schüttfähigen nahrungsmitteln | |
DE3202067A1 (de) | Vorrichtung zur bestimmung des haematokritwertes | |
EP2420818B1 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Ermittlung der Viskosität | |
DE1598080B2 (de) | Verfahren und vorrichtung fuer die probenahme eines genau reproduzierbaren volumens einer fluessigkeit | |
DE3800379A1 (de) | Vorrichtung zum abwaschen der innenflaeche eines reaktionsgefaesses und/oder der aussenflaeche eines reagenzkugelkoerpers | |
DE2909087A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zur ermittlung des viskositaetsverhaltens von massen | |
EP3096931B1 (de) | Verfahren und vorrichtung zur prozesssteuerung einer anlage zur kontinuierlichen herstellung von schäumen | |
DE4036344A1 (de) | Messverfahren und messinstrument zur bestimmung des schaumbildungs- und -zerfallverhaltens von fluessigkeiten | |
DE19600521C2 (de) | Vorrichtung zur Bestimmung des Nitratgehaltes von Lebensmitteln | |
DE3103792C2 (de) | ||
DE10055448A1 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Bestimmung des Quellverhaltens von Polymergelen unter Druck | |
DE2914213A1 (de) | Osmometer fuer die bestimmung des osmotischen druckes in kolloidalen loesungen | |
EP0289499A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zur bestimmung der siedetemperatur. | |
EP0393459B1 (de) | Verfahren zur Erstellung von Grundeichungen von Milchprodukten, zur Ermittlung der Eigenschaften eines Milchprodukts und zur Verarbeitung eines Ausgangssubstrats | |
DE29723933U1 (de) | Vorrichtung zur Bestimmung der Schaumeigenschaften von Tensiden | |
DE2811945B2 (de) | Analysengerät | |
EP1092970A2 (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Messen der Schaumeigenschaften von Flüssigkeiten | |
EP2112508B1 (de) | Aggregometer | |
DE8614896U1 (de) | Kleberprüfgerät | |
DE3750167T2 (de) | Verfahren zur bestimmung der glutenqualität bei getreide. | |
DE10064010B4 (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Bestimmen der Konzentration einer flüssigen Komponente in einem Flüssigkeitsgemisch | |
DE3414866A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zum messen der osmolaritaet von fluessigkeitsproben |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: COGNIS DEUTSCHLAND GMBH, 40589 DUESSELDORF, DE |
|
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: COGNIS DEUTSCHLAND GMBH & CO. KG, 40589 DUESSELDOR |
|
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: COGNIS IP MANAGEMENT GMBH, 40589 DUESSELDORF, DE |
|
R071 | Expiry of right |