DE35531C - Kolben-und Stopfbüchsendichtung mit dünnwandigen, dampferfüllten Hohlräumen - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 47: Maschinenelemente.

Fatentirt im Deutschen Reiche vom 25. August 1885 ab.

Der Kolben, Fig. ia bis ic, ist hohl gegossen und hat an seinem Umfang geringe Wandstärke; er ist entweder glatt abgedreht oder, wie Fig. 3 zeigt, mit einer in der Mitte liegenden Arbeitsfläche versehen. In den Hohlraum des Kolbens wird nun eine bestimmte Menge einer leicht siedenden Flüssigkeit, z. B. Aether oder Alkohol, gefüllt und dann die Füllöffnung dicht verschlossen. So lange die Maschine kalt ist, geht der Kolben ganz leicht hin und her, wird aber Dampf z. B. von 6 Atmosphären in den Cylinder gelassen, so hat man im Kolben 50 bezw. 10 Atmosphären Druck, je nachdem man Aether oder Alkohol zur Anwendung gebracht hat. Infolge dessen drückt sich der Kolben fest an die Cylinderwand und dichtet vollständig ab. Man hat in der Wahl der Flüssigkeit im Kolben und in der Menge derselben die Mittel, jeden gewünschten Flächendruck zwischen Kolben und Cylinderwand, somit vollkommene oder unvollkommene Dichtung herzustellen.

Aehnlich ist die Sache bei der Stopfbüchse, Fig. 2. Um die Stange schliefst sich ein gedrehter Hohlring, gefüllt mit dem betreffenden leicht flüchtigen Stoff. Auch hier tritt bei Erwärmung der Maschine ein Flächendruck aufsen gegen den Cylinderdeckel und innen gegen die Kolbenstange ein, welcher die Dichtung bewirkt.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Kolben- und Stopfbüchsendichtungen mit Hohlräumen, in welchen verdampf bare Flüssigkeiten eingeschlossen sind, deren bei Erwärmung sich entwickelnde Dämpfe die nach den Dichtungsflächen hin gelegenen biegsamen Wände des Hohlraumes zwecks Dichtung an die Cylinderwand bezw. an die Oberfläche der Kolbenstange anpressen.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.

   BERLIN. GEDRUCKT IN DER REICHSDRtICKEREI.