DE3542984A1 - Verfahren und einrichtung zum teil- oder vollmechanisierten schutzgas-verbindungsschweissen - Google Patents
Verfahren und einrichtung zum teil- oder vollmechanisierten schutzgas-verbindungsschweissenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum teil- oder voll
mechanisierten Schutzgas-Verbindungsschweißen, insbesondere
von Leichtmetallen, mit zwischen nicht-abschmelzender Elek
trode und Werkstück brennendem Lichtbogen und mit Zuführung
von Zusatzwerkstoff in Form eines Zusatzdrahtes. Ferner ist
die Erfindung auf eine zweckdienliche Einrichtung bzw. auf
einen Brennerkopf zur Durchführung des Verfahrens gerichtet.
Durchgesetzt in der breiten Industrieanwendung haben sich
für das Verbindungsschweißen im wesentlichen drei Schutzgas-
Schweißverfahren, nämlich:
- 1. Metallschutzgasschweißen (MSG)
- 2. Wolframinertgasschweißen (WIG)
- 3. Plasmaschweißen (WP)
Beim Metallschutzgasschweißen wird als Lichtbogenträger eine
abschmelzende Drahtelektrode verwendet, die zugleich als Trä
ger der Zusatzwerkstoffe dient, wobei mit Tropfenübergang im
Lichtbogen gearbeitet wird. Dieses Schweißverfahren ermöglicht
eine große Abschmelzleistung und hohe Schweißgeschwindigkeiten;
es ist für eine Automatisierung des Schweißvorgangs gut geeig
net und erfordert keine Brennerdrehung bei Richtungsänderung
oder Zwangsposition, da der Zusatzwerkstoff der abschmelzen
den Elektrode im Zentrum des Lichtbogens zugeführt wird.
Nachteile dieses Verfahrens sind vor allem in Zündschwie
rigkeiten und Kaltstellen am Nahtanfang, in der Krater-
und Rißbildungsgefahr am Nahtende, in der Gefahr von Binde
fehlern durch schwierige Parametereinstellung sowie insge
samt durch häufig schlechtes Nahtaussehen und Spritzerver
luste zu sehen.
Beim Wolframinertgasschweißen wird mit einer nicht-abschmel
zenden Wolframelektrode unter Schutzgas gearbeitet, wobei der
Zusatzwerkstoff dem Schmelzbad von Hand oder mechanisch vor
dem Lichtbogen zugeführt wird. Die Vorteile dieses Verfahrens
sind in der hohen Schweißnahtqualität auch bei schwierig
schweißbaren Werkstoffen, wie hochlegierten Stählen und
NE-Metallen, im dekorativen Nahtaussehen ohne Spritzerver
luste sowie darin zu sehen, daß sich auch am Nahtanfang und
Nahtende keine besonderen Qualitätsprobleme in der Ausbil
dung der Schweißnaht ergeben. Allerdings ermöglicht dieses
Verfahren verhältnismäßig kleine Abschmelzleistungen und da
her entsprechend niedrige Schweißgeschwindigkeiten. Außerdem
können sich Schwierigkeiten in der Schweißdrahtzuführung bei
Schweißnaht-Richtungsänderungen (Konturen) und in Zwangs
positionen ergeben.
Beim Plasmaschweißen wird ebenfalls mit nicht-abschmelzender
Wolframelektrode unter Schutzgas gearbeitet, wobei dem Bren
ner bzw. seinem Düsenkanal ein plasmabildendes Gas zugeführt
wird. Dabei erfolgt eine Einschnürung des Lichtbogens im
Düsenkanal (Plasmakanal) des Brenners, wodurch sich eine
gegenüber dem WIG-Schweißen höhere Energiedichte erreichen
läßt. Dieses Verfahren weist im übrigen dieselben Vor- und
Nachteile wie das WIG-Schweißen auf, bereitet jedoch wegen
des kleineren Schmelzbades zusätzliche Schwierigkeiten bei
der Zuführung des Zusatzdrahtes.
Die Erfindung geht von den vorgenannten Schutzgas-Schweißver
fahren, insbesondere dem bekannten WIG- und Plasma-Schweißen,
aus. Ihr liegt vor allem die Aufgabe zugrunde, ein für das
Verbindungsschweißen bestimmtes Schutzgas-Schweißverfahren
zu schaffen, das die Vorteile der bekannten Schutzgasverfahren
weitgehend vereint und deren Nachteile weitgehend ausschließt.
Ferner bezweckt die Erfindung eine zweckdienliche Einrichtung
zur Durchführung des Verfahrens.
Das erfindungsgemäße Verfahren kennzeichnet sich dadurch, daß
der Zusatzdraht mechanisch direkt durch die Strom-Gasdüse bzw.
die Plasmadüse des Brenners hindurch zugeführt wird.
Nach der Erfindung wird also der Zusatzwerkstoff in Form eines
Zusatzdrahtes unmittelbar am Brenner in den Lichtbogen einge
führt, wodurch sich ein stromloser Tropfenübergang im Licht
bogen einstellt. Dabei wird die Anordnung zweckmäßig so ge
troffen, daß der Zusatzdraht in den den Lichtbogen führenden
Düsenkanal des Brenners bzw. seiner Strom-Gasdüse eingeführt
wird, wobei dieser Düsenkanal beim Plasmaschweißen eine mehr
oder weniger stark ausgebildete Querschnittseinengung für die
Einschnürung des Lichtbogens aufweist, der zwischen der nicht-
abschmelzenden Elektrode und dem Werkstück brennt. Besondere
Vorteile bietet das erfindungsgemäße Verfahren bei dem mit
hoher Energiedichte arbeitenden Plasmaschweißen, wo der Zu
satzdraht durch Tropfenübergang in den energiereichen Licht
bogen gelangt. Das erfindungsgemäße Verfahren vermeidet die
genannten Nachteile des Plasmaschweißens und besitzt zugleich
die Vorteile des WIG-Schweißens, ohne dessen Nachteile, wie
vor allem geringe Abschmelzleistung und niedrige Schweißgeschwin
digkeit, Schwierigkeiten in der Zuführung des Zusatzdrahtes
bei Schweißnaht-Richtungsänderungen und in Zwangspositionen,
aufzuweisen.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird vorzugsweise mit
Gleichstrom gearbeitet, obwohl es auch für das Wechselstrom
schweißen verwendbar ist. Als Schutzgas können die herkömm
lichen Gase, vor allem Edelgase, wie Argon und Helium, da
neben aber auch Wasserstoff, Stickstoff usw., sowie Mischun
gen der genannten Gase verwendet werden. Für die nicht-
abschmelzende Elektrode wird vorzugsweise eine solche aus
einer Wolframlegierung verwendet, obwohl hierfür auch Elek
troden aus anderen Werkstoffen, z.B. aus einer Kupferlegie
rung oder auch Kohleelektroden einsetzbar sind.
Aufgrund seiner spezifischen Vorzüge eignet sich das erfin
dungsgemäße Verfahren vor allem für das Schweißen von Leicht
metallen, wie insbesondere Aluminium und seine Legierungen.
Beim Schweißen von Leichtmetall empfiehlt es sich, die nicht-
abschmelzende Elektrode mit dem Pluspol der Gleichstromquelle
zu verbinden, während der Minuspol der Gleichstromquelle an
das Werkstück angelegt wird.
Die erfindungsgemäße Einrichtung zur Durchführung des Ver
fahrens verwendet einen Brenner, der mit einem Düsenkanal
für den zwischen der nicht-abschmelzenden Elektrode und dem
Schweißgut brennenden Lichtbogen versehen ist, wobei erfin
dungsgemäß eine in den Düsenkanal führende Zusatzdraht-
Zuführung vorgesehen ist. Dabei wird zweckmäßig eine vom
Düsenkörper seitlich nach außen führende Drahtführung für
den Zusatzdraht vorgesehen, die zweckmäßig aus einem geeig
neten Isolierstoff besteht. Bei einem Plasmabrenner weist
der genannte Düsenkanal eine mehr oder weniger ausgeprägte
Querschnittsverengung für die Einschnürung des Lichtbogens
auf. Die Zusatzdraht-Zuführung wird hierbei zweckmäßig so
angeordnet, daß sie hinter der Querschnittsverengung in den
Düsenkanal mündet.
Die Erfindung wird nachfolgend im Zusammenhang mit dem in der
Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel einer erfindungs
gemäßen Einrichtung näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 einen für das Plasmaschweißen verwendeten
Brenner bekannter Ausführung in einem Teil
längsschnitt;
Fig. 2 in einer der Fig. 1 entsprechenden Schnitt
darstellung den gleichen Brenner, jedoch mit
der erfindungsgemäß vorgesehenen Zusatzdraht
zuführung.
In den Fig. 1 und 2 sind mit 1 der Brenner, mit 2 die unter
Schutzgas zu verschweißenden Werkstücke und mit 3 eine
Schweißstromquelle bezeichnet. Der Brenner 1 weist ein Man
telrohr 4 auf, welches eine Gasdüse bildet und einen Brenner
körper 5 sowie eine Strom-Gasdüse 6 aufnimmt, wobei zwischen
dem Brennerkörper 5 und der darunterliegenden Strom-Gasdüse
6 ein Isolierstück 7 angeordnet ist. Der Brennerkörper 5
weist mittig eine gestufte, axiale Bohrung 8 auf, die sich
durch das Isolierstück 7 in die Strom-Gasdüse 6 verlängert
und die eine Spannhülse 9 od.dgl. für die Einspannung einer
nicht-abschmelzenden Elektrode 10, vorzugsweise einer solchen
aus einer Wolframlegierung, aufnimmt. Die Strom-Gasdüse bzw.
der Düsenkörper 6 weist in axialer Verlängerung der Bohrung 8
einen Düsenkanal 11 mit einer Querschnittseinengung 12 auf.
Die Elektrode 10 liegt mit ihrem Ende 13 in dem Düsenkanal 11
vor der Querschnittseinengung. In diesen im Durchmesser erwei
terten Bereich des Düsenkanals 11 mündet der Kanal für die Zu
führung des Plasmagases, wie dies bei Plasmabrennern allgemein
bekannt ist.
Die Schutzgaszuführung erfolgt durch das äußere Mantelrohr 4
hindurch, welches demgemäß eine Gasdüse bildet. In der Zeich
nung sind mehrere, über den Umfang der Teile 5, 6 und 7 ver
teilt angeordnete, axiale Kanäle 14 für die Schutzgaszufüh
rung gestrichelt angedeutet, die an der Unterseite des Bren
ners münden, so daß das in Pfeilrichtung 15 austretende
Schutzgas einen Schutzgasmantel um den sich zwischen dem
Elektrodenende 13 und der Schweißfuge der Werkstücke 2 ein
stellenden Lichtbogen 16 bildet.
Die Arbeitsweise eines Plasmabrenners ist an sich bekannt
und bedarf keiner weiteren Erläuterung. Von Bedeutung ist
vor allem, daß der Lichtbogen 15 an der Querschnittseinengung
12 des Düsenkanals eingeschnürt wird, wodurch ein energie
reicher Plasmastrahl erzeugt wird. Die Schweißstromquelle 3,
vorzugsweise eine Gleichstromquelle, ist mit ihrem einen Pol
über einen Leiter 17 mit dem Werkstück 2 und mit ihrem ande
ren Pol über einen Leiter 18 mit dem Brennerkörper 5 und da
mit mit der Elektrode 10 elektrisch verbunden. Beim Schweißen
von Leichtmetall empfiehlt es sich, die nicht-abschmelzende
Elektrode 10 mit dem Pluspol der Gleichstromquelle 3 zu ver
binden.
Wie Fig. 1 zeigt, wird beim bekannten Plasmaschweißen der
Zusatzwerkstoff als Zusatzdraht 19 dem Schmelzbad 20 vor dem
Lichtbogen 16 zugeführt. Die Schweißrichtung ist durch den
Pfeil 21 angegeben. Im Gegensatz hierzu wird bei dem erfin
dungsgemäßen Verfahren gemäß Fig. 2 der Zusatzdraht 19 z.B.
mit Hilfe von Vorschubrollen 22 mechanisch über den Brenner
1 und den Düsenkanal 11 in den Lichtbogen 16 eingeführt, und
zwar im Abstand hinter der Querschnittseinengung 12 des Düsen
kanals. Damit wird ein stromloser Tropfenübergang des Zusatz
werkstoffs in den energiereichen Lichtbogen bzw. Plasmastrahl
erreicht. Der Brenner 1 ist demgemäß mit einer von außen in
den Düsenkanal 11 führenden Zusatzdraht-Zuführung versehen,
die bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel von dem Innen
kanal einer Drahtführung 23 gebildet wird, die sich von außen
durch das die Gasdüse bildende Mantelrohr 4 und durch die
Strom-Gasdüse 6 hindurch bis in deren Düsenkanal 11 erstreckt,
wobei sie bei 24 schräg in den Düsenkanal einmünden kann. Die
seitlich aus dem Mantelrohr 4 herausgeführte Drahtführung 23
besteht zweckmäßig aus einem Rohr aus geeignetem Isolier
material.
Die Erfindung ist auf das vorstehend beschriebene Ausführungs
beispiel nicht beschränkt. Obwohl die Erfindung bevorzugt beim
Plasmaschweißen unter Schutzgas zur Anwendung kommt, ist auch
eine Anwendung beim normalen WIG-Schweißen denkbar. Dabei kann
der in Fig. 2 gezeigte Brenner Verwendung finden, dessen Düsen
kanal 11 in diesem Fall keine den Lichtbogen einschnürende
Querschnittseinengung 12 aufweist.
Die Erfindung läßt sich mit besonderem Vorteil beim Schweißen
von Aluminium und Aluminiumlegierungen verwenden. Hierbei wird
als Schweißstromquelle 3 eine Gleichstromquelle verwendet, an
deren Pluspol die nicht-abschmelzende Elektrode 10 angelegt
wird. Für die Elektrode 10 wird zweckmäßig eine solche aus
einer Wolframlegierung vorgesehen.
Claims (7)
1. Verfahren zum teil- oder vollmechanisierten Schutzgas-
Verbindungsschweißen, insbesondere von Leichtmetallen,
mit zwischen nicht-abschmelzender Elektrode und Werk
stück brennendem Lichtbogen und mit Zuführung von Zu
satzwerkstoff in Form eines Zusatzdrahtes, da
durch gekennzeichnet, daß der
Zusatzdraht (19) mechanisch direkt durch die Strom-
Gasdüse (Plasmadüse) des Brenners (1) hindurch zuge
führt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß für die nicht-
abschmelzende Elektrode (10) eine solche aus einer
Wolframlegierung verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß beim Schweißen
von Leichtmetall die nicht-abschmelzende Elektrode
(10) mit dem Pluspol der Gleichstromquelle (3) ver
bunden wird.
4. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem
oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, wobei der Brenner
einen Düsenkanal für den zwischen Elektrode und Werk
stück brennenden Lichtbogen aufweist, dadurch
gekennzeichnet, daß eine in den Düsen
kanal (11) führende Zusatzdraht-Zuführung (19, 22, 23)
vorgesehen ist.
5. Einrichtung nach Anspruch 4, gekennzeich
net durch eine vom Düsenkanal (11) seitlich
nach außen führende Drahtführung (23).
6. Einrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch
gekennzeichnet, daß bei einem Plasma
brenner der Düsenkanal (11) mit einer Querschnittsver
engung (12) für die Einschnürung des Lichtbogens ver
sehen ist, wobei die Zusatzdraht-Zuführung hinter der
Querschnittsverengung in den Düsenkanal (11) mündet.
7. Einrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die rohrförmige
Drahtführung (23) seitlich durch die Gasdüse (4) des
Brenners hindurchführt, einen in der rohrförmigen Gas
düse (4) angeordneten Düsenkörper (8) durchdringt und
im Düsenkanal (11) endet, wobei zwischen dem Düsenkör
per (6) und der Gasdüse (4) ein umlaufender Kanal (25)
für die Schutzgaszuführung angeordnet ist.
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| DE19853542984 DE3542984A1 (de) | 1985-12-05 | 1985-12-05 | Verfahren und einrichtung zum teil- oder vollmechanisierten schutzgas-verbindungsschweissen |
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ID=6287688
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