DE10214376C1 - Schweißbrenner - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen Schweißbrenner (1) mit einer WIG-Elektrode (5) und einer Rohrleitung (6), in der ein Schweißdraht verschiebbar geführt ist und welche derart verläuft, dass der Schweißdraht im Bereich der Elektrodenspitze (8) aus der Rohrleitung (6) austritt. Um die Schweißgeschwindigkeit des Schweißbrenners (1) unter steter Gewährleistung seiner Funktionstüchtigkeit erheblich zu erhöhen, wird vorgeschlagen, dass der Schweißbrenner (1) eine Kühlvorrichtung aufweist, mittels derer der sich an die Mündungsöffnung (9) anschließende und von der Strahlungswärme der Elektrode (5) beaufschlagte Abschnitt (10) der Rohrleitung (6) kühlbar ist.
Description
Die Erfindung betrifft einen Schweißbrenner nach dem Oberbeg
riff des Patentanspruches 1.
Ein gattungsgemäßer Schweißbrenner ist aus der DE 35 42 984 A1
bekannt. Dort wird ein WIG-Schweißbrenner beschrieben, der un
ter Schutzgas mit Zuführung eines Schweißdrahtes arbeitet. Der
Schweißdraht ist innerhalb einer Rohrleitung geführt, welche
von außen in das Brennergehäuse geführt ist und sich an die
Mündungsöffnung des Brenners anschließt. Dabei wird ein Ab
schnitt der Rohrleitung durch die Strahlungswärme der Elektrode
hitzebeaufschlagt. Im Brennergehäuse verlaufen axiale Schutz
gaskanäle, die oberhalb der Rohrleitung ihren Austritt aufwei
sen, wodurch das Schutzgas die Rohrleitung umströmt und diese
dabei in gewissen Grenzen kühlen kann.
Ein weiterer WIG-Schweißbrenner ist aus der DE 34 13 102 A1 be
kannt. Derartige WIG-Schweißbrenner sind gegenüber MAG-
Schweißbrennern dahingehend nachteilig, dass sie für eine wirt
schaftliche Massenproduktion von Schweißkonstruktionen, insbe
sondere im Fahrzeugbau, nicht die geeigneten Schweißgeschwin
digkeiten aufbringen. Dies liegt vor allem daran, dass zur Rea
lisierung dieser Geschwindigkeiten eine hohe Energielieferung
erforderlich ist, die mit einer gleichfalls hohen Stromstärke
unmittelbar in Zusammenhang steht. Ab einer bestimmten Strom
stärke an der Elektrode jedoch verschmilzt durch die sich ent
faltende Hitze der Schweißdraht mit der Rohrleitung, so dass
die Zuführung des Schweißdrahtes unterbunden wird und es zu
Produktionsunterbrechungen kommt. Daher sind bislang nur rela
tiv geringe Stromstärken erzeugbar, die eine niedrige Ausbring
geschwindigkeit, also Schweißgeschwindigkeit bedingen.
Aus der DE 199 34 367 A1 ist schließlich noch ein Kühlsystem
zum Kühlen eines Schweiß- oder Schneidbrenners entnehmbar, bei
dem die umlaufende Kühlmittelmenge geregelt wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen gattungsgemäßen
Schweißbrenner dahingehend weiterzubilden, dass dessen Schweiß
geschwindigkeit unter steter Gewährleistung seiner Funktions
tüchtigkeit erheblich erhöht wird.
Die Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patent
anspruches 1 gelöst.
Aufgrund der erfindungsgemäßen Kühlvorrichtung, die ausschließ
lich auf die Rohrleitung der Schweißdrahtzuführung einwirkt und
die beim Schweißen entstehende Strahlungshitze der nahegelege
nen Elektrode abpuffert, wenn nicht gar völlig kompensiert,
wird ein Verschmelzen des Drahtmaterials mit der Rohrleitung
und damit der Verstopfung verhindert. Hierbei kann die Strom
stärke, mit der die Elektrode betrieben wird, drastisch erhöht
werden ohne dass der Verschmelzungseffekt eintritt. Dadurch
kann der Schweißbrenner mit wesentlich erhöhter Geschwindigkeit
entlang des Stoßes der zu verschweißenden Bauteile geführt wer
den, wobei die hohe Qualität der WIG-Schweißnaht erhalten
bleibt. Produktionsunterbrechungen, die von einem hitzebeding
ten Ausfall der Schweißdrahtzuführung des Schweißbrenners her
rühren, treten nicht mehr auf. Aufgrund der Verlässlichkeit der
Schweißdrahtzuführung ist die Schweißung automatisierbar, d. h.,
dass der Schweißbrenner an einem Arm eines Roboters angebracht
werden kann, so dass der Schweißvorgang hochgenau reproduzierbar
wird und die maschinelle Überwachung des Schweißprozesses und
damit dessen Qualität ermöglicht wird. Des weiteren können
durch variable Steuerung der Kühlung die Schmelzparameter des
Schweißdrahtes und daher sein Schmelzverhalten geändert und so
mit je nach Bedarfsfall an spezifische ggf. lokal unterschied
liche Qualitätsanforderungen der Schweißnaht optimal angepasst
werden. Schließlich ist anzumerken, dass durch die annähernd
gleiche Schweißgeschwindigkeit des WIG-Verfahrens und des MAG-
Verfahrens das WIG-Verfahren diesem gegenüber für qualitativ
hochwertige Schweißnähte aufgrund seiner verfahrensbedingten
Schweißspritzerfreiheit im Vorteil ist.
Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung können den Unteran
sprüchen entnommen werden; im übrigen ist die Erfindung anhand
eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles
nachfolgend näher erläutert; dabei zeigt:
Fig. 1 in einer Seitenansicht einen erfindungsgemäßen Schweiß
brenner,
Fig. 2 in einem seitlichen Längsschnitt einen Abschnitt der
Schweißdrahtzuführung des Schweißbrenners aus Fig. 1.
In Fig. 1 ist ein pistolenförmiger Schweißbrenner 1 darge
stellt, der handführbar oder auch an eine Automatisierungsvor
richtung wie beispielsweise einen Roboter applizierbar ist. Der
Schweißbrenner 1 beinhaltet eine Halterung 2, an der ein Strom
zuführkabel 3 einenends befestigt ist und die anderenends ein
stabförmiges Brennergehäuse 4 trägt, in dem eine aus diesem auf
halterungsabgewandter Seite herausragende WIG-Elektrode 5 ko
axial gelagert ist. Die Elektrode 5 ist mit dem Stromzuführka
bel 3 verbunden, das in das Brennergehäuse 4 eingeführt und
dort an die Elektrode 5 angeschlossen ist. An der Halterung 2
ist des weiteren eine Rohrleitung 6 angebracht, die sich im we
sentlichen parallel zum Brenngehäuse 4 erstreckt und in der ein
Schweißdraht 7 mit Spiel verschiebbar geführt ist. Der Schweiß
draht kann manuell nachgeführt werden oder an eine Nachführau
tomatik angekoppelt sein Die Rohrleitung 6 verläuft derart,
dass sie im Bereich der Elektrodenspitze 8 in einer Abbiegung
zu dieser hin endet, so dass der Schweißdraht 7 aus der Rohr
leitung 6 sehr nahe an der Elektrodenspitze 8 austritt und die
ser zugewandt ist.
Der Schweißbrenner beinhaltet zudem eine Kühlvorrichtung, mit
tels derer der sich an die Mündungsöffnung 9 der Rohrleitung 6
anschließende und von der Strahlungswärme der Elektrode 5 be
aufschlagte Abschnitt 10 der Rohrleitung 6 im Betrieb des Bren
ners 1 gekühlt wird. Nun sind hierzu mehrere Varianten denkbar,
beispielweise eine Vorrichtung zum Anblasen der Rohrleitung mit
Kühlluft nach Art eines Kaltluftföns oder die Anbringung eines
Hitzeschildes, das zwischen die Rohrleitung 6 und die Elektrode
5 mit Abstand eingebracht und am Brenngehäuse 4 befestigt ist.
Als besonders praktikabel und effizient in der Kühlwirkungswei
se hat sich allerdings ein Mantel 11 erwiesen, der den von der
Strahlungswärme der Elektrode 5 beaufschlagten Abschnitt 10 mit
Abstand umgibt. Der durch die Beabstandung zwischen der Rohr
leitung 6 und dem Mantel 11 ausgebildete Ringraum 12, wie er
aus Fig. 2 zu ersehen ist, wird im Betrieb des Brenners 1 von
einem Kühlmedium durchströmt. Dabei ist es denkbar, Kaltluft,
flüssigem Stickstoff und dergleichen als Kühlmedium zu verwen
den. Aufgrund der guten Wärmeaufnahme und Wärmeabführung sowie
aus Umweltschutzüberlegungen und der einfachen Verfügbarkeit
heraus ist Leitungswasser als Kühlmedium von erheblichem Vor
teil gegenüber den denkbaren Alternativen. Ein weiterer Vorteil
des Leitungswassers ist seine einfache Temperierung. So kann
die Temperatur derart gesteuert werden, dass die Temperatur der
Mantelaußenseite 13 während der Durchströmung mit dem Kühlmedi
um oberhalb der Kondensationstemperatur der Luftfeuchtigkeit
der Umgebungsluft liegt. Dadurch wird in vorteilhafter Weise
erreicht, dass die Bildung von Schwitzwasser am Mantel 11 ver
hindert wird, das anderenfalls auf die Schweißnaht tropfen und
diese dabei fehlerhaft werden würde.
Obwohl der Mantel 11 von einer separaten Halterung getragen
werden kann, ist es platzsparender Weise vorteilhaft, wenn er
an seinen beiden axialen Enden 14, 15 an der Außenseite 16 der
Rohrleitung 6 vollumfänglich kühlmediumsdicht befestigt, vor
zugsweise angelötet ist. Dadurch kann zudem gezielt das Lei
tungswasser zugeführt und abgeführt werden. Hierzu zweigen von
dem Mantel 11 eine Wasserzuführungsleitung 17 im Bereich seines
elektrodenspitzennahen Endes 15 und eine Wasserabführungslei
tung 18 im Bereich seines gegenüberliegenden Endes 14 ab. Durch
diese möglichst große axiale Beabstandung der Mündungen 19 bei
der Leitungen 17 und 18 in den Mantel 11 kann die Rohrleitung 6
auf nahezu maximaler Erstreckung optimal gekühlt werden.
Claims (4)
1. Schweißbrenner mit einer WIG-Elektrode und einer Rohrlei
tung, in der ein Schweißdraht verschiebbar geführt ist und wel
che derart verläuft, dass der Schweißdraht im Bereich der E
lektrodenspitze aus der Rohrleitung austritt, wobei der
Schweißbrenner eine Kühlvorrichtung aufweist, mittels derer der
sich an die Mündungsöffnung anschließende und von der Strah
lungswärme der Elektrode beaufschlagte Abschnitt der Rohrlei
tung kühlbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kühlvorrichtung durch einen Mantel (11) gebildet ist,
der den von der Strahlungswärme der Elektrode (5) beaufschlag
ten Abschnitt (10) mit Abstand umgibt, und dass der durch die
Beabstandung zwischen der Rohrleitung (6) und dem Mantel (11)
ausgebildete Ringraum (12) von einem Kühlmedium durchströmbar
ist.
2. Schweißbrenner nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Kühlmedium Leitungswasser ist.
3. Schweißbrenner nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Kühlmedium derart temperiert ist, dass die Temperatur
der Mantelaußenseite (13) während der Durchströmung mit dem
Kühlmedium oberhalb der Kondensationstemperatur der Luftfeuch
tigkeit der Umgebungsluft liegt.
4. Schweißbrenner nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Mantel (11) an seinen beiden axialen Enden (14, 15) an
der Außenseite (16) der Rohrleitung (6) vollumfänglich kühlme
diumsdicht befestigt, vorzugsweise angelötet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2002114376 DE10214376C1 (de) | 2002-03-30 | 2002-03-30 | Schweißbrenner |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2002114376 DE10214376C1 (de) | 2002-03-30 | 2002-03-30 | Schweißbrenner |
Publications (1)
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DE10214376C1 true DE10214376C1 (de) | 2003-10-30 |
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ID=28684725
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2002114376 Expired - Fee Related DE10214376C1 (de) | 2002-03-30 | 2002-03-30 | Schweißbrenner |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10214376C1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
RU2484933C1 (ru) * | 2012-02-22 | 2013-06-20 | Анатолий Константинович Маришкин | Горелка водоохлаждаемая для дуговой сварки |
CN104942408A (zh) * | 2015-07-09 | 2015-09-30 | 成都振中电气有限公司 | 一种钨极氩弧焊 |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3413102A1 (de) * | 1984-04-06 | 1985-10-17 | Kraftwerk Union AG, 4330 Mülheim | Brenner zum wig-schweissen |
DE3542984A1 (de) * | 1985-12-05 | 1987-06-11 | Stk Ges Fuer Schweisstechnik M | Verfahren und einrichtung zum teil- oder vollmechanisierten schutzgas-verbindungsschweissen |
DE19934367A1 (de) * | 1999-07-22 | 2001-02-15 | Binzel Alexander Gmbh Co Kg | Verfahren zum Kühlen eines Schweiß- oder Schneidbrenners sowie Kühlsystem hierfür |
-
2002
- 2002-03-30 DE DE2002114376 patent/DE10214376C1/de not_active Expired - Fee Related
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8304 | Grant after examination procedure | ||
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8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
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8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: DAIMLER AG, 70327 STUTTGART, DE |
|
8320 | Willingness to grant licenses declared (paragraph 23) | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |