-
Pneumatische Betätigungsvorrichtung
-
Die Erfindung betrifft eine pneumatische Betätigungsvorrichtung, die
zum Erzeugen einer Kontraktionskraft in Achsenrichtung durch Aufnehmen eines Druckfluides
ihren Durchmesser zu vergrößern vermag, und bezieht sich insbesondere auf eine pneumatische
Betätigungsvorrichtung, die in Abhängigkeit von elektrischen Signalen ein Druckfluid
einstellbar aufzunehmen und auszustoßen vermag.
-
Eine solche pneumatische Betätigungsvorrichtung, die sich durch Zuführen
des Druckfluides in Achsenrichtung zusammenzuziehen und dabei in radialer Richtung
zu vergrößern vermag, ist von geringem Gewicht und positioniert aufgrund ihrer weichen
Bewegung genauer als Betätigungsvorrichtungen mit elektrischen Motoren oder hydraulischen
Arbeitszylindern. Beispielsweise ist die in Fig. 1 dargestellte pneumatische Betätigungsvorrichtung
aus der Japanischen Patentanmeldungs-Veröffentlichung Nr. 40,378/77 bekannt. Sie
hat ein rohrförmiges Hauptteil 1, ein auf dessen Außenseite angeordnetes verstärkendes
Geflecht 2, an beiden Enden Verschlüsse 3 und Klemmhülsen 4.
-
Das Hauptteil 1 ist vorzugsweise aus Kautschuk oder einem kautschukähnlichen
Polymeren, das luftundurchlässig und flexibel ist. Jedoch können mit diesen gleichwertige
Werkstoffe, z.B. verschiedenen Kunststoffarten, zu diesem Zweck verwendet
werden.
-
Das verstärkende Geflecht 2 ist aus Corden hergestellt, deren Steigungswinkel
bei größter Dehnung des mit dem Druckfluid gefüllten Hauptteils 1 etwa dem sogenannten
Ruhewinkel (54044') entsprechen. Die Corde sind aus organischen oder anorganischen
Fasern von hoher Zugfestigkeit, vorzugsweise z.B. aus verdrillten oder nicht verdrillten
Filamentbündeln von Fasern aus einem aromatischen Polyamid (Handelsname KEVLAR)
oder aus sehr dünnen Drähten aus Metall.
-
Bei einem der Verschlüsse 3 ist wenigstens auf einer Seite eine Anschlußöffnung
8 ausgebildet, die über eine axiale Öffnung 6 in einem Nippel 5 mit einem inneren
Hohlraum 7 des Hauptteils 1 in Verbindung steht. In die Anschlußöffnung 8 des Verschlusses
3 ist ein Anschlußstück 9 eingesetzt, an welches eine nicht dargstellte Betriebsdruckquelle,
z.B. ein Luftverdichter über eine Leitung mit einem magnetischen Strombegrenzungsventil
10 angeschlossen ist (s. Fig. 2a).
-
Wenn bei dieser Anordnung in den Hohlraum 7 des Hauptteils 1 ein kontrollierter
Druck eingeleitet wird, werden die Steigungswinkel des Geflechts 2 vergrößert, um
eine sogenannte "Pantographen-Bewegung" seiner Verstärkungscorde hervorzurufen,
so daß der Durchmeser des Hauptteils 1 vergrößert und seine axiale Länge verkleinert
wird, woraus sich eine Verkürzung des Abstandes zwischen Bolzenlöchern der Verschlüsse
3 ergibt.
-
Gemäß Fig. 2a hat das Strombegrenzungsventil 10 ein Gehäuse 11 mit
einem Einlaß 11a, der zur Aufnahme des Druckfluides an die Betriebsdruckquelle angeschlossen
ist, eine Drosseleinstellplatte 15 zum Anpressen eines kugeligen Ventilgliedes 12
an einen Ventilsitz 14, und einen Elektromagneten 16 zum Bewegen der Drosseleinstellplatte
15 in axialer Richtung, bezogen auf den Ventilsitz 14. Durch entsprechendes Ändern
des dem Elektromagneten 16 zuzuführenden elektrischen
Stromes wird
das Ventilglied 12 mittels der Drosseleinstellplatte 15 zum Ventilsitz 14 hin bewegt,
um den Druckfluidstrom einzustellen.
-
Eine Einrichtung mit solchen magnetischen Strombegrenzungsventilen
und pneumatischen Betätigungsvorrichtungen ist in Fig. 2b dargestellt. Dabei sind
magnetische Strombegrenzungsventile 17a, 17b, 18a und 18b mit einer Steuereinrichtung
19 elektrisch verbunden, um die Zu- u Ableitung eines Druckfluides in und aus zugehörigen
Betätigungsvorrichtungen 20a und 20b zu steuern und dadurch ein um einen bestimmten
Betrag zu verstellendes Bauteil 21 zu bewegen.
-
Bei dieser Einrichtung werden jedoch mehrere Leitungsverbinder zum
Anschließen beispielsweise einer Betriebsdruckquelle an die magnetischen Strombegrenzungsventile
und zum Verbinden der letzteren mit den pneumatischen Betätigungsvorrichtungen verwendet.
Folglich sind die Herstellungskosten für diese Einrichtung hoch, und es besteht
die Möglichkeit, daß Druckfluid an den Verbindungsstellen austritt. Außerdem wird
durch die erforderliche Verrohrung zusätzlicher Raum benötigt, wodurch der Raumbedarf
für die Einrichtung unvermeidlich zunimmt. Das Druckverhalten des Druckfluides ist
daher verschlechtert, so daß die pneumatischen Betätigungsvorrichtungen die erwarteten
Merkmale nicht erreichen.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine pneumatische Betätigungsvorrichtung
dahingehend zu verbessern, daß alle Nachteile des Standes der Technik ausgeschlossen
und die Herstellungskosten niedrig sind. Die Vorrichtung soll ferner mit hoher Zuverlässigkeit
arbeiten, ohne komplizierte Rohrleitungen zu erfordern, derart, daß die Gefahr von
Druckfluidleckagen geringer wird und und eine mit der Betätigungsvorrichtung ausgestattete
Einrichtung einen geringeren Raumbedarf hat.
-
Die Aufgabe ist bei einer pneumatischen Betätigungsvorrichtung mit
einem rohrförmigen Hauptteil aus einem kautschukähnlichen elastischen Werkstoff,
Verschlüssen zum dichten Verschließen von Enden des Hauptteils und einem die Außenseite
des Hauptteils verstärkenden Geflecht aus organischen oder anorganischen Fasern
von hoher Zugfestigkeit, wobei das Hauptteil zum Vergrößern seines Durchmessers
durch Einleiten eines Druckfluides verformbar ist, um in seiner Längsrichtung eine
Kontraktionskraft zu erzeugen, erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß - der eine Verschluß
einen Einlaß und der andere Verschluß einen Auslaß für das Druckfluid aufweist,
- jeder Verschluß einen Ventilsitz an einem den Einlaß mit dem Auslaß verbindenden
Verbindungskanal hat, - ein Drosseleinstellglied aus einem magnetischen Werkstoff
auf der dem Ventilsitz entgegengesetzten Seite eines Ventilgliedes angeordnet und
in bezug auf den Ventilsitz in axialer Richtung auf den Ventilsitz zu und von ihm
weg bewegbar ist, um sich an das Ventilglied anzulegen und von ihm zu lösen, - und
ein an der Innenseite des Verschlusses befestigter Elektromagnet in Abhängigkeit
von auf ihn einwirkenden elektrischen Signalen das Drosseleinstellglied zum Ventilsitz
hin zu bewegen vermag, um durch Verändern des Abstandes zwischen dem Ventilglied
und dem Ventilsitz das in die pneumatische Betätigungsvorrichtung ein- und aus ihr
ausgeleitete Druckfluid einzustellen.
-
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung - weist der Verschluß
mit dem Einlaß ein an eine Druckfluidquelle angeschlossenes Hauptteil und ein an
ihm befestigtes Gehäuse auf, wobei das Hauptteil einen zu ihm konzentrischen und
achsparallelen Ventilsitzträger hat, in dem der Verbindungskanal ausgebildet ist,
und das Gehäuse von Auslaßkanälen radial durchsetzt ist, über welche das Druckfluid
in einen Innenraum des rohrförmigen Hauptteils
einleitbar ist,
- ist das Drosseleinstellglied eine im Gehäuse angeordnete Scheibe, - und ist der
Elektromagnet um den Ventilsitzträger angeordnet und an einer Abschirmplatte befestigt,
die an der Innenseite des Gehäuses befestigt ist, und - weist der Verschluß mit
dem Auslaß ein Hauptteil und ein an diesem befestigtes Gehäuse auf, wobei das Gehäuse
einen zum Verschluß-Hauptteil konzentrischen und achsparallelen Ventilsitzträger
hat, in dem der Verbindungskanal ausgebildet ist, und das Hauptteil von Auslaßkanälen
radial durchsetzt ist, über welche das Druckfluid aus der Vorrichtung ausleitbar
ist, - ist das Drosseleinstellglied eine im Hauptteil angeordnete Scheibe, - und
ist der Elektromagnet um den Ventilsitzträger angeordnet und an einer Abschirmplatte
befestigt, die an der Innenseite des Verschlußteil-Hauptteils befestigt ist.
-
Bei einer anderen Ausführungsform - weist der Verschluß mit dem Einlaß
ein an eine Druckfluidquelle anschließbares und mit dem Ventilsitz versehenes Hauptteil
und ein an letzterem befestigtes Gehäuse auf, in dem der Elektromagnet und eine
ihn abstützende und am Gehäuse befestigte Abschirmplatte konzentrisch angeordnet
sind, - und hat das Drosseleinstellglied an seinem dem Ventilglied entgegengesetzten
Ende einen vom Elektromagneten anzuziehenden Abschnitt, am anderen Ende einen an
das Ventilglied anzulegenden Abschnitt und zwischen ihnen einen Mittelabschnitt,
der in der Abschirmplatte verschiebbar angeordnet ist, und - weist der Verschluß
mit dem Auslaß ein Hauptteil und ein am Verschluß befestigtes und mit dem Ventilsitz
versehenes
Gehäuse auf, wobei im Hauptteil der Elektromagnet und
eine ihn abstützende und am Hauptteil befestigte Abschirmplatte konzentrisch angeordnet
sind, - hat das Drosseleinstellglied an seinem dem Ventilglied entgegengesetzten
Ende einen vom Elektromagneten anzuziehenden Abschnitt, am anderen Ende einen an
das Ventilglied anzulegenden Abschnitt und zwischen ihnen einen Mittelabschnitt,
der in der Abschirmplatte verschieblich angeordnet ist, - und sind im Gehäuse der
es radial durchsetzende Verbindungskanal und in Richtung der Gehäuseachse verlaufende
Auslaßkanäle zum Aus leiten des Druckfluids aus der Vorrichtung ausgebildet.
-
Der Ventilsitz ist vorzugsweise kegelig, und das Ventilglied ist vorzugsweise
kugelig, um mit dem Ventilsitz Linienberührung zu haben.
-
Ausführungsbeispiele des Standes der Technik und der Erfindung werden
im folgenden anhand schematischer Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt: Fig. 1
eine Vorderansicht und einen Teilschnitt einer pneumatischen Betätigungsvorrichtung
gemäß dem Stand der Technik, Fig. 2a einen Schnitt durch ein herkömmliches magnetisches
Strombegrenzungsventil, Fig. 2b eine Antriebseinheit mit der Betätigungsvorrichtung
gemäß Fig. 1 und dem Strombegrenzungsventil gemäß Fig. 2a, Fig. 3 eine Vorderansicht
und einen Teilschnitt einer pneumatischen Betätigungsvorrichtung gemäß der Erfindung,
Fig. 4a einen Schnitt durch einen Verschluß auf der Einlaßseite der Betätigungsvorrichtung
gemäß Fig. 3,
Fig. 4b einen Schnitt durch einen Verschluß auf der
Auslaßseite derselben Betätigungsvorrichtung, Fig. 5a einen Schnitt durch einen
Verschluß auf der Einlaßseite einer anderen Ausführungsform der Betätigungsvorichtung
gemäß der Erfindung, Fig. 5b einen Schnitt durch einen Verschluß auf der Auslaßseite
der Betätigungsvorrichtung gemäß Fig. 5a, Fig. 5c den Schnitt Vc-Vc in Fig. 5b und
Fig. 5d den Längsschnitt Vd-Vd in Fig. 5c.
-
Bei der in Fig. 3 dargestellten Ausführungsform der Erfindung hat
eine pneumatische Betätigungsvorrichtung ein rohrförmiges Hauptteil 1, ein auf dessen
Außenseite angeordnetes verstärkendes Geflecht 2, Verschlüsse 3a und 3b auf der
Ein-bzw. Auslaßseite für ein Druckfluid oder Druckluft, und Klemmhülsen 4. Das Hauptteil
1 und das Geflecht 2 sind aus bekannten Werkstoffen hergestellt und an den Verschlüssen
3a und 3b mit den Klemmhülsen 4 befestigt.
-
Die Verschlüsse 3a und 3b sind im einzelnen in Fig. 4a und 4b dargestellt.
Der Verschluß 3a auf der Einlaßseite dient zum Einleiten des Druckfluides von einer
nicht dasrgestellten Betriebsdruckquelle über ein Anschluß stück 9 und eine Öffnung
6 in einen inneren Hohlraum 7 der Betätigungsvorrichtung. Der Verschluß 3b auf der
Auslaßseite dient zum Ausleiten des Druckfluids im Hohlraum 7 über eine Öffnung
6 und ein Anschlußstück 9 aus der Betätigungsvorrichtung.
-
Der Verschluß 3a auf der Einlaßseite hat ein Verschluß-Hauptteil 24,
welches über das Anschlußstück 9 mit der Betriebsdruckquelle verbunden ist, und
ein mit dem Hauptteil 24 beispielsweise mittels Gewinde fest verbundenes Gehäuse
25 (s. Fig. 4a). Das Haupteil 24 hat einen zu ihm konzentrischen und achsparallelen
Ventilsitzträger 26 und weist die Öffnung 6 auf, die einen Verbindungskanal mit
einer in eine durchgehende Öffnung des Anschlußstückes 9 mündenden
Einlaßöffnung
bildet. An einem Ende des Ventilsitzträgers 26 ist ein Ventilsitz 26a ausgebildet,
dem gegenüber ein kugeliges Ventilglied 27 angeordnet ist. Der Ventilsitz 26a hat
vorzugsweise eine konische Fläche, so daß zwischen ihm und dem Ventilglied 27 zumindest
annähernd Linienberührung besteht.
-
Das Gehäuse 25 ist auf der dem Verschluß-Hauptteil 24 abgewandten
Seite von Auslaßkanälen 28 radial durchsetzt, die zum Einleiten des Druckfluides
in den Hohlraum 7 mit der Öffnung 6 über das Ventilglied 27 in Verbindung stehen.
Ferner enthält das Gehäuse 25 ein in seiner Achsenrichtung bewegbares Drosseleinstellglied
29 zum Hindrängen des Ventilgliedes 27 zum Ventilsitz 26a hin. Das Drosseleinstellglied
29 ist aus einem magnetischen Werkstoff. Vorzugsweise ist zwischen dem Drosseleinstellglied
29 und dem Gehäuse 25 eine wenig elastische Zwischenschicht aus z.B. Urethan-Schaumstoff
angeordnet, um selbsterregte Schwingungen des Drosseleinstellgliedes 29 und des
Ventilgliedes 27 zu verhindern.
-
Das Ventilglied 27 kann eine Kugel aus Stahl oder auch aus Kunststoff
hergestellt sein, vorzugsweise aus Acetalharz.
-
Unter Berücksichtigung der Linienberührung des Ventilsitzes 26a mit
dem Ventilglied 27 ist es für den Abnutzungswiderstand des Ventilsitzes 26a vorteilhaft,
wenn er aus Aluminiumoxid- oder Siliziumkarbid-Keramik hergestellt wird.
-
Um den Ventilsitzträger 26 ist ein Elektromagnet 30 angeordnet und
an einer Abschirmplatte 31 befestigt, die an der Innenseite des Gehäuses 25 befestigt
ist. Der dem Drosseleinstellglied 29 zugewandte Abschnitt der Abschirmplatte 31
ist offen, um zu bewirken, daß sich das Drosseleinstellglied 29 in Abhängigkeit
von auf den Elektromagneten 30 einwirkenden elektrischen Signalen zum Ventilsitz
26a hin bewegt.
-
Der Verschluß 3b auf der Auslaßseite hat ein Verschluß-Hauptteil 34
und ein mit diesem beispielsweise mittels Gewinde
fest verbundenes
Gehäuse 35 (s. Fig. 4b). Das Gehäuse 35 weist einen zum Verschluß-Hauptteil 34 konzentrischen
und achsparallelen Ventilsitzträger 36 auf, in dem eine ihn parallel durchsetzende
Öffnung 6 als Verbindungskanal ausgebildet ist, der in den Hohlraum 7 des Hauptteils
1 mündet. Am Ende des Ventilsitzträgers 36 ist ein Ventilsitz 36a ausgebildet, dem
gegenüber ein kugeliges Ventilglied 37 angeordnet ist. Ähnlich dem Ventilsitz 26a
auf der Einlaßseite hat der Ventilsitz 36a vorzugsweise eine konische Fläche, so
daß zwischen ihm und dem Ventilglied 37 zumindest annähernd Linienberührung besteht.
-
Das Verschluß-Hauptteil 34 ist von Auslaßkanälen 38 radial durchsetzt,
die zum Ausleiten des Druckfluides aus der Betätigungsvorrichtung mit der Öffnung
6 als dem Verbindungskanal über das Ventilglied 37 in Verbindung stehen. Im Verschluß-Hauptteil
34 ist ein in Richtung der Ventilsitzachse verstellbares, zumindest annähernd scheibenförmiges
Drosseleinstellglied 39 zum Hindrängen des Ventilgliedes 37 zum Ventilsitz 36a hin
angeordnet. Das Drosseleinstellglied 39 ist selbstverständlich aus einem magnetischen
Werkstoff. Das Ventilglied 37 und der Ventilsitz 36a sind aus den gleichen, beim
Verschluß 3a auf der Einlaßseite verwendeten Werkstoffen oder aus diesen gleichwertigen
Werkstoffen.
-
Um den Ventilsitzträger 36 ist ein Elektromagnet 40 angeordnet und
an einer Abschirmplatte 41 befestigt, die an der Innenseite des Verschluß-Hauptteils
34 befestigt ist. Der dem Drosseleinstellglied 39 zugewandte Abschnitt der Abschirmplatte
41 ist offen, um zu bewirken, daß sich das Drosseleinstellglied 39 in Abhängigkeit
von auf den Elektromagneten 40 einwirkenden elektrischen Signalen zum Ventilsitz
36a hin bewegt.
-
In Fig. 1 ist mit 60 ein anfänglicher Steigungswinkel Geflechts 2
bezeichnet. Wenn über das Anschlußstück 9 in den
Hohlraum 7 des
Hauptteils 1 ein kontrollierter Druck P eingeleitet wird, wird das Geflecht 2 aus
der in Fig. 1 mit durchgezogenen Linien gezeichneten Stellung in die mit strichpunktierten
Linien gezeichnete Stellung vergrößert, wobei die anfänglichen Steigungswinkel 80
auf sx vergrößert 0 0x werden oder den verstärkenden Corden des Geflechts 2 eine
Pantographen-Bewegung erteilt wird, um eine Vergrößerung des Durchmessers und dadurch
eine Kontraktion des Hauptteils 1 in seiner Achsenrichtung hervorzurufen. Eine Kontraktionskraft
F ergibt sich aus der nachstehenden Gleichung: oder
Wenn der kontrollierte Druck im Hohlraum 7 des Hauptteils 1 in die Atmosphäre abgeführt
wird, gewinnt das Hauptteil 1 mit dem Kleinerwerden des Steigungswinkels 9 seine
Länge zurück.
-
Es versteht sich daher, daß eine solche pneumatische Betätigungsvorrichtung
eine Beuge- oder Streckbewegung oder Gelenkbewegungen zwischen zwei miteinander
schwenkbar oder gelenkig verbundenen Betätigungshebeln erzeugen kann, mit denen
die Ösen der Verschlüsse 3a und 3b der Betätigungsvorrichtung durch Bolzen verbunden
sind.
-
Zwischen den anfänglichen Steigungswinkeln e und den nach 0 Kontraktion
geänderten Steigungswinkeln 0x einerseits und Kontraktionsbeanspruchungen £ andererseits
besteht eine Beziehung nach folgender Formel:
Ferner besteht eine Beziehung nach der nachstehend angegebenen Formel (3) zwischen
anfänglichen Durchmessern Do des Geflechts 2 und Durchmessern D im kontrahierten
Zustand, sowie nach Formel (4) eine Beziehung zwischen den Kontraktionskräften F
und den übrigen Parametern, einschließlich des kontrollierten Druckes P.
-
Diese Beziehungen treffen zu für den Bereich der Mittelabschnitte,
jedoch nicht an beiden Enden der Betätigungsvorrichtungen. weil hier eine Durchmesseränderung
verhindert wird. Folglich werden die Enden des Geflechts 2 daran gehindert, sich
zu dehnen und im Geflecht 2 unnatürliche Spannungen hervorzurufen, die zu Ermüdungsversagen
des Geflechts 2 führen und das Auftreten der erwarteten Kontraktionskraft behindern
würden.
-
Unter der Annahme anfänglicher Steigungswinkel e0 von 200, erhält
man bei Kontraktionsbeanspruchungen £ von 20% einen Durchmesser D des kontrahierten
Geflechts 2 durch Einsetzen der Werte von 80 und 6 in die Formeln (2) und (3):
D
= 1,93Do 8= 410).
-
Wenn daher bei einem Geflecht die Durchmesser seiner beiden Enden
von vornherein doppelt so groß gewählt werden wie der Durchmesser seines Mittelabschnitts,
sollten die Kontraktionskräfte im wesentlichen mit den theoretischen Werten zusammenfallen.
-
In Anbetracht dessen sind die Durchmesser an den Enden eines Geflechts
2 erfindungsgemäß von vornherein um einen Betrag größer gewählt, der beim Zusammenziehen
mit einer Kontraktionsbeanspruchung von 10 bis 20% reduziert wird.
-
Wenn ein solches Geflecht mit größeren Durchmessern an den Enden hergestellt
wird, können beim Zusammenbauen Nippel größerer Abmessungen in einen geraden rohrförmigen
Körper eingepreßt werden. Es ist jedoch von Vorteil, von einem rohrförmigen Körper
auszugehen, mit dem Nippel einstückig verbunden sind.
-
Das Einstellen des Druckes P in der Betätigungsvorrichtung wird mit
den Verschlüssen 3a und 3b in der vorstehend beschriebenen Ausführung unter Zuhilfenahme
von auf die zugehörigen Elektromagneten einwirkenden elektrischen Signalen oder
elektrischem Strom vorgenommen.
-
Es werden dabei die nachstehend aufgeführten Parameter benutzt: Der
Druck P0 des von der Betriebsdruckquelle gelieferten Druckfluides; der elektrische
Strom iin, der auf den Elektromagneten 30 des Verschlusses 3a auf der Einlaßseite
einwirkt; die elektromagnetische Kraft Fin, hervorgerufen durch den elektrischen
Strom iin; der elektrische Strom iout, der auf den Elektromagneten 40 des Verschlusses
3b auf der Auslaßseite einwirkt; und die elektromagnetische Kraft Fout, hervorgerufen
durch den elektrischen Strom iout. Der auf den Elektromagneten einwirkende elektrische
Strom wird
als direkt proportional der elektromagnetischen Kraft
angenommen. Diese Beziehung lautet: Fin = Kiin und Fout = Kiout (5) Andererseits
besteht hinsichtlich der Verschlüsse die folgende Gleichung, in der A die wirksame
Fläche des Ventilgliedes ist.
-
PoA - Fin = PA = Fout (6) Wenn unter Berücksichtigung der Gleichung
(5) i = ~ ist PKA m - - iout =i angenommen wird, läßt sich die Gleichung (6) folgendermaßen
schreiben: POA - (POA - Kbi) @ @ K A = P @ A und dann vereinfachen auf:
Sie besagt also, daß P = AK di. Diese Beziehung macht deutlich, daß von den auf
die Elektromagneten 30 und 40 der Verschlüsse 3a und 3b einwirkenden elektrischen
Strömen der eine erhöht und der andere herabgesetzt wird, um den in der Betätigungsvorrichtung
wirkenden Druck P in zweckdienlicher Weise so einzustellen, daß er den auf die Elektromagneten
30 und 40 einwirkenden elektrischen Strömen entspricht.
-
Eine andere Ausführungsform der Erfindung hat gemäß Fig. 5a und 5b
Verschlüsse 3a und 3b auf der Ein- bzw. Auslaßseite.
-
Gemäß Fig. 5a sind ein Elektromagnet 30 und eine ihn abstützende und
an einem Gehäuse 25 des Verschlusses 3a befestigte Abschirmplatte 31 im Gehäuse
25 konzentrisch und einem Ventilsitz
26a gegenüber im Abstand
von ihm und von ihm durch ein kugeliges Ventilglied 27 getrennt angeordnet. Die
magnetische Kraft des Elektromagneten 30 wirkt auf einen aus magnetischem Werkstoff
hergestellten Abschnitt 29a an einem Ende eines Drosseleinstellgliedes 29, welches
am anderen Ende einen Abschnitt 29b hat, der an das Ventilglied 27 anlegbar ist
und dieses in Abhängigkeit von einer Bewegung des angezogenen Abschnitts 29a zum
Ventilsitz 26a hin zu drängen vermag. Das Drosseleinstellglied 29 ist in der Abschirmplatte
31 verschiebbar angeordnet.
-
Beim gezeigten Beispiel ist das Gehäuse 25 mit dem Verschluß-Hauptteil
24 sowie mit der Abschirmplatte 31 fest verschraubt. Diese Bauteile können durch
Kleben miteinander verbunden sein, oder das Gehäuse 25 und das Hauptteil 24 des
Verschlusses 3a können miteinander einstückig ausgebildet sein, ohne daß sie getrennt
werden. Zwischen dem Hauptteil 24 und dem Gehäuse 25 dichtet ein elastischer Ring
42 ab.
-
Ähnlich wie der Verschluß 3a hat der in Fig. 5b dargestellte Verschluß
3b auf der Auslaßseite ein mit einem Ventilsitz 36a versehenes Gehäuse 35 und ein
Verschluß-Hauptteil 34 mit einem Elektromagneten 40 und einer letzteren haltenden
Abschirmplatte 41. Der Elektromagnet 40 und die am Hauptteil 34 befestigte Abschirmplatte
41 sind dem Ventilsitz 36a gegenüber im Abstand von ihm und von ihm durch ein Ventilglied
37 getrennt angeordnet und zum Verschluß-Hauptteil 34 konzentrisch. Ein Drosseleinstellglied
39 hat an einem Ende einen Anzugs- Abschnitt 39a, am anderen Ende einen Anlege-Abschnitt
39b und zwischen diesen beiden einen in der Abschirmplatte 31 verschiebbar angeordneten
Mittelabschnitt.
-
Beim gezeigten Beispiel ist das Gehäuse 35 von einer als Verbindungskanal
dienenden Öffnung 6 radial durchsetzt, die einen in den inneren Hohlraum 7 des rohrförmigen
Hauptteils 1 mündenden Einlaß hat (s. Fig. 5c). Ferner sind im Gehäuse 35 axiale
Auslaßkanäle 38 ausgebildet, die dazu bestimmt
sind, Druckfluid,
das durch den Ventilsitz 36a und am Ventilglied 37 vorbei in den Raum zwischen Ventilsitzträger
36, Hauptteil 34 und Abschirmplatte 41 eingeströmt ist, aus der Betätigungsvorrichtung
auszuleiten (s. Fig. 5d).
-
Wie vorstehend beschrieben, kann bei dieser Ausführungsform der Druck
des Druckfluids in der pneumatischen Betätigungsvorrichtung entsprechend dem auf
die Elektromagneten der Verschlüsse einwirkenden elektrischen Strom eingestellt
werden. Da die Ventilsitze, Ventilglieder und Elektromagnete linear angeordnet sind,
können bei dieser Ausführungsform radiale Abmessungen der Verschlüsse klein gehalten
werden.
-
Weil ferner die Gehäuse Abschnitte aufweisen, die in die inneren Hohlräume
der pneumatischen Betätigungsvorrichtung hineinragen, kann das zur Durchmesservergrößerung
der Betätigungsvorrichtung benötigte Druckfluid verringert werden.
-
Aus dem Vorstehenden ergibt sich, daß die Erfindung eine pneumatische
Betätigungsvorrichtung schafft, bei der der Druck in ihr mittels der auf die Elektromagnete
in den Verschlüssen einwirkenden elektrischen Signale eingestellt werden kann, so
daß bei herkömmlichen Vorrichtungen erforderliche getrennte Druckeinstellventile
nicht benötigt werden.
-
Folglich besteht keine Gefahr von Druckfluidaustritt an den Ventilanschlüssen,
und die Anzahl der Anschlüsse ist verringert, so daß die gesamte Einrichtung, einschließlich
der pneumatischen Betätigungsvorrichtung, billig wird. Ferner wird für die Ventilgehäuse
kein besonderer Raum beansprucht, so daß für die gesamte Einrichtung eine gedrängte
Bauweise möglich ist. Da keine Leitungen zum Verbinden der Ventilgehäuse mit der
pneumatischen Betätigungsvorrichtung benötigt werden, ergeben sich viele Vorteile
dadurch, daß das Verlegen von Leitungen vereinfacht ist, kein Druckfluid zum Füllen
der Leitungen benötigt wird, und das Ansprechverhalten der Betätigungsvorrichtung
verbessert ist. Weiterhin können dank der linearen Anordnung von Ventilsitzen, Ventilgliedern
und
Elektromagneten die radialen Abmessungen der Verschlüsse klein gehalten werden.
Da die Gehäuse in den inneren Hohlraum der Betätigungsvorrichtung eindringende Abschnitte
haben, kann das zum Vergrößern ihres Durchmessers erforderliche Druckfluid verringert
werden.