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Die Erfindung betrifft eine Betätigungseinheit für ein Prozessventil sowie ein Prozessventil mit einer Betätigungseinheit.
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Solche Betätigungseinheiten und Prozessventile sind aus dem Stand der Technik bekannt und werden am Markt in einer sehr großen Variantenvielfalt angeboten.
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Die Variantenvielfalt rührt einerseits daher, dass Betätigungseinheiten für Prozessventile und Prozessventile in einer großen Bandbreite von Anwendungen genutzt werden, deren Anforderungen unterschiedlich sind. Darüber hinaus werden auch innerhalb eines bestimmten Anwendungsfeldes Betätigungseinheiten und Prozessventile mit verschiedenen Eigenschaften benötigt.
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Beispielsweise können innerhalb einer Anwendung Prozessventile benötigt werden, die in Abwesenheit eines Ansteuersignals geschlossen sind (sogenannte „normally closed“-Ventile; abgekürzt: NC-Ventil). Innerhalb der selben Anwendung können zusätzlich Prozessventile benötigt werden, die in Abwesenheit eines Ansteuersignals geöffnet sind (sogenannte „normally open“-Ventile, abgekürzt: NO-Ventil). Beim Ansteuersignal handelt es sich dabei insbesondere um ein elektrisches oder ein druckfluidisches, also hydraulisches oder pneumatisches, Signal. Die Abwesenheit eines Ansteuersignals kann also auch als stromloser oder druckloser Zustand bezeichnet werden. Diese Charakteristika werden üblicherweise innerhalb einer Betätigungseinheit eines Prozessventils umgesetzt. Das bedeutet, dass ein Prozessventil als NC-Ventil oder NO-Ventil ausgebildet werden kann, indem es mit einer entsprechenden Betätigungseinheit ausgestattet wird.
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Ein weiteres beispielhaftes, variantenbildendes Merkmal von Betätigungseinheiten und Prozessventilen ist das optionale Vorliegen federbelasteter Ventilelemente. Durch die Federbelastung werden die NC- oder NO-Ventile mit einem federbelasteten Ventilelement versehen, das das Ventilelement in die geschlossene bzw. offene Stellung beaufschlagt.
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Ein weiteres Beispiel ist das Ausbilden von Prozessventilen als Schalt- oder Regelventile. Dabei werden Schaltventile häufig auch als on/off-Ventile bezeichnet. Regelventile werden auch Proportionalventile oder Stetigventile genannt. Auch diese Funktionalitäten werden üblicherweise in Betätigungseinheiten von Prozessventilen umgesetzt. Ein Regelventil unterscheidet sich dabei dadurch von einem Schaltventil, dass bei diesem der Übergang von einer Ventilstellung in eine andere Ventilstellung stetig erfolgen kann. Es kann dabei beliebige Zwischenstellungen einnehmen. Beispielsweise kann so über einen halben Ventilhub eine halbe Durchflussmenge eingestellt werden. Ein Schaltventil hingegen kann im Wesentlichen nur diskrete Ventilstellungen einnehmen. Es lässt dabei üblicherweise keine Zwischenstellungen zu.
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Diese hohe Variantenvielfalt bedingt einen hohen Aufwand bei der Herstellung der Prozessventile sowie der zugehörigen Betätigungseinheiten. Dies gilt unter anderem für die zugehörige Produktionslogistik sowie die nachgeordnete Lagerhaltung an fertigen Betätigungseinheiten und Prozessventilen.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, Prozessventile und Betätigungseinheiten für Prozessventile anzugeben, mittels denen unter Beibehaltung der anwendungsseitig geforderten Variantenvielfalt der Aufwand bei der Herstellung solcher Prozessventile und Betätigungseinheiten verringert werden kann.
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Die Aufgabe wird durch eine Betätigungseinheit der eingangs genannten Art gelöst, die eine Vorsteuerventileinheit, eine separate, zwischen zwei fluiddurchströmbaren Teilen angeordnete, demontierbare Dichtung und einen zur Verstellung des Prozessventils ausgebildeten Kolben umfasst, wobei die Dichtung, abhängig von ihrer Anordnung relativ zu den beiden angrenzenden Teilen verschiedene Einbaulagen einnehmen kann, die sich voneinander durch eine Drehung der Dichtung um zumindest eine Achse unterscheiden, wobei die Dichtung Durchgangsöffnungen zum Fluiddurchtritt aufweist, und die angrenzenden Teile Löcher aufweisen, von denen
- a) zumindest ein Loch mit einem Druckfluideingang der Betätigungseinheit verbunden ist,
- b) zumindest ein Loch mit einem Druckfluidausgang der Betätigungseinheit verbunden ist,
- c) zumindest ein Loch mit einem ersten, an den Kolben angrenzenden Druckraum verbunden ist,
- d) zumindest ein Loch mit einem zweiten, an den Kolben angrenzenden Druckraum verbunden ist,
- e) zumindest ein Loch einen Druckfluideingang der Vorsteuerventileinheit bildet,
- f) zumindest ein Loch einen Druckfluidrücklauf der Vorsteuerventileinheit bildet, und
- g) zumindest ein Loch einen ersten Druckfluidarbeitsausgang der Vorsteuerventileinheit bildet,
wobei abhängig von der Einbaulage der Dichtung über die Durchgangsöffnungen unterschiedliche Löcher miteinander strömungsverbunden oder aufgrund eines dazwischenliegenden Wandabschnitts der Dichtung strömungsgetrennt sind, wobei die Durchgangsöffnungen und die Löcher so unsymmetrisch zu der zumindest einen Achse angeordnet sind, dass die Dichtung in einer ersten Einbaulage den ersten, am Kolben angrenzenden Druckraum mit dem ersten Druckfluidarbeitsausgang der Vorsteuerventileinheit strömungsverbindet und den zweiten, am Kolben angrenzenden Druckraum mit dem Druckfluidausgang der Betätigungseinheit strömungsverbindet, wobei der erste Druckraum und der zweite Druckraum auf entgegengesetzten Seiten des Kolbens angeordnet sind, und wobei die Dichtung in einer zweiten Einbaulage den zweiten Druckraum mit dem ersten Druckfluidarbeitsausgang der Vorsteuerventileinheit strömungsverbindet, und den ersten Druckraum mit dem Druckfluidausgang der Betätigungseinheit strömungsverbindet. In der erfindungsgemäßen Betätigungseinheit wird also durch die Wahl der Einbaulage der Dichtung wahlweise der erste Druckraum oder der zweite Druckraum mit dem ersten Druckfluidarbeitsausgang der Vorsteuerventileinheit strömungsverbunden.
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Der jeweils andere Druckraum wird mit dem Druckfluidausgang der Betätigungseinheit strömungsverbunden. Mit anderen Worten lässt sich die Ansteuerung des Kolbens, der zur Verstellung des Prozessventils ausgebildet ist, durch die Wahl der Einbaulage der Dichtung ändern. Es können also unter Verwendung identischer Teile, insbesondere der selben Dichtung, zwei Ventilvarianten geschaffen werden, ohne, dass dafür ein erhöhter Aufwand bei der Herstellung der Komponenten der Betätigungseinheit in Kauf genommen werden muss. Dabei löst die erfindungsgemäße Betätigungseinheit insbesondere auch das Problem der sogenannten Kanalüberkreuzung. Dieses Problem geht davon aus, dass in einem ersten Zustand einer der Druckräume mit einem Druckfluidarbeitsausgang strömungsverbunden ist. In einem zweiten Zustand soll dann der andere der Druckräume mit dem Druckfluidarbeitsausgang verbunden werden. Geht man dabei von jeweils feststehenden Druckanschlüssen der Druckräume sowie von einem feststehenden Druckfluidarbeitsausgang aus, so müssen die Druckfluidleitungen, die im ersten Zustand überkreuzungsfrei verlaufen, im zweiten Zustand über Kreuz verlaufen. Aufgrund dieser Tatsache konnten im Stand der Technik bisher keine Ventile bereitgestellt werden, bei denen die Ansteuerung der Druckräume derart umgestellt werden konnte. In der erfindungsgemäßen Betätigungseinheit werden die Druckfluidleitungen innerhalb der Dichtung zueinander versetzt geführt, sodass das Überkreuzen problemlos möglich ist.
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In der ersten Einbaulage und/oder der zweiten Einbaulage kann die Dichtung zusätzlich den Druckfluideingang der Betätigungseinheit mit dem Druckfluideingang der Vorsteuerventileinheit strömungsverbinden und den Druckfluidausgang der Betätigungseinheit mit dem Druckfluidrücklauf der Vorsteuerventileinheit strömungsverbinden. Es verlaufen somit alle fluidischen Verbindungen der Vorsteuerventileinheit durch die Dichtung. Dadurch wird ein kompakter Aufbau der Betätigungseinheit gewährleistet. Darüber hinaus ist so nur eine einzige Dichtung notwendig, sodass die Betätigungseinheit aus vergleichsweise wenigen Teilen aufgebaut werden kann. Ihr Aufbau ist also verhältnismäßig einfach.
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Die Dichtung ist vorzugsweise eine Flachdichtung. Beispielsweise kann sie aus einem Kunststoffmaterial hergestellt sein, insbesondere aus einem Elastomermaterial. Auch kann die Dichtung aus einem Faserverbundwerkstoff hergestellt sein. Ebenso ist es möglich, die Dichtung aus einem Metallwerkstoff herzustellen.
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Vorteilhafterweise ist die Dichtung durch eine Drehung von im Wesentlichen 180°, insbesondere um eine Dichtungslängsachse, von der ersten in die zweite Einbaulage überführbar und umgekehrt. Die Dichtungslängsachse verläuft dabei innerhalb der Dichtung, sie steht also insbesondere nicht senkrecht auf der Dichtung. Daraus folgt, dass der Wechsel von der ersten in die zweite Einbaulage und umgekehrt sehr einfach erfolgen kann. Mit anderen Worten wird die Dichtung dabei einfach umgedreht, die Oberseite wird zur Unterseite und umgekehrt. Insbesondere ist hierfür kein Werkzeug nötig. Ferner ist keine Justage oder Feinpositionierung der Dichtung notwendig. Dadurch ist es möglich, die Dichtung während der Montage der Betätigungseinheit oder des zugehörigen Prozessventils in die entsprechende Einbaulage zu bringen.
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Die Dichtung und/oder eines der angrenzenden Teile können bzw. kann Markierungen umfassen, anhand derer erfassbar ist, in welcher Einbaulage sich die Dichtung befindet. Darüber hinaus können die Markierungen dafür genutzt werden, das korrekte Erreichen einer Einbaulage der Dichtung anzuzeigen.
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In der ersten Einbaulage der Dichtung können der Druckfluidausgang der Betätigungseinheit, der Druckfluidrücklauf und der zweite Druckraum über eine als Langloch ausgebildete Durchgangsöffnung miteinander strömungsverbunden sein und/oder der erste Druckfluidarbeitsausgang und der erste Druckraum über eine als Langloch ausgebildete Durchgangsöffnung miteinander strömungsverbunden sein. Vorzugsweise sind die übrigen Verbindungen mittels einfacher Durchgangslöcher, die einen im Wesentlichen kreisförmigen Querschnitt aufweisen, realisiert. Der Begriff des Langlochs ist dabei breit zu verstehen. Es kann beispielsweise gerade, gekrümmt oder abgewinkelt verlaufen. Es lassen sich so innerhalb der Dichtung mehr als zwei, insbesondere drei Druckfluidleitungen strömungsmäßig verbinden. Darüber hinaus können über ein solches Langloch auch Druckfluidleitungen miteinander strömungsmäßig verbunden werden, die einen gewissen Versatz zueinander aufweisen. Es wird so insbesondere das bereits erwähnte Kanalüberkreuzungsproblem auf einfache Weise gelöst.
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Zusätzlich können in der zweiten Einbaulage der Dichtung der Druckfluidausgang der Betätigungseinheit, der Druckfluidrücklauf und der erste Druckraum über eine als Langloch ausgebildete Durchgangsöffnung miteinander strömungsverbunden sein und/oder der erste Druckfluidarbeitsausgang und der zweite Druckraum über eine als Langloch ausgebildete Durchgangsöffnung miteinander strömungsverbunden sein. Die vorgenannten Effekte und Vorteile sind an dieser Stelle ebenfalls gültig. Wieder sind die übrigen Verbindungen vorzugsweise mittels einfacher Durchgangslöcher, die einen im Wesentlichen kreisförmigen Querschnitt aufweisen, realisiert.
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Gemäß einer Ausführungsform ist im ersten Druckraum oder im zweiten Druckraum ein elastisches Element, insbesondere eine Feder, angeordnet, das den Kolben in Richtung einer Endposition vorspannt. Insbesondere wird dieses elastische Element bei Betätigungseinheiten und zugehörigen Prozessventilen verwendet, die als NC- oder NO-Ventile ausgebildet sind. Das elastische Element stellt dabei sicher, dass in einem Zustand, in dem kein Ansteuersignal an der Betätigungseinheit anliegt, diese also insbesondere stromlos oder drucklos ist, eine geschlossene bzw. offene Stellung des zugehörigen Prozessventils erreicht wird. Vorliegend ist der Kolben mit einem Ventilelement des Prozessventils gekoppelt, sodass eine Endposition des Kolbens einer Endposition des Ventilelements entspricht, wobei die Endposition des Ventilelements insbesondere dessen geschlossene oder offene Stellung ist. Weiter vorzugsweise wird ein elastisches Element im Zusammenhang mit einem als Schaltventil wirkenden Prozessventil, genauer gesagt im Zusammenhang mit einer Betätigungseinheit eines als Schaltventil wirkenden Prozessventils verwendet.
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Eine Variante sieht vor, dass die Betätigungseinheit eine Vorsteuerventileinheit, eine separate, zwischen zwei fluiddurchströmten Teilen angeordnete, demontierbare Dichtung und einen zur Verstellung des Prozessventils ausgebildeten Kolben umfasst, wobei die Dichtung, abhängig von ihrer Anordnung relativ zu den beiden angrenzenden Teilen verschiedene Einbaulagen einnehmen kann, die sich voneinander durch eine Drehung der Dichtung um zumindest eine Achse unterscheiden, wobei die Dichtung Durchgangsöffnungen zum Fluiddurchtritt aufweist, und die angrenzenden Teile Löcher aufweisen, von denen
- a) zumindest ein Loch mit einem Druckfluideingang der Betätigungseinheit verbunden ist,
- b) zumindest ein Loch mit einem Druckfluidausgang der Betätigungseinheit verbunden ist,
- c) zumindest ein Loch mit einem ersten, an den Kolben angrenzenden Druckraum verbunden ist,
- d) zumindest ein Loch mit einem zweiten, an den Kolben angrenzenden Druckraum verbunden ist,
- e) zumindest ein Loch einen Druckfluideingang der Vorsteuerventileinheit bildet,
- f) zumindest ein Loch einen Druckfluidrücklauf der Vorsteuerventileinheit bildet,
- g) zumindest ein Loch einen ersten Druckfluidarbeitsausgang der Vorsteuerventileinheit bildet, und
- h) zumindest ein Loch einen zweiten Druckfluidarbeitsausgang der Vorsteuerventileinheit bildet,
wobei abhängig von der Einbaulage der Dichtung über die Durchgangsöffnungen unterschiedliche Löcher miteinander strömungsverbunden oder aufgrund eines dazwischenliegenden Wandabschnitts der Dichtung strömungsgetrennt sind, wobei die Durchgangsöffnungen und die Löcher so unsymmetrisch zu der zumindest einen Achse angeordnet sind, dass die Dichtung in einer dritten Einbaulage den ersten, am Kolben angrenzenden Druckraum mit dem ersten Druckfluidarbeitsausgang der Vorsteuerventileinheit strömungsverbindet und den zweiten, am Kolben angrenzenden Druckraum mit dem zweiten Druckfluidarbeitsausgang der Vorsteuerventileinheit strömungsverbindet, wobei der erste Druckraum und der zweite Druckraum auf entgegengesetzten Seiten des Kolbens angeordnet sind. Es wird also mittels der dritten Einbaulage der Dichtung eine zusätzliche Variante der Betätigungseinheit für ein Prozessventil generiert. Dafür werden, wie bereits mit Bezug auf die erste und zweite Einbaulage erwähnt, identische Komponenten verwendet. Dadurch wird der Aufwand bei der Herstellung der Komponenten für eine solche Betätigungseinheit gering gehalten. Insbesondere entspricht er im Wesentlichen dem Aufwand zur Herstellung einer Betätigungseinheit mit nur einer einzigen Variante. In der dritten Einbaulage der Dichtung sind sowohl der erste Druckraum als auch der zweite Druckraum des Kolbens mit einem Druckfluidarbeitsausgang der Vorsteuerventileinheit strömungsverbunden. Es lässt sich so in jedem Druckraum eine Feder aus Druckfluid ausbilden, insbesondere eine pneumatische Feder. Die Härte der Feder, genauer gesagt deren Federkonstante, kann über die Zufuhr von Druckfluid eingestellt werden. Damit eignet sich eine solche Betätigungseinheit besonders für Regelventile, die auch Proportionalventile oder Stetigventile genannt werden.
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In der dritten Einbaulage kann die Dichtung den Druckfluideingang der Betätigungseinheit mit dem Druckfluideingang der Vorsteuerventileinheit strömungsverbinden und den Druckfluidausgang der Betätigungseinheit mit dem Druckfluidrücklauf der Vorsteuerventileinheit strömungsverbinden. Es verlaufen also alle fluidischen Verbindungen der Vorsteuerventileinheit durch die Dichtung. Dadurch wird ein kompakter Aufbau der Betätigungseinheit gewährleistet. Darüber hinaus ist so nur eine einzige Dichtung notwendig, sodass die Betätigungseinheit aus vergleichsweise wenigen Teilen aufgebaut werden kann. Ihr Aufbau ist also verhältnismäßig einfach.
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Dabei können in der dritten Einbaulage der Dichtung der erste Druckraum und der erste Druckfluidarbeitsausgang über eine als Langloch ausgebildete Durchgangsöffnung miteinander strömungsverbunden sein und/oder der zweite Druckraum und der zweite Druckfluidarbeitsausgang über eine als Langloch ausgebildete Durchgangsöffnung miteinander strömungsverbunden sein. Die übrigen Verbindungen sind mittels einfacher Durchgangslöcher realisiert, die einen im Wesentlichen kreisförmigem Querschnitt aufweisen. Hinsichtlich der Effekte und Vorteile wird auf das bereits zu diesem Thema Gesagte verwiesen.
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Gemäß einer Alternative umfasst die Betätigungseinheit für ein Prozessventil eine Vorsteuerventileinheit, eine separate, zwischen zwei fluiddurchströmten Teilen angeordnete, demontierbare Dichtung und einen zur Verstellung des Prozessventils ausgebildeten Kolben, wobei die Dichtung, abhängig von ihrer Anordnung relativ zu den beiden angrenzenden Teilen verschiedene Einbaulagen einnehmen kann, die sich voneinander durch eine Drehung der Dichtung um zumindest eine Achse unterscheiden, wobei die Dichtung Durchgangsöffnungen zum Fluiddurchtritt aufweist, und die angrenzenden Teile Löcher aufweisen, von denen
- a) zumindest ein Loch mit einem Druckfluideingang der Betätigungseinheit verbunden ist,
- b) zumindest ein Loch mit einem Druckfluidausgang der Betätigungseinheit verbunden ist,
- c) zumindest ein Loch mit einem ersten, an den Kolben angrenzenden Druckraum verbunden ist,
- d) zumindest ein Loch mit einem zweiten, an den Kolben angrenzenden Druckraum verbunden ist,
- e) zumindest ein Loch einen Druckfluideingang der Vorsteuerventileinheit bildet,
- f) zumindest ein Loch einen Druckfluidrücklauf der Vorsteuerventileinheit bildet,
- g) zumindest ein Loch einen ersten Druckfluidarbeitsausgang der Vorsteuerventileinheit bildet, und
- h) zumindest ein Loch einen zweiten Druckfluidarbeitsausgang der Vorsteuerventileinheit bildet,
wobei abhängig von der Einbaulage der Dichtung über die Durchgangsöffnungen unterschiedliche Löcher miteinander strömungsverbunden oder aufgrund eines dazwischenliegenden Wandabschnitts der Dichtung strömungsgetrennt sind, wobei die Durchgangsöffnungen und die Löcher so unsymmetrisch zu der zumindest einen Achse angeordnet sind, dass die Dichtung in einer vierten Einbaulage den ersten, am Kolben angrenzenden Druckraum mit dem zweiten Druckfluidarbeitsausgang der Vorsteuerventileinheit strömungsverbindet, den zweiten, am Kolben angrenzenden Druckraum mit dem ersten Druckfluidarbeitsausgang der Vorsteuerventileinheit strömungsverbindet, wobei der erste Druckraum und der zweite Druckraum auf entgegengesetzten Seiten des Kolbens angeordnet sind. Die vierte Einbaulage ist somit einer vierten Variante der Betätigungseinheit zugeordnet. Wie bereits erwähnt, sind die dafür notwendigen Komponenten identisch mit denen, die im Zusammenhang mit der ersten, der zweiten und der dritten Einbaulage Verwendung finden. Der Herstellungsaufwand einer solchen Betätigungseinheit ist damit besonders gering und entspricht im Wesentlichen dem Aufwand zur Herstellung einer Betätigungseinheit mit nur einer einzigen Variante. Wie in der dritten Einbaulage der Dichtung sind auch im Zusammenhang mit der vierten Einbaulage sowohl der erste Druckraum als auch der zweite Druckraum mit einem Druckfluidarbeitsausgang der Vorsteuerventileinheit strömungsverbunden. Damit eignet sich die Betätigungseinheit auch besonders für Regelventile, wenn die Dichtung in der vierten Einbaulage ist.
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In der vierten Einbaulage kann die Dichtung den Druckfluideingang der Betätigungseinheit mit dem Druckfluideingang der Vorsteuerventileinheit strömungsverbinden und den Druckfluidausgang der Betätigungseinheit mit dem Druckfluidrücklauf der Vorsteuerventileinheit strömungsverbinden. Es verlaufen damit alle fluidischen Verbindungen der Vorsteuerventileinheit durch die Dichtung. Dadurch wird ein kompakter Aufbau der Betätigungseinheit gewährleistet. Darüber hinaus ist so nur eine einzige Dichtung notwendig, sodass die Betätigungseinheit aus vergleichsweise wenigen Teilen aufgebaut werden kann. Ihr Aufbau ist also verhältnismäßig einfach.
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Bevorzugt ist die Dichtung durch eine Drehung von im Wesentlichen 180°, insbesondere um eine Dichtungslängsachse, von der dritten in die vierte Einbaulage überführbar und umgekehrt. Es wird auf die obigen Ausführungen verwiesen.
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Dabei können in der vierten Einbaulage der Dichtung der erste Druckraum und der zweite Druckfluidarbeitsausgang über eine als Langloch ausgebildete Durchgangsöffnung miteinander strömungsverbunden sein und/oder der zweite Druckraum und der erste Druckfluidarbeitsausgang über eine als Langloch ausgebildete Durchgangsöffnung miteinander strömungsverbunden sein. Die übrigen Verbindungen sind mittels einfacher Durchgangslöcher, die einen im Wesentlichen kreisförmigem Querschnitt aufweisen, realisiert. Es wird auf die vorstehenden Ausführungen zu Langlöchern verwiesen.
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In einer Variante umfasst die Vorsteuerventileinheit ein 3/2-Wegeventil, wobei der Druckfluideingang der Vorsteuerventileinheit mit einem Druckfluideingang des 3/2-Wegeventils strömungsverbunden ist, der Druckfluidrücklauf der Vorsteuerventileinheit mit einem Druckfluidrücklauf des 3/2-Wegeventils strömungsverbunden ist und der erste Druckfluidarbeitsausgang der Vorsteuerventileinheit mit einem Druckfluidarbeitsausgang des 3/2-Wegeventils strömungsverbunden ist. Das 3/2-Wegeventil umfasst vorzugsweise einen elektrischen oder elektromagnetischen Aktuator, ist also elektrisch oder elektromagnetisch betätigt. Solche Ventile sind einfach und kompakt im Aufbau. Darüber hinaus sind sie im Stand der Technik als robust und zuverlässig etabliert. Eine Vorsteuerventileinheit mit einem 3/2-Wegeventil eignet sich besonders gut für eine Betätigungseinheit, die mit einem als Schaltventil ausgebildeten Prozessventil zusammenwirkt.
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Alternativ kann die Vorsteuerventileinheit zwei 3/2-Wegeventile umfassen und, insbesondere in der ersten und/oder der zweiten Einbaulage der Dichtung, der Druckfluideingang der Vorsteuerventileinheit ein Druckfluideingang eines ersten 3/2-Wegeventils sein, der Druckfluidrücklauf der Vorsteuerventileinheit ein Druckfluidrücklauf eines zweiten 3/2-Wegeventils sein und der erste Druckfluidarbeitsausgang der Vorsteuerventileinheit mit einem Druckfluidarbeitsausgang des ersten 3/2-Wegeventils, einem Druckfluidrücklauf des ersten 3/2-Wegeventils, einem Druckfluideingang des zweiten 3/2-Wegeventils und einem Druckfluidarbeitsausgang des zweiten 3/2-Wegeventils strömungsverbunden sein. Die 3/2-Wegeventile umfassen vorzugsweise jeweils einen elektrischen oder elektromagnetischen Aktuator, sind also elektrisch oder elektromagnetisch betätigt. Eine solche Vorsteuerventileinheit ist insbesondere für eine Betätigungseinheit geeignet, die mit einem als Regelventil ausgebildeten Prozessventil zusammenwirkt. Die zwei 3/2-Wegeventile stellen dafür eine robuste und zuverlässige Lösung dar. Ferner ist dieser Aufbau besonders kompakt und einfach.
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Gemäß einer weiteren Alternative kann die Vorsteuerventileinheit zwei 3/2-Wegeventile umfassen und, insbesondere in der dritten und/oder der vierten Einbaulage der Dichtung, der Druckfluideingang der Vorsteuerventileinheit mit einem Druckfluideingang eines ersten 3/2-Wegeventils und mit einem Druckfluideingang eines zweiten 3/2-Wegeventils strömungsverbunden sein, der Druckfluidrücklauf der Vorsteuerventileinheit mit einem Druckfluidrücklauf des ersten 3/2-Wegeventils und mit einem Druckfluidrücklauf eines zweiten 3/2-Wegeventils strömungsverbunden sein, der erste Druckfluidarbeitsausgang der Vorsteuerventileinheit mit einem Druckfluidarbeitsausgang des ersten 3/2-Wegeventils strömungsverbunden sein und der zweite Druckfluidarbeitsausgang der Vorsteuerventileinheit mit einem Druckfluidarbeitsausgang des zweiten 3/2-Wegeventils strömungsverbunden sein. Die 3/2-Wegeventile umfassen vorzugsweise jeweils einen elektrischen oder elektromagnetischen Aktuator, sind also elektrisch oder elektromagnetisch betätigt. Eine derartige Ventilanordnung ist insbesondere für Betätigungseinheiten geeignet, die als sogenannte doppelt wirkende Antriebe für Prozessventile ausgebildet sind. Dabei handelt es sich um Betätigungseinheiten die das Prozessventil als Schaltventil wirken lassen. Es können dabei wahlweise der erste Druckraum oder der zweite Druckraum des Kolbens mit Druckfluid beaufschlagt werden. Der jeweils andere Druckraum wird entlüftet. Eine zusätzliche Belastung des Kolbens mit einem elastischen Element ist also nicht nötig.
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Auch kann die Vorsteuerventileinheit ein 4/2-Wegeventil umfassen und, insbesondere in der dritten und/oder der vierten Einbaulage der Dichtung, der Druckfluideingang der Vorsteuerventileinheit mit einem Druckfluideingang des 4/2-Wegeventils strömungsverbunden sein, der Druckfluidrücklauf der Vorsteuerventileinheit mit einem Druckfluidrücklauf des 4/2-Wegeventils strömungsverbunden sein, der erste Druckfluidarbeitsausgang der Vorsteuerventileinheit mit einem ersten Druckfluidarbeitsausgang des 4/2-Wegeventils strömungsverbunden sein und der zweite Druckfluidarbeitsausgang der Vorsteuerventileinheit mit einem zweiten Druckfluidarbeitsausgang des 4/2-Wegeventils strömungsverbunden sein. Das 4/2-Wegeventil umfasst vorzugsweise einen elektrischen oder elektromagnetischen Aktuator, ist also elektrisch oder elektromagnetisch betätigt. Die Betätigungseinheit mit einem 4/2-Wegeventil ist ebenfalls besonders gut für sogenannte doppelt wirkende Antriebe für Prozessventile geeignet. Gleichzeitig ist ein solcher Aufbau der Vorsteuerventileinheit besonders kompakt. Anstelle des 4/2-Wegeventils kann auch ein 4/3-Wegeventil verwendet werden.
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Die erfindungsgemäße Betätigungseinheit kann ein pneumatischer Kolben-Stellantrieb oder aber auch ein pneumatischer Membran-Stellantrieb sein.
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Ferner wird die Aufgabe durch ein Prozessventil mit einer erfindungsgemäßen Betätigungseinheit gelöst. Ein solches Prozessventil kann in vielfältigen Varianten bereitgestellt werden, ohne dass dafür der Aufwand für die Herstellung eines solchen Prozessventils gegenüber einem Prozessventil mit nur einer Variante ansteigt. Das wird im Wesentlichen dadurch erreicht, dass die Komponenten des Prozessventils in allen Varianten identisch sind und lediglich eine Einbaulage der Dichtung verändert wird.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand verschiedener Ausführungsbeispiele erläutert, die in den beigefügten Zeichnungen gezeigt sind. Es zeigen
- - 1 ein erfindungsgemäßes Prozessventil mit einer erfindungsgemäßen Betätigungseinheit gemäß einer ersten Ausführungsform, wobei die Dichtung eine erste Einbaulage einnimmt und perspektivisch dargestellt ist,
- - 2 das erfindungsgemäße Prozessventil mit der erfindungsgemäßen Betätigungseinheit aus 1, wobei die Dichtung in einer Draufsicht dargestellt ist,
- - 3 das erfindungsgemäße Prozessventil mit der erfindungsgemäßen Betätigungseinheit aus 2, wobei die Dichtung eine zweite Einbaulage einnimmt,
- - 4 ein erfindungsgemäßes Prozessventil mit einer erfindungsgemäßen Betätigungseinheit gemäß einer zweiten Ausführungsform, wobei die Dichtung eine erste Einbaulage einnimmt,
- - 5 das erfindungsgemäße Prozessventil mit der erfindungsgemäßen Betätigungseinheit aus 4, wobei die Dichtung eine zweite Einbaulage einnimmt,
- - 6 ein erfindungsgemäßes Prozessventil mit einer erfindungsgemäßen Betätigungseinheit gemäß einer dritten Ausführungsform, wobei die Dichtung eine dritte Einbaulage einnimmt,
- - 7 das erfindungsgemäße Prozessventil mit der erfindungsgemäßen Betätigungseinheit aus 6, wobei die Dichtung eine vierte Einbaulage einnimmt,
- - 8 ein erfindungsgemäßes Prozessventil mit einer erfindungsgemäßen Betätigungseinheit gemäß einer vierten Ausführungsform, wobei die Dichtung eine dritte Einbaulage einnimmt,
- - 9 das erfindungsgemäße Prozessventil mit der erfindungsgemäßen Betätigungseinheit aus 8, wobei die Dichtung eine vierte Einbaulage einnimmt, und
- - 10 in einer Nebeneinanderstellung die unterschiedlichen Einbaulagen der Dichtung der erfindungsgemäßen Prozessventile mit der erfindungsgemäßen Betätigungseinheit gemäß der vorhergehenden Figuren.
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1 und 2 zeigen ein Prozessventil 10 mit einer Betätigungseinheit 12 gemäß einer ersten Ausführungsform und mit einer lediglich symbolisch dargestellten Ventileinheit 14. Die Betätigungseinheit 12 kann auch als Vorsteuereinheit der Ventileinheit 14 bezeichnet werden.
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Die Betätigungseinheit 12 umfasst eine Vorsteuerventileinheit 16, eine separate, demontierbare Dichtung 18 sowie einen zur Verstellung des Prozessventils 10, genauer gesagt der Ventileinheit 14, ausgebildeten Kolben 20, an den ein erster Druckraum 20a und ein zweiter Druckraum 20b angrenzen.
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Die beiden Druckräume 20a, 20b sind dabei auf entgegengesetzten Seiten des Kolbens 20 angeordnet und vorzugsweise in einem nicht näher bezeichneten Zylinder vorgesehen, in dem auch der Kolben 20 geführt ist.
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Ferner ist im zweiten Druckraum 20b ein elastisches Element 20c vorgesehen, das in der dargestellten Ausführungsform eine Feder ist. Das elastische Element 20c beaufschlagt den Kolben 20 in Richtung einer Endposition, die in den 1 und 2 der jeweils unteren Endposition des Kolbens 20 entspricht.
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Die Dichtung 18 ist zwischen zwei fluiddurchströmten Teilen angeordnet, von denen lediglich in schematischer Weise Löcher 21a - 21g dargestellt sind. Das obere, erste Teil kann optional auch die Vorsteuerventileinheit 16 aufweisen.
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Dabei sind in der dargestellten Ausführungsform die Löcher 21b, 21e und 21f in einem in 1 und 2 oberhalb der Dichtung 18 liegenden Teil vorgesehen und die Löcher 21a, 21c, 21d und 21g in einem in 1 und 2 unterhalb der Dichtung liegenden Teil.
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Das Loch 21d ist dabei mit dem ersten Druckraum 20a und das Loch 21c mit dem zweiten Druckraum 20b strömungsmäßig verbunden.
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Weitere Merkmale der zwei fluiddurchströmten Teile sind aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht zu sehen. Die beiden Teile liegen auf entgegengesetzten Seiten der als Flachdichtung ausgeführten Dichtung an, die Dichtung dichtet die Teile gegeneinander ab.
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Die Versorgung der Betätigungseinheit 12 mit Druckfluid erfolgt über einen Druckfluideingang 22 der Betätigungseinheit 12. Dieser ist mit dem Loch 21g fluidisch verbunden.
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Über einen Druckfluidausgang 24 der Betätigungseinheit 12 kann das Druckfluid wieder aus der Betätigungseinheit 12 entweichen. Der Druckfluidausgang 24 ist mit dem Loch 21a strömungsverbunden. Die entsprechende Leitungsführung kann beispielsweise ausschließlich im zweiten, d.h. auf der Unterseite der Dichtung anliegenden Teil ausgebildet sein.
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Die Vorsteuerventileinheit 16 hat einen Druckfluideingang 26, einen Druckfluidrücklauf 28 sowie einen ersten Druckfluidarbeitsausgang 30a.
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Dabei bildet das Loch 21f den Druckfluideingang 26 oder ist mit diesem strömungsverbunden.
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Das Loch 21b ist mit dem Druckfluidrücklauf 28 der Vorsteuerventileinheit 16 strömungsverbunden oder bildet diesen, was im Sinne der vorliegenden Erfindung gleichbedeutend ist.
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Was den Druckfluidarbeitsausgang 30a betrifft, so ist dieser mit dem Loch 21e strömungsverbunden oder durch dieses gebildet, was ebenfalls gleichbedeutend ist.
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In der dargestellten Ausführungsform umfasst die Vorsteuerventileinheit 16 ein 3/2-Wegeventil 32 mit einem elektromagnetischen Aktuator 34.
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Dabei sind der Druckfluideingang 26 der Vorsteuerventileinheit 16 mit einem Druckfluideingang 36 des 3/2-Wegeventils 32, der Druckfluidrücklauf 28 der Vorsteuerventileinheit 16 mit einem Druckfluidrücklauf 38 des 3/2-Wegeventils 32 und der erste Druckfluidarbeitsausgang 30a der Vorsteuerventileinheit 16 mit einem Druckfluidarbeitsausgang 40 des 3/2-Wegeventils 32 strömungsverbunden.
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Im Folgenden wird die Dichtung näher erläutert. Die Dichtung 18 umfasst Durchgangsöffnungen 18a - 18g.
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Dabei können abhängig von der Einbaulage der Dichtung 18 über die Durchgangsöffnungen 18a - 18g unterschiedliche Löcher 21a - 21g miteinander strömungsverbunden werden oder aufgrund eines dazwischenliegenden Wandabschnitts der Dichtung 18 strömungsgetrennt sein.
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In der dargestellten, ersten Ausführungsform befindet sich die Dichtung 18 in einer ersten Einbaulage, in der der Druckfluideingang 22 der Betätigungseinheit 12 über die Durchgangsöffnung 18e mit dem Druckfluideingang 26 der Vorsteuerventileinheit 16 strömungsverbunden ist.
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Mit anderen Worten ist die Dichtung 18 und insbesondere die Durchgangsöffnung 18e derart zwischen den beiden fluiddurchströmten Teilen angeordnet, dass sowohl das Loch 21f als auch das Loch 21g in die Durchgangsöffnung 18e münden und somit strömungsverbunden sind.
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Der Druckfluidausgang 24 der Betätigungseinheit 12 ist mit dem Druckfluidrücklauf 28 der Vorsteuerventileinheit 16 strömungsverbunden. Dies erfolgt über die Durchgangsöffnung 18b.
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Ferner ist der zweite Druckraum 20b über die Durchgangsöffnung 18b mit dem Druckfluidausgang 24 der Betätigungseinheit 12 strömungsverbunden.
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Anders gesagt ist also die Dichtung 18 so angeordnet, dass die Löcher 21a, 21b und 21c in die Durchgangsöffnung 18b münden und sich so eine Strömungsverbindung zwischen diesen Löchern 21a, 21b und 21c einstellt.
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Die Durchgangsöffnung 18b ist dabei als Langloch ausgebildet, hier als im wesentlichen L-förmiges Langloch.
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Darüber hinaus ist der erste Druckraum 20a über die Durchgangsöffnung 18d mit dem ersten Druckfluidarbeitsausgang 30a der Vorsteuerventileinheit 16 strömungsverbunden.
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Zu diesem Zweck ist die Dichtung 18 so positioniert, dass die Löcher 21d und 21e über die Durchgangsöffnung 18d fluidisch gekoppelt sind.
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Auch die Durchgangsöffnung 18d ist als Langloch ausgebildet, hier ebenfalls als L-förmiges Langloch.
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In einer ersten, in 1 und 2 dargestellten Stellung des 3/2-Wegeventils 32 sind sowohl der erste Druckraum 20a als auch der zweite Druckraum 20b mit dem Druckfluidausgang 24 strömungsverbunden. Aufgrund der Beaufschlagung durch das elastische Element 20c befindet sich der Kolben 20 in diesem Zustand in einer in 1 unteren Endposition.
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Die erste Stellung des 3/2-Wegeventils 32 entspricht aufgrund der Federbelastung desselben derjenigen Stellung, die das Ventil in einem stromlosen Zustand einnimmt.
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Somit kann mittels der Betätigungseinheit 12 ein sogenanntes NC-Ventil („normally closed“-Ventil) realisiert werden, wenn die in 1 untere Endposition des Kolbens 20 einer geschlossenen Stellung des Prozessventils 10, insbesondere der Ventileinheit 14, entspricht.
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Analog kann ein sogenanntes NO-Ventil („normally open“-Ventil) realisiert werden, wenn die in 1 untere Endposition des Kolbens 20 einer geöffneten Stellung des Prozessventils 10, insbesondere der Ventileinheit 14, entspricht.
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Nimmt das 3/2-Wegeventil 32 eine zweite Stellung ein, die gegenüber der in den 1 und 2 dargestellten Stellung nach links versetzt ist, wird der erste Druckraum 20a strömungsmäßig mit dem Druckfluideingang 22 der Betätigungseinheit 12 verbunden. Der zweite Druckraum 20b ist weiterhin strömungsmäßig mit dem Druckfluidausgang 24 verbunden. Die zweite Stellung kann auch als betätigter Zustand des 3/2-Wegeventils 32 bezeichnet werden.
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Mittels des Druckfluids wird somit der Kolben 20 entgegen der Beaufschlagung des elastischen Elements 20c in seine in 1 obere Endposition überführt. Gleichzeitig gelangt das Prozessventil 10, genauer gesagt die Ventileinheit 14, in eine der oberen Endposition zugeordnete Stellung.
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Für den Fall, dass das Prozessventil 10 ein NO-Ventil ist, handelt es sich dabei um die geschlossene Stellung. Falls das Prozessventil 10 ein NC-Ventil ist, handelt es sich um die geöffnete Stellung.
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Beim Prozessventil 10 gemäß der ersten Ausführungsform handelt es sich um ein sogenanntes Schaltventil mit einfachwirkendem Antrieb.
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In 3 ist eine Variante der Betätigungseinheit 12 aus den 1 und 2 dargestellt.
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Sie unterscheidet sich dahingehend von der Betätigungseinheit 12 aus den 1 und 2, dass sich die Dichtung 18 nun in einer zweiten Einbaulage befindet.
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Ausgehend von der ersten Einbaulage kann die zweite Einbaulage durch Drehen der Dichtung 18 um im Wesentlichen 180° erreicht werden. Die Drehung erfolgt um eine zentrale Dichtungslängsachse 42 (siehe 1 und 10).
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In der zweiten Einbaulage ist nun der Druckfluideingang 22 der Betätigungseinheit 12 mit dem Druckfluideingang 26 der Vorsteuerventileinheit 16 strömungsverbunden. Dies erfolgt über die Durchgangsöffnung 18g, wobei die Dichtung 18 derart positioniert ist, dass sowohl das Loch 21f, das mit dem Druckfluideingang 26 strömungsverbunden ist, als auch das Loch 21g, das mit dem Druckfluideingang 22 fluidisch gekoppelt ist, in die Durchgangsöffnung 18g münden.
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Über die Durchgangsöffnung 18b ist der Druckfluidausgang 24 der Betätigungseinheit 12 mit dem Druckfluidrücklauf 28 der Vorsteuerventileinheit 16 strömungsverbunden.
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Gleiches gilt für den Druckraum 20a, der ebenfalls über die Durchgangsöffnung 18b mit dem Druckfluidausgang 24 der Betätigungseinheit 12 strömungsverbunden ist.
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Es münden in der zweiten Einbaulage der Dichtung 18 also die Löcher 21a, 21b und 21d in die Durchgangsöffnung 18b.
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Ferner ist der zweite Druckraum 20b über die Durchgangsöffnung 18d mit dem ersten Druckfluidarbeitsausgang 30a der Vorsteuerventileinheit 16 strömungsverbunden.
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Dafür ist die Dichtung 18 so angeordnet, dass die Löcher 21c und 21e in die Durchgangsöffnung 18d münden.
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Ein weiterer Unterschied zu der in den 1 und 2 gezeigten Variante ist, dass das elastische Element 20c nun im ersten Druckraum 20a angeordnet ist. Das elastische Element 20c beaufschlagt den Kolben 20 also nun in Richtung einer Endposition, die in 3 der oberen Endposition des Kolbens 20 entspricht.
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Die Durchgangsöffnungen 18b und 18d sind weiter als Langlöcher ausgebildet, sodass in der zweiten Einbaulage der Dichtung 18 der Druckfluidausgang 24 der Betätigungseinheit 12, der Druckfluidrücklauf 28 und der erste Druckraum 20a über die als Langloch ausgebildete Durchgangsöffnung 18b miteinander strömungsverbunden sind.
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Gleiches gilt für den ersten Druckfluidarbeitsausgang 30a und den zweiten Druckraum 20b, die über die als Langloch ausgebildete Durchgangsöffnung 18d miteinander strömungsverbunden sind.
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Die Funktion der in 3 dargestellten Betätigungseinheit 12 ist somit gegenüber der in den 1 und 2 dargestellten Betätigungseinheit in zwei Aspekten umgekehrt.
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Zum Einen befindet sich in einer stromlosen Stellung des 3/2-Wegeventils 32 der Kolben 20 nun in der in 3 oberen Endposition. Dies liegt an der geänderten Anordnung des elastischen Elements 20c, wobei die Schaltstellungen des 3/2-Wegeventils 32 beibehalten wurden.
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Zum Anderen kann nun durch ein Schalten des 3/2-Wegeventils 32 in eine gegenüber der Darstellung in 3 nach links versetzte Stellung der zweite Druckraum 20b mit Druckfluid beaufschlagt werden, sodass der Kolben 20 entgegen der Beaufschlagung durch das elastische Element 20c in seine in 3 untere Endposition überführt wird.
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Es handelt sich also auch beim in 3 dargestellten Prozessventil 10 um ein Schaltventil mit einfachwirkendem Antrieb.
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Es kann analog zu den vorstehenden Erläuterungen als NO-Ventil oder NC-Ventil ausgeführt sein, wobei durch das Überführen der Dichtung 18 von der ersten Einbaulage (vergleiche 1 und 2) in die zweite Einbaulage (vergleiche 3) ein NO-Ventil zu einem NC-Ventil wird oder umgekehrt. Gleiches gilt für ein Überführen der Dichtung 18 von der zweiten Einbaulage (vergleiche 3) in die erste Einbaulage (vergleiche 1 und 2).
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4 zeigt eine zweite Ausführungsform der Betätigungseinheit 12 sowie des Prozessventils 10.
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Die Dichtung 18 befindet sich dabei in der ersten Einbaulage (vergleiche 1 und 2). Auch die Anordnung des elastischen Elements 20c entspricht derjenigen aus den 1 und 2.
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Daher wird hinsichtlich der Verschaltung der Druckräume 20a, 20b mit dem Druckfluideingang 22, dem Druckfluidausgang 24 sowie mit der Vorsteuerventileinheit 16 auf die vorstehenden Ausführungen verwiesen.
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Im Unterschied zur ersten Ausführungsform umfasst die Vorsteuerventileinheit 16 jedoch nun zwei 3/2-Wegeventile.
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Entsprechend der Bezeichnungen des 3/2-Wegeventils 32 aus den 1 bis 3 ist dabei ein erstes 3/2-Wegeventil mit 32a und ein zweites 3/2-Wegeventil mit 32b bezeichnet.
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Die zugehörigen Druckfluideingänge, Druckfluidrückläufe, Druckfluidarbeitsausgänge und Aktuatoren sind in entsprechender Weise mit den Suffixen a und b versehen.
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Die fluidische Verschaltung der beiden 3/2-Wegeventile 32a, 32b innerhalb der Vorsteuerventileinheit 16 ist nun derart, dass der Druckfluideingang 26 der Vorsteuerventileinheit 16 mit dem Druckfluideingang 36a des ersten 3/2-Wegeventils 32a strömungsverbunden ist.
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Der Druckfluidrücklauf 28 der Vorsteuerventileinheit 16 ist fluidisch mit dem Druckfluidrücklauf 38b des zweiten 3/2-Wegeventils 32b gekoppelt.
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Gleichzeitig ist der erste Druckfluidarbeitsausgang 30a der Vorsteuerventileinheit 16 mit dem Druckfluidarbeitsausgang 40a des ersten 3/2-Wegeventils 32a, dem Druckfluidrücklauf 38a des ersten 3/2-Wegeventils 32a, dem Druckfluideingang 36b des zweiten 3/2-Wegeventils 32b und dem Druckfluidarbeitsausgang 40b des zweiten 3/2-Wegeventils strömungsverbunden.
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Im Unterschied zur ersten Ausführungsformen wirkt das Prozessventil 10 gemäß der zweiten Ausführungsform als sogenanntes Regelventil.
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Im unbetätigten Zustand beider 3/2-Wegeventile 32a, 32b sind beide Druckräume 20a, 20b mit dem Druckfluidausgang 24 strömungsverbunden.
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Der Kolben 20 befindet sich somit aufgrund der Beaufschlagung durch das elastische Element 20c in seiner unteren Endposition. Dieser kann ein geöffneter oder geschlossener Zustand des Prozessventils 10, genauer gesagt der Ventileinheit 14, zugeordnet sein, sodass das Prozessventil 10 als NO-Ventil oder NC-Ventil wirkt.
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Über eine gleichzeitige Betätigung des ersten 3/2-Wegeventils 32a und des zweiten 3/2-Wegeventils 32b kann der erste Druckraum 20a in fluidische Verbindung mit dem Druckfluideingang 22 gebracht werden. Gleichzeitig wird dessen Strömungsverbindung mit dem Druckfluidausgang 24 unterbrochen.
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Wird das zweite 3/2-Wegeventil 32b nicht betätigt, so ist der erste Druckraum 20a mit dem Druckfluidausgang 24 strömungsverbunden, so dass das Fluid nicht wirkt. Die zwischen den 3/2-Wegeventilen 32a und 32b rechts um das 3/2-Wegeventil 32b verlaufende Bypassleitung mündet dann in eine Leitung, die von dem 3/2-Wegeventil 32b zum Druckraum 20a führt.
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Wird das erste 3/2-Wegeventil 32a nicht betätigt, so kann keine Zufuhr von Druckfluid zum ersten Druckraum 20a stattfinden.
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Folglich kann über ein koordiniertes Betätigen der beiden 3/2-Wegeventile 32a, 32b ein vorgegebener Druck im ersten Druckraum 20a eingestellt oder ein dort vorhandener Druck geregelt werden. Somit lässt sich auch die Position des Kolbens 20 regeln.
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In 5 ist eine Variante der zweiten Ausführungsform (siehe 4) dargestellt.
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Dabei entspricht die Gestaltung der Vorsteuerventileinheit 16 derjenigen aus 4. Es wird auf die zugehörigen Ausführungen verwiesen.
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Die Dichtung 18 befindet sich nun allerdings in der zweiten, gedrehten Einbaulage. Die Verschaltung der Druckräume 20a, 20b mit der Vorsteuerventileinheit 16 sowie dem Druckfluideingang 22 und den Druckfluidausgang 24 entspricht somit derjenigen aus 3, sodass auf die Erläuterungen hierzu verwiesen wird.
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Analog zum Prozessventil 10 aus 4 handelt sich auch beim in 5 dargestellten Prozessventil 10 um ein Regelventil.
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Es kann zudem analog zu den vorstehenden Erläuterungen als NO-Ventil oder NC-Ventil ausgeführt sein, wobei durch das Überführen der Dichtung 18 von der ersten Einbaulage (vergleiche 4) in die zweite Einbaulage (vergleiche 5) ein NO-Ventil zu einem NC-Ventil wird oder umgekehrt. Gleiches gilt für ein Überführen der Dichtung 18 von der zweiten Einbaulage (vergleiche 5) in die erste Einbaulage (vergleiche 4).
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Alternativ oder zusätzlich kann zum Überführen eines NO-Ventils in ein NC-Ventil auch der Kolben 20 umgedreht werden. Das elastische Element 20c wird dabei relativ zum Kolben 20 nicht bewegt, sodass dieses von einer oben dargestellten Position in eine unten dargestellte Position überführt wird oder umgekehrt.
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Eine dritte Ausführungsform der Betätigungseinheit 12 und des Prozessventils 10 ist in 6 zu sehen.
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Die Vorsteuerventileinheit 16 umfasst genauso wie die in den 4 und 5 gezeigte Vorsteuerventileinheit 16 ein erstes 3/2-Wegeventil 32a sowie ein zweites 3/2-Wegeventile 32b. Allerdings sind die 3/2-Wegeventile 32a, 32b nun anders verschaltet.
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Am 3/2-Wegeventil 32a sind nun im Vergleich zur in 5 dargestellten Ausführungsform die Positionen des Druckfluideingangs 36a und des Druckfluidrücklaufs 38a vertauscht.
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Dabei ist der Druckfluideingang 26 der Vorsteuerventileinheit 16 mit dem Druckfluideingang 36a des ersten 3/2-Wegeventils 32a und mit dem Druckfluideingang 36b des zweiten 3/2-Wegeventils 32b strömungsverbunden. Der Druckfluidrücklauf 28 der Vorsteuerventileinheit 16 ist mit dem Druckfluidrücklauf 38a des ersten 3/2-Wegeventils 32a und mit dem Druckfluidrücklauf 38b des zweiten 3/2-Wegeventils 32b strömungsverbunden.
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Der erste Druckfluidarbeitsausgang 30a der Vorsteuerventileinheit 16 ist mit dem Druckfluidarbeitsausgang 40a des ersten 3/2-Wegeventils 32a strömungsverbunden.
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Im Unterschied zur ersten und zweiten Ausführungsform ist nun zusätzlich ein zweiter Druckfluidarbeitsausgang 30b der Vorsteuerventileinheit 16 vorgesehen, der mit dem Druckfluidarbeitsausgang 40b des zweiten 3/2-Wegeventils 32b strömungsverbunden ist.
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Wie in den vorhergehenden Ausführungsformen ist das Loch 21d mit dem ersten Druckraum 20a und das Loch 21c mit dem zweiten Druckraum 20b strömungsmäßig verbunden.
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Ebenso ist der Druckfluideingang 22 der Betätigungseinheit 12 mit dem Loch 21g strömungsverbunden und der Druckfluidausgang 24 der Betätigungseinheit 12 mit dem Loch 21a.
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Das fluiddurchströmte Teil, das in den Figuren (siehe insbesondere 1) unterhalb der Dichtung 18 liegt (siehe insbesondere 1) und die Löcher 21a, 21c, 21d und 21g trägt, ist somit identisch zu den vorhergehenden Ausführungsformen.
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Was das oberhalb der Dichtung 18 liegende fluiddurchströmte Teil (siehe auch 1) angeht, so ist weiterhin der Druckfluideingang 26 mit dem Loch 21f strömungsverbunden oder durch dieses gebildet.
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Im Unterschied dazu sind nun jedoch der erste Druckfluidarbeitsausgang 30a mit dem Loch 21b und der zweite Druckfluidarbeitsausgang 30b mit dem Loch 21e strömungsverbunden. Alternativ sind der Druckfluidarbeitsausgang 30a durch das Loch 21b und der Druckfluidarbeitsausgang 30b durch das Loch 21e gebildet, was wie gesagt gleichbeutend für die Erfindung ist.
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Der Druckfluidrücklauf 28 ist nun mit einem Loch 21h strömungsverbunden oder durch dieses gebildet, wobei das Loch 21h gegenüber dem Loch 21a liegt und in den vorhergehenden Ausführungsformen nicht vorgesehen war.
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Die Dichtung 18 befindet sich nun in einer dritten Einbaulage. Diese kann ausgehend von der ersten Einbaulage (vergleiche 1, 2 und 4 sowie 10) durch eine Drehung von im Wesentlichen 180° um eine Dichtungsquerachse 44 erreicht werden.
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In dieser dritten Einbaulage ist der Druckfluideingang 22 der Betätigungseinheit 12 mit dem Druckfluideingang 26 der Vorsteuerventileinheit 16 strömungsverbunden. Diese Strömungsverbindung erfolgt über die Durchgangsöffnung 18a.
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Mit anderen Worten ist die Dichtung 18 derart relativ zu den Löchern 21f und 21g angeordnet, dass diese in fluidischer Verbindung miteinander stehen.
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Der Druckfluidausgang 24 der Betätigungseinheit 12 ist über die Durchgangsöffnung 18f mit dem Druckfluidrücklauf 28 der Vorsteuerventileinheit 16 strömungsverbunden.
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Dafür ist die Dichtung 18 so angeordnet, dass die Löcher 21a und 21h strömungsmäßig mit der Durchgangsöffnung 18f verbunden sind.
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Der erste Druckraum 20a ist über die Durchgangsöffnung 18d mit dem ersten Druckfluidarbeitsausgang 30a der Vorsteuerventileinheit 16 strömungsverbunden. Es ist also die Dichtung 18 so positioniert, dass die Löcher 21b und 21d mit der Durchgangsöffnung 18d strömungsverbunden sind.
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Der zweite Druckraum 20b ist über die Durchgangsöffnung 18b mit dem zweiten Druckfluidarbeitsausgang 30b der Vorsteuerventileinheit 16 strömungsverbunden. Dazu stehen auch die Löcher 21c und 21e in fluidischer Verbindung mit der Durchgangsöffnung 18b, was durch eine entsprechende Anordnung der Dichtung 18 erreicht wird.
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Aufgrund der geänderten Einbaulage der Dichtung 18 sind nun der erste Druckraum 20a und der erste Druckfluidarbeitsausgang 30a über die als Langloch ausgebildete Durchgangsöffnung 18d miteinander strömungsverbunden.
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Gleiches gilt für den zweiten Druckraum 20b und den zweiten Druckfluidarbeitsausgang 30b, die über die als Langloch ausgebildete Durchgangsöffnung 18b miteinander strömungsverbunden sind.
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Ein weiterer Unterschied zu den vorhergehenden Ausführungsformen ist, dass nun kein elastisches Element 20c mehr vorhanden ist.
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Im unbetätigten Zustand der 3/2-Wegeventile 32a, 32b ist der erste Druckraum 20a nun fluidisch mit dem Druckfluideingang 22 verbunden. In dieser Situation befindet sich der Kolben 20 also in einer in 6 oberen Endposition. Dieser kann eine geschlossene oder geöffnete Stellung des Prozessventils 10, genauer gesagt der Ventileinheit 14, zugeordnet sein, sodass das Prozessventil 10 insgesamt als NC- bzw. NO-Ventil wirkt.
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Durch ein Betätigen des ersten 3/2-Wegeventils 32a wird der erste Druckraum 20a mit dem Druckfluidausgang 24 strömungsverbunden. Außerdem bewirkt ein Betätigen des zweiten 3/2-Wegeventils, dass der zweite Druckraum 20b mit dem Druckfluideingang 22 strömungsverbunden wird.
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Vorteilhafterweise werden also das erste 3/2-Wegeventil 32a und das zweite 3/2-Wegeventil 32b gleichzeitig betätigt, sodass der Kolben 20 eine in 6 untere Endposition einnimmt.
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Der Kolben kann somit aktiv in beide Endpositionen verfahren werden, weshalb die Betätigungseinheit 12 gemäß der dritten Ausführungsform auch als doppelt wirkender Antrieb bezeichnet werden kann.
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Wird das Prozessventil 10 derart angesteuert, dass sich in den Druckräumen 20a, 20b wahlweise nur der am Druckfluideingang 22 vorherrschende Druck oder der am Druckfluidausgang 24 vorherrschende Druck einstellt und der mit dem Druckfluideingang 22 strömungsverbundene Druckraum 20a, 20b stets vollständig gefüllt wird, wirkt das Prozessventil 10 als ein sogenanntes Schaltventil. Anders gesagt, müssen die Betätigungszeiten der 3/2-Wegeventile 32a, 32b so groß gewählt werden, dass die Druckräume 20a, 20b stets vollständig gefüllt werden, um ein Schaltventil zu realisieren.
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In 7 ist eine Variante der dritten Ausführungsform gezeigt.
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Diese unterscheidet sich von der in 6 zeigten Variante lediglich durch die Einbaulage der Dichtung 18. In der Variante gemäß 7 befindet sich die Dichtung 18 nämlich in einer vierten Einbaulage.
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Diese kann ausgehend von der dritten Einbaulage (siehe 6 und 10) durch eine Drehung von im Wesentlichen 180° um die Dichtungslängsachse 42 erreicht werden.
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Außerdem kann die vierte Einbaulage der Dichtung 18 ausgehend von der zweiten Einbaulage durch eine Drehung von im Wesentlichen 180° um eine Dichtungsquerachse 44 eingenommen werden.
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In der vierten Einbaulage ist der Druckfluideingang 22 der Betätigungseinheit 12 über die Durchgangsöffnung 18c mit dem Druckfluideingang 26 der Vorsteuerventileinheit 16 strömungsverbunden. Hierfür sind die Löcher 21f und 21g jeweils strömungsmäßig mit der Durchgangsöffnung 18c verbunden, was durch eine entsprechende Anordnung der Dichtung 18 gewährleistet wird.
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Der Druckfluidausgang 24 der Betätigungseinheit 12 ist über die Durchgangsöffnung 18f mit dem Druckfluidrücklauf 28 der Vorsteuerventileinheit 16 strömungsverbunden, wozu die Löcher 21a und 21h jeweils in Strömungsverbindung mit der Durchgangsöffnung 18f stehen. Die Dichtung 18 wird dazu entsprechend positioniert.
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Der erste Druckraum 20a ist zusätzlich über die Durchgangsöffnung 18b mit dem zweiten Druckfluidarbeitsausgang 30b der Vorsteuerventileinheit 16 strömungsverbunden. Dies wird dadurch erreicht, dass aufgrund einer entsprechenden Anordnung der Dichtung 18 die Löcher 21d und 21e mit der Durchgangsöffnung 18b in strömungsmäßiger Verbindung stehen.
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Der zweite Druckraum 20b ist über die Durchgangsöffnung 18d mit dem ersten Druckfluidarbeitsausgang 30a der Vorsteuerventileinheit 16 strömungsverbunden. Dafür stehen auch die Löcher 21b und 21c in strömungsmäßiger Verbindung mit der Durchgangsöffnung 18d. Dies wird wieder durch eine entsprechende Position der Dichtung 18 erreicht.
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Wie bereits erläutert sind die Durchgangsöffnungen 18b und 18d als Langlöcher ausgebildet, sodass der erste Druckfluidarbeitsausgang 30a und der zweite Druckraum 20b über ein Langloch sowie der zweite Druckfluidarbeitsausgang 30b und der erste Druckraum 20a über ein Langloch miteinander strömungsverbunden sind.
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Analog zum Prozessventil 10 aus 6 handelt sich auch beim in 7 dargestellten Prozessventil 10 um ein Schaltventil mit doppeltwirkendem Antrieb.
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Es kann analog zu den vorstehenden Erläuterungen als NO-Ventil oder NC-Ventil ausgeführt sein, wobei durch das Überführen der Dichtung 18 von der dritten Einbaulage (vergleiche 6) in die vierte Einbaulage (vergleiche 7) ein NO-Ventil zu einem NC-Ventil wird oder umgekehrt. Gleiches gilt für ein Überführen der Dichtung 18 von der vierten Einbaulage (vergleiche 7) in die dritte Einbaulage (vergleiche 6).
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In 8 ist eine vierte Ausführungsform der Betätigungseinheit 12 und des Prozessventils 10 gezeigt.
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In dieser Ausführungsform umfasst die Vorsteuerventileinheit 16 ein 4/2-Wegeventil 46 mit einem Druckfluideingang 48, der mit dem Druckfluideingang 26 der Vorsteuerventileinheit 16 strömungsverbunden ist.
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Ferner hat das 4/2-Wegeventil 46 einen Druckfluidrücklauf 50, der mit dem Druckfluidrücklauf 28 der Vorsteuerventileinheit 16 strömungsverbunden ist.
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Das 4/2-Wegeventil 46 umfasst zudem einen ersten Druckfluidarbeitsausgang 52a und einen zweiten Druckfluidarbeitsausgang 52b.
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Der erste Druckfluidarbeitsausgang 52a ist dabei mit dem ersten Druckfluidarbeitsausgang 30a der Vorsteuerventileinheit 16 strömungsverbunden und der zweite Druckfluidarbeitsausgang 52b mit dem zweiten Druckfluidarbeitsausgang 30b der Vorsteuerventileinheit 16.
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Ausgehend von der in 6 gezeigten Betätigungseinheit 12 wurden also die zwei 3/2-Wegeventile 32a, 32b durch das 4/2-Wegeventil 46 ersetzt.
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Die Dichtung 18 befindet sich bei der in 8 gezeigten Variante in der dritten Einbaulage, sodass hinsichtlich der Verschaltung der Druckräume 20a, 20b, mit dem Druckfluideingang 22, dem Druckfluidausgang 24 sowie der Vorsteuerventileinheit 16 auf die Ausführungen zur 6 verwiesen werden kann.
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Im unbetätigten Zustand des 4/2-Wegeventils 46 ist der erste Druckraum 20a mit dem Druckfluideingang 22 und der zweite Druckraum 20b mit dem Druckfluidausgang 24 strömungsverbunden.
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Der Kolben 20 ist also in einer in 8 oberen Endposition, der eine geschlossene oder geöffnete Stellung des Prozessventils 10, genauer gesagt der Ventileinheit 14, zugeordnet sein kann, sodass das Prozessventil 10 insgesamt als NC- bzw. NO-Ventil wirkt.
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Durch ein Betätigen des ersten 4/2-Wegeventils 46 wird der erste Druckraum 20a mit dem Druckfluidausgang 24 und der zweite Druckraum 20b mit dem Druckfluideingang 22 strömungsverbunden. Der Kolben 20 wird so in die in 8 untere Endposition überführt.
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Es handelt sich also auch beim Prozessventil 10 aus 8 um ein Schaltventil mit doppeltwirkendem Antrieb.
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Das 4/2-Wegeventil 46 wirkt dabei genauso wie die beiden 3/2-Wegeventile 32a, 32b der Betätigungseinheit 12 aus 6. Es kann also als funktionale Ersatzschaltung der 3/2-Wegeventile 32a, 32b bezeichnet werden.
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In 9 ist eine Variante der vierten Ausführungsform dargestellt.
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Diese unterscheidet sich von der Variante aus 8 dadurch, dass die Dichtung 18 nun die vierte Einbaulage einnimmt.
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Die Verschaltung der Druckräume 20a, 20b mit dem Druckfluideingang 22, dem Druckfluidausgang 24 und mit der Vorsteuerventileinheit 16 wurde bereits im Zusammenhang mit der in 7 dargestellten Betätigungseinheit 12 erläutert. Es wird auf diese Ausführungen verwiesen.
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Die Vorsteuerventileinheit 16 der in 9 gezeigten Variante entspricht weiter der Vorsteuerventileinheit 16 aus 8. Es wird auf die zugehörigen Erläuterungen verwiesen.
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Es handelt sich somit auch beim in 9 dargestellten Prozessventil 10 um ein Schaltventil mit doppeltwirkendem Antrieb.
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Es kann analog zu den vorstehenden Erläuterungen als NO-Ventil oder NC-Ventil ausgeführt sein, wobei durch das Überführen der Dichtung 18 von der dritten Einbaulage (vergleiche 8) in die vierte Einbaulage (vergleiche 9) ein NO-Ventil zu einem NC-Ventil wird oder umgekehrt. Gleiches gilt für ein Überführen der Dichtung 18 von der vierten Einbaulage (vergleiche 9) in die dritte Einbaulage (vergleiche 8).
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In 10 sind zusammenfassend die vier Einbaulagen der Dichtung 18 dargestellt.
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10 a) zeigt dabei die erste Einbaulage der Dichtung 18 (siehe auch 1, 2 und 4), 10 b) die zweite Einbaulage (siehe auch 3 und 5).
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Anhand der Zusammenschau der 10 a) und 10 b) wird nochmals deutlich, dass die Dichtung 18 durch eine Drehung von im Wesentlichen 180° um die Dichtungslängsachse 42 von der ersten Einbaulage in die zweite Einbaulage überführt werden kann und umgekehrt.
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10 c) zeigt die dritte Einbaulage der Dichtung 18 (siehe auch 6 und 8). Diese kann ausgehend von der ersten Einbaulage durch eine Drehung der Dichtung 18 um im Wesentlichen 180° um die Dichtungsquerachse 44 erreicht werden.
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In 10 d) ist die vierte Einbaulage der Dichtung 18 dargestellt. Die Dichtung 18 kann ausgehend von der dritten Einbaulage durch eine Drehung von im Wesentlichen 180° um die Dichtungslängsachse 42 in die vierte Einbaulage überführt werden.
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Alternativ kann die Dichtung 18 ausgehend von der zweiten Einbaulage durch eine Drehung von im Wesentlichen 180° um die Dichtungsquerachse 44 in die vierte Einbaulage gebracht werden.
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Wie bereits erläutert kann die vorbeschriebene Betätigungseinheit ein pneumatischer Kolben-Stellantrieb oder aber auch ein pneumatischer Membran-Stellantrieb sein.