DE3542143C2 - Dichtung für Gleitverbindung - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Dichtung für eine Gleitverbindung mit einem Dichtungskörper aus einem elastomeren Material und einem ring­ förmigen Gehäuse, wie aus der GB-PS 1 422 976 bekannt. Die Erfindung betrifft insbesondere Dichtungskörper zum Leiten des Schmiermittel­ stromes während der Schmierung spezieller, bei solchen Dichtungen verwendeter Schmierkammern.

Bisherige Dichtungen dieser Art sind nicht ausreichend wirksam gegen den Austritt des Schmiermittels während der Schmierung. Bei Dichtungen, die Dichtlippen verwenden für die Eingrenzung des Schmiermittelstromes während der Schmierung, waren diese Lippen ständig in Kontakt mit der Wellenoberfläche und daher vorzeitig abgenutzt. Bei manchen Dichtungen dieser Art tritt ferner eine flatternde Vor- und Rückbewegung des elastomeren Dichtungskörpers längs der Welle auf, wenn die ineinandergreifenden Verzahnungen relativ zueinander vor und zurück verschoben werden. Hierdurch kann Schmutz in die im übrigen abgedeckte innere Verzahnung eindringen.

Dieses Problem kann noch verschärft werden durch die Verwendung von doppelten Dichtlippen, wodurch zusätzliche Kräfte auf die Hauptdichtlippen auftreten können.

Es ist Aufgabe der Dichtung nach der Erfindung, diese Nachteile zu vermeiden.

Die Dichtung ist mit einer elastomeren Hilfsdichtlippe versehen, die im Winkel auf den Bereich der Schmierkammer der Dichtung zu angeordnet ist. Ferner ist die Hilfsdichtlippe normalerweise außer Kontakt mit der Wellenoberfläche und sie tritt nur in Eingriff während der Schmierung.

In einer bevorzugten Ausführungsform umfaßt die Dichtung einen ringförmigen elastomeren Dichtungskörper und einen ringförmigen metallischen Käfig oder ein Gehäuse, das den Dichtungskörper in Um­ fangsrichtung und radial abstützt. Die Dichtung hat ferner eine ringförmige Rückschmierungskammer. Der Innenbereich des Dichtungs­ körpers umfaßt ein Paar praktisch paralleler, im Winkel ausgerichteter Hauptdichtungslippen, die in konstantem Eingriff mit einer Welle stehen. Die Hilfsdichtungslippe ist so positioniert, daß sie in Verbindung mit der Rückschmierungskammer steht, derart, daß die Dichtungslippe nur dann in Eingriff mit der Welle tritt, wenn die Rückschmierungskammer unter Druck gesetzt wird. Die erfindungs­ gemäße Dichtung verhindert somit, daß Schmiermittel zu den Dichtungslippen fließt, statt dessen wird das Schmiermittel, wie gewünscht, zum Bereich der Zahnkupplung, d. h. der ineinandergreifenden Zähne gerichtet.

Ausführungsformen der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung erläutert, in der

Fig. 1 teilweise im Schnitt eine Dichtung für eine Gleitverbindung zeigt.

Fig. 2 zeigt eine alternative Ausführungsform der Dichtung nach Fig. 1.

Fig. 3 zeigt eine alternative Ausführungsform eines Gehäuses, das einen Teil der Dichtung bildet.

Die Dichtung 10 nach Fig. 1 bildet eine Dichtungsgrenzfläche zwischen einer Stummelwelle 12 und einer Hülse 14. Die Welle 12 erstreckt sich in die Hülse 14 hinein und ist mit dieser gekoppelt durch ineinandergreifende Zähne 16, z. B. durch eine Keilverzahnung. Die Welle 16 hat ein Kupplungsjoch 8, wie dargestellt.

Die Dichtung 10 umfaßt einen elastomeren Dichtungskörper 18, der in einem metallischen Gehäuse 20 gehalten ist. Das Gehäuse hat radiale und axiale Abschnitte 36 und 38, und es ist an einem Ende 22 der Hülse 14 mittels eines axialen Abschnittes 38 befestigt, z. B. durch Kröpfen oder Einbördeln. Zu diesem Zweck ist im Endstück 22 der Büchse 14 eine äußere in Umfangsrichtung verlaufende Nut 24 ausgebildet, in welche das freie Ende 21 des Gehäuses 20 eingebördelt ist, wie dargestellt. Die radialen und axialen Abschnitte 36 und 38 des Gehäuses bilden zusammen eine Halterung für den Dichtungskörper 18, ohne jedoch mit ihm verbunden zu sein, wie im unteren Teil von Fig. 1 dargestellt ist. Irgendwelche Bindemittel oder Klebstoffe sind deshalb nicht erforderlich.

Der Dichtungskörper 18 hat zwei Hauptdichtlippen 26 und 28, die im Winkel auf das Jochende der Stummelwelle 12 hin gerichtet sind und sie stehen in ständigem Eingriff mit der Welle 12. Rückwärts von den Hauptdichtlippen 26 und 28 ist eine Hilfsdichtlippe 30 ausgebildet, die im Winkel auf die Büchse 14 zu gerichtet ist. Die Hilfsdichtlippe 30 steht normalerweise nicht in Eingriff mit der Welle 12, und sie hat vorzugsweise einen Abstand von der Welle von etwa 0,1 bis 0,3 mm. Die Dichtlippe 30 ist so aufgebaut, daß sie in Kontakt mit der Welle nur während der Schmierung der Dichtung 10 gelangt undf sie ist so angeordnet, daß sie durch das Schmiermittel auf die Wellenoberfläche hin gedrückt wird, sobald dieses unter Druck in eine ringförmige Schmierungskammer 32 gepreßt wird. Die Kammer 32 bildet einen Hohlraum zur Aufnahme eines Schmiermittels, in welchen das letztere mittels eines konventionellen Schmiernippels 34 zugeführt bzw. eingepreßt wird. Der Schmiernippel 34 erstreckt sich radial durch den axialen Abschnitt 38 des Gehäuses 20. Ein zylindrischer Schmiermitteldurchgang 6 verläuft vom Schmiernippel34 zur Kammer 32. Ein Vergleich der oberen und der unteren Hälfte der Dichtung 10 zeigt, daß die Kammer 32 allgemein einen ringförmigen Hohlraum bildet, der in der oberen Hälfte direkt in Verbindung mit dem Durchgang 6 zum Schmiernippel 34 steht, um die Zufuhr des Schmiermittels zu ermöglichen. Wird die Kammer 32 beim Schmieren unter Druck gesetzt, so wird die Hilfsdichtlippe 30 radial einwärts gegen die Oberfläche der Welle 12 gedrückt, wodurch verhindert wird, daß Schmiermittel in Richtung zu den Hauptdichtlippen 26 und 28 fließt. Statt dessen fließt das Schmiermittel in den Bereich der ineinandergreifenden Zähne 16, wie gewünscht.

Fig. 2 zeigt eine alternative Ausführungsform der Dichtung 10′, die mit der Ausführungsform nach Fig. 1 im wesentlichen identisch ist, außer daß eine ringförmige Scheibe 40 vorgesehen ist, die die Tendenz, die Hilfsdichtlippe 30′ in Kontakt mit der Welle 12′ während der Schmierung durch den Schmiernippel 34′ zu drücken, steigert. Hierzu ist der Ring 40 am Ende 44 des Endstückes 22′ der Büchse 14′ angeordnet, um das Volumen der Kammer 32′ zu begrenzen, unter Berücksichtigung der relativ niedrigen Viskosität des Schmiermittels und/oder der Geometrie des Endstückes 22′. In dieser Ausführungsform ist die Büchse 14′ mit einer stärkeren Abschrägung 42 versehen, in welche das Schmiermittel eintreten und vom Bereich der Verzahnung 16′ abgelenkt werden könnte. Der Ring 40 ist nicht mit dem Gehäuse 20′ verbunden, sondern wird von diesem nur gehalten bzw. geführt. Vorzugsweise ist der Innendurchmesser des Ringes 40 so groß, daß der Abstand zwischen ihm und der Welle größer ist, als derjenige zwischen der Welle 12′ und der Hilfsdichtlippe 30′.

Fig. 3 zeigt eine alternative Ausführungsform des Gehäuses 20′′, das aus einem glasgefüllten oder glasfaserverstärkten Nylonmaterial besteht, anstatt aus Metall. Wie zuvor hat das Gehäuse radiale und axiale Abschnitte 36′′ und 38′′. Der axiale Abschnitt 38′′ hat jedoch eine integrale radial einwärts vorstehende Schulter 50 zum Eingriff mit der Nut 24 nach Fig. 1. In eine Öffnung 52 kann ein Schmiermittel eingesetzt oder eingeschraubt werden, während eine axiale Nut 54 ein Abbiegen oder Durchbiegen des Kunststoffkörpers des Gehäuses 20′′ für den Einbau ermöglicht.

Claims (7)

1. Dichtung für Gleitverbindung mit einem ringförmigen elastomeren Dichtungskörper (18) und einem ringförmigen Gehäuse (20), in welchem der Dichtungskörper (18) gehalten ist, einer ringförmigen Schmierkammer (32, 32′) im Gehäuse (20), wobei der Dichtungskörper (18) eine Hauptdichtlippe (26) aufweist, die in ständigem Eingriff mit einer Welle (12, 12′) steht, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der Dichtungskörper (18) ferner mit einer Hilfsdichtlippe (30, 30′) versehen ist, die von der Oberfläche der Welle (12, 12′) einen Abstand hat und erst bei Unterdrucksetzung der Schmierkammer (32, 32′) durch Schmiermittel gegen die Welle (12, 12′) angedrückt wird.

2. Dichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hilfsdichtlippe (30, 30′) von der Oberfläche der Welle (12, 12′) einen Abstand von etwa 0,1-0,3 mm hat.

3. Dichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Dichtungskörper (18) eine weitere Hauptdichtlippe (28) hat, die in ständigem Eingriff mit der Welle (12, 12′) steht.

4. Dichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß im Gehäuse (20) eine ringförmige, durch das Gehäuse (20) gehaltene Scheibe (40) angeordnet ist, durch welche die Schmierkammer (32′) axial begrenzt ist.

5. Dichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Innenabstand der Scheibe (40) zur Welle (12′) größer ist als der Abstand zwischen der Hilfsdichtlippe (30′) und der Welle (12′).

6. Dichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (20) aus Metall oder Kunststoff besteht.

7. Dichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Schmierkammer (32, 32′) mit einem Schmiernippel (34) versehen ist, der in einem axialen Abschnitt (38) des Gehäuses (20) ein­ gebaut ist.