DE3541934A1 - Cholecalciferolderivate - Google Patents
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-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C401/00—Irradiation products of cholesterol or its derivatives; Vitamin D derivatives, 9,10-seco cyclopenta[a]phenanthrene or analogues obtained by chemical preparation without irradiation
-
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Description
F. HOFFMANN-LA ROCHE & CO. Aktiengesellschaft. Basel/Schweiz
RAN 4212/45
Die Erfindung betrifft das 25.26-Dehydro-la,23-dihydroxycholecalciferol
in Form des 23S- oder 23R-Epimeren oder in Form von Gemischen davon sowie pharmazeutische Präparate
enthaltend diese Verbindung als Wirkstoff.
Die erfindungsgemässen Verbindungen können ausgehend von
der entsprechenden Verbindung der Formel I über die Verbindungen der Formeln II bis IV hergestellt werden.
30 OSi(CH3)
Me/24.10.85
III
i (CH3) 2-fc-C4H9
Si (CH3)2-t-c4H9
Si (CH3)2-t-C4H9
OSi(CH3)2-trC4H9
Eine Verbindung I kann man mit einem t-Butyldimethylsilylhalogenid.
2.B dem Chlorid, und einer organischen Base,
z.B. Imidazol, zweckmässigerweise unter einer inerten Atmosphäre,
z.B. unter Stickstoff oder vorzugsweise Argon, und in einem aprotischen organischen Lösungsmittel. z.B. einem
cyclischen Aether oder einem alkylierten Formamid, vorzugsweise Gemische davon umsetzen. Ein bevorzugtes Lösungsmittel
ist ein Gemisch von Dimethylformamid (DMF) und Tetrahydrofuran (THF). Die Verbindung II kann man durch Chromatographie
erhalten» vorzugsweise auf einem kationischen Austauscherharz. wie einem Sulfonsäure enthaltenden Styrolaustauscherharz.
gefolgt durch Silicagel. In der Behandlung mit einem kationischen Austauscherharz wird vorzugsweise ein
Gemisch eines cyclischen Aethers und eines nieder Alkanols, vorzugsweise THF und Methanol, als Elutionsmittel verwendet.
Die Oxydation einer Verbindung II zu III kann man mittels eines Chromatsalzes mit einem Amin. z.B. eines Pyridiniumhalochromats.
vorzugsweise 2.2'-Bipyridiniumchlorochromat. und eines Carbonsäuresalzes, vorzugsweise Natriumacetat.
in einem inerten Lösungsmittel. z.B. einem halogenierten Alkan. vorzugsweise einem Chloralkan. wie Methylen-
ORfGiNAL INSPECTED
Chlorid durchführen.
Das erhaltene Keton III wird mit [3S-(3a.5ß.Z)]-2-[2- -Methylen-3.5-bis[(l,l -dimethyläthyl)dimethyl -silyloxy]cyclohexyliden]äthyldiphenylphosphinoxyd
zur entsprechenden Verbindung der Formel IV umgesetzt. Diese Reaktion kann bei niedriger Temperatur. z.B. unterhalb von -500C. vorzugsweise
bei etwa -78°C. in einer inerten Atmosphäre, z.B. einer Argonatmosphäre, in einem inerten Lösungsmittel. z.B. einem
cyclischen Aether, vorzugsweise THF. durchgeführt werden. Zweckmässigerweise wird zunächst das Phosphinoxyd in das
*** entsprechende Carbanion durch Behandlung des Phosphinoxyds
mit einem Alkyllithium, vorzugsweise n-Butyllithium. in einem inerten Lösungsmittel, wie einem nieder Alkan, z.B.
15 Hexan, bei niedriger Temperatur umgewandelt.
In der letzten Stufe werden die in einer Verbindung IV enthaltenen Hydroxyschutzgruppen entfernt, z.B. durch Behandlung
mit Tetraäthylammoniumfluorid, bei Raumtemperatur. in Gegenwart eines cyclischen Aethers, vorzugsweise THF. Die
erhaltene Verbindung kann in an sich bekannter Weise, z.B. durch Chromatographie auf Silicagel gereinigt werden.
Die erfindungsgemässen Verbindungen zeigen starke spezifische
die Zelldifferenzierung induzierende und die Zellproliferation hemmende Effekte und können demgemäss bei der
Behandlung von proliferativen Krankheiten, wie Tumoren und
Leukämie verwendet werden. Man kann sie auch bei der Behandlung der Osteoporose verwenden. Sie lassen sich in Dosierungen
im Bereich von etwa 0,10-3,0, vorzugsweise 0,25- -2,0 utg/Tag verwenden. Diese Dosierungen haben lediglich
beispielhaften Charakter und sollen keineswegs als Einschränkung des Verwendungsbereichs der erfindungsgemässen
Verbindungen angesehen werden. Die erfindungsgemässen Verbindungen
können oral, subkutan, intramuskulär, intravenös, intraperitoneal oder topisch verabreicht werden. Beispiele
von diesen Verbindungen enthaltenden Präparaten sind Tablet-
ORIGINAL INSPECTED
25
ten. Kapseln oder Elixier für die orale Verabreichung oder
sterile Lösungen oder Suspensionen für die parenterale Verabreichung. Man kann 0,10-3,0, vorzugsweise 0,25-2,0 ug
einer der erfindungsgemässen Verbindungen mit einem pharmazeutisch
akezeptablen Vehikel, Träger. Excipient. z.B. CaI-ciumphosphat,
Bindemittel, z.B. Tragantgummi, Konservierungsmittel, Stabilisierungsmittel, Sprengmittel. z.B. Maisstärke,
Gleitmittel, z.B. Magnesiumstearat, Süssstoff, z.B. Sucrose, Geschmacksmittel, z.B. Pfefferminz, vermischen. Es
können andere Materialien, wie Ueberzüge, z.B. Shellac zur Modifizierung des Aussehens der Einzeldosen verwendet werden.
Die anti-proliferative und Differenzierung induzierende
Effekte der erfindungsgemässen Verbindungen können in an
sich bekannter Weise demonstriert werden, z.B. wie beschrieben in Progress in Cancer Research and Therapy. Vol. 23:
Maturation Factors and Cancers. Ed. M.A.S. Moore. Raven Press, N.Y. 1982; Nature 270 (1977) 347-9 und Blood 54
(1979) 429-39. Diese anti-proliferative und Differenzierung induzierende Effekte auf HL-60-Zellen in vitro sind in
folgender Tabelle wiedergegeben.
35
Ko ,η zentration Verbindung (χ 10 molar keine
(Medium kontrolle)
Vehikel (0.01%
Aethanol)
Vehikel (0.01%
Aethanol)
23S-Verbindung 1
100
pro ml X 10~4
79.1 ±1.4
75.9 ± 2.0 74.7 ±2.2 75.2 ±0.7 58.0 ± 2.0 35.7 ±1.2 23.7 ± 0.5
/^Reduktion
der Anzahl Zellen
0 2
24 53 69 Differenzierung
NBT^edukti^n" Ρΐ^ο^Γ
Formazan^"+.. Zellen phagocytische Zellen
Summe der gezählten | 41 |
Zellen 3/437 |
< 1 |
3/431 | <1 |
2/419 | 2 |
10/436 | 23 |
100/434 | 58 |
247/428 | 90 |
361/400 | |
a) Die Schlusskonzentration aller Testkulturen betrug 0,01% V/V Aethanol.
Summe der gezählten
Die obigen Daten zeigen, dass die erfindungsgemässen
Verbindungen die Proliferation der menschlichen promyelocytischen
Tumorzellen in vitro hemmen, und dabei nicht direkt zellentoxisch sind. Ferner konnte man Zellen, die in niedri-
_9 gen Konzentrationen dieser Verbindungen (3 bis 100 χ 10 molar) gezüchtet worden waren, dazu befähigen, zu einem
reiferen Zelltyp zu differenzieren, was sich durch Erlangen von Enzymaktivität und Zellfunktion äusserte. Daher kann man
die erfindungsgemässen Verbindungen bei der Behandlung von Krankheiten verwenden, wie neoplastische Krankheiten, die
teilweise durch aberrierende Zeilproliferation und/oder
-differentiation verursacht sind.
a) Eine Lösung von 0,352 g [IR-[Ia(R*.S*), 3aJ3,4i3,7aaJ]-
-Octahydro -l-(3-hydroxy-1.5-dimethyl-5-hexenyl)-7a-methyl- -IH -inden-4-ol-trimethylsilyläther, 0.31 g t-Butyldimethylsilylchlorid
und 0,31 g Imidazol in 5 ml trockenem DMF und 3 ml trockenem THF wurde unter Argon bei Raumtemperatur
30 Minuten gerührt. Danach wurde Eis zugesetzt und das Gemisch wurde in 200 ml Hexan-Aether (5:1) aufgenommen, mit
80 ml Wasser und 10 ml Salzwasser gewaschen und über Na SO getrocknet. Das Gemisch wurde filtriert und die
Lösungsmittel wurden im Vakuum entfernt. Die 0,576 g Produkt wurden 1 Stunde mit 0,1 g Kationenaustauscherharz in 5 ml
THF und 15 ml Methanol gerührt. Das Gemisch wurde filtriert und die Lösungsmittel wurden im Vakuum entfernt. Der Rückstand
wurde durch Chromatographie auf Silicagel mit Hexan- -Aethylacetat (10:1) gereinigt. Man erhielt 0,316 g
[IR-[Ia(R*.S*).3aß,4aß.7aa]]-Octahydro-l-[3 -[(1,1-dimethyläthyl)-dimethylsilyloxyj-l,5-dimethyl
-5-hexenyl]-7a- -methyl-lH-indenol, das in der nächsten Stufe direkt verwendet
wurde.
b) Eine Lösung von 0,24 g des Produktes von la) in 15 ml
trockenem Methylenchlorid wurde mit 0,35 g wasserfreiem
Natriumacetat und 0,71 g 2,2'-Bipyridiniumchlorochromat
behandelt und das Gemisch wurde 3 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Danach wurden 0,355 g Chlorochromat zugesetzt. Das
Gemisch wurde 2 Stunden gerührt, dann wurde 1 ml Isopropanol zugesetzt, das Gemisch wurde 20 Minuten gerührt, dann mit
Wasser verdünnt und mit Aether-Aethylacetat extrahiert. Die organische Phase wurde mit Wasser und Salzwasser gewaschen,
über wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet und filtriert. Die Lösungsmittel wurden im Vakuum entfernt. Der Rückstand
wurde durch Chromatographie auf Silicagel mit Hexan-Aethylacetat gereinigt. Man erhielt 0,238 g reines [IR-
-[lct(R*,S*).3aß.7aa]]-Octahydro-l-[3- [(1,1-dimethyläthyl)-dimethylsilyloxy]-l,5-dimethyl
-S-hexenylj-Va-methyl-
-lH-inden-4-on.
c) Eine Lösung von 0.265 g [3S-(3<x, 5J3.Z) ]-2-[2-Methylen-
-3,5 -bis-[(l.l-dimethyläthyl) -dimethylsilyloxyjcyclohexylidenjäthyldiphenylphosphinoxyd
in 6 ml wasserfreiem THF wurde bei -78°C abgekühlt und tropfenweise mit 0,276 ml
einer 1.6M Lösung von n-Butyllithium in Hexan behandelt.
Nach 5 Minuten Rühren bei -78°C wurde die Lösung tropfenweise mit 0,1 g des Produktes von Ib) gelöst in 2,5 ml
wasserfreiem THF behandelt. Das Gemisch wurde 1,5 Stunden gerührt, dann durch Zusatz von 3 ml eines l:l-Gemisches von
IN Natriumbicarbonat und IN Natriumkaliumtartrat abgekühlt,
auf Raumtemperatur aufwärmen gelassen, dann mit Wasser verdünnt und mit Aethylacetat extrahiert. Der organische
Extrakt wurde mit Wasser und Salzwasser gewaschen, über wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet und filtriert. Die
Lösungsmittel wurden im Vakuum entfernt. Der Rückstand wurde durch Chromatographie auf silicagel mit Hexan-Aethylacetat
gereinigt. Man erhielt 0,130 g Trisilyläther. Dieser wurde in 6 ml THF gelöst und mit 1,3 ml IM Tetrabutylammoniumfluorid
in THF behandelt und 20 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Dann wurden 0,5 ml einer IM Tetrabutylammoniumfluoridlösung
in THF zugesetzt und das Rühren wurde 4 Stunden weitergeführt. Das Gemisch wurde mit Wasser verdünnt und
mit Aethylacetat extrahiert. Der organische Extrakt wurde mit Wasser und Salzwasser gewaschen, über wasserfreiem
Natriumsulfat getrocknet und filtriert. Flüchtiges Material wurde im Vakuum entfernt. Der Rückstand wurde durch Chromatographie
auf Silicagel mit Hexan-Aethylacetat gereinigt. Man erhielt 0.079 g reines (lot. 3ß, 5Z.7E,23S)-9, lO-Secocholesta-5.7,10(19).25
-tetraen-1.3,23-triol als weisses
25
amorphes Pulver, [ct]D = +37,97° (c 0,2, Aethanol).
amorphes Pulver, [ct]D = +37,97° (c 0,2, Aethanol).
10 Beispiel 2
Nach der Methode von Beispiel 1, wurde [IE-[Ia(R*,R*)-
-3aß,4ß,7aa]-Octahydro-l-(3-hydroxy -1,5-dimethyl-5-
-hexenyl)-7a-methyl-lH-inden-4-ol -trimethylsilyläther nacheinander
in
[IR-[Ia(R*,R*).3aß.4aß,7aa]]-Octahydro-l-[3 -[(1.1-
-dimethyläthyl)-dimethylsilyloxy]-1,5-dimethyl -5-hexenyl]-
-7a-methyl-lH-inden-4-ol,
[IR-[Ia(R*,R*),3aß.7aa]]-Oetahydro-l-[3 -[(1.1-dimethyläthyl)-dimethylsilyloxyJ-I.5-dimethyl
-5-hexenyl]-7a- -methyl-lH-inden-4-on und
(la.3ß.5Z,7E,23R)-9.10-Secocholesta -5.7.10(19),25-
-tetraen-1,3,13-trioI
umgewandelt.
25
umgewandelt.
25
In den nachfolgenden Beispielen kann man die erfindungsgemässen
Verbindungen in Form des 23S- oder 23R-Epimeren oder in Form eines Gemisches davon einsetzen.
Erfindungsgemässe Verbindung Polyäthylenglykol 400 butyliertes
Hydroxyanisol Ascorbylpalmitat
mg/Kapsel
0.00010 0,00025 0.00050 200.00 200.00 200,00
0.100 0.100 0,100
1.00 1.00 1,00
Die Komponenten 1. 3 und 4 werden in der Komponente 2 unter Stickstoff gelöst und in Kapseln abgefüllt.
1. Erfindungsgemässe Verbindung
2. 95% Aethanol-5% Wasser
mg/Kapsel 0.10 ml 0.50 ml 2.00 ml 3.00 ml
Die Komponente l wird unter Stickstoff in der Komponente
2 gelöst und intramuskulär injiziert.
Claims (5)
1. 25,26-Dehydro-la,23-dihydroxycholecalciferol in
Form des 23S- oder 23R-Epimer oder in Form eines Gemisches davon.
2. 25,26-Dehydro-la,23S-dihydroxycholecalciferol.
3. Eine Verbindung nach Anspruch 1 oder 2 als Antitumormittel.
4. Pharmazeutisches Präparat, inbesondere für die Behandlung
von Tumoren, auf der Basis einer Verbindung nach Anspruch 1 oder 2.
15
5. Verwendung einer Verbindung nach Anspruch 1 oder 2
bei der Herstellung eines pharmazeutischen Präparates nach Anspruch 4, insbesondere eines Antitumorpräparats.
35
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