DE354173C

DE354173C - Ofen zur Verarbeitung von Erzen u. dgl.

Info

Publication number: DE354173C
Application number: DE1917354173D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1917-03-06
Filing date: 1917-03-06
Publication date: 1922-06-02

Description

Ofen zur Verarbeitung von Erzen u. dgl. Die Zuführung .des Gebläsewindes durch Düsen, wie sie zum Betrieb von Schachtöfen im allgemeinen angewandt wenden, hat für das besondere Verwendllng.sgebiet, auf das vorliegende Erfindung .sich erstreckt, den Nachteil, daB beider Anwendung von Luftstrahlen, wie sie durch Düsen erzeugt werden, zwar das Schmelzen der Beschickung bewirkt wird, gleichzeitig gewollte Umsetzungen aber, zu deren Durchführung eine bleichmäßige Durchdringung des Schmelzgutes mit Druckwind Bedingung ist, nur unvollkommen erreicht werden.
Letzteres ist beispielsweise ider Fall, wenn aus der einzuschmelzenden Beschickung flüchtigeBestan:dteile oder Erzeugnisse -im Schachtofen ausgetrieben werden sollen, ein ,Fall, welcher u. a. .beim Niederschmelzen von Erzen oder Hüttenerzeugnissen eintritt, paus denen, beispielsweise durch Umsetzung mit Reduktionskohle, metallische Dämpfe verflüchtigt und mit den Ofengasen fortgeleitet werden sollen. Auch bei zahlreichen anderen Verfahren, bei denen sich, wie z. B. beim Einschmelzen von Natriumibisulfat, :schweflige Säure oder andere Gase bilden, tritt ;de gleiche Schwierigkeit .ein, die idadurch .bedingt ist, daß die vom Strahlgebläse unmittelbar getroffenen Beschickungsteile sehr intensiv erhitzt und rasch niedergeschmolzen werden, noch ehe. die beabsichtigten, auf flüchtige Erzeugnisse abzielenden Umsetmungen vollkommen durchgeführt ,sind, während zwischen den Düsen liegende Besohiokungsteile zwar nicht ebenso intensiv erhitzt, aber auch nicht vollkommen von der Gebläseluftdurchdrungen werden.
Die vorliegende Erfindung vereinigt die Vorteile reichlicher Luftzufuhr mit gleichmäßiger Durchdringung aller Teile der Beschickung bei mäßig hoher Windpressung .durch ,Erzielung einer gleichmäßig verteilten Flächenwirkung im vollen Querschnitt des Schmelz(ggutes und ermöglicht somit, den Ofengang auch zeitlich :der erwähnten Umsetzungsarbeit anzupassen.
Dies geschieht, wie an Hand der .Zeichnung des näherten erläutert .wenden soll, dadurch, daß seitlich zur Schmelzzone des Ofens eine oder mehrere Windkammern angeordnet werden, aus idenen der Gebläsewind mittels Schlitze oder anderer geeigneter Öffnungen in breitem, gleichmäßigem Strome in die Beschickung eintritt.
In Abb. i ist der neue Ofen im Schnittdargestellt. Er besteht im wesentlichen aus dem 1lauerwerksschacht a, -dem die Beschickung b durch (die Füllvorrichtung i -zugeführt iwird. Am unteren Teile des Füllschachtes befinden sich die seitlich zur Schmelzzone angeordneten Windkästen k, kl, .die durch Rohre g, g1 mit Wind von hinreichender Pressung gespeist werden. Die Kammern k, hl :sinid hier gegen den Schmelzraum des Ofens durch wassergekühlte Rohre r a,bmeteilt. Diese Rohre bilden zwischen sich Längsschlitze d, durch welche die Gebläseluft in den Schmelzraum .eintritt. Die sahrnelzflüssigen Erzeugnisse werden in dem Ofenherde e aufgefangen, der den Ofen von unten abschließt. Aus dem Behälter c fließen die Schlacken und sonstige schmelzflüssige Erzeugnisse durch den Stich s in den @- orherd f aus, aus welchem @die Schlacke durch den Überlauf t1, .das metallische Schmelzprodukt gegebenenfalls durch den Stich t= abgezo@gen -wand.
Die Einrichtung des Ofens nach Abb. a ist im wesentlichendieselbe wie in Abb. i. Ein baulicher Unterschied liegt lediglich in der Schrägstellung (treppenförmigen Anordnung) der wassergekühlten Rohre 7-, '%velche die Trennwand zwischen den Windkästen h, k1 und dem Schmelzraum bilden; außerdem ist von der Anordnung eines Vorherdes Abstand genommen und ein Sumpf am Ofen angebracht, der unmittelbar zur Trennung der schmel,zflüssdgen Erzeugnisse und Rückstände mittels .der Stiche s1, s2 eingerichtet ist.
Die Erfindung ist selbstverständlich nicht an die beschriebenen Einzelheiten der hier beispielsweise angegebenen Ausführungsformen gebunden, dies gilt im besonderen auch hinsichtlich der Idas Wesen der Erfindung bildenden Wind.zuführ-ung. Letztere kann anstatt von beiden Seiten auch .nur einseitig, gegebenenfalls auch von drei oder allen vier Seiten erfolgen, kann polygonale oder Ringform annehmen; der Wind kann vorgewärmt sein. An Stelle Ader wassergekühlten Rohre r können anders gestaltete, mit geeigneten schlitzartigen D.urchbrechungen, Lochreihen u.:dgl. versehene, gegebenenfalls luftgekühlte Trennwände, Gitter o. ,dgl. verwendet werden.
Im Hinblick auf den Patentanspruch sei noch hervorgehoben, dn.ß auch ein Spalt d, z. B. ein Ringspalt, zur Einleitung des Windgis quer zur Schmelzzone die charakteristischer Merkmale vorliegender Erfindung trägt.

Claims

PATENTANSPRUCH: Ofen zur Verarbeitung von Erzen, Hüttenerzeugnissen o. dgl. auf schmelzflüssige und flüchtige Erzeugnisse, 4aidurch gekennzeichnet, daß seitlich: zur Schmelzzone eine oder mehrere Windkammern angeordnet werden, aus denen der Gebläsewind durch Schlitze oder sonstige geeignete öffnun:gen in solcher Weise in den :Schmelzraum eintritt, daß - im Gegensatz zur Wirkung von Gebläseluftstrahlen, .die bei Düsen auftreten - eine gleichmäßig verteilte Flächenwirkung des quer zur Schmelzzone eintretenden Gebläsewindes stattfindet.