DE3539898A1 - Geraet zum bewickeln eines kabels oder rohres mit einem band - Google Patents

Geraet zum bewickeln eines kabels oder rohres mit einem band

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Description

Die Erfindung betrifft ein Gerät zum Bewickeln eines Kabels oder Rohres mit einem Band, vorzugsweise eines elektrischen Kabels mit einem Brandschutzband, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Das Gerät kann auch dazu verwendet werden, andere langgestreckte runde Gegenstände, wie Leitungen oder Schläuche, mit einem schützenden oder verstärkten Band zu umwickeln.
Aus dem DE-GM 82 20 793 ist bereits ein Gerät zum Umwickeln mehrerer Kabel oder anderer langgestreckter Gegenstände mit einem Klebeband oder anderem Bindematerial bekannt, das im wesentlichen so ausgebildet ist, daß bei einer Grundplatte, welche die Form eines Einmaul-Schraubenschlüssels hat, das Maul enger als die dahinterliegende kreisrunde Öffnung ist, um diese Öffnung ein Führungsring mit einer Nut angebracht ist, und in der Nut ein Ring drehbar geführt ist, der ebenfalls ein Maul hat und der eine zylindrische Halterung für die Bindematerial- Rolle trägt.
Dieses Bindegerät dient dazu, mehrere Kabel oder andere langgestreckte Gegenstände, die auch unrund sein können, zu umwickeln und damit zu bündeln. Dazu nimmt der Monteur das Gerät mit dem Griff in die Hand und umfaßt mit dem erweiterten Maul die zu bündelnden Kabel. Dann legt er den Anfang des Klebebandes auf dem Kabel fest und kurbelt das Band ab, wobei der Drehring mit der Bandrolle die Kabel umkreist und sie so umwickelt. Eine Bewegung des Bindegerätes in der Längsrichtung der Kabel erfolgt nicht. Sollte sie in besonderen Fällen verlangt werden, müßte der Monteur sie aus freier Hand machen. Dabei ist nicht sicher, daß eine solche Umwicklung entlang eines Kabels gleichmäßig, dicht und schützend wird.
Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, das Wickelgerät so einzurichten, daß es auf dem Kabel oder Rohr eine gleichmäßige, dichte und schützende Bandbewicklung aufbringt, wozu eine Führung des Gerätes auf dem Kabel oder Rohr erforderlich ist. Insbesondere soll das Gerät zum Bewickeln eines elektrischen Kabels mit einem Brandschutzband eingerichtet werden.
Die Lösung dieser Ausgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 angegeben. Sie besteht im wesentlichen darin, daß auf dem Drehring neben der Bandrollenhalterung drei um 120° gegeneinander versetzte, blockförmige Halterungen für das auf Kabelumfang einzustellende und das Gerät führende Rollen angeordnet sind, und die Auflagepunkte der Führungsrollen auf dem Kabel auf zueinander und zu der aufzuwickelnden Bandwendel parallelen Schraubenlinien angeordnet sind. Auf der Bandrollenhalterung ist insbesondere die Rolle eines halogenfreien Brandschutzbandes angeordnet.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben. Es betreffen die Ansprüche 2 den Drehring, 3 und 6 die Führungsrollen des Gerätes, 7 und 8 die Halterung der Bandrolle, 9 und 10 den Antrieb des Drehrings und 10 bis 12 das auf der Bandrollenhalterung angeordnete Brandschutzband.
Das Wickelgerät hat den Vorteil, daß es handlich ist und eine gleichmäßige Bewicklung von Kabeln und Rohren mit Bändern aller Art ermöglicht. Es ist praktisch und vielseitig verwendbar. Das Gerät wird wie ein Maulschlüssel von Hand seitlich auf das Kabel gesetzt. Die an dem offenen und damit leicht federnden Drehring befestigten Rollenpaare können über teleskopähnliche Spindeln auf praktisch jeden Kabeldurchmesser eingestellt werden. Die drei Rollenpaare übernehmen während des Wickelvorgangs die Zentrierung und den gleichmäßigen axialen Bandvorschub. Die Bewegungen der Handkurbel und der Bandrolle verlaufen stets gleichsinnig kreisförmig und synchron, behindern sich also nie.
Ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Wickelgerätes ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigen
- Fig. 1 in Draufsicht das Wickelgerät mit aufgesetzter Bandrolle und eingeklapptem Drehring-Endteil, wobei der Drehring gegenüber dem Führungsring um einige Grad verdreht ist,
- Fig. 2 in Seitenansicht das auf das Kabel gesetzte Gerät in Arbeitsstellung mit der um das Kabel gewickelte Bandwendel, und
- Fig. 3 in Schrägansicht das Gerät auf dem Kabel in Arbeitsstellung, wobei alle drei Führungsrollenpaare zu sehen sind
  • Bezeichnet sind mit  1 Grundplatte des Gerätes
     2 Maul
     3 Öffnung für das Kabel und die Führungsrollen
     4 Führungsring mit Nut für den Drehring
     5 Drehring
     6 zylindrische Bandrollenhalterung
     7 Zahnkranz des Drehrings
     8 Antriebskette für den Drehring
     9 Führungsrolle für die Antriebskette
    10 Handkurbel oder Elektromotor
    11 Getriebe
    12 elektrisches Kabel
    13 Bandrolle des Brandschutzbandes
    14 Bandwendel mit einem vorgegebenen Steigerungswinkel
    20 Halterungsblöcke für die Führungsarme (drei insgesamt)
    21 zylindrische Führungsarme (zwei je Block)
    22 Spindel zum Verstellen des Führungsrollen-Lagerblocks
    23 Lagerblock für zwei Führungsrollen
    24 Führungsrollen (drei Paare)
    25 Laufflächen der Führungsrollen
    26 Auflagepunkte der sechs Führungsrollen auf dem Kabel
    27 federnde Kugeln in der Wand der Bandrollenhalterung
    28 Bremsscheibe der Bandrollenhalterung
    29 ausklappbares Drehring-Endteil
    30 Gelenk und Feststeller zum Drehring-Endteil.
Wie aus der Fig. 1 ersichtlich ist, hat das Wickelgerät eine Grundplatte 1, welche die Form eines Einmaul-Schraubenschlüssels hat, wobei dessen Maul 2 enger als die dahinterliegende Öffnung 3 ist. Um diese Öffnung ist der mit einer Nut versehene Führungsring 4 angebracht, worin der Ring 5 drehbar geführt ist. Dieser hat ebenfalls ein Maul und er trägt die zylindrische Halterung 6 für die Bandrolle 13.
Bei dem erfindungsgemäßen Gerät sind nun auf dem Drehring 5 neben der Bandrollenhalterung 6 drei um 120° gegeneinander versetzte, blockförmige Halterungen 20 für auf den Kabelumfang einzustellende und das Gerät auf dem Kabel 12 führende Rollen 24 angeordnet. Dabei sind, wie aus den Fig. 2 und 3 ersichtlich ist, die Auflagepunkte 26 der Führungsrollen 24 auf dem Kabel auf zueinander und zu der aufzuwickelnden Bandwendel 14 parallelen Schraubenlinien angeordnet.
Zum Umfassen des Kabels hat der Drehring 5 an einem Ende seines Mauls ein aus dem Ring ausklappbares Ring-Endteil 29, das mit dem Ring 5 über ein Gelenk 30 mit Feststeller verbunden ist und auf dem einer der drei Halterungsblöcke 20 angeordnet ist.
Zum Anstellen der Führungsrollen 24 an das Kabel hat jeder Halterungsblock 20 in radialer Richtung zwei Führungsarme 21 und eine Spindel, und die Arme führen am Ende einen mittels der Spindel verstellbaren Lagerblock 23, bei dem an den beiden, etwa parallel zur Grundplatte 1 verlaufenden Seiten je eine Führungsrolle 24 gelagert ist.
Die Anordnung der Führungsrollen 24 ist so, daß die beiden Rollen eines Paares gegenüber der Grundplatte 1 um den Steigerungswinkel der Bandwendel 14 geneigt sind und die beiden Auflagepunkte 26 der Rollen auf dem Kabel auf einer Senkrechten zur Grundplatte liegen. Dabei beträgt der Steigerungswinkel der Bandwendel 14 zwischen 4 und 15°, vorzugsweise 6°, und der Abstand der drei Rollenpaare 24 voneinander kann auf Kabeldurchmesser zwischen 20 und 60 mm, oder bei einem größeren Gerät zwischen 50 und 120 mm, eingestellt werden. Die Führungsrollen sind aus Kunststoff und sie haben konvexe Laufflächen 25.
Die Bandrollenhalterung 6 ist als drehbarer Zylinder ausgebildet, und seine Achse ist gegenüber der Senkrechten zur Grundplatte 1 um den Steigungswinkel der Bandwendel 14 geneigt. In der Wand des Halterungszylinders sind mindestens zwei Kugeln 27 vorstehend und federnd gelagert, und auf die obere Stirnfläche des Zylinders ist eine Bremsscheibe 28 zu schrauben. Somit läßt sich die Bandrolle über diesen Schnellverschluß leicht aufstecken oder abnehmen und sind die Ablaufkräfte des Bandes stufenlos einstellbar.
Der Antrieb des Drehrings 5 ist wie folgt konstruiert: Außen am Drehring ist ein Zahnkranz 7 angebracht, in den eine endlose Antriebskette 8 eingreift, diese ist im Ringbereich der Grundplatte 1 über mindestens eine Führungsrolle 9 und im Griffbereich der Grundplatte über das Abtriebsrad eines Getriebs 11 geführt, und das Antriebsrad des Getriebes steht mit einem, ebenfalls im Griffbereich der Grundplatte angeordneten Kurbeltrieb 10 in Eingriff. Anstelle des Kurbeltriebs kann auch ein Elektromotor angeordnet sein. Somit verlaufen die Drehungen der Handkurbel und des Drehrings samt der Bandrolle stets gleichsinnig und synchron.
Das Wickelgerät hat neben der einfachen Konstruktion und Handhabung noch den Vorteil der einfachen Wartung. Nur die Gleitfläche des Drehrings ist gelegentlich zu reinigen und zu ölen.
Zur Konstruktion und Funktion des Wickelgerätes gehört das Band. Der Halterungszylinder 6 auf dem Drehring 5 trägt vorzugsweise die Rolle eines halogenfreien Brandschutzbandes 13 für elektrische Kabel. Dieses Band ist so aufgebaut, daß es aus dem Elastomerwerkstoff Ethylen-Vinylacetat (EVM) besteht, dem ein hoher Anteil an flammhemmenden Füllstoffen zugesetzt ist, in das Band Glasrovings (gefachte Glasfasern) eingelagert sind, und die Innenseite des Bandes mit einer Klebeschicht versehen ist. Das Brandschutzband hat eine Breite von 15 bis 40 mm, vorzugsweise 25 mm, und eine Dicke von 0,7 bis 2 mm, vorzugsweise 1 mm, und die Bandrolle hat einen Durchmesser von maximal 100 mm.
Bei diesem Band sind die bekannten, vorteilhaften Eigenschaften von halogenfreien Werkstoffen, wie geringe Rauchgasdichte, hoher LOJ-Wert, geringe Toxizität, geringe Brandlast und hohe Wärmedruckbeständigkeit, optimiert. Die eingelagerten Glasrovings dienen als Festigkeitsträger und Flammbarrieren. Bei grösseren Neuverkabelungen kann das Brandschutzband bereits werkseitig aufgebracht werden, wobei auch andere Bandformate eingesetzt werden können.
Schließlich sei als Vorteil des hier beschriebenen Systems aus Wickelgerät und Brandschutzband folgendes bemerkt:
Brände in der Umgebung von Innenraum-Kabelanlagen sind bekanntlich schwer unter Kontrolle zu bringen und sind meist folgenschwer. Schuld daran sind insbesondere die hohe Rauchgasdichte und die ätzenden Salzsäuredämpfe, verursacht durch PVC-ummantelte Kabel und Leitungen. Besonders schwierig wird die Brandbekämpfung, wenn leicht entflammbare PE-Kabel das Feuer zusätzlich unterstützen.
Das hier beschriebene Brandschutzsystem bietet nun erstmals die Möglichkeit, alle in einer brandgefährdeten Anlage befindlichen Kabel und kabelähnlichen Teile in umkomplizierter und kostengünstiger Weise mit Hilfe einer Bewicklung aus halogenfreiem, schwer entflammbarem Spezialband nachteilig und zuverlässig zu schützen und so das gesamte Brandgefahrenniveau deutlich abzusenken. Das zum System gehörende und speziell für diesen Zweck entwickelte Wickelgerät (der Bandwickler) ist in Größe und Funktion so ausgelegt, daß man auch ältere und beengte Kabelanlagen nachrüsten kann.

Claims (13)

1. Gerät zum Bewickeln eines Kabels oder Rohres mit einem Band, vorzugsweise eines elektrischen Kabels mit einem Brandschutzband, bei dem
- eine Grundplatte (1) die Form eines Einmaul-Schraubenschlüssels hat, dessen Maul (2) enger als die dahinterliegende kreisrunde Öffnung (3) ist,
- an der Grundplatte um die Öffnung ein Führungsring (4) mit einer Nut angebracht ist, und
- in der Nut ein Ring (5) drehbar geführt ist, der ebenfalls ein Maul hat und der eine zylindrische Halterung (6) für die Bandrolle trägt,
dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Drehring (5) neben der Bandrollenhalterung (6) drei um 120° gegeneinander versetzte, blockförmige Halterungen (20) für auf den Kabelumfang einzustellende und das Gerät führende Rollen (24) angeordnet sind, und die Auflagepunkte (26) der Führungsrollen (24) auf dem Kabel auf zueinander und zu der aufzuwickelnden Bandwendel (14) parallelen Schraubenlinien angeordnet sind.
2. Wickelgerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Drehring (5) an einem Ende seines Mauls ein aus dem Ring ausklappbares Ring-Endteil (29) hat, das mit dem Ring (5) über ein Gelenk (30) mit Feststeller verbunden ist und auf dem einer der drei Halterungsblöcke (20) angeordnet ist.
3. Wickelgerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Halterungsblock (20) in radialer Richtung zwei Führungsarme (21) und eine Spindel (22) hat und die Arme am Ende einen mittels der Spindel verstellbaren Lagerblock (23) führen, bei dem an den beiden, etwa parallel zur Grundplatte (1) verlaufenden Seiten je eine Führungsrolle (24) gelagert ist.
4. Wickelgerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Führungsrollen (24) eines Paares gegenüber der Grundplatte (1) um den Steigungswinkel der Bandwendel (14) geneigt sind und die beiden Auflagepunkte (26) auf einer Senkrechten zur Grundplatte liegen.
5. Wickelgerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Steigungswinkel der Bandwendel (14) zwischen 4 und 15°, vorzugsweise 6°, beträgt, und der Abstand der drei Rollenpaare (24) voneinander auf Kabeldurchmesser zwischen 20 und 60 mm oder 50 und 120 mm einzustellen ist.
6. Wickelgerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsrollen (24) aus Kunststoff sind und sie konvexe Laufflächen (25) haben.
7. Wickelgerät nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Bandrollenhalterung (6) als drehbarer Zylinder ausgebildet ist und dessen Achse gegenüber der Senkrechten zur Grundplatte (1) um den Steigungswinkel der Bandwendel (14) geneigt ist.
8. Wickelgerät nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß in der Wand des Halterungszylinders (6) mindestens zwei Kugeln (27) vorstehend und federnd gelagert sind, und daß auf die obere Stirnfläche des Zylinders eine Bremsscheibe (28) zu schrauben ist.
9. Wickelgerät nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß
- außen am Drehring (5) ein Zahnkranz (7) angebracht ist, in den eine endlose Antriebskette (8) eingreift,
- die Antriebskette im Ringbereich der Grundplatte (1) über mindestens eine Führungsrolle (9) und im Griffbereich der Grundplatte über das Abtriebsrad eines Getriebes (11) geführt ist, und
- das Antriebsrad des Getriebes mit einem, ebenfalls im Griffbereich der Grundplatte angeordneten Kurbeltrieb (10) oder an dessen Stelle mit einem Elektromotor in Eingriff steht.
10. Wickelgerät nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Getriebe (11) und die Führung der Antriebskette (8) auf der Grundplatte (1) zur gleichsinnigen und synchronen Drehung der Handkurbel (10) und des Drehrings (5) samt der Bandrolle (13) angeordnet sind.
11. Wickelgerät nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Halterungszylinder (6) die Rolle eines halogenfreien Brandschutzbandes (13) für elektrische Kabel trägt.
12. Wickelgerät nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
- das Brandschutzband (13) aus dem Elastomerwerkstoff Ethylen- Vinylacetat (EVM) besteht, dem ein hoher Anteil an flammhemmenden Füllstoffen zugesetzt ist,
- in das Band Glasrovings (gefachte Glasfasern) eingelagert sind, und
- die Innenseite des Bandes mit einer Klebeschicht versehen ist.
13. Wickelgerät nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Brandschutzband (13) eine Breite von 15 bis 40 mm, vorzugsweise 25 mm, und eine Dicke von 0,7 bis 2 mm, vorzugsweise 1 mm, hat, und daß die Bandrolle einen Durchmesser von maximal 100 mm hat.
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