DE3539323A1 - Verfahren zum einstellen der stahlhalbzeug-ausgabetemperatur eines waermeofens einer warmwalzenstrasse - Google Patents
Verfahren zum einstellen der stahlhalbzeug-ausgabetemperatur eines waermeofens einer warmwalzenstrasseInfo
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Description
Beschreibung
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Einstellen der Stahlhalbzeug-Ausgabetemperatur
eines Wärmeofens einer Warmwalzenstraße. Insbesondere bezieht sie sich auf ein Einstellverfahren
für eine Stahlhalbzeug-Ausgabetemperatur, die für die gesamte Warmwalzenstraße, einschließlich des Wärmeofens
und der Walzanlage, Energieeinsparungen erreichen kann.
Bisher wurde bei dem Bemühen um die Einsparung von Energie
eine Bestimmung der Stahlhalbzeug-Ausgabetemperatur aus einem Wärmeofen selbst nicht vorgenommen, sondern
einem Hauptrechner wurde lediglich eine solche Stahlhalbzeug-Ausgabetemperatur vorgegeben.
Wie beispielsweise in der japanischen Offenlegungsschrift
Nr. 133408/79 beschrieben wird, wird zur Minimierung der in einem Wärmeofen verbrauchten Energie ein
Temperaturmuster für diesen Ofen allein festgelegt. Die Stahlhalbzeug-Ausgabetemperatur wird wie folgt bestimmt.
Eine nach metallurgischen Gesichtspunkten festgelegte Ausgabetemperatur Tout* sowie eine Ausgabetemperatur
Tout**, die an jedem Ort der Walzenstraße die
Temperatur gewährleistet, werden nach Erfahrungswerten aufgestellt, und der größere Wert wird als Ausgabetemperatur
festgelegt.
Im allgemeinen ist die Ausgabetemperatur TOut**'
durch die für die Walzenstraße erforderlichen Werte bestimmt wird, höher als die nach metallurgischen Gesichtspunkten
festgelegte Temperatur Tout*. In der
Praxis wird jedoch die von der Walzenstraße bestimmte
BAD ORIGINAL
" ft · · ft * ff
Temperatur Tout** nach geschätzten Werten mit einem
beträchtlichen Spielraum festgelegt, so daß vom Standpunkt der Energieeinsparung aus eine beachtliche Verschwendung
die Folge ist.
Andererseits wird für eine Walzenstraße die Ausgabetemperatur als vorgegeben angenommen, und die zu erreichende
Block- oder Plattenstärke sowie die Geschwindigkeit werden innerhalb eines Gesamtplanes für die Betriebsmöglichkeiten
jedes Walzgerüstes errechnet. Die Einsparung von Energie wird dabei jedoch nicht in Betracht gezogen.
Bisher wurde zur Einschränkung des Energiebedarfs einer Walzenstraße die für den Wärmeofen benötigte Energie
minimiert, wobei davon ausgegangen wurde, daß die Stahlhalbzeug-Ausgabetemperatur
vorgegeben sei. Auf die Einsparung von Energie im gesamten Bereich der Walzenstraße
wurde verzichtet, was zu einer starken Energieverschwendung führte.
Diese Nachteile sollen durch die vorliegende Erfindung behoben werden; es ist darum eine Aufgabe der Erfindung,
ein Verfahren zum Einstellen einer Stahlhalbzeug-Ausgabetemperatur für einen Wärmeofen einer Warmwalzenstraße
vorzuschlagen, das bei der Steuerung des Wärmeofens eine Ausgabetemperatur sowie ihr Verhältnis zur
Walzenstraße mit einbezieht und mit dem im Bereich der gesamten Walzenstraße einschließlich des Wärmeofens und
der Walzanlage, Energie eingespart werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch folgende Verfahrensschritte
gelöst:
BAD ORIGINAL
**·■ 1* 5 -
a) Bestimmen des Brennstoffverbrauchs des Wärmeofens
über eine Recheneinheit für den Brennstoffverbrauch des Wärmeofens;
b) Bestimmen des Brennstoffverbrauchs der Walzenstraße
durch eine Recheneinheit für den Brennstoffverbrauch
der Walzenstraße;
c) Bestimmen des Gesamtverbrauchs der gesamten Walzenstraße
aus dem Brennstoffverbrauch im Wärmeofen und dem Brennstoffverbrauch der Walzenstraßen;
d) Bestimmen eines optimalen Ausgabetemperaturwertes, der die aufgrund metallurgischer Gesichtspunkte eingegrenzte
Ausgabetemperatur einhält und den Brennstoffgesamtverbrauch minimiert, unter Anwendung
eines Optimierungsvoranges für nicht lineare Gleichungen mittels einer Recheneinheit für die optimale
Ausgabetemperatur; und
e) Anwendung der so ermittelten optimalen Ausgabetemperatur als Stahlhalbzeug-Ausgabetemperatur.
Vorteilhalfte Ausgestaltungen der Erfindung sind den ünteransprüchen zu entnehmen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines unter Bezug auf die beigefügten Zeichnungen beschriebenen Ausführungsbeispieles
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine graphische Darstellung der Beziehung zwischen der Stahlhalbzeug-Ausgabetemperatur
und dem Brennstoffverbrauch eines Wärmeofens als Erläuterung des Prinzips der vorliegenden
Erfindung;
Fig. 2 eine graphische Darstellung der Beziehung zwischen der Stahlhalbzeuq-Ausqabetempera-
BAD
·■* 6 *-
tür und dem Brennstoffverbrauch einer Walzenstraße;
Fig. 3 eine graphische Darstellung der Beziehunq zwischen dem Gesamtbrennstoffverbrauch der
beiden Einheiten nach den Fig. 1 und 2 unter eingeschränkten Bedingungen;
Fig. 4 ein Blockdiagramm zur Erläuterung eines Verfahrens zum Einstellen einer Stahlhalbzeug-Ausgabetemperatur
gemäß einer Ausführungsform der Erfindung; und
Fig. 5 ein Flußdiagramm zu dem in Fig. 4 dargestellten Verfahren.
In den Fig. 1 bis 3 werden die Grundsätze der Erfindung anhand von Diagrammen erläutert. Der Brennstoffverbrauch
Qh eines Wärmeofens kann ausgedrückt werden durch die nachfolgend angegebene Beziehung der Wärmebilanz
einer Temperaturannahme für jede der verschiedenen Positionen eines Stahlhalbzeugs im Wärmeofen zu der
Umgebungstemperatur an jedem der verschiedenen Orte im Ofen sowie der Fließrate des zugeführten Brennstoffes:
QH= f (H, T1n, Tout, T6, At) _
Hierbei ist
H : die Block- oder Plattenstärke im Wärmeofen in mm
T. : die Eingangstemperatur in °C
T : die Ausgabetemperatur in 0C
T : die im Ofen vorhandene Umgebungstemperatur in 0C
At : · die Verbleibdauer im Ofen in Stunden.
BAD ORIGINAL
• λ
m * *
lit ··
• ί »· · ♦
Eine Optimierung des Wärmeofens bedeutet die Berechnung der im Ofen herrschenden Umgebungstemperatur Tq, um den
Verbrauch Qh der Brennstoffeinheit zu minimieren. Unter der Annahme, daß es sich um eine optimierte Form eines
Wärmeofens handelt, kann der Brennstoffverbrauch Qh über eine Ausgabetemperatur Tout berechnet werden. In
Fig. 1 ist eine Beziehung zwischen der Ausgabetemperatur Tout un(3 eiern Brennstoffverbrauch Qh eines Wärmeofens
dargestellt. Aus der Fig. 1 geht deutlich hervor, daß bei einem Absenken der Ausgabetemperatur Tout der
Brennstoffverbrauch Qh im Wärmeofen stark abnimmt.
Der Brennstoffverbrauch Ql einer Walzenstraße hingegen
wird, da Block- oder Plattenstärke und Geschwindigkeit durch eine Planberechnung (Leistung, Walzdruck und Geschwindigkeit
an jedem Walzgerüst) festgelegt sind und der Bedarf an elektrischer Energie jedes Gerüstes auf
dieser Basis berechnet wird, durch die folgende Beziehung ausgedrückt:
QL = g (H, Tout, h, T0) ...(2)
Hierbei ist
h : die Endstärke der Platte oder des Blockes in mm
T0 : die Endbearbeitungs-Ausgabetemperatur in 0C.
Fig. 2 zeigt eine Beziehung zwischen der Ausgabetemperatur Tout und dem Brennstoffverbrauch Ql der Walzenstraße.
Aus der Fig. 2 geht deutlich hervor, daß der Brennstoffverbrauch Ql in der Walzenstraße abnimmt,
wenn die Ausgabetemperatur ansteigt, daß er sich also zum Brennstoffverbrauch Qh des Wärmeofens umgekehrt verhält.
BAD ORIGINAL
- 8
Die vorliegende Erfindung bezweckt eine Bestimmung der Ausgabetemperatur, um auf diese Weise die Summe Q des
Brennstoffverbrauchs Qh des Wärmeofens und des Brennstoffverbrauchs
Ql der Walzenstraße zu verringern.
Die Ausgabetemperatur wird wie folgt bestimmt: Q = QH + Q = f (H7 τ. , τ ,T At)
out
' Tout' h' V
Hierbei sind H, T^n, h und Tp vorherbestimmte Werte. Qp
und Ql werden berechnet, indem ein angenommener Wert
für die Ausgabetemperatur Tout in eine Gleichung zur
Berechnung des Brennstoffverbrauchs des Wärmeofens bzw. in eine Gleichung zur Berechnung des Brennstoffverbrauchs
der Walzenstraße eingesetzt wird.
Die Funktionen f und g sind jeweils nicht lineare Gleichungen, so daß die Ausgabetemperatur mit einem konventionellen
Optimierungsverfahren zur Lösung nicht linearer Gleichungen berechnet werden kann, um die aus metallurgischen
Gesichtspunkten notwendigen Einschränkungen Tout* einzuhalten und einen Minimalwert für Q zu erreichen.
Fig. 3 stellt eine Beziehung zwischen QLr Qh un^ 0 und
den Einschränkungen Tou^-* sowie einer optimalen Ausgabetemperatur
dar.
Ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung auf der Basis der beschriebenen Grundsätze wird nachfolgend
in Verbindung mit den Fig. 4 und 5 beschrieben.
BAD ORIGINAL
In Fig. 4 sind eine Recheneinheit 1 zur Bestimmung der optimalen Ausgabetemperatur sowie eine Recheneinheit 2
zur Brennstoffverbrauchsberechnung eines Wärmeofens vorgesehen,
wobei der Verbrauch Oh entsprechend der oben angegebenen Gleichung (1) errechnet wird. Eine weitere
Recheneinheit 3 dient zur Bestimmung des Brennstoffverbrauchs
einer Walzenstraße, wobei dieser Verbrauch 0L in Übereinstimmung mit der genannten Gleichung (2) errechnet
wird. Weiterhin sind eine Steuereinheit 4 für den Wärmeofen und eine Plan-Recheneinheit 5 vorgesehen.
Im folgenden wird die Wirkungsweise dieser Ausführungsform erläutert. Nach dem Erhalt eines Befehls (z.B. Walzenstraßeninformation,
Plattenstärke, Endbearbeitungs-Ausgabetemperatur) von einem Hauptrechner liefert die
Recheneinheit 1, die die optimale Ausgabetemperatur errechnet, einen Ausgabetemperatur-Anfangswert Tout° an
die Recheneinheit 2, die zur Berechnung des Brennstoffverbrauchs des Wärmeofens vorgesehen ist, und an die
Recheneinheit 3, die zur Berechnung des Brennstoffverbrauchs
der Walzenstraße vorgesehen ist.
Die Recheneinheit 2 berechnet den Minimalbrennstoffverbrauchswert
Qh auf der Basis der jeweils vorhandenen Wärmeofeninformation (z.B. Ofentemperatur, Brennstofffließgeschwindigkeit)
und liefert diesen Wert an die Recheneinheit 1.
Auch die für den Brennstoffverbrauch der Walzenstraße eingesetzte Recheneinheit 3 errechnet, nach Erhalt des
Anfangswertes TOut° ^r ^^e Ausgabe temperatur, den
Brennstoffverbrauch Ql der Walzenstraße auf der Basis
der jeweils vorhandenen Walzenstraßeninformationen und liefert den Wert an den Recheneinheit 1. Die Rechen-
BAD ORfGlMAL
- ίο -
einheit wiederholt den genannten Vorgang mehrere Male und berechnet eine optimale Ausgabetemperatur Tout, die
sowohl der aus metallurgischen einschränkenden Bedingung Tout* genüge tut als auch den Gesamtbrennstoffverbrauch
Q = Qh + Ql minimiert, und zwar mittels einer
konventionellen Optimierung von nicht linearen Gleichungen, und sie liefert diesen Wert an die Steuereinheit 4
für den Wärmeofen sowie an die Plan-Recheneinheit 5, wodurch eine Energieeinsparung in der gesamten Walzenstraße,
einschließlich Wärmeofen- und Walzbereich, erreicht wird.
Obgleich im oben beschriebenen Ausführungsbeispiel eine On-line-Datenverarbeitung von jeweils vorhandenen Informationen
von Wärmeofen und Walzenstraße vorgenommen wird, kann die gleiche Wirkung von einer Off-line-Datenverarbeitung
erwartet werden, wobei dann die Berechnungen von einem Hauptrechner im voraus vorgenommen werden
müssen.
Nach der vorliegenden Erfindung ergibt sich ein Brennstoff-Gesaratverbrauch
für die gesamte Walzenstraße aus dem Verbrauch des Wärmeofens und dem der Walzenstraße.
Weiterhin wird eine optimale Ausgabetemperatur so berechnet, daß die ä(Lis metallurgischen Gründen eingegrenzte
Ausgabetemperatur eingehalten und der obengenannte Brennstoffgesamtverbrauch minimiert wird, und
zwar mit Hilfe von Optimierungsvorgängen für nicht lineare Gleichungen. Der so gewonnene Temperaturwert
für die optimale Ausgabetemperatur wird als Stahlhalbzeug-Ausgabetemperatur benutzt. Auf diesem Wege ist es
möglich, im gesamten Bereich der Warmwalzenstraße Energie einzusparen.
Claims (2)
1. Verfahren zum Einstellen der Stahlhalbzeuq-Ausqabetemperatur
eines Wärmeofens einer Warmwa]zenstraße, gekennzeichnet durch folgende Schritte:
a) Bestimmen des Brennstoffverbrauchs des Wärmeofens
über eine Recheneinheit (2) für den Brennstoffverbrauch des Wärmeofens;
b) Bestimmen des Brennstoffverbrauchs der Walzenstraße
durch eine Recheneinheit (3) für den Brennstoffverbrauch
der Walzenstraße;
c.) Bestimmen des Gesamtverbrauchs der gesamten Walzenstraße
aus dem Brennstoffverbrauch im Wärmeofen und dem Brennstoffverbrauch der Walzenstraßen;
JB/sg
BAD ORIGINAL
Martinistraße 24 Telefon Telecopierer Telex Datex-P
D-28OOBremenl 0421-328037 0421-326834 244020fepatd 44421040311
d) Bestimmen eines optimalen Ausgabetemperaturwertes,
der die aufgrund metallurgischer Gesichtspunkte eingegrenzte Ausgabetemperatur einhält und den Brennstoff
gesamtverbrauch minimiert, unter Anwendung eines Optimierungsvoranges für nicht-lineare Gleichungen
mittels einer Recheneinheit (1) für die optimale Ausgabetemperatur; und
e) Anwendung der so ermittelten optimalen Ausgabetemperatur als Stahlhalbzeug-Ausgabetemperatur.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die optimale Ausgabetemperatur durch die Recheneinheit (1) nach der Gleichung
Q = QH + QL - f (H, T1n, Tout, TG, At)
+ g (H, Tout, h, TD)
berechnet wird.
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