-
-
Verfahren zur Probennahme und Zuordnung zwischen
-
Probemengenlieferant und Probengefäß Die Erfindung bezieht sich auf
ein Verfahren zur Probennahme und Zuordnung zwischen Probemengenlieferant und Probengefäß,
insbesondere bei der Milchübernahme aus Behältern verschiedener Lieferanten (identisch
mit Probemengenlieferant) in einen Sammelbehälter, der mit seinem Annahme- und Meßsystem
während der Überführung der Gesamtmenge in einen Sammelbehälter eine Probenmenge
entnimmt und diese in ein Probengefäß füllt.
-
Bei der Probennahme von Milch über das Annahmesystem des Milchsammelwagens
(Sammelbehälter) wird die aus einem sogenannten Probenvorlaufgefäß abgeteilte Probenmenge
in ein Probengefäß überführt. Dabei besteht das Problem, die genommene Milchprobe
eindeutig zu definieren, das heißt festzuhalten, von welchem Probemengenlieferanten
die Milchprobe erfolgt da nachfolgend zumeist ein Transport der Milchprobe vom Ort
der Probennahme zum Labor, das diese analysiert, erforderlich ist.
-
DaS Problem wird noch weiter erschwert, wenn ein Milchsammelwagen
- dies ist sein eigentlicher Zweck - eine Vielzahl von Milcherzeugern, von denen
jeder auch ein Probemengenlieferant sein kann, nacheinander anfährt, um vor Ort
Probenmengen in die Probengefäße abzufüllen.
-
Dabei ist es nicht außergewöhnlich, wenn auf einer sogenannten Milcherfassungstour
weit mehr als hundert Milcherzeuger (im folgenden Lieferant oder Probemengenlieferant
genannt) in im vorhinein bestimmter oder aber auch von Zufälligkeiten oder Irrtümern
seitens der Milchsammelwagenfahrer abhängiger Reihenfolge nacheinander aufgesucht
werden.
-
Es ist mehr oder weniger selbstverständlich, zur Aufbewahrung und
zum Transport der Milchprobe eine Flasche zu verwenden, die dann selbst oder deren
Aufbewahrungsort zum Zwecke der Zuordnung zwischen Probemengenlieferant und Probengefäß
eine Kennzeichnung erhält. Es wird also nicht die Probe selbst, sondern das Probengefäß
einem bestimmten Probemengenlieferanten an Ort und Stelle zugeordnet.
-
Im Zusammenhang mit diesem bekannten Verfahren können eine Reihe von
Fehlern auftreten. Diese Fehler lassen sich jedoch auch noch nicht dadurch ausschließen,
daß in Vorbereitung einer Probennahme die Probengefäße eine Kennzeichnung erhalten,
und die so gekennzeichneten Probengefäße bei der Probennahme dem Probemengenlieferanten
zugeordnet werden. Bei dieser Vorgehensweise sind eine Reihe von Fehlern nicht auszuschließen.
-
So kann beispielsweise die Kennzeichnung bzw. die Kodierung fehlerhaft,
unleserlich oder beschädigt sein, so daß eine Zuordnung des Probengefäßes zum jeweiligen
Lieferanten nicht möglich ist.
-
Da die Probengefäße bei der Identifizierung an einem Lesegerät vorbeigeführt
und anschließend in eine Position unterhalb des Probenabfüllventils gebracht werden
müssen, ist apparativ sicherzustellen, daß fehlerhafte Probengefäße auf diesem Wege
aussortierbar und Manipulationen an oder mit diesen Probengefäßen unmöglich sind.
Es zeigt sich, daß ein derartiges Transportsystem für Probengefaße nicht unproblematisch
ist. Ein weiterer und schwerwiegender Nachteil ist dadurch gegeben, daß das Kodier-und/oder
Lesegerät, eine feinmechanisch-elektronische Apparatur, den rauhen Betriebsbedingungen
unterworfen wird, wie sie beispielsweise auf einer Milcherfassungstour auftreten.
Temperaturschwankungen, Erschütterungen, Staub, Schmutz und Feuchtigkeit beeinträchtigen
deren Funktion und Betriebssicherheit. Abgesehen davon bedingt ein derartiges Verfahren
auch eine voluminöse Vorrichtung für die Probengefäßumladung und Probengefäßkodierung
bzw.
-
für das Lesen der kodierten Probengefäße. Dieser Nachteil fällt besonders
ins Gewicht, da das zur Unterbringung des Annahme- und Meßsystems vorhandene Raumangebot
am Milchsammelwagen stets begrenzt ist und das zur Probengefaßkodierung und Probengefäßerkennung
notwendige Mehrvolumen zu Lasten des Volumens des Sammelbehälters geht oder aber
zu einer Vergrößerung des Fahrgestells des Milchsammelwagens führt.
-
Bei einem anderen bekannten Verfahren werden die Probengefäße in einem
Stativ untergebracht, wobei die einzelnen Plätze oder Positionen der Probengefäße
gekennzeichnet sind. Soll eine Probe genommen werden. so muß nunmehr zunächst mit
Hilfe eines geeigneten Gerätes eine Kennung, ein Kennzeichen oder der Name des Probemengenlieferanten
erfaßt werden. So wird beispielsweise an einem die an tunehmende Milch aufnehmenden
Anlieferungsbehälter mit Hilfe eines Lesegerätes eine Lieferantenkennung gelesen.
-
Nunmehr kann diese Lieferantenkennung einem bestimrnten Platz zugeordnet
werden. nämlich
demjenigen, bei dem sich das Probengefäß befindet.
in das die entsprechende Probe gefüllt wurde. Solange wie die Probengefäße an ihren
vorgesehenen Stellen verbleiben, besteht eine Zuordnung zwischen der Kennung des
Lieferanten und dem entsprechenden Platz des Probengefäßes.
-
Verbleiben die einzelnen Probenbehälter an Ort und Stelle bis sie
in das Labor gelangen, so können dort die erforderlichen Messungen durchgeführt
und die Meßerge6.
-
nisse der Probe dem jeweiligen Lieferanten zugeordnet werden. Wenn
allerdings bei der Ablieferung der einzelnen Probengefäße -es können sich, wie einleitend
erwähnt.
-
weit mehr als hundert Probengefäße in einem aus mehreren Stativen
gebildeten Magazin befindet diese versehentlich aus dem Stativ herausfallen oder
wenn beim Umladen der Probengefäße in das Analysengerät deren Reihenfolge vertauscht
wird, so ist keine Zuordnung mehr möglich, nämlich welche Probengefäße zu welchem
Lieferanten gehören.
-
Aber selbst im Normalbetrieb und ohne Störungen ist für spätere Reklamationen
keine Möglichkeit gegeben, etwa bestimmte Messungen zu wiederholen oder dem Probemengenlieferanten
die Probe zu Messungen an anderer Stelle zur Verfügung zu stellen, es sei denn,
jedes Probengefäß würde in einem zusätzlichen Arbeitsgang mit einer von der Position
im Stativ unabhängigen Kennung versehen. wobei eine Zuordnung zum jeweiligen Lieferanten
erfolgen müßte.
-
Diese Zuordnung wäre in irgendeiner Form datenmäßig zu erfassen und
zu speichern. Um das vorgenannte Verfahren.
-
absolut sicher zu machen, sind offensichtlich eine Reihe von wirtschaftlich
nicht vertretbaren Maßnahmen notwendig.
-
Die Analysepraxis zeigt darüber hinaus, daß in der Regel ein Verbleiben
der Probengefäße im Stativ im Zuge der Analyse nicht möglich ist, da die in den
Milcherzeugerregionen bzw. in den verschiedenen Milchsammelwagenfabrikaten verwendeten
Stative und Magazine nicht standardisiert sind und daher auch von den Analysegeräten
nicht immer angenommen werden können. Die Probengefäße müssen daher oft aus dem
Stativ gelöst und in das automatisch arbeitende Analysengerät umgeladen werden.
-
Aus der DE-OS 2913 996 ist eine Einrichtung bekannt, bei der die Probennahmevorrichtung
im Milchsammelwagen eine Probengefäß-Kennzeichnungsvorrichtung enthält, welche gleichzeitig
mit oder abhängig von einer Auswahlvorrichtung gesteuert ist. Dadurch ist zwar eine
eindeutige Zuordnung zwischen dem Probemengenlieferanten und dem Probengefäß sichergestellt,
jedoch erfolgt diese Zuordnung an Ort und Stelle der Probennahme im Milchsammelwagen
und unter Zuhilfenahme einer Einrichtung, die in jedem Probennahmesystem, also in
jedem Sammelwagen und mit den vorstehend beschriebenen Nachteilen, bereitzustellen
ist. Ohne diese Markierungsvorrichtung wäre eine eindeutige und unverwechselbare
Zuordnung zwischen Probemengenlieferant und Probengefäß nicht sichergestellt, da
ansonsten die Kopplung zwischen Probemengenlieferant und Probengefäß nur über die
Position des Probengefäßes im Stativ gegeben und auch nur solange sichergestellt
ist, wie das Probengefäß an seinem Platz zum Zeitpunkt der Probenüberführung verbleibt.
-
Im übrigen ist als weiterer Nachteil erkennbar, daß der Kennzeichnungsvorrat
der vorgeschlagenen Markierungsvorrichtung begrenzt ist, und somit zumindest theoretisch
gleichartig gekennzeichnete Probengefäße verschiedener Stative oder Magazine im
Analysenlabor vorliegen können.
-
Beim Umladen dieser Probengefäße in das Analysengerät sind diese dann
nicht mehr eindeutig einem bestimmten r CL c LJ LJ L
Die Erfindung
befaßt sich mit der Lösung der oben angegebenen Probleme, und es soll insbesondere
ein Verfahren geschaffen werden, das Fehlermöglichkeiten bekannter Verfahren vermeidet.
Darüber hinaus soll erreicht werden, daß die in einem bestimmten Probengefäß (F1)
befindliche Probe von der Probennahme ab eindeutig einem bestimmten Lieferanten
(Lk> zugeordnet bleibt, und zwar selbst dann, wenn die Probengefäße (Fl) in einer
Reihenfolge geprüft werden, die nicht mit der Reihenfolge der Probennahme selbst
übereinstimmt. Erreicht wird dieses durch ein Verfahren nach den kennzeichnenden
Merkmalen der Patentansprüche.
-
Im Zusammenhang mit der Erfindung wird von einer Kennung eines Lieferanten
(Lk) gesprochen, und hierunter soll ein Name, eine Kode-Nummer oder eine Abkürzung
oder dergleichen verstanden werden. Im Zusammenhang mit Probengefäßen (F1) wird
von einer Kodierung gesprochen, die sich an dem Probengefäß befindet. Hier kommen
alle möglichen bekannten Kodes in Frage, die beispielsweise mit maschinellen Geräten
gelesen werden könne. Im Zusammenhang mit der Anordnung der Probengefäße in einem
Stativ oder dergleichen wird von einer Position (P(Xi; Yi)) ) gesprochen.
-
Beispielsweise können die Probenbehälter mit der Angabe ihrer Orthogonalkoordinaten
festgelegt werden. Eine Festlegung über andere bekannte Koordinatensysteme ist ebenfalls
möglich.
-
Wesentlich für die vorliegende Erfindung ist, daß die Probengefäße
(F1) mit einer Kodierung versehen werden.
-
Diese Kodierung wird gemäß der Erfindung nicht an Ort und Stelle der
Probennahme, sondern unter den einwandfreien Bedingungen eines Betriebes, z.B. einer
Molkerei oder eines Zentrallabors oder dergleichen durchgeführt.
-
Durch die erfindungsgemäß vorgeschlågene Kodierung der 5 3 Probengefäße
in Verbindung mit deren Handhabung und Zuordnung zu den jeweiligen Probemengenlieferanten
wird es erstmals möglich, die unterschiedlichen Probengefäß-Stative und -Magazine
der verschiedenen am Markt befindlichen Milchsammelwagen, deren unterschiedliche
Ausführungen nicht nur bauartbedingt, sondern auch regional bedingt sind, in das
meist zentralistisch organisierte Analysengeschehen einzubeziehen, ohne daß eine
Umrüstung der in der Regel nicht analysengerätekompatiblen Stative oder Magazine
auf die installierten Analysengeräte bzw.
-
Anpassung der Analysengeräte an die vorliegenden Stativ-oder Magazinsysteme
erforderlich ist. Obgleich das vorgeschlagene Verfahren ein Maximum an Flexibilität
im vorstehenden Sinne ermöglicht, ist eine nicht mehr erhöhbare Sicherheit in Bezug
auf die Zuordnung und Unverwechselbarkeit zwischen Lieferant (Lk) und Probengefäß
(F1) gewährleistet.
-
Beispielsweise können Probengefäße verwendet werden, die mit einem
Etikett, einem sogenannten Barcode, versehen sind. Vor der Anordnung der Probenbehälter
an bestimmter Stelle wird diese Kennzeichnung mit Hilfe eines maschinellen Gerätes
gelesen. Gemäß der Erfindung können mehrere derartige Lesevorgänge durchgeführt
werden, um sicherzustellen, daß der Kode eindeutig zu erkennen ist.
-
Erweist sich in diesem Zusammenhang eine Kodierung als unsicher oder
nicht lesbar, so wird das entsprechende Probengefäß aussortiert und/oder mit einer
einwandfreien Kodierung versehen. Bei dem Verfahren gemäß der Erfindung ist kurz
vor der Einordnung in das Stativ entweder das Versehen der Probengefäße mit Kodierungen
und das Lesen dieser Kodierungen oder aber das einwandfreie Herauslesen bereits
zuvor kodierter Probengefäße erforderlich.
-
Die einwandfrei identifizierbaren Probenbehälter werden- -in einem
Stativ oder dergleichen angeordnet, wobei die Probenbehälter im Stativ so befestigt
werden können, daß sie nicht mehr aus dem Stativ entnommen werden können.
-
Beispielsweise können die Behälter in ihrer Gesamtheit an der vorgesehenen
Stelle plombiert werden, wobei die Plombierung erst nach Rücklieferung der Milchproben
geöffnet wird. Dadurch werden mögliche Manipulationen ausgeschlossen.
-
In jedem Falle werden die einzelnen Positionen (P(Xi;yj) zusammen
mit den Kodierungen der Probenbehälter (Fl) gespeichert, so daß von diesem Zeitpunkt
an bekannt ist, welcher spezielle Probenbehälter sich an welcher Position befindet.
Selbstverständlich können auch die Stative oder Probenbehältereinrichtungen identifiziert
werden, so daß aus einem Speicher abgefragt werden kann, welche Probenbehälter sich
in welchem Stativ an welcher Stelle befinden.
-
Nachfolgend wird von einem Stativ gesprochen, obwohl natürlich die
vorliegende Erfindung nicht auf den Einsatz eines Stativs beschränkt ist. Das Stativ
wird nunmehr mit den leeren Probenbehältern zu einem Probensammelgerät gebracht,
beispielsweise zu einem Milchsammelwagen, der zu den einzelnen Milchlieferanten
fährt, um dort vor Ort jeweils eine Probe zu nehmen.
-
Ein solcher Milchsammelwagen kann mit einem Datenerfassungsgerät versehen
sein, welches Informationen darüber enthält, welche Probenbehälter sich an welcher
Stelle im Stativ befinden
Darüber hinaus enthält dieses Gerät auch lnformationen darüber,
welche Lieferanten der Milchsammelwagenfahrer und in welcher Reihenfolge er diese
aufsuchen soll. Hält sich der Fahrer an diese Reihenfolge, so ist gemäß der Erfindung
eindeutig sichergestellt, daß sich in einem Probenbehälter mit einer bestimmten
Kodierung (F1) die Probe eines bestimmten Probemengenlieferanten mit einer bestimmten
Kennung (Lk) befindet. Die Proben können aus dem Stativ entnommen und in beliebiger
Reihenfolge untersucht werden.
-
Hält sich der Milchsammelwagenfahrer aus irgendeinem Grunde nicht
an diese Reihenfolge, so kann er in sein Datenerfassungsgerät eingeben, an welcher
Stelle er gerade eine Milchprobe nimmt. Er gibt dazu die Kennung des Lieferanten
(Lk) ein, und das Datenerfassungsgerät ordnet diese Kennung dem bestimmten Probenbehälter
bzw.
-
der bestimmten Position (P(Xi; Yj)) zu.
-
Es besteht auch die Möglichkeit, daß der Fahrer mit Hilfe des Datenerfassungsgerätes
die Reihenfolge ändert, in der er die einzelnen Lieferanten anfährt, wobei er sein
Datenerfassungsgerät befragt, welche Lieferanten aufgesucht werden sollen, und er
durch eine entsprechende Eingabe diese Reihenfolge mit der Reihenfolge verbindet,
in der die einzelnen Milchproben in die Probenbehälter abgegeben werden. In jedem
Falle ist sichergestellt, daß die Zuordnung zwischen Kennung (Probemengenlieferant)
und Position (Stativ) bzw. Kodierung (Probengefäß) festgehalten wird.
-
Die Lieferantenerkennung kann auch durch Lesen einer Kennung des Anlieferungsbehälters
oder einer Lieferantenkodierung am Ort der Milchannahme erfolgen. In diesem Falle
ergibt sich für das Datenerfassungsgerät immer noch die Zuordnungsaufgabe im vorgenannten
Sinne.
-
Es besteht weiterhin die Möglichkeit, daß am Ort der Probennahme das
Datenerfassungsgerät einen Beleg in zweifacher Ausfertigung ausdruckt, von dem ein
Exemplar dem Lieferanten zur Verfügung gestellt werden kann. Dieser Beleg kann beispielsweise
die Kodierung des Probenbehälters und die Kennung des Lieferanten enthalten, so
daß dieser eine Möglichkeit hat, eine Reklamation im Zusammenhang mit den Meßwerten
im Labor anzubringen. Selbstverständlich können auch noch weitere Daten auf diesem
Beleg ausgedruckt werden, wie z.B. die Milchmenge.
-
Die Erfindung weist weiterhin noch Vorteile im Zusammenhang mit der
Aufbereitung der Probengefäße auf. Bevor nämlich die Probengefäße kodiert und anschließend
kontrollgelesen und an bestimmter Stelle in einem Probensammelgerät untergebracht
werden, können die Probengefäße einzeln oder gemeinsam gereinigt, mit einem Hemmstoff
gefüllt und verkorkt werden.
-
Die Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnung beispielsweise
erläutert.
-
Die Figur zeigt eine schaubildliche Darstellung zur Erläuterung des
Verfahrens gemäß der Erfindung.
-
Im rechten Teil der Darstellung (Ort I) sind die Vorgänge dargestellt,
die sich beispielsweise in einer Molkerei oder in einem Zentrallabor abspielen,
während im linken Teil (Ort II) diejenigen Vorgänge gezeigt sind, die sich vor Ort,
nämlich bei einem Milchlieferanten abspielen.
-
Mit 1 ist eine Datenerfassungszentrale bezeichnet, welche bestimmte
Informationen in einer Zuordnung zueinander enthält. Lk ist die Kennung eines bestimmten
Lieferanten, P(X.; Y .) ) sind die Koordinaten eines bestimmten Punktes 1 J in einem
Probengefäßmagazin 2 . F1 ist die Kodierung eines bestimmten Probengefäßes, das
sich an der vorgenannten Stelle befindet. Aus diesen Zuordnungen läßt sich eindeutig
eine Kennung eines Lieferanten mit der Kodierung eines Probengefäßes erreichen.
-
Mit 13, 14 und 15 sind bestimmte Einrichtungen oder Verfahrensstufen
bezeichnet, beispielsweise die einer Reinigungsanlage, einer Hemmstoffzuführungseinrichtung
und einer Verkorkungsstelle.
-
Mit 3 ist eine Lese- und Kodiereinirichtung mit Ladegerät für die
Probengefäße bezeichnet. An der Stelle 3a wird die auf einem Probengefäß befindliche
Kodierung gelesen, und ggf. wird vorher dieses Probengefäß kodiert. Mit 10 sind
beispielsweise vier Probengefäße dargestellt, die die Kodierung D, C, A und B tragen.
Die Leseeinrichtung 3a liest diese Kodierung ab und gibt über die Leitung 12 die
entsprechende Information zur Datenerfassungszentrale 1. Weiterhin wird dorthin
die Stelle angegeben, wo das entsprechende Probengefäß in das Magazin gebracht wird.
-
Das Magazin wird nach der Plombierung zum Milchsammelwagen gebracht
und zur Probennahmestelle gefahren. Dem Fahrer steht eine Einrichtung 4 zur Verfügung,
die alle erforderlichen Informationen über die einzelnen Lieferanten enthält. Mit
Hilfe dieser Einrichtung kann der Fahrer abfragen, wo er planmäßig hinfahren soll.
Im dargestellten Beispiel fährt er zu dem Lieferanten L k Erreicht er diesen Lieferanten
(Block 5), so nimmt er die dort bereitgestellte Milch auf und gibt diese in den
Sammelbehälter.
-
8ei diesem Vorgang wird eine Probenmenge abgezapft und über eine Leitung
9 zu dem Probengefäß gebracht. das sich an der Position P(X. Y.)im Magazin befindet.
Die ent-1 J sprechende Information, daß nämlich die Milch dort abgliefert worden
ist, wird über die Leitung 8 in das Datenerfassungsgerät 4 eingegeben. Zur Positionsbestimmung
des Probenabfüllventils (ohne Bezeichnung am Ende der Leitung 9) sieht das Verfahren
drei Ausführungsvarianten vor. Die einfachste Variante geht von einer Ausgangsstellung
(X=1; Y:1) aus und zählt in jeder Zeile (Y.) die jeweiligen Schaltschritte (Xi).
Durch eine geeignete Transporteinrichtung für das Probenabfüllventil ist jederzeit
bekannt, an welcher Position P (Xi; Yj) sich das Probenabfüllventil befindet. Die
Ausführungsvariante II sieht jeweils eine Rückmeldung vor, wenn das Probenabfüllventil
die Endposition in jeder Zeile (Y.) erreicht hat. Die Ausführungsvariante III sieht
die Rückmeldung jeder einzelnen Position P (Xi; Yj) vor.
-
Befindet sich der Milchsammelwagenfahrer jedoch nicht beim Lieferanten
L k sondern beispielsweise beim Lieferanten Lk 1 (Block 5*), so hat er die Möglichkeit,
die aufgenommene Milchprobe trotzdem in das Probengefäß an der Stelle P (Xi; Yj)
abzugeben, was ohne weiteres möglich ist, da diese Tatsache über die Leitung 8 in
das Datenerfassungsgerät 4 eingegeben wird.
-
Nach Rückkehr zur Molkerei bzw. zum Zentrallabor werden die entsprechenden
Informationen des Datenerfassungsgerätes 4 über die Leitung 11 in die Datenerfassungszentrale
1 eingegeben. Demzufolge wird bei der Prüfung der Milchprobe an der Position P (Xi;
Yj) diese Milchprobe eindeutig dem richtigen Lieferanten zugeordnet.
-
Alternativ zu der vorstehend vorgeschlagenen Lösung ist es selbstverständlich
auch möglich, die Zuordnung zwischen Lieferant L k und Probengefäß F1 in dem Datenerfassungsgerät
4 durchzuführen. Zu diesem Zweck muß vor der Milcherfassungstour dem Datenerfassungsgerät
4 die Zuordnung
über die Datenerfassungszentrale 1 übermittelt werden. Am Ende der Milcherfassungstour
wird dann die Zordnung
bzw.
beispielsweise über die Leitung 11 an die Datenerfasungszentrale 1 übermittelt.
Ein Duplikat dieser Zuordnungsdaten begleitet die Probengefäße F mit den Milchproben
ggf. in das zentrale Analysenlabor, damit dort die Untersuchungsergebnisse über
die Kodierung des Probengefäßes F1 dem Lieferanten L k direkt zugeordnet werden
können. Es ist auch denkbar, daß die Untersuchungsergebnisse dort lediglich dem
jeweiligen Probengefäß F1 zugeordnet werden, und daß die Zuordnung zum Lieferanten
L k erst bei Rückgabe dieser Daten in der Molkerei erfolgt.
-
Abschließend werden die Lösungsmerkmale und der Ablauf des vorgeschlagenen
Verfahrens noch einmal zusammengefaßt: 1. Die Probengefäße werden mit einer Kodierung
(F1) versehen, und die Kodierung dieser und ggf. bereits zuvor kodierter Probengefäße
wird mindestens einmal gelesen (Lese- und Kodiereinrichtung 3a).
-
2. Danach werden die Probengefäße (F1) in eine beliebi aber definierte
Position (P(Xi; Yj)) eines Stativs oder dergleichen verbracht (Ladegerät 3).
-
Vor der Kodierung und vor der Unterbringung in einem Stativ oder
dergleichen lassen sich die Probengefäße. falls notwendig, aufbereiten. Sie können
beispielsweise einzeln oder gemeinsam gereinigt werden, mit einem Hemmstoff gefüllt
und verkorkt werden.
-
3. Die Zuordnung Probengefäß/Position
wird gespeichert.
-
Dieses geschieht, und das ist der wesentliche Unterschied zu bekannten
Verfahren, nicht an Ort und Stelle der Probennahme (Ort II), sondern unter den einwandfreien
Bedingungen eines Betriebes, z.B.
-
einer Molkerei oder eines Zentrallabors (Ort I).
-
4. Eine Milchprobe eines bestimmten Probemengenlieferanten (Lk) wird
in ein beliebiges, an einer bestimmten Position (P(Xi; Yj)) befindliches Probengefäß
(F1) überführt (Ort II).
-
5. Die Zuordnung Probemengenlieferant/Position (Lk L- P(Xi; Y.)) wird
gespeichert (Ort II).
-
6. Die Kodierung der sich an dieser Position (P(Xi; Yj)) befindlichen
Probenflasche (F1) wird über diese Position (P(Xi; Yj)) der Kennung des bestimmten
Lieferanten (Lk) zugeordnet (Ort II oder Ort 1):
7. Die Zuordnung
wird gespeichert.
-
Das vorgeschlagene Verfahren ist in seiner Anwendung -wie vorstehend
bereits erwähnt - nicht auf Magazine beschränkt, in denen die Probengefäß-Positionen
nach Orthogonalkoordinaten festgelegt sind, sondern es sind alle denkbaren Anordnungen
verwendbar, bei denen die Probengefäß-Positionen eindeutig definiert werden können.
So lassen sich beispielsweise Magazine verwenden, bei denen die Stative spiralförmig,
in Form konzentriSCher Ringe oder als Gurt ausgebildet sind. Entscheidendes Kriterium
für die Eignung ist lediglich, daß die einzelnen Probengefäß-Position - in welchem
Koordinatensystem auch immer - eindeutig definierbar ist. Gleiche Anforderungen
gelten für die Rückmeldefähigkeit dieser Positionen, wobei die Rückmeldung an sich
keine notwendige Bedingung für das vorgeschlagene Verfahren, sondern lediglich ein
Element zur weiteren Erhöhung der Zuordnungssicherheit im Zuge der Probennahme darstellt.
-
Ebensowenig wie die Magazinkonfiguration hat die Vorgehensweise bei
der Lieferantenerkennung bzw.
-
der Lieferantenvorgabe Einfluß auf die Anwendbarkeit des vorgeschlagenen
Verfahrens. Gleichgültig, ob die Kennung des Lieferanten erst vor Ort der Milchannahme
gelesen wird oder ob mit Hilfe des vorstehend beschriebenen, in vielen Anwendungsfällen
vorteilhaften, weil den notwendigen Aufwand verringernden, Lieferanten-Vorgabeverfahrens
eine Milcherfassungstour im Vorwege determiniert ist -das erfindungsgemäße Verfahren
ordnet in eindeutiger und unverwechselbarer Weise einen bestimmten Lieferanten (Probemengenlieferanten)
einem bestimmten Probengefäß zu.
-
- Leerseite -