DE3538276A1 - Wagen zum transport von schweren lasten, insbesondere bundhubwagen - Google Patents
Wagen zum transport von schweren lasten, insbesondere bundhubwagenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Wagen zum Transport von
schweren Lasten, insbesondere Bundhubwagen mit lasttragenden
Rädern.
Derartige Wägen werden insbesondere in der blechherstellenden
und blechverarbeitenden Industrie zur Abnahme
und zum Wegtransport von in einer Haspel auf einen
Haspeldorn aufgewickelten Metallbunde verwendet. Hierbei ergeben
sich folgende Problemstellungen: Die Blechbunde weisen
in der Regel ein Gewicht auf, das in dem relativ großen Bereich
zwischen 4 und 40 Tonnen liegt. Um das Blechbund vom
Wickeldorn abziehen zu können, muß es in einem sehr engen
Toleranzbereich von wenigen Millimetern angehoben werden, da
bei einem zu geringen oder zu hohen Anheben der Wickeldorn
belastet wird und klemmt, so daß sich das Metallbund nicht
abziehen läßt. Dies bewirkt in einem kontinuierlichen Vorgang,
z. B. in einer Walzstraße, eine Stillegung der Anlage.
Da die Aufwickelvorgänge in der Regel in einer
kontinuierlich arbeitenden Walzstraße erfolgen, stehen nur
wenige Sekunden zur Verfügung, um den Zentriervorgang und
das Abziehen des aufgewickelten Metallbundes und dessen Entfernung
aus der Haspel sicherzustellen. Mit den bisher bekannten
gleisgebundenen Bundhubwägen lassen sich die Blechbunde
mit der erforderlichen Präzision anheben und mit der
erforderlichen Geschwindigkeit abziehen. Es besteht jedoch
das Problem, daß die Transportmöglichkeiten gleisgebundener
Wägen sehr begrenzt sind. Um eine größere Variabilität der
Transportwege zu ermöglichen, müssen material- und
arbeitsaufwendige Gleisanlagen und Weichen verlegt werden,
die bei anderen Arbeiten stören und die Sicherheit im Betrieb
beeinträchtigen. Am Ende der Gleise wurden die Metallbunde
bisher mit Kränen vom Wagen gehoben und - sofern sie
im Aktionsbereich des Krans weiterverarbeitet werden - von
diesem dort abgesetzt. Falls die Weiterverarbeitung bzw.
Lagerung an einem anderen Ort durchgeführt werden soll, muß
das Metallbund auf ein mehr oder weniger freibewegliches
Fahrzeug verladen werden. Um das zeit- und arbeitsaufwendige
Umladen zu verringern, hat man Vorrichtungen eingesetzt,
z. B. fahrbare Gabelstapler, die die Metallbunde vom Bandhubwagen
abhoben und an den gewünschten Ort transportierten.
Hierbei erfolgte nur ein einziger Umladevorgang, jedoch ist
dieser sehr zeitaufwendig und erfordert ein zweites
Transportfahrzeug. Diese Lösung wurde daher nur als Kompromißlösung
des seit Jahrzehnten bestehenden Problems angesehen,
die Abnahme eines Metallbundes vom Haspeldorn und
dessen Transport an eine beliebige Stelle durch eine Vorrichtung
durchzuführen.
Zum Transport von insbesondere schweren Lasten haben sich
seit einigen Jahren Luftkissenfahrzeuge, die auf einem Luftfilm
gleiten, bewährt. Derartige Fahrzeuge weisen drehbare
Rollen oder Räder auf, mit denen diese Fahrzeuge, wenn sie
keine Last tragen, also wenn die Luftkissen nicht gebläht
sind, bewegbar sind. Es hat auch Überlegungen gegeben,
derartige Luftkissenfahrzeuge zum Abnehmen und Transportieren
von Blechbunden von einer Aufwickelhaspel zu
verwenden. Derartige Versuche haben bis heute jedoch nicht
zu dem gewünschten Erfolg geführt, da die erforderliche Genauigkeit
und Geschwindigkeit beim Abnehmen eines Blechbundes
von der Haspel und dessen Wegtransport mit flexiblen
Luftkissen, in denen ein Luftdruck zum Abtransport erst aufgebaut
werden muß, wobei sich gewisse Schwankungen kaum vermeiden
lassen, die zu einem Verklemmen des Haspeldorns
führen könnten, nicht bewährt.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Wagen, insbesondere
einen Bundhubwagen gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1
dahingehend zu verbessern, daß sowohl ein präzises und
schnelles Abnehmen einer Last von einem Haspeldorn und zugleich
dessen Transport zu einem beliebigen Ort ermöglicht.
Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst.
Durch diese Lösung wird der bewährte und geeignete Bundhubwagen
als gleisgebundenes Fahrzeug zum Abnehmen eines Blechbundes
von einem Haspeldorn und zum Entfernen aus dem
Haspelbereich eingesetzt und kann anschließend als
freibewegliches Luftkissenfahrzeug, nachdem durch die Umschaltvorrichtung
Druckluft den Luftkissen zu deren Blähen
und zur Ausbildung des Gleitluftfilms zugeführt wurde. Vorzugsweise
wird jedem Rad ein Luftkissen zugeordnet, das es
erlaubt, gleiche Luftkissen zu verwenden, was die
Konstruktion vereinfacht und es auch erlaubt, die Aussteuerung
der einzelnen Luftkissen bei ungleicher Lastverteilung
zu erleichtern.
Vorzugsweise sind die die nutzlasttragenden Räder als Gleisräder
gestaltet und auch Verschwenk- oder Einziehvorrichtungen
angeordnet. Hierdurch können die Räder dem
jeweiligen Schienenprofil sehr genau angepaßt werden, was
die Präzision der Positionierung erleichtert und andererseits
können diese Räder bei Luftkissenbetrieb eingezogen
bzw. eingeschwenkt werden, um so beim Abstellen oder
bei einer Havarie weder die Abstellfläche noch die Räder zu
beschädigen.
Vorzugsweise kann der Wagen zusätzliche, das Leergewicht des
Wagens tragende Hilfsluftkissen aufweisen. Durch diese Maßnahme
kann bei Leerbetrieb des Wagens durch die geringer
dimensionierten Hilfsluftkissen Druckluft und damit Energie
eingespart werden. Vorzugsweise weist der Wagen mindestens
ein abgefedertes, angetriebenes und/oder steuerbares
Zusatzrad auf. Durch ein solches Zusatzrad wird die
Beweglichkeit des Wagens insgesamt erhöht. Ein derartiges
Zusatzrad ist für Luftfilmfahrzeuge aus der DE-AS 12 05 841
bekannt.
Nachstehend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung unter
Bezug auf schematische Zeichnungen und unter Hinweis auf
Alternativen näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1: eine Draufsicht auf einen Bundhubwagen;
Fig. 2: eine Seitenansicht des Bundhubwagens bei der Übernahme
eines Bundes;
Fig. 3: eine Seitenansicht des Bundhubwagens in freier ungerichteter
Transportposition.
Der in Fig. 1 schematisch dargestellte Bundhubwagen 1 weist
ein waagerechtes, u-förmiges Fahrgestell 2 auf, das aus
einem Querträger 3 und zwei senkrecht davon abstehenden,
parallel mit Abstand zueinander angeordneten Schenkeln 4 besteht.
Auf dem Querträger 3 ist ein Hubwerk angeordnet, das
eine senkrecht angeordnete Hubsäule 5 und eine darauf auf-
und abbewegliche, zur Aufnahme einer Nutzlast, z. B. eines
Blechbundes 6 geeignete Gabel 7 aufweist. Derartige Hubwerke
sind bekannt und werden daher nicht weiter erläutert.
Die Schenkel 4 weisen senkrecht zu ihrer Längserstreckung
jeweils zwei im Abstand von fest auf den Fahrboden verlegten
Gleisen 8 parallel zueinander angeordnete Räder 9 auf. Ein
Rad 9 oder mehrere Räder 9 können durch einen nicht dargestellten
Motor angetrieben sein. Die Räder 9 sind so
ausgelegt, daß sie die Belastung der vorgesehenen Nutzlasten
ohne nennenswerte elastische Deformation aufnehmen können.
Die Räder 9 sind im vorliegenden Fall aus Metall hergestellt.
Die Räder 9 können in bzw. an den Schenkeln 4 ein- und ausschiebbar
bzw. ein- und ausschwenkbar, z. B. mittels Hubzylindern
angeordnet sein (nicht dargestellt).
Neben jedem Rad 9 ist auf den Schenkeln 4 ein Luftkissen 10
angeordnet. Vorzugsweise sind die Luftkissen 10 am Fahrgestell
2 außerhalb des Zwischengleisbereichs, also nicht
zwischen den Rädern angeordnet, wodurch ungleiche Lastverteilungen
leichter ausgleichbar sind. Im Ausführungsbeispiel
sind vier Räder 9 und vier Luftkissen 10 vorgesehen.
Es sind jedoch auch Anordnungen mit drei oder mehr
Räder 9 und mit drei (eins am Querträger 3 und jeweils eins
am freien Ende der Schenkel 4) oder mehr als vier Luftkissen
10 möglich. Die Anzahl der Luftkissen 10 in Relation zu
deren Tragfähigkeit muß so bemessen bzw. ausgelegt sein, daß
das Eigengewicht des Bundhubwagens 1 und des jeweiligen
Blechbundes 6 zusammen allein durch die geblähten Luftkissen
10 getragen werden kann.
Um den Energieverbrauch beim nicht gleisgebundenen Leertransport
zu reduzieren, kann das Fahrgestell 2 mit Hilfsluftkissen
11 (in Fig. 3 angedeutet) versehen werden, die
wegen der geringeren zu tragenden Last kleiner dimensioniert
sein können.
Der Bundhubwagen 1 kann mit einer eigenen Antriebsvorrichtung
zur Fortbewegung versehen sein oder durch einen
Fremdantrieb, z. B. eine beliebige Zugmaschine, bewegt
werden. Im Falle einer eigenen Antriebsvorrichtung kann diese
in Form eines oder mehrerer angetriebener und gegebenenfalls
auch steuerbarer Zusatzräder 12 (in Fig. 1 ist
ein Zusatzrad 12 angedeutet) vorgesehen sein, wobei dieses
Zusatzrad 12 bzw. mehrere davon durch eine Kraft (z. B. eine
Feder oder eine hydraulische Kraft) gegen den Fahrboden andrückbar
sind. Ein oder mehrere Zusatzräder 12 können auch
dann vorgesehen sein, wenn kein Eigenantrieb vorgesehen ist,
sie dienen dann zur Steuer- oder Lenkerleichterung.
Vorzugsweise werden alle Antriebe des Bundhubwagens 1 durch
die für die Arbeit der Luftkissen 10 benötigte Druckluft betrieben,
wobei die Druckluft über flexible Leitungen zugeführt
oder durch einen im bzw. am Bandhubwagen 1 angeordneten
Kompressor (nicht dargestellt) erzeugt wird. Der Bundhubwagen
1 arbeitet wie folgt: Der auf seinen Schienenrädern
9 über Gleise 8 gefahrene Bundhubwagen 1 mit unaufgeblähten
Luftkissen 10 und 11 wird unter einer Haspel positioniert.
Nachdem von der Haspel z. B. ein Blechbund 6 aufgerollt wurde,
wird das Hubwerk des Bundhubwagens eingeschaltet und das
aufgewickelte Blechbund 6 wird in dem geforderten engen
Toleranzbereich von wenigen Millimetern angehoben, so daß es
vom Haspeldorn abziehbar ist. Sogleich wird der Bundhubwagen
1 auf den Gleisen 8 durch eigenen oder Fremdantrieb aus dem
Bereich der Haspel herausgefahren, so daß die Haspel sofort
für einen neuen Aufwickelvorgang bereitsteht.
Da praktisch das Hubwerk über eine starre Verbindung (Gleis
8, Räder 9, Fahrgestell 2) auf dem Gleisfundament abgestützt
ist, kann innerhalb von Sekunden das Anheben des Blechbundes
6 mit der erforderlichen Genauigkeit und somit das schnellere
Abziehen vom Haspeldorn erfolgen. Außerhalb des Haspelbereichs
wird durch eine nicht dargestellte, grundsätzlich
bekannte Umschaltvorrichtung den Luftkissen 10 Druckluft zugeführt,
wodurch sie sich aufblähen und den Luftfilm bilden,
auf dem der Bundhubwagen 1 mit dem Blechbund 6 an einen beliebigen
Ort transportiert werden kann. Hierbei geraten die
Räder 9 außer Eingriff mit den Gleisen 8 und dem Fahrboden.
Vorzugsweise sind dazu die Räder 9 einschwenk- oder einziehbar
angeordnet, damit sie beim Absetzen des Bundhubwagens 1
mit oder ohne Last außerhalb der Gleise 8 oder im Falle
einer Havarie nicht den Fahrboden und/oder sich selbst beschädigen
können. Für den Transport ohne Last können -
sofern welche vorgesehen sind - allein die Hilfsluftkissen
11 dienen. Zum Umschalten auf die Hilfsluftkissen 11 und auf
die Räder 9 dient die Umschaltvorrichtung.
Claims (5)
1. Wagen zum Transport von schweren Lasten, insbesondere
Bundhubwagen, mit lasttragenden Rädern,
dadurch gekennzeichnet,
daß er neben den nutzlasttragenden Rädern (9) zur Aufnahme
der entsprechenden Nutzlast ausgelegte Luftkissen (10)
aufweist und daß er eine die Nutzlast alternativ auf die
Räder (9) oder die Luftkissen (10) übertragende Umschaltvorrichtung
aufweist.
2. Wagen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß jedem Rad (9) ein Luftkissen (10) zugeordnet ist.
3. Wagen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die die Nutzlast tragenden Räder (9) als Gleisräder
gestaltet und auf Verschwenk- oder Einziehvorrichtungen
angeordnet sind.
4. Wagen nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß er zusätzliche, das Leergewicht des Wagens
tragende Hilfsluftkissen (11) aufweist.
5. Wagen nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß er mindestens ein abgefedertes, angetriebenes
und/oder steuerbares Zusatzrad (12) aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853538276 DE3538276A1 (de) | 1985-10-28 | 1985-10-28 | Wagen zum transport von schweren lasten, insbesondere bundhubwagen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853538276 DE3538276A1 (de) | 1985-10-28 | 1985-10-28 | Wagen zum transport von schweren lasten, insbesondere bundhubwagen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3538276A1 true DE3538276A1 (de) | 1987-04-30 |
Family
ID=6284642
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19853538276 Withdrawn DE3538276A1 (de) | 1985-10-28 | 1985-10-28 | Wagen zum transport von schweren lasten, insbesondere bundhubwagen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3538276A1 (de) |
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1985
- 1985-10-28 DE DE19853538276 patent/DE3538276A1/de not_active Withdrawn
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