DE3537915A1 - Verfahren zur elektrochemischen wasserstoffmessung - Google Patents
Verfahren zur elektrochemischen wasserstoffmessungInfo
- Publication number
- DE3537915A1 DE3537915A1 DE19853537915 DE3537915A DE3537915A1 DE 3537915 A1 DE3537915 A1 DE 3537915A1 DE 19853537915 DE19853537915 DE 19853537915 DE 3537915 A DE3537915 A DE 3537915A DE 3537915 A1 DE3537915 A1 DE 3537915A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- membrane
- measuring
- electrolyte
- arrangement
- carrier
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Ceased
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C12—BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
- C12Q—MEASURING OR TESTING PROCESSES INVOLVING ENZYMES, NUCLEIC ACIDS OR MICROORGANISMS; COMPOSITIONS OR TEST PAPERS THEREFOR; PROCESSES OF PREPARING SUCH COMPOSITIONS; CONDITION-RESPONSIVE CONTROL IN MICROBIOLOGICAL OR ENZYMOLOGICAL PROCESSES
- C12Q1/00—Measuring or testing processes involving enzymes, nucleic acids or microorganisms; Compositions therefor; Processes of preparing such compositions
- C12Q1/001—Enzyme electrodes
-
- G—PHYSICS
- G01—MEASURING; TESTING
- G01N—INVESTIGATING OR ANALYSING MATERIALS BY DETERMINING THEIR CHEMICAL OR PHYSICAL PROPERTIES
- G01N27/00—Investigating or analysing materials by the use of electric, electrochemical, or magnetic means
- G01N27/26—Investigating or analysing materials by the use of electric, electrochemical, or magnetic means by investigating electrochemical variables; by using electrolysis or electrophoresis
- G01N27/403—Cells and electrode assemblies
- G01N27/404—Cells with anode, cathode and cell electrolyte on the same side of a permeable membrane which separates them from the sample fluid, e.g. Clark-type oxygen sensors
- G01N27/4045—Cells with anode, cathode and cell electrolyte on the same side of a permeable membrane which separates them from the sample fluid, e.g. Clark-type oxygen sensors for gases other than oxygen
Description
Die Erfindung betrifft die Verwendung der im Anspruch 1 angegebenen
Anordnung zur Messung von Wasserstoff.
Aus der EP-OS 01 41 178 ist eine solche Anordnung bekannt. Diese ist
dort auch im einzelnen näher erläutert, worauf vollinhaltlich Bezug
genommen wird.
Es hat sich nun überraschenderweise herausgestellt, daß eine solche
Anordnung auch zur Messung der Wasserstoffkonzentration benutzt werden
kann.
Dies ist besonders mit entsprechend miniaturisierten Meßeinrichtungen
(z. B. an Kathetern oder Kanülen) möglich, vgl. hierzu die Anmeldung
des gleichen Anmelders vom gleichen Tage: "Anordnung zur Stabilisierung
einer Gas-Bezugselektrode".
Die Wasserstoffmessung ist eine hochempfindliche analytische Methode,
z. B. ist Wasserstoff noch nachweisbar, wenn 10 ml einer 100%ig
gesättigten Lösung auf einen Liter verdünnt werden.
Andererseits stört sich die Wasserstoffmessung nicht mit der H2O2-Messung.
Eine angepaßte Abschrift der EP-OS 01 41 178 schließt sich hier an, um
jene hinsichtlich der Meßanordnung vollinhaltlich zum Gegenstand dieser
Anmeldung zu machen.
Nachfolgend wird eine Anordnung zum Messen der Konzentration
eines Stoffes, im folgenden H2O2, geschildert, die sich mutatis
mutandis, wie angegeben, auch zur Messung von Wasserstoff
verwenden läßt.
Die Anordnung ist auch Bestandteil der beanspruchten Erfindung
und ist am Ende noch einmal zusammengefaßt. Eine frühere
Anordnung mit gemeinsamen Merkmalen ist aus der
DE-PS 27 30 143 bekannt. Die bekannte Anordnung ist für
Konzentrationsmessungen insbesondere deswegen besonders
vorteilhaft, weil durch das Vorsehen einer (Schutz-)Membran
an der Elektrode größere (und damit billigere, einfacher
herzustellende und zu handhabende, geringere Impedanz
aufweisende) Elektroden verwendbar sind, ohne daß Probleme
durch den Diffusionsgradienten, die sonst bei größeren
Elektroden auftreten, entstehen und von der Elektrode schädliche,
nicht zur Meßreaktion beitragende Stoffe ferngehalten
werden können. Es ist daher wünschenswert, die gattungsgemäße
Anordnung derart weiterzubilden, daß auch die Konzentration
anderer wichtiger, insbesondere physiologisch
wichtiger, Stoffe gemessen werden kann. Dies wird erfindungsgemäß
durch die Weiterbildung nach dem Kennzeichen des
Anspruchs 1 erreicht.
Daß der zu messende Stoff im Elektrolytraum vorliegt, bedeutet
insbesondere, daß er dorthin aus einem Medium, in
dem seine Konzentration letztlich bestimmt werden soll, diffusibel
ist oder im Elektrolytraum entsteht, wie im Rahmen der
Erfindung unten noch erläutert wird. Daß die Meßelektrode
als Anode ausgebildet ist, bedeutet insbesondere, daß sie
durch die Polarisationsspannung oder die geeignete Wahl
der Referenzelektrode als Anode wirkt.
Unter Grundmembran wird die (bevorzugt aus PVC oder Silikonkautschuk
bestehende) Membran vor der Hinzufügung der
lipophilen Ionen und/oder der Carrier verstanden, während die
Gesamtmembran die Membran nach der Hinzufügung ist.
Durch diese Weiterbildung ist es möglich, die Konzentration
des als physiologisches "Abfallprodukt" besonders wichtigen
H2O2 auf einfache Weise, ohne Drifterscheinungen und ohne
Fehler durch einen Diffusionsgradienten, genau zu messen.
Dabei war es überraschend, daß eine Protonenundurchlässigkeit
die Messung von H2O2 ermöglichen würde. Die Reaktionen,
die bei der Oxidation des H2O2 bei dieser Anordnung ablaufen,
sind auch im einzelnen noch nicht geklärt.
In einer besonders vorteilhaften und ein günstiges Reaktionsverhalten
bewirkenden Weiterbildung sind die Ionen
Anionen. Mit dem besonders bevorzugten Hexa-Decyl-Pyridinium-
Chlorid wird eine große Steilheit erreicht. Es wird
vermutet, daß die Anionen vorteilhaft zum Entstehen einer
Polarisationsschicht an der Grenze Elektroden/Schutzmembran
beitragen können. Auch die carriergebundenen Ionen können
Anionen sein und sind dann auch im Elektrolyten enthalten.
Besonders vorteilhaft sind die carriergebundenen Ionen Kationen,
insbesondere Kaliumionen. Kaliumionen sind vor allem deswegen
besonders günstig, weil der Kaliumgehalt physiologischer
Flüssigkeiten weitestgehend konstant ist und somit dann,
wenn die Anordnung mit solchen Flüssigkeiten zur Messung
des Partialdruckes in Verbindung gebracht wird, überschaubare
Diffusionsverhältnisse herrschen bzw. der Elektrolyt, der
die carriergebundenen Ionen ebenfalls enthält, geeignet
eingestellt werden kann, weil der Kaliumgehalt oft vorbekannt
ist. Es entstehen also keine osmotischen Probleme.
Besonders vorteilhaft ist der Carrier Valinomycin. Dieser
Carrier hat sich in der Praxis bewährt. Ferner ist er ein
besonders an das Kalium angepaßter Carrier.
Bevorzugt ist der Carrier ein Kationencarrier von hoher Mobilität
und Spezifität, besonders für Protonen, bevorzugt Tri-n-dodecylamin.
Mit einem Kationencarrier vom Typ des Tri-n-dodecylamins,
der bevorzugt Protonen komplexiert, lassen sich sehr schnelle
Ansprech- und Abklingzeiten des Meßwertes erreichen.
Unter Protonenimpermeabilität wird also die (praktische)
Protonenimpermeabilität der Grundmembran (z. B. aus PVC) ohne
Zusatzstoffe verstanden.
Je nach Art der Zusatzstoffe ergibt sich ein unterschiedliches
Verhalten der Gesamtmembran.
1. Die Membran enthält (nur) lipophile Ionen, z. B. das als
Puffer (Protonenakzeptor) wirkende Hexa-Decyl-Pyridinium-
Chlorid. Hier ist dann auch die Gesamtmembran praktisch
protonenimpermeabel, d. h. innerhalb der Grenzen einer
H⁺-Ionenpermeabilität, die für eine Off-Reaktion einer
Elektrode mit schneller Abklingzeit zu fordern wäre, ist
auch die PVC-Gesamtmembran mit Hexa-Decyl-Pyridinium-
Chlorid praktisch protonenimpermeabel.
Es ergibt sich ein relativ rascher Anstieg auf den Meßwert,
und dieser wird für mehrere Stunden, größenordnungsmäßig
bis zu 12 Stunden, gehalten. Eine solche Ausbildung ist vor
allem für die Einmalmessung durch Einmal-Einstich-
Elektroden, welche Messungen durch ein nachfolgendes System
verarbeitet werden sollen, vorteilhaft, da der Meßwert
länger ansteht. Auch durch ihre geringen Kosten ist eine
solche Membran besonders vorteilhaft.
2. Die Membran enthält Carrier, wie z. B. Valinomycin, die
durch ihre, wenn auch geringe, Querempfindlichkeit für
Protonen diese befördern. Die H⁺-Komplexierung erfolgt hier
an der Elektrodengrenzfläche zwar relativ rasch, aber, da
praktisch kein Eimerkettenphänomen auftritt, wird die
Protonenabgabe verzögert. Dann erhält man ebenfalls eine
relativ schnelle Anstiegszeit auf den Meßwert, aber
auch eine etwas schnellere Abklingzeit (z. B. zwei Stunden)
als im Falle bspw. des Hexa-Decyl-Pyridinium-Chlorids.
Solche Gesamtmembranen ergeben Anordnungen, die den
Meßwert für die Verarbeitung ebenfalls länger halten, aber
im Laufe des Tages auch mehrfach verwendbar sind.
3. Die Membran enthält einen Protonencarrier von hoher
Mobilität. Dann ergeben sich schnelle Anstiegs- und
Abklingzeiten, was für fortlaufende Messungen günstig ist.
Besonders bevorzugt ist eine Polarisationsspannungsquelle
vorgesehen, deren Pluspol an die Meßelektrode angeschlossen
ist. Es hat sich herausgestellt, daß die Anordnung besonders
günstig mit einer Polarisationsspannung betrieben wird.
Allerdings ist es auch möglich, diese fortzulassen. Dann
muß durch die Wahl der Referenzelektrode sichergestellt
sein, daß die Meßelektrode die Anode ist.
Besonders bevorzugt ist die Abschlußmembran für H2O2 durchlässig.
Dadurch ist eine Diffusion des zu messenden Stoffes in
den Elektrolytraum, mit dem sich ein Gleichgewicht einstellt, das
dann seinerseits durch die Anordnung über das an der Meßelektrode
oxidierte H2O2 gemessen wird, möglich. Hierfür hat sich
Polytetrafluoräthylen besonders bewährt.
In einer besonders vorteilhaften Weiterbildung ist der Elektrolytraum
auch als Reaktionsraum ausgebildet, in dem sich ein
Enzym befindet, das eine durch die Abschlußmembran in
den Elektrolyten diffusible Substanz unter Bildung von H2O2
umsetzt. Durch diese Anordnung wird es in sehr einfacher
und vorteilhafter Weise möglich, die Konzentration insbesondere
wichtiger physiologischer Substanzen zu messen. Dadurch,
daß die Substanz durch die Abschlußmembran in den Elektrolyten
diffusibel ist, die Abschlußmembran also für diese Substanz
durchlässig ist, bildet sich dann, wenn die Anordnung über
die Abschlußmembran mit einer die zu messende Substanz
enthaltenden Flüssigkeit, z. B. Körperflüssigkeit, in vivo
oder in vitro, in Berührung gebracht wird, ein Gleichgewicht
zwischen der Substanz in der zu messenden Flüssigkeit und
im Elektrolyten aus. Durch die Wahl eines geeigneten Enzyms
wird aus der Substanz H2O2 gebildet, dessen Konzentration
dann wiederum mit Hilfe der membranbedeckten Meßelektrode
gemessen wird, wodurch ein Maß für die Konzentration der
Substanz in der zu messenden Flüssigkeit gewonnen wird.
Die Abschlußmembranen sind in diesem Falle Porenmembranen.
Dabei liegt das Enzym bevorzugt in wässriger Lösung vor.
Es kann aber alternativ bevorzugt strukturgebunden vorliegen.
Bevorzugt ist die Abschlußmembran für kleinere Moleküle
durchlässig, für größere Moleküle hingegen undurchlässig.
Sie ist also eine Porenmembran. Dadurch wird verhindert,
daß das Enzym aus dem Elektrolytraum/Reaktionsraum in einen
zu messenden Raum diffundiert oder störende andere Enzyme, die
für die Umsetzung anderer Substanzen zuständig sind, in den
Elektrolytraum geraten. Unter "kleinere Moleküle" sollen hier
Molküle bis zu einem Molekulargewicht von ca. 104 Dalton, unter
"größere Moleküle" solche von einem Molekulargewicht größer als
104 Dalton verstanden werden. Im Einzelfall wird die Porengröße
entsprechend zu wählen sein, um erwünschte Substanzen
(noch) durchzulassen und unerwünschte nicht (mehr) durchzulassen.
Bevorzugt ist das Enzym Glucose-Oxidase und ist die Abschlußmembran
für Glucose und Gluconsäurelacton durchlässig.
Die Messung des Glucosegehaltes im Blut oder anderen Körperflüssigkeiten
ist angesichts der großen und wachsenden
Zahl von Diabetikern von außergewöhnlicher Bedeutung.
Durch die angegebenen Merkmale liegt eine Vorrichtung vor,
die die Glucose-Konzentration in Flüssigkeiten mit bisher
nicht möglicher Einfachheit und Schnelligkeit und dabei
großer Genauigkeit ohne die Notwendigkeit einer Nacheichung
in kurzen Abständen (bisher oft sogar Minutenabstand) zu
bestimmen gestattet.
Die eben geschilderten Vorzüge lassen sich besonders günstig
ausnützen, wenn die Anordnung, ggfs. und bevorzugt einschließlich
der Polarisationsspannungsquelle, als integrierte, implantierbare
Einheit ausgebildet ist und einen Geber oder Sender
für das Meßergebnis aufweist. Eine solche Anordnung kann
nämlich in besonders vorteilhafter Weise mit den kürzlich
entwickelten implantierbaren Dosierpumpen für Insulin zusammenwirken.
Ferner kann dem Träger auch ein direktes Warnsignal
gegeben werden, das ihm anzeigt, ob der zuträgliche Bereich
der Glucose-Konzentration im Blut unter- bzw. überschritten
wird.
Besonders bevorzugt ist die Bezugselektrode eine Edelmetallelektrode,
die als Kathode geschaltet ist und die mit einer
Membran bedeckt ist, die vorzugsweise einen Protonencarrier,
besonders bevorzugt Tri-n-dodecylamin, enthält. Dadurch
läßt sich die Genauigkeit der Messung weiter verbessern.
Als besonderer Vorteil der Erfindung ist noch anzumerken, daß
der erzielte Meßwert, also das erhaltene Signal, ca. das
Doppelte dessen beträgt, was nach der Nernst'schen Potentialgleichung
für eine Zwei-Elektronen-Reaktion zu erwarten wäre.
Besonders bevorzugt besteht die lipophile Grundmembran aus PVC
oder Silikonkautschuk. Es hat sich gezeigt, daß bei Verwendung
einer solchen Grundmembran eine Verdoppelung des
Nernst-Potentials auftritt.
Bei der Oxidation von H2O2 nach der Reaktionsgleichung:
entsteht deshalb eine EMK von 59 mV/Dekade (bei 25°C).
Offenbar können sich unter diesen Bedingungen zwei stabile,
serielle Potentialanteile ausbilden. Dies bewirkt einen Signalgewinn
von 100%.
Besonders bevorzugt werden Grundmembranen mit geringer
Membranstärke, insbesondere solche mit einer Membranstärke von
10 - 50 µm verwendet.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer bevorzugten Ausführungsform
unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen, auf die auch
bezüglich der Offenbarung ausdrücklich verwiesen wird, noch näher
erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung im Schnitt;
Fig. 2 eine schematische Darstellung eines Teils der Ausführungsform
nach Fig. 1 zur Verdeutlichung einer Weiterbildung
gemäß der Erfindung.
In Fig. 1 ist eine Meßelektrode 1, vorzugsweise aus Gold, die aber
auch aus Platin sein kann, und eine vorzugsweise ringförmig angeordnete
Referenzelektrode 2, über einen Meßverstärker 4 mit einem Eingangswiderstand
von 1012 Ω (für den Fall der Potentialmessung) bzw.
einen Meßwiderstand von 106 Ω (für den Fall der amperometrischen
Messung), mit dem Plus- bzw. Minuspol einer Polarisationsspannungsquelle
6 verbunden. Der durch das Meßwerk 4 gemessene Spannungs-
oder Stromwert wird an ein Anzeigegerät 8 gegeben, das auch, wie
symbolisch angedeutet, mit einer Fernanzeige, bspw. einem Sender,
versehen ist. Dieser Sender sendet den Meßwert bspw. an einen (nicht
gezeigten) Mikroprozessor, der daraus unter Berücksichtigung von
Einzelheiten der Meßbedingungen die Konzentration des zu messenden
H2O2 errechnet und den errechneten Wert ggfs. zum Erstellen weiterer
Werte benutzt, wie noch ausgeführt werden wird. Eine Schutzmembran
10 aus einem lipophilen Material, vorzugsweise PVC, schließt die
Meßelektrode (Anode) 1 gegen den im Elektrolytraum enthaltenen Elektrolyten
12 ab. Die Membran 10 ist durch Beimischung eines geeigneten
Salzes mit lipophilen Anionen versetzt worden. Als Salz hat sich,
wie erwähnt, Hexa-Decyl-Pyridinium-Chlorid bewährt. Sie ist ferner
H⁺-undurchlässig. In der Membran enthaltene carriergebundene Ionen
befinden sich auch im Elektrolyten 12.
Die Referenzelektrode 2 ist vorzugsweise eine Ag/AgCL-Elektrode oder
eine Kalomelelektrode. Sie kann ebenfalls mit einer schützenden Referenzelektrodenmembran
versehen sein, die aber auch entfallen kann. Der
Elektrolyt 12 bedeckt die geschilderte Elektrodenanordnung. Der Elektrolytraum
ist im übrigen im wesentlichen an der von den Elektroden
abgewandten Seite durch eine H2O2-durchlässige, wasserundurchlässige
Membran 14, z. B. 25 -100 µ Polytetrafluoräthylen, abgeschlossen. Grenzt
diese Membran an ein H2O2 enthaltendes Medium, so bildet sich durch
Diffusion ein Gleichgewicht zwischen dem H2O2 im Außenraum und
dem Elektrolyten. Das H2O2 im Elektrolyten gelangt teilweise durch
die Membran 10 an die Meßelektrode und wird dort oxidiert. Das
dabei entstehende Potential bzw. der dabei entstehende Strom wird
gemessen und liefert ein Maß für die H2O2-Konzentration. Zwischen
den Elektroden 1 und 2 befindet sich ein isolierendes, inertes Material
22.
Die ganze Anordnung kann, bis auf die Außenfläche der Membran
14, verkapselt werden, was mit der anhand der Fig. 2 zu schildernden
Ausführungsform besonders vorteilhaft ist.
In Fig. 2 ist die Meßelektrode 1 wieder mit der oben geschilderten
lipophilen PVC-Membran 10 gegen den Elektrolyten 12 abgedeckt. Im
Elektrolyten befindet sich ein Enzym, durch das mittels einer Enzymreaktion
aus einer zugehörigen Substanz ein Reaktionsprodukt plus
H2O2 erzeugt wird. Die (Abschluß-)Membran 14′ ist dabei als Porenmembran
so ausgebildet, daß die Substanz, z. B. Glucose, durch die Membran
hindurchdiffundieren kann und sich im Elektrolyten ebenfalls
eine Gleichgewichtskonzentration der Substanz einstellt. Diese Substanz
wird in der Enzymreaktion umgewandelt und das in dieser Ausführungsform
erst im Elektrolytraum entstehende H2O2 ebenso wie im Ausführungsbeispiel
der Fig. 1 gemessen. Diese Messung erlaubt wiederum Rückschlüsse
auf die Menge der vorhandenen Substanz. Dabei ist wichtig,
daß das neben H2O2 entstehende Endprodukt, im Falle von Glucose
und dem Enzym Glucose-Oxidase Gluconsäurelacton, durch die Membran
14′ hinausdiffundieren kann, um eine dauernde Anreicherung im Elektrolytraum
und damit auch eine Verschiebung des Reaktionsgleichgewichts
zu vermeiden. Hingegen muß die Membran 14′ für die Enzymmoleküle
undurchlässig sein, um Verfälschungen des Meßergebnisses zu verhindern.
Mit der Weiterbildung gemäß Fig. 2 versehen kann die verkapselte
Gesamtanordnung nach Fig. 1 implantiert werden und über längere
Zeiträume z. B. die Glucosekonzentration messen. Die Meßergebnisse
werden entweder fortlaufend oder ggfs. auf äußeren Abruf über einen
mitverkapselten Signalempfänger, abgegeben, bspw. an einen Mikroprozessor.
Dieser stellt fest, ob der zuträgliche Bereich der Glucosekonzentration
über- oder unterschritten ist. Es können dann z. B. Warnsignale
abgegeben werden oder konkrete Maßnahmen (Menge aufzunehmender
Nahrungsmittel) angegeben werden, um das Ungleichgewicht
zu beheben. Ferner kann eine Insulinpumpe angesteuert werden. Mit
der Anordnung kann auch in bekannter Weise amperometrisch gemessen
werden.
Es ist eine Anordnung zum Messen der Konzentration eines Stoffes
geschaffen, mit der sich Konzentrationen von H2O2 sehr genau und
zuverlässig bestimmen lassen. Insbesondere ist eine (Meß-)Elektrode
(1) aus Edelmetall, die durch eine lipophile Membran (10) von einem
Elektrolyten (12) getrennt ist, angegeben. Dabei enthält die Membran
erfindungsgemäß lipophile Ionen, insbesondere Anionen, und/oder
carriergebundene Ionen, bspw. Kaliumionen, und ist protonenimpermeabel.
Die Meßelektrode (1) ist in der Anordnung die Anode, vorzugsweise
durch Anschluß an eine Polarisationsspannungsquelle (6).
Entweder wird die Konzentration von H2O2 bestimmt, das durch Diffusion
durch eine H2O2-durchlässige, wasserundurchlässige Abschlußmembran
(14) in den Elektrolyten diffundiert, oder es ist im Elektrolytraum
nach einer besonderen Weiterbildung ein Enzym enthalten. Dieses
Enzym setzt eine durch eine Porenmembran (14′), die für das Enzym
undurchlässig ist, diffusible Substanz u. a. in H2O2 um, dessen Konzentration
durch die Anordnung gemessen wird und so die Konzentration
der Substanz zu bestimmen gestattet.
Anordnung zum Messen der Konzentration eines durch inerte
Membranen diffusiblen Stoffes, der zu Redoxreaktionen fähig ist,
mit
einer Meßelektrode (1) aus Metall, vorzugsweise Edelmetall, mit einer die Meßelektrode (1) teilweise bedeckenden, lipophilen Membran (10), die zwischen der Meßelektrode und einem in einem Elektrolytraum enthaltenen Elektrolyten (12) angeordnet ist,
und einer Referenzelektrode (2),
wobei der zu messende Stoff im Elektrolytraum vorliegt,
wobei
der Stoff H2O2 ist,
die Gesamtmembran (10) lipophile Ionen und/oder, in an sich bekannter Weise, carriergebundene Ionen enthält,
die Grundmembran (10) protonenimpermeabel ist, und
die Meßelektrode als Anode ausgebildet ist.
einer Meßelektrode (1) aus Metall, vorzugsweise Edelmetall, mit einer die Meßelektrode (1) teilweise bedeckenden, lipophilen Membran (10), die zwischen der Meßelektrode und einem in einem Elektrolytraum enthaltenen Elektrolyten (12) angeordnet ist,
und einer Referenzelektrode (2),
wobei der zu messende Stoff im Elektrolytraum vorliegt,
wobei
der Stoff H2O2 ist,
die Gesamtmembran (10) lipophile Ionen und/oder, in an sich bekannter Weise, carriergebundene Ionen enthält,
die Grundmembran (10) protonenimpermeabel ist, und
die Meßelektrode als Anode ausgebildet ist.
Anordnung nach dem vorherigen Absatz, wobei die Ionen Anionen
sind.
Anordnung nach dem vorherigen oder vorletzten Absatz, wobei
die carriergebundenen Ionen Kationen, insbesondere Kaliumionen,
sind.
Anordnung nach einem der drei letzten Absätze, wobei der
Carrier Valinomycin ist.
Anordnung nach dem viertletzten Absatz, wobei der Carrier ein
Kationencarrier von hoher Mobilität und Spezifität, besonders für
Protonen, bevorzugt Tri-n-dodecylamin, ist.
Anordnung nach einem der fünf vorhergehenden Absätze,
wobei sie eine Polarisationsspannungsquelle (6) aufweist, deren
Pluspol an die Meßelektrode (1) angeschlossen ist.
Anordnung nach einem der sechs vorhergehenden Absätze,
wobei der Elektrolytraum durch eine Abschlußmembran (14) gegen
den Außenraum abgeschlossen ist.
Anordnung nach dem vorigen Absatz, wobei die Abschlußmembran
(14) für H2O2 durchlässig ist.
Anordnung nach dem vorvorhergehenden Absatz, wobei der
Elektrolytraum auch als Reaktionsraum ausgebildet ist, in dem
sich ein Enzym befindet, das eine durch die Abschlußmembran
(14) in den Elektrolyten (12) diffusible Substanz unter Bildung
von H2O2 umsetzt.
Anordnung nach dem vorherigen Absatz, wobei das Enzym in
wässriger Lösung oder strukturgebunden vorliegt.
Anordnung nach dem vorhergehenden oder vorvorhergehenden
Absatz, wobei die Abschlußmembran (14) für kleinere Moleküle
durchlässig, für größere Moleküle hingegen undurchlässig
ist.
Anordnung nach einem der drei vorhergehenden Absätze, wobei
das Enzym Glucose-Oxidase ist und die Abschlußmembran (14) für
Glucose und Gluconsäurelacton durchlässig ist.
Anordnung nach einem der vier vorhergehenden Absätze, wobei
die Anordnung, ggfs. einschließlich der Polarisationsspannungsquelle
(6), als integrierte, implantierbare Einheit (18) ausgebildet
ist und einen Geber oder Sender (8) für das Meßergebnis
aufweist.
Anordnung nach einem der dreizehn vorhergehenden Absätze,
wobei die Bezugselektrode (2) eine Edelmetallelektrode ist, die
als Kathode ausgebildet ist, und die mit einer Membran (20)
bedeckt ist, die vorzugsweise einen Protonencarrier, besonders
bevorzugt Tri-n-dodecylamin, enthält.
Anordnung nach einem der vierzehn vorhergenden Absätze,
wobei die Grundmembran aus PVC oder Silikonkautschuk besteht.
Claims (5)
1. Verwendung einer als Anode ausgebildeten Meßelektrode aus Metall,
vorzugsweise Edelmetall,
mit einer die Meßelektrode teilweise bedeckenden, lipophilen Membran,
die zwischen der Meßelektrode und einem in einem Elektrolytraum
enthaltenen Elektrolyten angeordnet ist,
wobei die Gesamtmembran lipophile Ionen und/oder carriergebundene
Ionen und einen Protonencarrier enthält, und
wobei die Grundmembran protonenimpermeabel ist,
zur Messung von Wasserstoff.
2. Verwendung der Anordnung nach Anspruch 1 zur Messung des
Herzzeitvolumens mittels Wasserstoffmessung.
3. Verwendung der Anordnung nach Anspruch 1 zur Messung der
Gefäßdurchblutung mittels Wasserstoffmessung.
4. Verwendung der Anordnung nach Anspruch 1 zur Messung der
regionalen Durchblutung im Gewebe mittels Wasserstoffmessung.
5. Verwendung der Anordnung nach Anspruch 1 zur Messung der
Kapillardurchblutung (Mikrozirkulation) mittels Wasserstoffmessung.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853537915 DE3537915A1 (de) | 1985-10-24 | 1985-10-24 | Verfahren zur elektrochemischen wasserstoffmessung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853537915 DE3537915A1 (de) | 1985-10-24 | 1985-10-24 | Verfahren zur elektrochemischen wasserstoffmessung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3537915A1 true DE3537915A1 (de) | 1987-04-30 |
Family
ID=6284398
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19853537915 Ceased DE3537915A1 (de) | 1985-10-24 | 1985-10-24 | Verfahren zur elektrochemischen wasserstoffmessung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3537915A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0405483A2 (de) * | 1989-06-30 | 1991-01-02 | Drägerwerk Aktiengesellschaft | Messzelle für den elektrochemischen Gasnachweis |
DE3910037A1 (de) * | 1989-03-28 | 1991-04-25 | Gyulai Maria Dobosne | Elektrochemische sauerstoffanordnung |
DE4009747A1 (de) * | 1989-03-28 | 1991-10-02 | Gyulai Maria Dobosne | Elektrochemische sauerstoffanordnung (elektrochemische sauerstoff-messanordnung) |
EP0636879A2 (de) * | 1993-07-23 | 1995-02-01 | Matsushita Electric Industrial Co., Ltd. | Biosensor und Verfahren zu seiner Herstellung |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3332745A1 (de) * | 1983-09-10 | 1985-03-28 | Jens 8520 Erlangen Höper | Anordnung zum messen der konzentration eines stoffes |
-
1985
- 1985-10-24 DE DE19853537915 patent/DE3537915A1/de not_active Ceased
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3332745A1 (de) * | 1983-09-10 | 1985-03-28 | Jens 8520 Erlangen Höper | Anordnung zum messen der konzentration eines stoffes |
Cited By (8)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3910037A1 (de) * | 1989-03-28 | 1991-04-25 | Gyulai Maria Dobosne | Elektrochemische sauerstoffanordnung |
DE4009747A1 (de) * | 1989-03-28 | 1991-10-02 | Gyulai Maria Dobosne | Elektrochemische sauerstoffanordnung (elektrochemische sauerstoff-messanordnung) |
EP0405483A2 (de) * | 1989-06-30 | 1991-01-02 | Drägerwerk Aktiengesellschaft | Messzelle für den elektrochemischen Gasnachweis |
EP0405483A3 (en) * | 1989-06-30 | 1991-03-06 | Draegerwerk Aktiengesellschaft | Measurement cell for the electrochemical detection of gases |
EP0636879A2 (de) * | 1993-07-23 | 1995-02-01 | Matsushita Electric Industrial Co., Ltd. | Biosensor und Verfahren zu seiner Herstellung |
EP0636879A3 (de) * | 1993-07-23 | 1995-04-26 | Matsushita Electric Ind Co Ltd | Biosensor und Verfahren zu seiner Herstellung. |
US5658443A (en) * | 1993-07-23 | 1997-08-19 | Matsushita Electric Industrial Co., Ltd. | Biosensor and method for producing the same |
USRE36991E (en) * | 1993-07-23 | 2000-12-19 | Matsushita Electric Industrial Co., Ltd. | Biosensor and method for producing the same |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
EP0385964B1 (de) | Biosensoranordnung | |
DE10119036C1 (de) | Tauchsensor zur Messung der Konzentration eines Analyten mit Hilfe einer Oxidase | |
EP0470290B1 (de) | Elektrochemisch-enzymatischer Sensor | |
EP0534074B1 (de) | Verfahren und Anordnung zur Bestimmung der Konzentration von Inhaltsstoffen in Körperflüssigkeiten | |
DE2817363C2 (de) | Verfahren zur Konzentrationsbestimmung von Zucker und dafür geeigneter elektrokatalytischer Zuckersensor | |
EP0273258B1 (de) | Anordnung zur Untersuchung eines flüssigen Mediums und Verfahren zum Betrieb der Anordnung | |
DE60215497T2 (de) | Analytische instrumente und biosensoren sowie verfahren zur erhöhung ihrer genauigkeit und einsatzdauer | |
DE19621241C2 (de) | Membranelektrode zur Messung der Glucosekonzentration in Flüssigkeiten | |
DE60037592T2 (de) | Methode zur Messung eines Analyten mit Hilfe eines elektrochemischen Biosensors, der durch Anlegen eines Potentials abgeschaltet werden kann | |
DE1932581A1 (de) | Verfahren und Anordnung zur Bestimmung des Glukose-Gehaltes von biologischen Fluessigkeiten | |
DE4401400A1 (de) | Verfahren und Anordnung zur kontinuierlichen Überwachung der Konzentration eines Metaboliten | |
DE2502621B2 (de) | Messung elastischer und dielektrischer eigenschaften der membran lebender zellen | |
DE3805773A1 (de) | Enzymelektrodensensoren | |
DE2433212A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zur substratkonzentrationsmessung | |
EP0141178B1 (de) | Anordnung zum Messen der Konzentration eines Stoffes | |
Kuwabata et al. | Mechanism of the amperometric response of a proposed glucose sensor based on a polypyrrole-tubule-impregnated membrane | |
DE2265200C3 (de) | Strömungszelle für Zwecke der elektrochemischen Analyse | |
DE3537915A1 (de) | Verfahren zur elektrochemischen wasserstoffmessung | |
DE4100727A1 (de) | Analytisches verfahren fuer enzymelektrodensensoren | |
DE2926167C2 (de) | Molekülselektiver Sensor | |
DE6609316U (de) | Vorrichtung zur bestimmung der konzentration einer in loesung befindlichen substanz. | |
EP0539814B1 (de) | Elektrokatalytischer Glucosesensor | |
AT392848B (de) | Elektrochemischer sensor | |
Cosgrove et al. | Metal oxide catalyst membrane electrodes for the determination of hydrogen peroxide | |
DE10212570B4 (de) | Amperometrischer Dickschicht-Biosensor zur Bestimmung der Wasserstoffperoxid-Konzentration in einer Lösung und Verfahren zur Herstellung des Sensors |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8131 | Rejection |