DE3537366A1 - Verfahren zur erkennung der fingerposition beim taktilen lesen auf einem blindenschriftdisplay - Google Patents
Verfahren zur erkennung der fingerposition beim taktilen lesen auf einem blindenschriftdisplayInfo
- Publication number
- DE3537366A1 DE3537366A1 DE19853537366 DE3537366A DE3537366A1 DE 3537366 A1 DE3537366 A1 DE 3537366A1 DE 19853537366 DE19853537366 DE 19853537366 DE 3537366 A DE3537366 A DE 3537366A DE 3537366 A1 DE3537366 A1 DE 3537366A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- braille
- finger
- field sensor
- sensor
- magnetic field
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Withdrawn
Links
Classifications
-
- G—PHYSICS
- G09—EDUCATION; CRYPTOGRAPHY; DISPLAY; ADVERTISING; SEALS
- G09B—EDUCATIONAL OR DEMONSTRATION APPLIANCES; APPLIANCES FOR TEACHING, OR COMMUNICATING WITH, THE BLIND, DEAF OR MUTE; MODELS; PLANETARIA; GLOBES; MAPS; DIAGRAMS
- G09B21/00—Teaching, or communicating with, the blind, deaf or mute
- G09B21/001—Teaching or communicating with blind persons
- G09B21/003—Teaching or communicating with blind persons using tactile presentation of the information, e.g. Braille displays
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Audiology, Speech & Language Pathology (AREA)
- General Health & Medical Sciences (AREA)
- Business, Economics & Management (AREA)
- Physics & Mathematics (AREA)
- Educational Administration (AREA)
- Educational Technology (AREA)
- General Physics & Mathematics (AREA)
- Theoretical Computer Science (AREA)
- Position Input By Displaying (AREA)
Description
In der Offenlegungsschrift DE 30 42 390 A1 und an anderen Stellen werden
Vorrichtungen beschrieben zur Darstellung von taktilen Zeichen, insbesondere
zur Darstellung von Braille-Schrift. Vielen dieser Lösungen ist
ein elektromagnetischer Antrieb jedes einzelnen Punktes gemeinsam, der
durch eine - im gängigen 3-mm-Raster untergebrachte - Spule bewirkt wird.
Anderen Vorschlägen entsprechend werden verschiedene piezoelektrische Antriebselemente
verwendet, um die Veränderung der Punktpositionen zu bewerkstelligen.
In DE 30 42 390 A1 ist nun eine Lösung beschrieben, die aus dem einzelnen
taktilen Punkt den Aufbau von großen flächig angeordneten Bildtafeln
ermöglicht. Solche Tafeln sind zur Darstellung von geometrischen Strukturen
und von mehreren Zeilen Text gleichermaßen geeignet. Ein Anwendungsfall
ist zm Beispiel die Präsentation von Bildschirmtext (BTX)-Seiten
für den Blinden, der damit Zugriff zu diesem Medium erhält. Mit gewissen
Einschränkungen wird also dem Blinden ein "taktiler Bildschirm" zur Verfügung
gestellt.
Die Arbeit des Sehenden mit einem Bildschirm, sei es im Bildschirmtextsystem,
am Programmierplatz oder am Schreibarbeitsplatz, wird heute durch
viele Hilfsmittel wie Maus, Lichtgriffel oder "Touch-Screen" erleichtert,
mit denen der benutzer z. B. eine gewünschte Position auf dem Bildschirm
bezeichnet, sodaß der Computer dort Operationen ausführen kann oder daß
bei entsprechender Programmierung so Befehle eingegeben werden können.
Für den Blinden stehen solche Hilfsmittel bisher nicht zur Verfügung.
Die Verwendung der üblichen Lösungen z. B. mit Hilfe gekreuzter Lichtschrankenarrays
oder von druckempfindlichen Oberflächen scheitert am
physiologischen Ablauf des taktilen Lesevorganges und der Notwendigkeit,
auf die Handhaltung und die beeinträchtigung des Tastsinns Rücksicht zu
nehmen. Diesem Mangel soll durch die nachfolgend beschrieben Vorgehensweise
abgeholfen werden:
Die Aufgabe, beispielsweise auf einer Bildtafel, die aus z. B. 60 × 120
im 3-mm-Raster angeordneten taktilen Punkten nach DE 30 42 390 A1 besteht, oder
aus ähnlich arbeitenden Systemen, die Position des tastneden Fingers zu
erkennen wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß mit dem bevorzugt benutzten
Tastfinger ein Sensor mitgeführt wird. Dieser Sensor kann eine Spule
sein, die in geeigneter Weise am Finger besestigt wird, sodaß einerseits
die Fingerkuppe frei bleibt, andererseits das vom Finger betastete Feld
von der Spule umschlossen wird. Es kann auch eine Spule sein, die in
anderer geeigneter Weise ohne Beeinträchtigung des Tastvorganges mit dem
Finger mitgeführt wird. Es kann ebenso auch ein auf Feldplatten oder einem
Hall-Element aufgebauter Sensor sein, der in der Lage ist, kleine Magnetfeldänderungen
zu erkennen. (Für andere Punktsysteme kann es auch ein
Sensor sein, der auf elektrische Felder anspricht)
Wird nun in die Bildtafel ein Bild eingeschrieben, werden also die Punkte
angehoben oder abgesenkt, so wierd in dem Augenblick ein Signal in dem
Sensor empfangen, in dem er sich über dem gerade angesteuerten Punkt
befindet, dessen Feld sich also gerade ändert. Wird der Sensor nun
in geeigneter Weise - über Draht oder Drahtlos - mit der Ansteuerelektronik
der Bildplatte verbunden, so kann aus der zeitlichen Zuordnung des empfangenen
Sensorsignals zu der seriellen, punktweisen Ansteuerung der Braille-Punkte
die Position des Sensors exakt bestimmt werden und damit die Position
des tastenden Fingers.
Da gerade bei einer solchen Bildtafel der Lesevorgang meist wesentlich
länger dauert als das Einschreiben, wird nun in den Schreibpausen ein
hochfrequentes oder impulsförmiges Signal seriell durch die Braille-Punkte
geschickt. Dieses Signal wird vorteilhaft so ausgeführt, daß sich in der
verwendeten kurzen Ansteuerzeit der Zustand des Punktes sich nicht ändern
kann oder so, daß es dem zuletzt eingeschriebenen Signal in der Polarität
und Höhe nicht jedoch in der zeitdauer entspricht, sodaß in keinem Fall
die Information, die ja in der Punktstellung gespeichert ist, verändert
wird. So kann es in keinem Fall zu Informationsverlusten oder Fehlern
kommen, während die Spulen der Braille-Punkte nacheinander in regelmäßiger
Reihenfolge eine Feldänderung erzeugen, die der Sensor dann detektieren
kann. Bei geeigneter Auswahl von Signaldauer, Wiederholfrequenz und
angesteuerter Punktzahl lassen sich sehr kurze Abfragezeiten für das
ganze display erreichen.
Das Verfahren lässt sich nicht nur mir großen Bildtafeln, sondern
auch insbesondere bei Arbeiten am Bildschirm (z. B. als programmierer)
mit einer üblichen Braille-Zeile vorteilhaft einsetzen.
Beispielsweise kann der Cursor des Bildschirms parallel an den Sensor
angehängt werden, sodaß sich der Cursor mit dem lesenden Finger bewegt.
Oder z. B. beim Lesen von Texten kann der Datenspeicher so gesteuertwerden,
daß bei Erreichen des letzten Zeichens der Zeile automatisch die nächste
Zeile in das Display eingeschrieben wird oder beim Rückgang auf das erste
Zeichn der Zeile die vorhergehende. Auch lässt sich mit zusätzlichen
Schaltern, die vorteilhaft als Fußschalter ausgeführt wreden, ein interaktives
Arbeiten mit dem Bildschirm ermöglichen, sei es zusammen mit einer
Bildtafel, die einen größeren Ausschnitt aus einem Videoschirm repräsentiert,
sei es zusammen mit einem üblichen Braille-Display, das nur
eine einzelne Zeile aus dem Schirm wiedergibt.
Wenn auch heute der meßtechnische Aufwand für das umgekehrt arbeitende
System recht hoch erscheint, so ist seine Realisierung doch möglich:
Wenn mit dem Finger anstatt eines Sensors eine Sendespule mitgeführt wird,
so können die unter dieser Spule liegenden Spulen der Braille-Punkte auf
ein dort induziertes Signal abgefragt werden, und zwar seriell während der
Schreibpausen. Auch so lässt sich ein Zusammenhang von Abfragezeit und
Stiftposition und Tafstfinger mit Sendespule ermitteln.
Claims (8)
1.) Verfahren zur Erkennung der Tastfingerposition auf einem elektromechanischen
Blindschriftdisplay, dadurch gekennzeichnet, daß
ein mit dem Tastfinger mitgeführter Magnetfeldsensor eine Feldänderung
in der Antriebsspulen der Braille-Punkte erkennt und zur zeitlichen
Reihenfolge der seriellen Ansteuerung der abzutastenden taktilen Punkte
in Beziehung setzt.
2.) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Magnetfeldsensor
eine in geeigneter Weise um den Tastfinger gewickelte Spule
verwendet wird.
3.) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Magnetfeldsensor
neben dem Finger mitgeführt wird.
4.) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein in einem
Schreibstiftähnlichen Gerät untergebrachter Magnetfeldsensor mit der anderen
Hand an die ertastete Stelle aud dem Braille-Display geführt wird.
5.) Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß anstelle
einer Spule eine Feldplatte oder ein Hall-Element als Sensor
verwendet wird.
6.) Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Feldsensor verwendet wird, der auf das elektrische Feld von
piezoelektrisch angetriebenen Braille-Punkten anspricht.
7.) Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß in die
Braille-Punkte während der Schreibpausen mit hoher Repetitionsrate
impulsartige oder hochfrequente Ströme eingespeist werden, die jeweils
eine kurze Feldänderung in dem angesteuerten Punkt hervorrufen, ohne die
eingeschriebene Information zu beeinträchtigen.
8.) Verfahren zur Erkennung der Tastfingerposition auf einem elektromechanischen
Blindenschriftdisplay, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem Tastfinger
eine Sendespule mitgeführt wird, die in den darunterliegenden Spulen der
Braille-Elemente in den Schreibpausen eine Spannung induziert, die von
einer Auswerteelektronik der jeweiligen Spulenposition zugeordnet werden
kann.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853537366 DE3537366A1 (de) | 1985-10-21 | 1985-10-21 | Verfahren zur erkennung der fingerposition beim taktilen lesen auf einem blindenschriftdisplay |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853537366 DE3537366A1 (de) | 1985-10-21 | 1985-10-21 | Verfahren zur erkennung der fingerposition beim taktilen lesen auf einem blindenschriftdisplay |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3537366A1 true DE3537366A1 (de) | 1987-05-27 |
Family
ID=6284047
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19853537366 Withdrawn DE3537366A1 (de) | 1985-10-21 | 1985-10-21 | Verfahren zur erkennung der fingerposition beim taktilen lesen auf einem blindenschriftdisplay |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3537366A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1930800A1 (de) * | 2006-12-05 | 2008-06-11 | Electronics and Telecommunications Research Institute | Taktile und visuelle Anzeigevorrichtung |
-
1985
- 1985-10-21 DE DE19853537366 patent/DE3537366A1/de not_active Withdrawn
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1930800A1 (de) * | 2006-12-05 | 2008-06-11 | Electronics and Telecommunications Research Institute | Taktile und visuelle Anzeigevorrichtung |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE69533479T2 (de) | Zeichensatz mit zeichen aus mehreren strichen und handschrifterkennungssystem | |
DE60302875T2 (de) | Datenverarbeitungsgerät und -verfahren | |
DE2701115C3 (de) | Eingabegerät zur Eingabe von alphanumerischen Zeichen in eine Datenverarbeitungsanlage | |
DE4121551A1 (de) | Informationsverarbeitungsgeraet | |
DE3540626A1 (de) | Elektronische einrichtung zur eingabe und darstellung handgeschriebener zeichen | |
DE1524193A1 (de) | Einrichtung zur Sichtbarmachung von Kennwerten | |
DE4121180A1 (de) | Verfahren zur manuellen steuerung einer elektronischen anzeigevorrichtung und manuell steuerbare elektronische anzeigevorrichtung | |
DE1170179B (de) | Vorrichtung zur Identifizierung handschriftlich dargestellter Schriftzeichen | |
DE2557218A1 (de) | Verfahren und einrichtung zum erkennen von schriftzeichen | |
DE2529573C3 (de) | Schulungsgerät für Tastenfelder | |
EP0412961B1 (de) | Verfahren und vorrichtung zur eingabe von schriftzeichen in geräten mit einer zifferntastatur | |
EP1912114A2 (de) | Bedieneinheit und Verfahren zur Darstellung eines Tastenfeldes | |
DE3912225A1 (de) | Vorrichtung zur eingabe von symbolen, alphanumerischen zeichen und operationsbefehlen, insbesondere fuer elektronische rechner und aehnliches | |
DE3326538C2 (de) | ||
DE3527065C2 (de) | ||
DE2613906A1 (de) | Terminal zur eingabe von alphanumerischen zeichen in eine datenverarbeitungsanlage | |
DE3537366A1 (de) | Verfahren zur erkennung der fingerposition beim taktilen lesen auf einem blindenschriftdisplay | |
DE3039713A1 (de) | Interaktive fluessigkristallanzeige | |
DE2938426C2 (de) | Einrichtung in Leitstellen zur Eingabe von Steuerungsdaten | |
DE102004046526B4 (de) | Taktile Kontrollvorrichtung | |
DE102005047837A1 (de) | Taktiles Display | |
DE102006020568A1 (de) | Anzeigevorrichtung zur taktil erfassbaren Darstellung von Anzeigeelementen sowie Anzeigesystem mit einer solchen Anzeigevorrichtung | |
DE3108028C2 (de) | Benutzerfreundliche Funktionstastatur mit vollständiger Kennzeichnung der aktuellen Tastenbelegung | |
DE4035899C2 (de) | ||
DE102023001189A1 (de) | Verfahren zur haptischen Rückmeldung bei einem Fingerkontakt mit einer berührungssensitiven Anzeigeeinheit |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8141 | Disposal/no request for examination |