DE3536206C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Kindersitz für Fahr­ zeuge, der Sitz- und Rückenteile aus Kunststoff umfaßt, die jeweils einstückig durch ein Biegescharnier verbunden sind und mindestens ein Verbindungselement zur Sicherung ihrer gegenseitigen Gebrauchslage aufweisen, wobei der Kindersitz mittels eines Sicherheitsgurtes auf einem Fahrzeugsitz zu halten ist.

Zur Verringerung des Platzbedarfs bei Nichtgebrauch ist es bekannt, einen Kindersitz klappbar mit Verbindungsscharnier zwischen Sitzteil und Rückenteil auszubilden (US-PS 42 74 674 und 44 36 341). Kostengünstiger als die Ausrüstung des Sitzes mit besonderen Scharnierelementen ist es, die Teile mittels eines Filmscharniers einstückig zu verbinden (EP-A 01 54 427), was jedoch auf Herstellungsschwierigkeiten stößt, insbesondere bei der Herstellung des Sitzes aus Integralschaum bzw. im Schleuderverfahren. Ferner hat die bekannte Kindersitzausführung mit Filmscharnier den Nach­ teil, daß die seitlich abstützenden Wangen des Sitzteils und des Rückenteils mit auf Gehrung geschnittenen Flächen eng aneinander anschließen müssen. Da der Winkel zwischen Sitzteil und Rückenteil des Kindersitzes abhängt von dem entsprechenden Winkel des Fahrzeugsitzes und daher je nach Typ unterschiedlich sein kann, muß der Gehrungsschnitt auf den kleinsten vorkommenden Winkel ausgerichtet werden, so daß im Regelfall an dieser Stelle ein keilförmiger Spalt sich öffnet, indem sich das Kind klemmen kann oder in dem der den Sitz haltende Beckengurt sich verklemmt.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Kindersitz der eingangs genannten Art zu schaffen, der einstückig mit Biegescharnier herstellbar ist, aber nicht die Nachteile des Filmscharniers aufweist.

Die erfindungsgemäße Lösung besteht darin, daß das Biege­ scharnier von einem Faltenbalg gebildet ist.

Dies ermöglicht die Herstellung des Sitzes aus Integral­ schaum bzw. im Schleuderverfahren. Außerdem fehlt es - anders als im Falle des Filmscharniers - an einem im Längs­ schnitt punktförmig konzentrierten Gelenkpunkt, so daß die sich anschließenden Sitzteile ohne Gehrungsschnitt Abstand voneinander aufweisen können.

Die Befestigung des zusätzlich zu den Biegescharnieren vorgesehenen Verbindungselements an den in ihrer Gebrauchs­ lage zu sichernden Teilen kann in beliebiger Form erfolgen, beispielsweise mittels einer Stellschraube, wie es an sich bekannt ist (US-PS 42 74 674). Besonders vorteilhaft ist es jedoch, wenn das Verbindungselement und die Kindersitzteile mit ineinander passenden Vorsprüngen und Ausnehmungen versehen sind, derge­ stalt, daß beispielsweise ein am Verbindungselement vorge­ sehener Stift mit einer im Sitzteil angeordneten Bohrung, Nut, Aussparung od. dgl. druckknopfartig zusammen­ wirkt. Zur Montage des Verbindungselements ist es nur notwendig, diese Teile zusammenzustecken, so daß die Montage wesentlich vereinfacht wird und gegebenenfalls sogar vom Verwender durchgeführt werden kann. Bei einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung sind mehrere Paare von Stiften und Nuten od. dgl. vorgesehen, so daß unterschiedliche Winkel­ einstellungen der Kindersitzteile zueinander möglich sind. Es können auch mehrere unterschiedlich ausgebildete Verbin­ dungselemente vorgesehen werden, wodurch die Variationsmög­ lichkeiten der Winkeleinstellungen noch vermehrt werden.

Die Befestigung des Kindersitzes auf der Rückbank eines Kraftfahrzeuges erfolgt in bekannter Weise durch die serienmäßig im Fahrzeug vorhandenen Sicherheitsgurte.

Als Material für den Schalensitz sind Werkstoffe aus leichten, aufprallfeundlichen Kunststoffen mit Atmungseigenschaften besonders geeignet, so daß ein komfortables und schwitzfreies Sitzen gewährleistet ist.

Die Erfindung wird im folgenden näher unter Bezugnahme auf die Zeichnungen erläutert, die ein vorteilhaftes Ausführungs­ beispiel veranschaulichen. Darin zeigt

Fig. 1 eine schaubildliche Darstellung eines Kindersitzes in gestreckter Stellung und

Fig. 2 eine schaubildliche Darstellung des Kindersitzes in Gebrauchsstellung.

Der in den Fig. 1 und 2 dargestellte Kindersitz besteht aus einem Sitzteil 1, einem Rückenteil 2, einem Kopfteil 3 und in Form eines Faltenbalgs ausgebildeten Biegescharnieren 4, die die einzelnen Sitzelemente einstückig miteinander verbinden. Die Sitzteile 1, 2 und 3 sind beidseitig mit Stützwangen 6 versehen, die dem Kind ein sicheres und bequemes Sitzen ermöglichen. Außer­ dem ist im Sitzteil 1 eine mittig angeordnete Erhebung 7 mit einer Öffnung 13 vorgesehen, die zur Aufnahme eines Steges 14 eines Aufpralltisches 11 dient und die Aufgabe hat, ein Unter­ durchrutschen des Körpes bei kleineren Kindern zu verhindern.

In Fig. 1 ist der Kindersitz in gestreckter Stellung dargestellt. Durch die faltenbalgartigen Verbindungen 4 können die einzelnen Elemente 1, 2, 3 einfach und ohne Kraft­ aufwand in die gewünschte Stellung gebracht werden. Fig. 2 zeigt den Kindersitz in Gebrauchsstellung.

Zum Feststellen der Sitzteile 1, 2, 3 in der jeweiligen Ge­ brauchsstellung dienen die Verbindungselemente 5. Wie in Fig. 2 durch die Pfeile angedeutet, werden die Verbindungselemente 5 direkt mit den Sitzteilen 1, 2, 3 verclipst, indem an den Verbindungselementen 5 vorgesehene, als Stifte ausgebildete Vorsprünge 8 in an beiden Seiten der Sitzteile 1, 2, 3 vorgesehene, als Bohrungen ausgebildete Ausnehmungen 9 eingesteckt werden. Die Bohrungen 9 sind zweckmäßigerweise seitlich angeordnet, so daß jederzeit, auch wenn der Kinder­ sitz bereits im Kraftfahrzeug befestigt ist, die Stellung der einzelnen Sitzteile zueinander leicht verändert werden kann, z. B. wenn der Kindersitz in Schlafstellung gebracht werden soll.

Eine Klammer 15 dient zur Fixierung eines Schultergurtbandes in der optimalen Gebrauchsstellung in Abhängigkeit von der Größe des Kindes.

In Gebrauchsstellung wird der Kindersitz in bekannter Weise durch einen nicht dargestellten Sicherheitsgurt eines üb­ lichen serienmäßig im Fahrzeug vorhandenen Gurtes gehalten bzw. gesichert. Zur Halterung und Führung des Gurtes sind Aussparungen 10 in den Stützwangen 6 des Sitzteils 1 vorge­ sehen. Die Aussparungen 10 nehmen den Aufprall­ tisch 11 auf, wobei der Gurt dann in der Aufnahme 12 des Aufpralltisches 11 geführt wird.

Für die Montage im Fahrzeug sowie für die Feststellung der gegenseitigen Neigung zwischen Sitz- und Rückenteil bzw. Rücken- und Kopfteil sind also nur wenige einfache Handgriffe nötig, die von jedermann leicht durchgeführt werden können.

Aufgrund dieser sehr einfachen Handhabung des Kindersitzes besteht die Möglichkeit den Sitz z. B. in gestreckter Stellung zu liefern, wobei der Zusammenbau dann durch den Benutzer erfolgt. Auch kann der Sitz, leicht abmontiert und in gestreckter oder zusammengeklappter Stellung im Kofferraum des Fahrzeuges untergebracht werden.

Claims (7)

1. Kindersitz für Fahrzeuge, der Sitz- und Rückenteile aus Kunststoff umfaßt, die jeweils einstückig durch ein Biegescharnier verbunden sind und mindestens ein Ver­ bindungselement zur Sicherung ihrer gegenseitigen Gebrauchslage aufweisen, wobei der Kindersitz mittels eines Sicherheitsgurtes auf einem Fahrzeugsitz zu halten ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Biegescharnier (4) von einem Faltenbalg gebildet ist.

2. Kindersitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Biegescharnier (4) im Schleuderverfahren hergestellt ist.

3. Kindersitz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich­ net, daß mit dem Rückenteil (2) ein Kopfteil (3) durch ein Biegescharnier (4) verbunden ist.

4. Kindersitz nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Rückenteil (2) oder/und das Sitzteil (1) mit weiteren Teilen, wie Seiten- und Fußstützteilen, durch ein Biegescharnier verbunden sind.

5. Kindersitz nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß er im gestreckten Zustand herge­ stellt ist.

6. Kindersitz nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Verbindungselement (5) und der Sitz- (1) bzw. Rückenteil (2) bzw. Kopfteil (3) mittels druckknopfartig zusammensteckbarer Vorsprünge (Stifte 8) und Ausnehmungen (9) miteinander verbindbar sind.

7. Kindersitz nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß zur Einstellung unterschiedlicher Winkel zwischen dem Sitz- (1) und dem Rückenteil mehrere alternative ver­ wendbare Paare von Vorsprüngen (8) und Ausnehmungen (9) vorgesehen sind.