DE3536206A1 - Kindersitz fuer kraftfahrzeuge - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Kindersitz für Kraft­ fahrzeuge, der miteinander verbundene Sitz- und Rückenteile aus Kunststoff umfaßt und mittels eines Sicherheitsgurtes auf einem Fahrzeugsitz zu halten ist.

Bekannte Kindersitze mit starr und einstückig miteinander verbundenen Sitz- und Rückenteilen sind sperrig und erlauben keine Verstellung der Gebrauchslage dieser Teile zueinander. Auch unterliegen sie aufgrund ihrer Form Beschränkungen in der Auswahl der Herstellungsverfahren; beispielsweise schlies­ sen sie im allgemeinen die Herstellung im Schleuderverfahren aus.

Bekannt ist ein aus mehreren, gesondert herstellbaren Teilen bestehender Kindersitz (DE-GM 78 14 880, DE-OS 28 40 536), der den Nachteil hat, daß die Herstellung und Zusammensetzung mehrer Teile aufwendiger ist als die Herstellung eines ein­ stückigen Sitzes.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen den Sicherheitsanforderungen genügenden Kindersitz zu schaffen, der leicht handhabbar ist, eine kindgerechte Formgebung er­ möglicht und unaufwendig wirtschaftlicher herzustellen ist.

Die erfindungsgemäße Lösung besteht darin, daß der Sitzteil und der Rückenteil einstückig ausgebildet und durch ein Biege­ scharnier verbunden sind.

Die erfindungsgemäße Ausgestaltung des Kindersitzes ermöglicht eine weniger aufwendige, wirtschaftlichere Produktion, da der Sitz einerseits einstückig ausgebildet ist, aber andererseits nicht unbedingt in seiner Gebrauchslage herzustellen ist, so daß beispielsweise die Herstellung in gestreckter Stellung erfolgen kann, wodurch sich auch das Schleuderverfahren als Herstellungsverfahren anbietet. Aber auch andere Herstellungs­ verfahren z.B. Spritzguß oder Schäumen sind möglich. Außerdem ist der Kindersitz aufgrund der vorhandenen Biegescharniere trotz einstückiger Ausbildung nicht so sperrig und damit leichter handhabbar, so daß er insbesondere bei zweitürigen Fahrzeugen leichter auf der Rückbank angeordnet werden kann. Ferner kann durch die vorgesehenen Biegescharniere die An­ passung des Kindersitzes an die bekanntlich nicht einheit­ liche Neigung der Rückenlehne von Kraftfahrzeugsitzen erfol­ gen.

In einer bevorzugten Ausführungsform sind die Biegescharniere als Faltenbalg ausgebildet, was insbesondere bei der Her­ stellung im Schleuderverfahren vorteilhaft ist. Es sind je­ doch auch andere Ausführungsformen möglich, z.B. in Form einer dünnwandigen Verbindung zwischen Sitz- und Rückenteil beispielsweise aus Kunststoff.

Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist zusätzlich noch ein über ein Biegescharnier mit dem Rückenteil einstückig verbundenes Kopfteil vorgesehen, wodurch eine bessere Abstützung für den Kopf des Kindes ermöglicht wird. Auch weitere Teile, wie Seiten- und/oder Fußstützteile, können durch Biegescharniere mit dem Sitzteil bzw. dem Rückenteil verbunden sein.

Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist zusätzlich zu den Biegescharnieren noch wenigstens ein Verbindungs­ element zur Sicherung der Gebrauchslage der Kindersitz­ teile zueinander vorgesehen. Dies ist zweckmäßigerweise starr, um eine vorherbestimmte Form des Kindersitzes sicher­ stellen zu können. Jedoch kann auch ein in seiner Form ver­ änderbares Verbindungselement vorteilhaft sein, das bei­ spielsweise biegbar ist, damit die Kindersitzteile in eine vom Benutzer für zweckmäßig gehaltene Stellung zueinander gebracht werden können, wobei das Verbindungselement aber gleichzeitig hinreichend steif ist, um gegenüber den bei Benutzung auftretenden Kräften die ihm erteilte Form bei­ behalten zu könnnen. - In einer wieder anderen Ausführungs­ form kann das Verbindungselement auch in sich verstellbar sein, beispielsweise mittels einer Stellschraube.

Die Befestigung des Verbindungselementes an den zu über­ brückenden Teilen kann in beliebiger bekannter Form erfol­ gen. Besonders vorteilhaft ist es jedoch, wenn das Ver­ bindungselement und die Kindersitzteile mit zusammenwirken­ den Clipelementen versehen sind, dergestalt, daß beispiels­ weise ein am Verbindungselement vorgesehener Stift mit ei­ ner in den Sitzteilen angeordneten Bohrung, Nut, Aussparung oder dergleichen druckknopfartig zusammenwirkt. Zur Montage der Verbindungselemente ist es also nur notwendig diese Teile zusammenzustecken, so daß die Montage wesentlich ver­ einfacht wird und gegebenenfalls sogar vom Verwender durch­ geführt werden kann. Die Nuten, Aussparungen oder dergleichen sind zweckmäßigerweise seitlich in den Sitzteilen angeordnet, so daß jederzeit, auch wenn der Kindersitz bereits fest im Kraftfahrzeug befestigt ist, die Verbindungselemente ange­ clipst werden können.

Bei einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung sind mehrere Stifte und/oder Nuten oder dergleichen vorgesehen, so daß unterschiedliche Winkeleinstellung der Kindersitzteile zu­ einander möglich sind. Es können auch mehrere unterschied­ lich ausgebildete Verbindungselemente vorgesehen werden, wodurch die Variationsmöglichkeiten der Winkeleinstellungen noch weiter erhöht werden.

Durch die Biegescharniere und die Möglichkeit der Feststel­ lung der Sitze in unterschiedlichen Gebrauchslagen ist eine kindgerechte Formgebung der Kindersitze möglich.

Die Befestiung des Kindersitzes auf der Rückbank eines Kraftfahrzeuges erfolgt in bekannter Weise durch die serien­ mäßig im Fahrzeug vorhandenen Sicherheitsgurte.

Als Material für den Schalensitz sind Werkstoffe aus leichten, aufprallfreundlichen Kunststoffen mit Atmungseigenschaften besonders geeignet, so daß ein komfortables und schwitzfreies Sitzen gewährleistet ist.

Die Erfindung wird im folgenden näher unter Bezugnahme auf die Zeichnungen erläutert, die ein vorteilhaftes Ausführungs­ beispiel veranschaulichen. Darin zeigen:

Fig. 1 eine schaubildliche Darstellung des erfindungsge­ mäßen Kindersitzesin gestreckter Stellung und

Fig. 2 eine schaubildliche Darstellung des erfindungsge­ mäßen Kindersitzes in Gebrauchsstellung.

Der in den Fig. 1 und 2 dargestelle Kindersitz besteht aus dem Sitzteil 1, dem Rückenteil 2, dem Kopfteil 3 und den Biegescharnieren 4 in Form eines Faltenbalgs, die die einzelnen Sitzelemente einstückig miteinander verbinden. Die Sitzteile 1, 2 und 3 sind beidseitig mit Stützwangen 6 versehen, die dem Kind ein sicheres und bequemes Sitzen ermöglichen. Außer­ dem ist im Sitzteil 1 eine mittig angeordnete Erhebung 7 mit einer Öffnung 13 vorgesehen, die zur Aufnahme eines Steges 14 des Aufpralltisches 11 dient und die Aufgabe hat, ein Unter­ durchrutschen des Körpers bei kleineren Kindern zu verhindern.

In Fig. 1 ist der erfindungsgemäße Kindersitz in gestreckter Stellung dargestellt. Durch die faltenbalgartigen Verbindungen 4 können die einzelnen Elemente 1, 2, 3 einfach und ohne Kraft­ aufwand in die gewünschte Stellung gebracht werden. Fig. 2 zeigt den erfindungsgemäßen Kindersitz in Gebrauchsstellung.

Zum Feststellen der Sitzteile 1, 2, 3 in der jeweiligen Ge­ brauchsstellung dienen die Verbindungselemente 5. Wie in Fig. 2 durch die Pfeile angedeutet, werden die Verbindungselemente 5 direkt mit den Sitzteilen 1, 2, 3 verclipst. Die Montage der Verbindungselemente 5 ist sehr einfach und von jedermann leicht durchzuführen, da die an den Verbindungselementen 5 vorgesehenen Stifte 8 nur in an beiden Seiten der Sitzteile 1, 2, 3 vorgesehenen Nuten 9 eingesteckt werden müssen. Die Nuten, Aussparungen oder dergleichen sind zweckmäßigerweise seitlich angeordnet, so daß jederzeit, auch wenn der Kinder­ sitz bereits im Kraftfahrzeug befestigt ist, die Stellung der einzelnen Sitzteile zueinander leicht verändert werden kann, z.B. wenn der Kindersitz in Schlafstellung gebracht werden soll.

Der Clip 15 dient zur Fixierung des Schultergurtbandes in der optimalen Gebrauchsstellung in Abhängigkeit von der Größe des Kindes.

In Gebrauchsstellung wird der Kindersitz in bekannter Weise durch einen nicht dargestellten Sicherheitsgurt eines üb­ lichen serienmäßig im Fahrzeug vorhandenen Gurtes gehalten bzw. gesichert. Zur Halterung und Führung des Gurtes sind Aussparungen 10 in den Stützwangen 6 des Sitzteils 1 vorge­ sehen. Die Aussparungen nehmen bei Benutzung des Aufprall­ tisches 11 diesen auf, wobei der Gurt dann in der Aufnahme 12 des Aufpralltisches geführt wird.

Für die Montage im Fahrzeug sowie für die Feststellung der gegenseitigen Neigung zwischen Sitz- und Rückenteil bzw. Rücken- und Kopfteil sind also nur wenige einfache Handgriffe nötig, die von jedermann leicht durchgeführt werden können.

Aufgrund dieser sehr einfachen Handhabung des Kindersitzes besteht die Möglichkeit den Sitz z.B. in gestreckter Stellung zu liefern, wobei der Zusammenbau dann durch den Benutzer erfolgt. Daraus ergibt sich auch noch ein weiterer Vorteil, daß der Sitz, falls der Platz, den er im Auto beansprucht für andere Zwecke benötigt wird, ebenso leicht abmontierbar ist und beispielsweise in gestreckter oder zusammengeklappter Stellung im Kofferraum des Fahrzeuges unterbringbar ist.

Claims (13)

1. Kindersitz für Kraftfahrzeuge, der miteinander verbundene Sitz- und Rückenteile aus Kunststoff umfaßt und mittels eines Sicherheitsgurtes auf einem Fahrzeugsitz zu halten ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Sitzteil (1) und der Rückenteil (2) einstückig ausgebildet und durch ein Biegescharnier (4) verbunden sind.

2. Kindersitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem Rückenteil (2) ein Kopfteil (3) durch ein Bie­ gescharnier (4) verbunden ist.

3. Kindersitz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Rückenteil (2) oder/und das Sitzteil (1) mit weiten Teilen, wie Seiten- und Fußstützteilen, durch ein Biege­ scharnier verbunden sind.

4. Kindersitz nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge­ kennzeichnet, daß das Biegescharnier (4) aus einem Falten­ balg gebildet ist.

5. Kindersitz nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge­ kennzeichnet, daß das Biegescharnier aus einer Verjüngung zwischen den Teilen des Kindersitzes gebildet ist.

6. Kindersitz nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge­ kennzeichnet, daß das Biegescharnier aus einer dünnwandigen Verbindung zwischen den Teilen des Kindersitzes gebildet ist.

7. Kindersitz nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge­ kennzeichnet, daß zusätzlich zu dem Biegescharnier (4) wenigstens ein Verbindungselement (5) zur Sicherung der gegenseitigen Gebrauchslage des Sitzteils (1) und des Rückenteils (2) vorgesehen ist.

8. Kindersitz nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Verbindungselement (5) in sich starr ist.

9. Kindersitz nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Verbindungselemente verstellbar sind, zur Einstelllung verschiedener Gebrauchslagen.

10. Kindersitz nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch ge­ kennzeichnet, daß das Verbindungselement (5) und der Sitz- (1) bzw. Rückenteil (2) bzw. Kopfteil (3) mit zu­ sammenwirkenden Clipelementenpaaren (6) versehen ist.

11. Kindersitz nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß zur Einstellung unterschiedlicher Gebrauchsstellungen mehrere alternativ verwendbare Clipelementenpaare (6) vorgesehen sind.

12. Kindersitz nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch ge­ kennzeichnet, daß er im gestreckten Zustand hergestellt ist.

13. Kindersitz nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß er im Schleuderverfahren hergestellt ist.