DE3535100A1 - Multifunktionssensor - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Multifunktionssensor zur elektro
nischen Erfassung des ortsabhängigen Durchlaufes eines trans
latorisch bewegten Objektes, beruhend auf der elektronischen
Auswertung des Dopplereffektes, der Laufzeitmessung für Schall-
oder elektromagnetische Wellen, der Lichtstrahlbrechung
oder Lichtreflexion, wobei mindestens ein Sensor für den Objekt
einlauf und ein Sensor für den Objektauslauf eingesetzt ist.
Die Objekterfassung wird heute in vielen Anwendungen dazu be
nutzt, um automatische Steuerungsvorgänge auszulösen. In der
Regel wird hierzu ein physikalischer Effekt elektronisch ausge
wertet und daraus ein geeigneter elektrischer Steuerimpuls ge
leitet. Einfache Anwendungen sind z. B. das Öffnen eines Schlag
baumes durch Unterbrechung eines vor dieser Schranke fest in
stallierten Lichtstrahles. Es werden z. B. auch vor Toren oder
Türen schräg nach unten gerichtete Infrarot- oder Ultraschall-
Signale benutzt, um bei deren Reflexion ein Schaltsignal für die
Toröffnung auszulösen. Es können auch selektive Verfahren einge
setzt werden, die ausschließlich auf Metalle ansprechen, und nur
dann einen Schaltimpuls abgeben, wenn sich z. B. ein Transport
fahrzeug über eine induktive Schleife hinweg bewegt.
Zur Geschwindigkeitserfassung werden heute z. B. Lichtschranken
eingesetzt. Wo dies nicht möglich ist, finden die Auswertung des
Dopplereffektes bei Ultraschall, der Phasenlaufzeit bei Laser
strahlen oder der Dopplereffekt bei Mikrowellen Anwendung.
Für definierte Arbeits- und Installationsbedingungen arbeiten die
angeführten Verfahren zuverlässig. Im rauhen Industrieeinsatz,
oder im Außenbereich treten jedoch oft erhebliche Verfälschungen
der Meßwerte durch die Umweltbedingungen, wie z. B. Einflüsse
durch Temperaturschwankungen, Feuchtigkeit, Vibration, Wasserdampf,
oder Hintergrundstörungen durch Drittobjekte auf.
Aufgabe der Erfindung war es daher, einen Sensor für den rauhen
Industrieeinsatz anzugeben. Wegen der beengten Verhältnisse in
vielen Industrieanlagen sollte es möglich sein, den Sensor nur an
einem Ort oberhalb oder seitlich der Transportbahn zu montieren.
Es sollte ferner neben einer eindeutigen Objekterfassung möglich
sein, die Objektgeschwindigkeit zu bestimmen, und die Dimensionen
des Objektes abzuschätzen. Der Sensor sollte ferner so aufgebaut
sein, daß ein minimaler elektronischer Abgleichaufwand erforder
lich war, und daß die Kosten für den Sensor niedrig gehalten
werden könnten.
Erfindungsgemäß ist der Sensor so ausgebildet, daß zwei iden
tische Sensorsysteme in einem Winkel von vorzugsweise 45° zuein
ander montiert sind. In einer Ausführung besteht je ein Sensor
system aus einem Infrarot-Lichtsender und einem Infrarot-Licht
empfänger. Das gesamte System wird in einem definierten Abstand
oberhalb der Transportbahn montiert, in der Weise, daß jeder
durch eine Optik fokussierte Lichtstrahl die Transportbahn trifft.
Wegen der winkligen Anordnung der beiden Sendestrahlen zueinander,
ergibt sich auf der Transportbahn ein definierter Abstand zwischen
beiden Trefferpunkten der Lichtflecken. Ein Objekt, welches sich
entlang der durch die beiden Lichtflecken markierten Meßstrecke
bewegt, unterbricht zuerst den ersten Lichtstrahl und danach den
zweiten. Diese Strahlunterbrechung wird durch den jedem Licht
sender zugeordneten Lichtempfänger erfaßt und zu einem Schaltim
puls gewandelt. Auf diese Weise kann die Intervallzeit zwischen
beiden elektrischen Impulsen gemessen werden. Weil die Wegstrecke
durch die Geometrie eindeutig definiert ist, läßt sich auch ein
deutig die Objektgeschwindigkeit ableiten.
In einer weiteren Ausbildung der Erfindung wird der Lichtpunkt
durch eine geeignete Optik in ein Lichtband, welches senkrecht
zur Transportbahn läuft, gewandelt, so daß jedes Objekt, das auf
der ganzen Breite des Transportbandes entlangläuft, erfaßt werden
kann. Ein wesentliches Problem dieser Meßtechnik besteht nun
darin, daß die Reflexionseigenschaften, sowohl des Transport
weges, wie auch der Transportobjekte, sehr unterschiedlich sein
können. Dies kann dazu führen, daß durch Objektreflexion oder Ab
sorbtion der Meßeffekt gestört wird. Erfindungsgemäß wird diese
Schwierigkeit dadurch beseitigt, daß die Sendeenergie jedes Sen
sors so geregelt ist, daß eine gerade hinreichende Empfangs
energie vorliegt. Dieser Regelkreis wird den Umweltbedingungen
entsprechend langsam mit einer großen Zeitkonstante nachgeregelt.
Bewegte Objekte ändern nun in eindeutiger Weise die jetzt stabi
lisierte Lichtstrecke. Für jeden Sensor und für jedes Objekt
ergibt sich dann ein Reflexionsmuster, welches für den gesamten
Durchlauf des Objektes durch den Strahlungsbereich typisch ist.
Um bei einem häufigen Objektdurchlauf die Werte für den langsamen
Regelkreis nicht zu verfälschen, wird die Nachregelung während
eines Objektdurchlaufes abgeschaltet. Für jedes Durchlaufobjekt
verschiedener Höhe, ergibt sich nun eine charakteristisches Re
flexionsmuster. Wesentlich für die Funktion des erfindungsgemäßen
Systems ist es nun, daß beide Reflexionsmuster miteinander ver
glichen werden. Eine hinreichende Meßgenauigkeit ist nämlich nur
zu erreichen, wenn die Meßzeit zwischen beiden Lichtbändern in
variant gegenüber Formvariationen insbesondere der Höhe der ver
schiedenen Objekte ist. Während für definierte Objekte diese In
varianzforderung erfüllbar ist, wenn z. B. bei schwankender Objekt
höhe die Objektlänge konstant gehalten wird, und unter diesen Be
dingungen das elektrische Signal für den Objekteinlauf und für
den Objektauslauf herangezogen wird, muß erfindungsgemäß zur Er
fassung aller Formvarianten ein dritter Sensor, der genau senk
recht nach unten gerichtet ist, angewendet werden. Dieser Sensor
kann höhenunabhängig die Objektdurchlaufzeit für die Objektlänge
bestimmen. Wird dieser Sensor nicht auf Infrarotbasis sondern als
Ultraschallgeber ausgeführt, kann neben der Durchlaufzeit auch
noch die Objekthöhe, d. h. das Höhenprofil des durchlaufenden Ob
jektes, erfaßt werden. Auf diese Weise kann auch die richtige
Lage in der Durchlaufebene für das Objekt bestimmt werden.
In einer weiteren Ausbildung der Erfindung kann der Eintrittsbe
reich in das senkrecht zum Transportweg verlaufende Lichtband
dadurch präziser ausgebildet werden, daß der Detektor als Diffe
rentialempfänger in der Weise ausgebildet ist, daß bei gepulstem
Lichtstrahl jeweils eine Fotodiode einer Diodenmatrixanordnung
eingeschaltet ist. Dadurch kann eine Phasenvergleichsschaltung
angewendet werden, die das Lichtband genau in Längsrichtung in
zwei Empfangsbereiche aufspaltet. Dies hat zur Folge, daß beim
Durchtritt eines Objektes durch das Lichtband eine Meßspannung
abgeleitet werden kann, die einen ortsfesten Vorzeichenwechsel
aufweist, d. h., beim Nulldurchgang des elektrischen Signals kann
ein präziser Impuls abgeleitet werden, der eindeutig den Beginn
der Meßstrecke festlegt. Dieses Phasenvergleichsverfahren ermög
licht auch eine eindeutige Richtungserkennung, so daß das System
auch eingesetzt werden kann, um Stoppsignale bei falscher Be
wegungsrichtung zu setzen oder auszulösen. Die oben geschilderte
Methode der Präzisierung des Nulldurchgangs vermittels einer
Phasenvergleichsschaltung kann im Prinzip auch durch zwei im Ab
strahlwinkel verschobene Ultraschallsensoren realisiert werden.
Ein solches System läßt sich dadurch weiter optimieren, daß zwei
verschiedene Sendefrequenzen angewendet werden. Voraussetzung
für solche Phasenvergleichsverfahren ist aber immer, daß bei dem
gewählten Meßsystem eine schnelle Phasenumschaltung zulässig ist.
Die beiden winklig zueinander angeordneten lichtbanderzeugenden
Sensoren können erfindungsgemäß auch durch Ultraschallsensoren
ersetzt werden, die den Dopplereffekt des sich annähernden und
sich wieder entfernenden Objektes ausnutzen. In diesem Fall ist
keine definierte Meßstrecke und damit auch keine definierte
Durchlaufzeit erforderlich, um die Geschwindigkeit zu bestimmen.
Durch Fehlervergleich der erhöhten entgegenkommenden und er
niedrigten sich entfernenden Dopplerfrequenz läßt sich die Meß
genauigkeit erheblich verbessern. Eine zusätzliche Aussage über
das Objektprofil ist nur über einen senkrecht nach unten ge
richteten Sensor möglich. Die genaue Objektlänge kann dann auf
Grund der aus der Dopplerverschiebung errechneten Geschwindig
keit und der Durchlaufzeit unter dem senkrecht nach unten
strahlenden Sensor erfaßt werden. Für hohe Formgenauigkeit ist
für diese senkrechte Strecke insbesondere eine Entfernungs
messung mit Hilfe einer Laseranordnung geeignet. In einer
solchen Anordnung würden insbesondere Laufzeitdifferenzen des
Laserlichtes zur Anwendung kommen.
Anhand eines Ausführungsbeispiels wird die Erfindung näher er
läutert.
In einem zylinderförmigen Rohr (1) ist ein Linsenfiltersystem
(1 a), ein optoelektrischer Wandler (1 b) und eine Auswertungs
elektronik (1 c) untergebracht. Die Abschnitte 1 c und 1 b sind
vollgießharzvergossen. Die einzelnen Teile sind vermittels eines
Gewinde zusammenschraubbar ausgeführt. Jede Sensoreinheit be
steht aus einem Infrarotsender (1) und einem Infrarot-Empfänger (2),
wobei in der Ansicht von oben die Sensoreinheit 1, 2 und die
Sensoreinheit 3, 4 in entgegengesetzte Richtungen zeigen. Die
Sensoreinheiten 1-4 sind mechanisch fest mit einem Tragerohr (6)
verbunden. Alle Sensoreinheiten 1-4 sind erforderlichenfalls
in einem gemeinsamen Gehäuse (7) untergebracht. In der seitlichen
Ansicht umschließen die Einheiten 1 und 3 einen Winkel von 90°,
der durch die Aufhängung am Trägerrohr (6) erforderlichenfalls
geändert werden kann. Diese mechanische Anordnung würde für eine
Ultraschall- oder Laseranwendung entsprechend ausgeführt werden.
Bild 4 zeigt den Funktionsaufbau mit den entsprechenden Zeitver
läufen für die elektrischen Signale. An der gemeinsamen Auf
hängung (6) sind die Sensoren 1, 2, 5 befestigt. Der Sensor 1 mar
kiert an seinem Auftrefferpunkt auf dem Transportweg (8) den
Einlaufbereich, der Sensor 2 entsprechend an dem Punkt 9 den Aus
laufbereich für das bewegte Objekt. Die Gesamtdurchlaufzeit, die
unabhängig von Höhenänderungen ist, ist die Zeit TQ. Das Re
flexionsprofil am Einlaufpunkt (8) ist durch die Zeit T 1 für die
Höhe H 1 gekennzeichnet. Entsprechend ergibt sich ein Reflexions
profil (T 2) für den Auslaufpunkt (9). Das Höhenprofil wird durch
den Sensor 5 aufgezeichnet, die Durchlaufzeit ist durch T 3 ge
kennzeichnet.
Bild 5 zeigt eine Anwendung nach dem Phasenvergleichsverfahren.
Die Sensoren 1, 2 sind oberhalb des Transportweges und in einem
Winkel von 90° zueinander angeordnet. Der Empfangsbereich jedes
Sensors ist durch einen Differentialempfänger in zwei Bereiche
(10, 11) aufgespalten. Dem Empfangsbereich (10) wird eine posi
tive, dem Empfangsbereich (11) eine negative Amplitude zugeord
net (12). Auf diese Weise ergibt sich ein eindeutiger Nulldurch
gang des Meßsignals.
Bild 6 zeigt das von einem winklig angeordneten Sensor auf dem
Transportweg erzeugtes Reflexionsstreufeld. Hierbei ist wesent
lich, daß die verbreitete Annahme, daß bei einer solchen Anord
nung kein Licht in den Empfänger zurück reflektiert werden könne,
falsch ist. Richtig ist dagegen, daß die rückgestreute Amplitude
kleiner ist, als die in der Hauptreflexionsrichtung bei diesen
Winkelverhältnissen.
Das vorhergehend beschriebene Meßverfahren ist nicht nur für An
wendungen im industriellen Bereich für die Überwachung von
Transportgütern geeignet, sondern kann ebenso im Straßenverkehr
und ähnlich gearteten Anwendungsfällen eingesetzt werden. So ist
die Anordnung z. B. auch geeignet, die Funktion einer Alarmanlage
zu erfüllen.
Claims (7)
1. Multifunktionssensor zur elektronischen Erfassung des ortsab
hängigen Durchlaufes eines translatorisch bewegten Objektes, be
ruhend auf der elektronischen Auswertung des Dopplereffektes der
Laufzeitmessung für Schall- oder elektromagnetische Wellen, der
Lichtstrahlunterbrechung oder der Lichtreflektion, wobei
mindestens ein Sensor für den Objekteinlauf und ein Sensor für
den Objektauslauf eingesetzt ist, dadurch gekennzeichnet, daß der
Sensor für den Objekteinlauf und der Sensor für den Objektauslauf
fest miteinander verbunden sind und in einem festen Winkel zuein
ander montiert sind.
2. Multifunktionssensor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß zwei Sensoren einen Winkel von 90° zueinander aufweisen.
3. Multifunktionssensor nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß je ein Sensor aus einem parallel ausgerichteten
Doppelrohr- oder Mehrfachrohrsystem aufgebaut ist.
4. Multifunktionssensor nach Anspruch 1-3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Sensor oberhalb eines Transportweges mit nach unten ge
richteter Erfassungsvorrichtung montiert ist.
5. Multifunktionssensor nach Anspruch 1-4, dadurch gekennzeichnet,
daß ein zusätzlicher in einem rohr- und/oder rechteckförmigen Ge
häuse eingebauter Sensor senkrecht nach unten zeigt.
6. Multifunktionssensor nach Anspruch 1-5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Sensor an einem Mast mit einer in einer parallelen Ebene
zum Transportweg ausgerichteten Erfassungsrichtung montiert ist.
7. Multifunktionssensor nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß jeder Einzelsensor in einem mehrteilig zusammen
geschraubten, zylinderförmigen Gehäuse eingebaut und die Elek
tronikteile gießharzvergossen sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853535100 DE3535100A1 (de) | 1985-10-02 | 1985-10-02 | Multifunktionssensor |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853535100 DE3535100A1 (de) | 1985-10-02 | 1985-10-02 | Multifunktionssensor |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3535100A1 true DE3535100A1 (de) | 1987-04-23 |
Family
ID=6282524
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19853535100 Ceased DE3535100A1 (de) | 1985-10-02 | 1985-10-02 | Multifunktionssensor |
Country Status (1)
Country | Link |
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Legal Events
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---|---|---|---|
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Ipc: G01S 17/06 |
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8131 | Rejection |