DE3533482C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine dünne poröse Folie
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 sowie auf ein
Verfahren zur Herstellung einer derartigen Folie.
Derartige Folien können beispielsweise für Abschirmungen
für elektromagnetische Wellen verwendet werden. Bekannte
Abschirmmaterialien für elektromagnetische Wellen werden
dadurch hergestellt, daß Metalldrähte zu einem Netz "gewebt
bzw. geflochten" werden. Es ist jedoch sehr schwierig,
Abschirmmaterialien sehr geringer Dichte für elektromagnetische
Wellen mit Metalldrähten herzustellen.
Ferner werden derartige Folien als Heizfolien für Oberflächen-Heizelemente
verwendet. Da bekannte dünne Heizfolien
nicht in der Lage sind, ausreichende Wärmemengen zu erzeugen,
werden derartige Heizfolien nicht mit einer sehr
geringen Dichte hergestellt.
Es wäre wünschenswert, eine dünne Folie zu realisieren,
die u. a. zu den vorstehend genannten Zwecken verwendbar
ist.
Es ist Aufgabe der Erfindung, eine dünne Folie mit neuartigem
Aufbau anzugeben, die beispielsweise als Abschirmelement
für elektromagnetische Wellen oder als Heizfolie
verwendet werden kann. Ferner soll ein Herstellverfahren
für derartige dünne Folien angegeben werden.
Eine erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe ist mit ihren
Weiterbildungen in den Patentansprüchen gekennzeichnet.
Erfindungsgemäß wird eine dünne poröse Folie geschaffen,
die eine Vielzahl von Rissen (Haarrissen) bzw. dünnen
Spalten aufweist, die sich durch die Folie zwischen beiden
Oberflächen der Folie erstrecken. Das erfindungsgemäße
Verfahren zur Herstellung einer derartigen dünnen porösen
Folie weist mindestens folgende Schritte auf:
Zunächst wird ein erstes Wellblech mit einer großen
Bruchdehnung etwa in der Mitte gefaltet und ein zweites
Metallblech mit einer kleinen Bruchdehnung zwischen die
beiden Hälften des gefalteten ersten Metallblechs eingebracht.
Anschließend wird das erste gefaltete Metallblech
gemeinsam mit dem zweiten Metallblech, das zwischen die
beiden gefalteten Hälften des ersten Metallblechs eingeschoben
ist, kaltgewalzt. Zuletzt wird die dünne poröse
Folie, die aus dem zweiten Metallblech hergestellt wird,
nach einer Vielzahl von Kaltwalz-Zyklen von dem gefalteten
ersten Metallblech getrennnt.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen
unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher beschrieben,
in der zeigen:
Fig. 1 perspektivisch die beiden Materialien, aus denen
die erfindungsgemäße Folie besteht, zu Beginn des
Herstellvorgangs,
Fig. 2 eine Seitenansicht während des Kaltwalzens,
Fig. 3 das typische Aussehen einer dünnen Folie, die mit
einem versuchsweisen Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellt worden ist, und
Fig. 4 eine Photographie, die die Oberflächenmorphologie
einer erfindungsgemäßen porösen Folie zeigt.
Fig. 1 zeigt, daß ein Weichkupferblech S 1 in etwa in der
Mitte gefaltet wird, und ein Blech S 2 aus rostfreiem Stahl
zwischen die beiden Hälften des gefalteten Weichkupferblechs
S 1 geschoben wird. Bei diesem Ausführungsbeispiel
hat das gefaltete Weichkupferblech S 1 eine Länge l 1 = 15 cm,
eine Breite W 1 = 15 cm und eine Dicke t 1 = 0,6 mm,
während das Blech S 2 aus rostfreiem Stahl eine Länge l 2 = 10 cm,
eine Breite W 2 = 10 cm und eine Dicke t 2 = 50 µm
hat.
Fig. 2 zeigt, daß der Schichtaufbau bzw. das Laminat aus
dem gefalteten Weichkupferblech S 1 und dem Blech S 2 aus
rostfreiem Stahl zwischen zwei Walzen R 1 und R 2, von denen
jede einen Durchmesser von 20 mm hat, kaltgewalzt wird.
Der Walzenspalt zwischen den beiden Walzen R 1 und R 2 ist
anfänglich 1,2 mm und wird nach jedem Walzvorgang in
Schritten von 0,1 mm verringert. Dabei wird das Laminat 16
Walzzyklen unterworfen.
Bei einer probeweisen Herstellung hat sich die Länge des
Blechs S 2 aus rostfreiem Stahl, das zwischen den beiden
Hälften des gefalteten Weichkupferblechs S 1 gehalten ist,
auf 32,8 cm erhöht, also etwa um den Faktor 3 gegenüber
der ursprünglichen Länge l 2, während sich die Breite W 2 im
wesentlichen nicht ändert. Die Dicke der Folie aus rostfreiem
Stahl, die auf diese Weise durch Walzen des Blechs
S 2 aus rostfreiem Stahl hergestellt worden ist, ist ungefähr
25 µm.
Die Fig. 3 und 4 zeigen die Oberflächenmorphologie der
Folie aus rostfreiem Stahl, die mit dem vorstehend beschriebenen
versuchsweisen Walzen hergestellt worden ist.
Wie man sieht, erstrecken sich eine Vielzahl von länglichen
Spalten bzw. Rissen senkrecht zur Walzrichtung in der
Folie aus rostfreiem Stahl, so daß die Folie aus rostfreiem
Stahl einen faserigen Aufbau hat. Auf diese Weise
erhält man eine transparente dünne Folie, d. h. eine
poröse dünne Folie mit einer Vielzahl von Fasern. Die
schwarzen Teile in den Fig. 3 bzw. 4 sind die Fasern.
Eine derartig aufgebaute Folie erhält man aus folgenden
Gründen:
Ein Weichkupferblech hat eine große Bruchdehnung, während
ein Blech aus rostfreiem Stahl eine kleine Bruchdehnung
hat. Wenn ein Weichkupferblech und ein Blech aus rostfreiem
Stahl gemeinsam gewalzt werden, wird deshalb das
Blech aus rostfreiem Stahl vergleichsweise stark gedehnt,
während das Weichkupferblech vergleichsweise wenig gedehnt
wird. Somit erstrecken sich eine Vielzahl von länglichen
Fasern senkrecht zur Walzrichtung in dem Blech aus rostfreiem
Stahl.
Eine versuchsweise Herstellung derartiger dünner Folien
wurde mit einer Kombination eines Weichkupferblechs und
eines Blechs aus rostfreiem Stahl sowie mit einer Kombination
von Blechen aus Weichkupfer und Permalloy hergestellt.
Die Herstellbedingungen bei den Versuchen sind
nachstehend angegeben:
- (1) Weichkupfer und rostfreier Stahl
- (a) Materialien:
Weichkupfer: reines Kupfer mit einer Reinheit von 99% oder besser
rostfreier Stahl: SUS316L - (b) Bruchdehung (in Prozent)
Weichkupfer: 90% oder mehr
rostfreier Stahl: 40% oder mehr - (c) Bruchdehnungsverhältnis: 1,5 oder größer
bevorzugt: 2,0 oder größer
- (a) Materialien:
- (2) Weichkupfer und Permalloy
- (a) Materialien:
Weichkupfer: reines Kupfer mit einer Reinheit von 99% oder mehr
Permalloy: PB(Ni: 40 bis 50%), PC(Ni: 70 bis 80%) - (b) Bruchdehnung in %
Weichkupfer: 90% oder mehr
Permalloy: 40% oder mehr - (c) Bruchdehnungsverhältnis:
1,5 oder größer (bevorzugt: 2,0 oder größer)
- (a) Materialien:
Die Ergebnisse des ersten und zweiten Versuchs sind im
wesentlichen gleich. Die Fasern bzw. Risse beginnen
sich während des sechsten Walzenzyklus zu bilden, wobei sich
die Rißbildung vom 10ten Walzzyklus an progressiv erhöht.
Nach dem 14ten Walzzyklus erhält man eine poröse,
dünne Folie mit der in Fig. 4 gezeigten Oberflächenmorphologie.
Bei den Versuchen ist der Walzenspalt h in 0.1 mm-Schritten
vom 1. Walzzyklus an bis zum 8. Walzzyklus
verringert worden; während des 9. und des 10. Walzzyklus
ist der Walzenspalt nicht geändert und anschließend für
den 11. und 12. Walzzyklus in 0.2 mm-Schritten verringert
und während des 13. bis 16. Walzzyklus wiederum ungeändert
belassen worden. Dies geschah, um den Walzvorgang weich
auszuführen, so daß das Material nicht in Stücke zerbrochen
worden ist. Bei einem weiteren Versuch ist der Walzenspalt
h jeweils in Schritten während des Walzvorgangs
vom 1. bis 11. Walzzyklus verringert worden, so daß
der minimale Walzenspalt bereits beim 11. Walzzyklus auftrat.
Mit dieser Vorgehensweise erhält man jedoch keine
befriedigenden Risse bzw. Haarrisse.
Da die Dichte der Haarrisse vom Einsatzzweck der porösen
dünnen Folie abhängt, kann man sie durch die Auswahl der
Walzbedingungen und die Wahl der Walzzyklen entsprechend
wählen. Es versteht sich von selbst, daß die Walzbedingungen
nicht auf die vorstehend beschriebenen beschränkt
sind. In jedem Falle kann eine poröse dünne Folie dadurch
erhalten werden, daß der Walzenspalt in Schritten verringert
wird und ca. 10 oder mehr Walzzyklen gefahren werden.
Im wesentlichen die gleichen Ergebnisse wie vorstehend
beschrieben erhält man mit den nachfolgenden Kombinationen von
Metallblechen:
- 1. Weichkupfer und Beryllium-Kupfer-Legierungen,
- 2. Weichkupfer und Chrom,
- 3. Weichkupfer und Hastelloy.
Die erfindungsgemäßen porösen dünnen Folien zeigen eine
hervorragende Qualität im praktischen Einsatz:
(1) Die erfindungsgemäßen porösen dünnen Folien verhalten
sich bei Verwendung als Abschirmmaterialien für elektromagnetische
Wellen wie bekannte Abschirmmaterialien. Wenn
aus den erfindungsgemäßen porösen dünnen Folien eine Abschirmung
für elektromagnetische Wellen hergestellt wird,
ist das Innere der Abschirmung für elektromagnetische
Wellen durch die Spalte bzw. Risse einzusehen; ferner
verbessert die Verwendung der erfindungsgemäßen dünnen
Folien das Aussehen der Geräte, bei denen diese Folien
verwendet werden. Da die erfindungsgemäßen porösen dünnen
Folien mit Gold oder Silber beschichtet werden können,
kann ihre Leitfähigkeit wesentlich verbessert werden.
(2) Ferner weisen die erfindungsgemäßen dünnen Folien bei
Verwendung als Heizelement überraschend gute Eigenschaften
auf. Da die erfindungsgemäßen porösen dünnen Folien zur
Herstellung äußerst dünner Heizelemente dienen können,
erhält man bei ihrer Verwendung leichte Geräte mit kompaktem
Aufbau.
(3) Die erfindungsgemäßen dünnen Folien können auch in
Verbindung mit einem Fasertuch oder dergleichen
verwendet werden. Beispielsweise können die erfindungsgemäßen
porösen dünnen Folien auch als Antistatikfolie
eingesetzt werden, wenn sie in einen Teppich oder eine
Decke integriert werden.
Claims (3)
1. Poröse dünne Folie, die durch Walzen aus einem Metallblech
hergestellt ist,
dadurch gekennzeichnet, daß sich zwischen zwei gegenüberliegenden Rändern der Folie eine Vielzahl von Spalten bzw. Rissen erstrecken.
dadurch gekennzeichnet, daß sich zwischen zwei gegenüberliegenden Rändern der Folie eine Vielzahl von Spalten bzw. Rissen erstrecken.
2. Verfahren zur Herstellung einer porösen dünnen Folie,
gekennzeichnet durch folgende Schritte:
- - ein erstes Metallblech mit einer großen Bruchdehnung wird gefaltet und ein zweites Metallblech mit einer kleinen Bruchdehnung zwischen die beiden Hälften des gefalteten ersten Metallblechs eingesetzt,
- - das gefaltete erste Metallblech wird zusammen mit dem zwischen die beiden Hälften des gefalteten Blechs eingesetzten zweiten Metallblech in mehreren Schritten mit jeweils verringertem Walzenspalt kaltgewalzt, und
- - die so aus dem zweiten Metalllblech hergestellte poröse dünne Folie wird von dem gefalteten ersten Metallblech getrennt.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das erste Metallblech im
wesentlichen aus Weichkupfer und das zweite Metallblech
aus rostfreiem Stahl besteht.
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