DE3533275A1 - Abtastvorrichtung zur bahnlaufregelung von warenbahnen - Google Patents
Abtastvorrichtung zur bahnlaufregelung von warenbahnenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Abtastvorrichtung
zur Bahnlaufregelung von Warenbahnen bestehend aus mindestens einem
mit Sensoren versehenen Fühler, jeweils einem mit dem oder den Fühlern
verbundenen Regelgerät und mindestens einem an dem jeweiligen Regel
gerät angeschlossenen Stellantrieb für ein den Bahnlauf der Warenbahn
oder die Stellung des Fühlers veränderndes Stellglied.
Derartige Abtastvorrichtungen werden eingesetzt, um beispielsweise
miteinander zu kaschierende Warenbahnen Kante auf Kante oder mit
einstellbarem Kantenversatz in die Kaschierstation zu führen. Dabei
folgt eine gesteuerte Warenbahn dem Verlauf einer ungesteuerten,
wobei der Bahnverlauf der ungesteuerten Warenbahn über einen die
Warenbahnkante abtastenden Kantenfühler auf einen die Warenbahnkante
der gesteuerten Warenbahn abtastenden Kantenfühler übertragen wird
und diesen je nach ermittelter Bahnlaufschwankung in eine veränderte
Sollage führt, die ihrerseits wiederum zu einer Betätigung eines
Stellantriebes führt, mit dessen Hilfe über ein Stellglied diese
zweite Warenbahn der ersten Warenbahn nachgesteuert wird.
Die Übertragung der durch den ersten Kantenfühler ermittelten
Bahnlaufschwankungen auf den zweiten Kantenfühler erfolgt bislang
auf rein mechanischem Wege. Dabei werden beispielsweise die beiden
Kantenfühler auf einem gemeinsamen Supportschlitten montiert,
dessen bewegliche Platte quer zur Bahnlaufrichtung verfahrbar ist.
Die mechanische Übertragung der Lageänderung der ungesteuerten
Warenbahn durch den ersten Kantenfühler auf den zweiten Kanten
fühler ist jedoch insofern äußerst nachteilig, als die beiden
Kantenfühler nur in einem räumlich begrenzten Rahmen zueinander
angeordnet werden können. Naturgemäß führt dies zu einer Einschrän
kung der Verwendungsmöglichkeit bzw. zu einer erheblichen Verteuerung
einer derartigen Vorrichtung insbesondere dann, wenn aus fertigungs
technischen Gründen die einander zuführbaren Warenbahnen in räumlich
weiterem Abstand zueinander stehen müssen.
Auch beim Steuern einer einzelnen Warenbahn zum Zwecke einer Bahnlauf
regelung, bei der nur eine Warenbahnzuführung unter Einhaltung klein
ster Toleranzen der Bahnlaufschwankungen zulässig ist und bei der aus
diesem Grunde unter anderem Warenbahnspeicher eingesetzt werden, die
bislang ebenfalls durch mechanische Verbindungen mit dem Abtastsystem
entsprechend der Sollage eingestellt werden, ist die erforderliche
Regelung - wenn überhaupt - nur durch aufwendige und teure Konstruktionen
möglich.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine
Abtastvorrichtung der gattungsgemäßen Art so zu gestalten, daß sie
konstruktiv einfachst aufgebaut und preiswert herstellbar ist und
ihre einzelnen, voneinander abhängigen Meß- und Regelungseinheiten
räumlich unabhängig eingesetzt werden können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß mindestens
zwei Weggeber vorgesehen sind, die über einen Regelverstärker mit
einander verbunden sind, wobei jeder Regelverstärker an einem
weiteren Stellantrieb angeschlossen ist.
Durch diese konstruktive Maßnahme, bei der die einzelnen Meß- und
Regelungseinheiten nicht mehr mechanisch miteinander verbunden sind,
ist es nun möglich, zu kaschierende Warenbahnen nach fertigungs
technischen Gesichtspunkten aufzustellen, ohne Rücksicht auf die
konstruktive Ausgestaltung der Abtastvorrichtung nehmen zu müssen.
Dies hat zwangsläufig zur Folge, daß auf konstruktiv aufwendige und
teure mechanische Verbindungen zwischen den Fühlern der einzelnen
Warenbahnen verzichtet werden kann, so daß sich insgesamt eine her
stellungs- und betriebsmäßig günstige Kostensituation ergibt.
Das gleiche gilt auch für die Steuerung einer einzelnen Warenbahn,
deren Zulauf in eine Verarbeitungseinrichtung äußerst exakt erfolgen
muß. Dabei kann durch Hintereinanderschalten von Stellgliedern, die
zwar unabhängig voneinander, jedoch abhängig von einem den Bahnkanten
verlauf erfassenden Fühler, der Bahnverlauf einer Wegbahn genauestens
gesteuert werden.
Auch hierbei ist die Anordnung der Stellglieder zueinander und zu dem
Fühler räumlich nicht begrenzt, so daß in konstruktiver Hinsicht eine
für einen optimalen Funktionsablauf erforderliche Stellung der Stell
glieder zueinander möglich ist.
Unerheblich ist die Wirkungsweise der Fühler, die beispielsweise als
pneumatisch arbeitende Kantenfühler oder als optische Reflexionsfühler
ausgebildet sein können.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den
Unteransprüchen gekennzeichnet.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand
beigefügter Zeichnungen beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 den Einsatz einer erfindungsgemäßen Abtastvorrichtung
an einer Maschine zur Kaschierung zweier Warenbahnen
in schematischer Darstellung,
Fig. 2-4 das Funktionsschema einer erfindungsgemäßen Abtast
vorrichtung bei unterschiedlichen Bahnverlaufssituationen,
Fig. 5 ein Funktionsschema der Abtastvorrichtung entsprechend
den Fig. 2-4, jedoch mit Bahnmittenregelung der
Warenbahnen.
Fig. 6 das Funktionsschema einer Abtastvorrichtung nach der
Erfindung bei Bahnlaufregelung einer einzelnen Warenbahn.
In der Fig. 1 ist gezeigt, wie zwei Warenbahnen 11, 12 in Pfeil
richtung geführt und in einer Kaschierstation flächig miteinander
verbunden werden. Die Warenbahn 12 ist dabei ungesteuert, d. h. ihr
Bahnlauf wird nicht beeinflußt. Hier findet lediglich eine Bahn
laufüberwachung statt, die durch ein Abtastsystem, beispielsweise
einen pneumatisch, optisch oder induktiv wirkenden Kantenfühler 20 erfolgt.
Demgegenüber wird der Bahnlauf der Warenbahn 11 beeinflußt, und zwar
abhängig vom Bahnverlauf der Warenbahn 12. Dabei ist der Bahnverlauf
über einen Stellantrieb 22 steuerbar, der mit einem den Bahnverlauf
der Warenbahn 11 abtastenden Kantenfühler 21 verbunden ist, wobei
dieser wiederum mit dem Kantenfühler 20 der Warenbahn 12 gekoppelt
ist.
Die Funktionsweise der erfindungsgemäßen Abtastvorrichtung und die
Verknüpfung der zu ihr gehörenden einzelnen Systeme ist besonders
deutlich in den Fig. 2-4 zu erkennen.
In der Fig. 2 ist eine Zuordnung der Warenbahnen 11 und 12 zueinander
daRgestellt, die ein kantengleiches Kaschieren beider Warenbahnen 11,
12 zum Ziel hat.
Die Warenbahn 12 wird ungesteuert zugeführt, so daß ihr Bahnverlauf
nicht beeinflußbar ist. Um nun ein kantengleiches Kaschieren zu ermög
lichen, ist an einem Kantenbereich der Warenbahn 12 der Kantenfühler 20
angeordnet, der, wie bereits beschrieben, auf unterschiedliche Art und
Weise wirken kann. Jede Bahnlaufveränderung der Warenbahn 12 wird einem
mit dem Kantenfühler 20 verbundenen Regelgerät 31 angezeigt, das wiederum
in an sich bekannter Weise einen einen Stellantrieb 26 betätigenden
Impuls erzeugt, wobei der Stellantrieb 26 mit dem Kantenfühler 20 ver
bunden ist und entsprechend dem jeweils veränderten Bahnkantenverlauf
den Kantenfühler 20 diesem Bahnkantenverlauf anpaßt.
Erfindungsgemäß ist mechanisch mit dem Stelltrieb 26 ein Weggeber 25
verbunden, der die entsprechend dem veränderten Bahnkantenverlauf der
Warenbahn 12 vollzogene Bewegung des Kantenfühlers 20 aufnimmt und ein
dieser Bewegung proportionales Signal, beispielsweise eine Spannung
oder einen Strom, erzeugt und an einen Verstärker 32 übermittelt.
In gleicher Weise wie an der Warenbahn 12 ist auch an der Warenbahn 11
ein Kantenfühler 21, ein Stellantrieb 26 und der Weggeber 24 vorge
sehen. Dabei wird das von dem Weggeber 24 erzeugte Signal, das ja
abhängig ist von der Stellung bzw. der gemessenen Wegstrecke des
Kantenfühlers 21, in dem Regelverstärker 32 mit dem von dem Weg
geber 25 eingegebenen Signal verglichen. Je nachdem, ob die Signal
differenz einen positiven oder negativen Wert aufweist, wird über
den mit dem Regelverstärker 32 verbundenen Stellantrieb 26 der Kanten
fühler 21 so weit betätigt, bis die durch den Regelverstärker 32
ermittelte Signaldifferenz der Weggeber 24, 25 gleich Null ist.
In diesem Fall hat der Kantenfühler 21 seine Sollage erreicht.
Über ein zweites Regelgerät 30, das einerseits mit dem Kantenfühler 21
und andererseits mit einem Stellantrieb 22 verbunden ist, wird nach
Erreichen der Sollage des Kantenfühlers 21 der Bahnkantenverlauf der
Warenbahn 11 ermittelt und diese soweit über das Stellglied 23
des Stellantriebes 22 verschoben, bis der durch den Kantenfühler 21
vorgesehene exakte Verlauf der Warenbahn 11 gegenüber der Warenbahn
12 gegeben ist.
Ein kantenversetzter Verlauf der Warenbahnen 11 und 12 ist in den
Fig. 3 und 4 gezeigt. Dabei sind die durch die Weggeber 24 und 25
an den Regelverstärker 32 übermittelten Signale unterschiedlich groß.
Während die Signaldifferenz bei der in der Fig. 3 dargestellten
Situation einen negativen Wert ergibt, bei dem der Stellantrieb 26
veranlaßt wird, den Kantenführer 21 in Richtung der Warenbahn 11 zu
bewegen, um so über das Regelgerät 30 und den Stellantrieb 22 den
Bahnverlauf der Warenbahn 11 so weit zu verändern, daß er mit der
Warenbahn 12 deckungsgleich verläuft, geschieht das gleiche bei der
in der Fig. 4 dargestellten Situation mit umgekehrten Vorzeichen,
d. h. der Kantenführer 21 wird von der Warenbahn 11 so weit weggezogen,
bis über den Stellantrieb 22 ein deckungsgleicher Verlauf beider Waren
bahnen 11, 12 erreicht ist.
Die bei den in den Fig. 2-4 dargestellten unterschiedlichen
Stellungen der Warenbahnen 11, 12 zueinander und die dadurch be
dingten unterschiedlichen Wegstrecken der Weggeber 24 und 25 zu
einander werden in den Fig. 2-4 durch die Streckenbezeichnungen
S 2 des Weggebers 24 und S 1 des Weggebers 25 deutlich gemacht.
Ein wünschenswerter Kantenversatz der Warenbahnen 11 und 12
zueinander kann beispielsweise dadurch erreicht werden, daß der
einstellbare Sollwert des Regelverstärkers 32 entsprechend ver
stellt wird oder die Kantenfühler 20 und 21 manuell um den gewünsch
ten Betrag gegenüber dem anderen Kantenfühler verschoben werden.
Bei dem in der Fig. 5 dargestellten Ausführungsbeispiel der
erfindungsgemäßen Abtastvorrichtung ist die Bahnlaufregelung als
Mittenregelung vorgesehen, wobei die Bahnlaufregelung prinzipiell
dem Funktionsschema der in den Fig. 2-4 dargestellten Vor
richtung entspricht.
Den beiden Kantenfühlern 21, die sich gegenüberliegen und mittels
Gewindespindeln 28, 29 über Stellantriebe 27, 26 quer zur Lauf
richtung der Warenbahn 11 verfahrbar sind, ist ebenso ein Wandler 33
zugeordnet wie den Kantenfühlern 20, die in ihrem Aufbau und in ihrer
Stellung zueinander mit den Kantenfühlern 21 vergleichbar sind. Jeder
Wandler 33 wandelt die durch die Kantenfühler 20 bzw. 21 zugeführte
Druckluft in Signale um, über deren Impulsgebung jeweils ein den
Wandlern 33 nachgeschaltetes Regelgerät 31 in Funktion tritt und von
denen eines zur Bahnlaufüberwachung der Warenbahn 12 den Stellenantrieb
26 betätigt, während das andere, der gesteuerten Warenbahn 11 zuge
ordnete Regelgerät 31 mit dem Stellantrieb 22 verbunden ist. Den
beiden Stellantrieben 26 ist, wie in der Figurenbeschreibung zu den
Fig. 2-4 beschrieben, jeweils ein Weggeber 24, 25 zugeordnet,
deren Funktionsprinzip und Wirkungsweise ebenfalls schon beschrieben
ist.
Die Stellantriebe 27 für die jeweiligen anderen Kantenfühler 20 und
21 werden über eine zwischen den Stellantrieben 27 und den Wandlern
33 angeordnete Steuereinheit 34 betätigt. Dabei werden mit Hilfe
der Gewindespindeln 28 die Kantenfühler 20 und 21 entsprechend den
von ihnen gemessenen und von den Wandlern 33 an die Steuereinheiten
34 abgegebenen Werte so weit verfahren, bis eine Sollage erreicht
ist.
In der Fig. 6 ist eine Aufgabenstellung dargestellt, bei der die
erfindungsgemäße Abtastvorrichtung den Bahnlauf einer einzelnen
Warenbahn 10 so steuern und regeln soll, daß diese immer im Bereich
der Position I kantengerade verläuft.
Einer Rolle 42, auf der die Warenbahn 10 aufgewickelt ist, ist eine
Umlenkrolle 41 und ein Speicher 40 nachgeordnet. Sowohl die Rolle 42
als auch die Umlenkrolle 41 und der Speicher 40 sind jeweils getrennt
voneinander quer zur Laufrichtung der Warenbahn 10 verfahrbar.
Ein Kantenfühler 20 ist über ein Regelgerät 30 mit einem Stellantrieb
26 verbunden, der den Speicher 40 in genannter Weise verfahren kann.
Ebenfalls an den Speicher 40 angeschlossen ist ein Weggeber 24, der
mit zwei Regelverstärkern 32 verbunden ist, wobei einer die Differenz
aus dem von dem Weggeber 24 übermittelten Signal und dem durch einen
mit der Umlenkrolle verbundenen Weggeber 25 bildet, und der andere
Regelverstärker 32 das Differenzsignal aus dem von dem Weggeber 24
abgegebenen und einem von einem weiteren Weggeber 25 übermittelten
Signal, wobei dieser Weggeber 25 mit der Rolle 42 verbunden ist,
ermittelt.
In bereits beschriebener Weise werden auch in diesem Fall die
jeweils zugeordneten Stellantriebe 27 so weit betätigt, bis die in
den Regelverstärkern 32 ermittelte Signaldifferenz der Weggeber 25
mit dem Weggeber 24 gleich Null ist. Dadurch ist immer ein kanten
gerader Verlauf der Warenbahn 10 gewährleistet.
Claims (5)
1. Abtastvorrichtung zur Bahnlaufregelung von Warenbahnen,
bestehend aus mindestens einem mit Sensoren versehenen Fühler,
jeweils einem mit dem oder den Fühlern verbundenen Regelgerät
und mindestens einem an dem jeweiligen Regelgerät ange
schlossenen Stellantrieb für ein den Bahnlauf der Warenbahn
oder die Stellung des Fühlers veränderndes Stellglied,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
zwei Weggeber (24, 25) vorgesehen sind, die über einen Regel
verstärker (32) miteinander verbunden sind, wobei jeder Regel
verstärker (32) an einem weiteren Stellantrieb (26) ange
schlossen ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, bei der zwei Warenbahnen kaschiert
und deren Bahnlauf mittels Fühler überwacht werden, wobei der
Bahnlauf einer Warenbahn veränderbar ist, dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Warenbahn (11, 12) ein Weggeber (24, 25) zugeordnet ist,
deren gemeinsamer Regelverstärker (32) mit einem Stellantrieb (26)
verbunden ist, an dem zumindest ein Fühler (21) der in ihrem Bahn
lauf veränderbaren Warenbahn angeschlossen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Regelverstärker (32) als Differenzbildner ausgebildet ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Regelverstärker (32) justierbar ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß im Weggeber (24, 25) eine ermittelte Wegstrecke in
elektrische Spannung umgewandelt wird.
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