DE3532697A1 - Akkumulator - Google Patents
AkkumulatorInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Akkumulator mit Elektroden,
bestehend aus einem mechanischen Träger und einem am Trä
ger gehaltenen, porösen aktiven Material, dessen Poren
Akumulatorsäure aufnehmen.
Die Porosität von Akkumulatorenplatten ist für die Entla
dung des Akkumulators wesentlich. Die in den feinen Poren
enthaltene Säure steht bei der Entladung für die chemi
sche Umwandlung sofort zur Verfügung. Über die größeren Po
ren des aktiven Materials findet zeitverzögert aufgrund
des sich einstellenden Konzentrationsgefälles eine Diffu
sion zwischen der Säure außerhalb der Akkumulatorenplatten
und der Säure innerhalb der Platten statt, so daß abhängig
von der Diffusionsgeschwindigkeit neue Säure als Reaktions
partner in das Innere der Platten gelangt und die Entlade
geschwindigkeit und die Kapazität des Akkus unter anderem
dadurch begrenzt ist.
Bei der Entladung von Bleiakkumulatoren bildet sich ver
stärkt Bleisulfat in den äußeren Schichten der Platten,
wodurch die Poren verengt werden, so daß die Diffusion
der Säure behindert und damit die dem Akkumulator entnehm
bare Kapazität zusätzlich begrenzt wird.
Es ist versucht worden, das Porenvolumen von Akkumulatoren
platten über die normalen 50 bis 60% des Volumens des akti
ven Materials zu steigern. Die Erhöhung der Porösität bei
der Bildung des aktiven Materials durch die Wahl des Ver
hältnisses von Säure- zu Wasserzugabe bei der Pastenanmi
schung bzw. durch die Rütteldauer und -intensität beim Ein
füllen von Staub in die Röhrchentaschen führt zwar zu ver
besserten Kapazitäts- und Kaltstartwerten, die Zyklenfestig
keit und die Lebensdauer der Elektroden jedoch nimmt dabei
deutlich ab, weil durch die Erhöhung der Porösität der Zu
sammenhalt der Kristalle im aktiven Material verringert
wird und die Elektroden anfällig gegen Erschütterungen und
die mechanische Belastung der Oberfläche beim Laden in der
Gasungsphase werden.
Es ist bekannt, die Porösität der negativen Platten eines
Bleiakkumulators durch sogenannte Spreizmittel und durch die
damit verbundene Beeinflussung des Kristallwachstums zu er
höhen und über einen Teil der Lebensdauer zu erhalten. Die
Erhöhung der Porösität stößt jedoch auch hier an enge Gren
mittelzugabe abnimmt, so daß sich durch eine erhöhte Ab
schlammrate eine verkürzte Lebensdauer der Batterie ein
stellt.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Akku
mulator der eingangs erwähnten Art zu erstellen, der verbes
serte Kapazitäts- und Kaltstartwerte ohne Verringerung sei
ner Lebensdauer gewährleistet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das
aktive Material mit offenen Partikeln versetzt ist, die
Hohlräume für die Säure bilden.
Erfindungsgemäß wird das Porenvolumen des aktiven Materials
nicht durch das Vorsehen von weiteren bzw. größeren Hohlräu
men in dem Material vergrößert, sondern durch das Einbringen
von offenen Feststoffpartikeln, die die Akkumulatorensäure
aufnehmen können. Durch das Einbringen von mechanisch sta
bilen Feststoffpartikeln in das aktive Material, die sich
durch ihre Größe, Form oder Oberfläche in das aktive Mate
rial einbetten bzw. mit ihm verhaken, lassen sich mechanisch
stabile Elektroden mit einem großen Porenvolumen erstellen.
Der Zusammenhalt des aktiven Materials, insbesondere des
Pastenmaterials von Akkumulatorenplatten, wird am wenigsten
beeinträchtigt, wenn die Partikel eine Größe von 0,5 bis
40 µ, vorzugsweise von 1 bis 10 µ aufweisen und der zur Her
stellung der Paste verwendete Bleistaub in seiner Korngrö
ßenverteilung auf die Form und Menge der Partikel angepaßt
ist.
Die durch die Partikel in der aktiven Masse gebildeten zu
sätzlichen Grenzflächen können bei der Herstellung der ak
tiven Masse mit Hilfe vermehrt vorhandener kleiner Körner
bzw. Kristallen und dadurch vermehrt kolloidal vorliegenden
Anteilen festzementiert und verhakt werden. Deshalb ist die
Korngrößenverteilung des verwendeten aktiven Materials auf
die Form und Menge der zugegebenen Partikel abgestimmt, da
mit der Zusammenhalt der aktiven Masse gewährleistet ist.
Mit einem Anteil von 10 bis 35 Gew.-% der Körner kleiner als
2 µ und weniger als 10 Gew.-%, vorzugsweise weniger als
4 Gew.-% über 10 µ, lassen sich gute Ergebnisse erzielen.
Die Verwendung dieser kleinen Körner ist möglich, weil die
aktive Masse selbst nicht mehr die notwendige Porösität ge
währleisten muß.
Die Partikel können Mikrohohlkugeln oder Mikrokapseln mit
säuredurchlässigen Wänden sein, die somit mechanisch feste
Wände aufweisen, durch die die Säure hindurchdiffundieren
kann. Derartige Partikel können Mikrohohlkugeln aus Glas
sein, die z. B. mit Natronlauge offenporig geätzt würden.
Derartige Kugeln können in Größen zwischen 5 µ und 50 µ her
gestellt werden. Eine andere noch kleinere Ausführungsform
sind sogenannte Mikrokapseln aus polymeren oder copolymeren
organischen Verbindungen, die z. B. aus Polyethylen oder
Polypropylen im Emulsionsverfahren in Größen zwischen 1 bis
10 µ hergestellt werden. Durch geeignete Herstellungsverfah
ren ist es möglich, Mikrokapseln zu erzeugen, die mindestens
eine größere Öffnung aufweisen und somit etwa eine Drei
viertelkugel bilden.
In einer anderen noch kleineren Ausführungsform können die
Partikel aus pyrolytisch hergestellter Kieselsäure bestehen,
die aufgrund ihrer Herstellungsweise offenporige Strukturen
aufweisen. Derartige Teilchen können um 1 µ und kleiner
sein.
Selbstverständlich ist es möglich, die genannten Partikel
arten beliebig miteinander zu kombinieren.
Mit den erfindungsgemäßen Elektroden ist es möglich, die
durch die Partikel gebildeten Hohlräume auf bis zu 75% des
Volumens des aktiven Materials auszudehnen, so daß die Hohl
räume der Elektroden die gesamte Säure des Akkumulators auf
nehmen. In diesem Fall können die positiven und negativen
Elektroden nur durch einen Separator getrennt aneinanderlie
gen.
Die erfindungsgemäße Erhöhung des Porenvolumens der Elektro
den führt zu einer Verringerung der Dichte des aktiven Mate
rials. Bei einer starken Erhöhung des Porenvolumens führt
die Verringerung der Leitfähigkeit des aktiven Materials zu
einem gegenläufigen Effekt. Dieser kann dadurch kompensiert
werden, daß dem aktiven Material leitfähige Fasern, vorzugs
weise Carbonfasern, zugemischt werden.
Sollte sich herausstellen, daß die Elektroden mechanisch ei
ne weitere Verstärkung benötigen, insbesondere bei Verwen
dung von Gitterplatten, weniger bei Röhrchentaschen, kann
eine Armierung mit Glasfasern vorgesehen werden, die zur
Verbesserung der Haftung in dem aktiven Material z. B. mit
Natronlauge angeätzt sein können. Für die Abmessungen der
Glasfasern haben sich Stärken zwischen 1 und 20 µ, vorzugs
weise zwischen 5 und 10 µ und Längen zwischen 1 und 10 mm,
vorzugsweise zwischen 2 und 6 mm, bewährt.
Die Erfindung soll im folgenden anhand der Zeichnung näher
erläutert werden.
Die Zeichnung symbolisiert eine mikroskopische Aufnahme des
Aufbaus der aktiven Masse eines Bleiakkumulators. Darge
stellt sind sich überlappende Glasfasern 1, die eine durch
Ätzung aufgerauhte Oberfläche 2 aufweisen. Die Glasfasern,
die vorzugsweise eine unterschiedliche Länge aufweisen, sta
bilisieren die Bleiplatte oder mit Blei gefüllte Rohrenta
sche. Zur Verbesserung der Leitfähigkeit, die durch eine hohe
Porösität herabgesetzt ist, sind Carbonfasern 2 in die akti
ve Masse eingebracht. In der Zeichnung sind an einer der
Carbonfasern 2 angelagerte Teilchen der aktiven Masse 3 dar
gestellt.
Die Korngrößen der aktiven Masse 3 können gegenüber herkömm
lichen Bleipasten durchschnittlich verringert werden, weil
die Körner der aktiven Masse 3 nicht allein die Porösität
der Bleiplatten bzw. mit Blei gefüllten Röhrentaschen ge
währleisten müssen.
Die Porösität wird durch in das aktive Material 3 einge
brachte Partikel bewirkt, die Hohlräume zur Aufnahme des
Elektrolyten aufweisen. In der Zeichnung sind beispielswei
se Mikrokapseln 4 dargestellt. In der vergrößerten Darstel
lung einer derartigen Mikrokapsel 4 ist zu erkennen, daß
diese eine größere Öffnung 5 aufweist und somit etwa eine
Dreiviertelkugel bildet, die hohl ist und in deren Innen
raum Elektrolytflüssigkeit angesammelt werden kann.
Als weiteres Beispiel für die Porösität verursachende Parti
kel in dem aktiven Material 3 sind Mikrohohlglaskugeln 6
dargestellt, deren Außenwände durch Ätzen, z. B. mit Natron
lauge, offenporig, und somit für Säure durchlässig ausgebil
det sind.
Ferner zeigt die Zeichnung pyrolytisch hergestellte Kiesel
säurepartikel 7, deren Aufbau ebenfalls vergrößert gezeigt
ist. Die Partikel bestehen aus einer Vielzahl von aneinander
gereihten, eine Gitterstruktur bildenden kleinsten Teilchen,
die somit Hohlräume bilden, in denen die Elektrolytflüssig
keit aufgrund der Oberflächenspannungen gehalten werden kann.
Die Bleiplatten oder gefüllten Röhrentaschen können aus mit
einem der Partikel 4, 6, 7 versetzten aktiven Material 3 mit
den Fasern 1 und 2 gebildet sein. Selbstverständlich ist es
auch möglich, die verschiedenen Partikelarten 4, 6, 7 mitein
ander zu kombinieren.
Claims (17)
1. Akkumulator mit Elektroden, bestehend aus einem mechani
schen Träger und einem am Träger gehaltenen, porösen ak
tiven Material, dessen Poren Akkumulatorsäure aufnehmen,
dadurch gekennzeichnet, daß das aktive Material mit of
fenen Partikeln versetzt ist, die Hohlräume für die Säu
re bilden.
2. Akkumulator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Partikel eine Größe von 0,1 bis 40 µ aufweisen.
3. Akkumulator nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Partikel eine Größe von 0,5 bis 10 µ aufweisen.
4. Akkumulator nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Partikel Mikrokapseln mit säure
durchlässigen Wänden sind.
5. Akkumulator nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeich
net, daß die Mikrokapseln aus polymeren oder copolymeren
organischen Stoffen bestehen.
6. Akkumulator nach Anspruch 4 und 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Mikrokapseln mindestens eine größere Öffnung
aufweisen und etwa eine Dreiviertelkugel bilden.
7. Akkumulator nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Partikel aus pyrolytisch herge
stellter Kieselsäure bestehen.
8. Akkumulator nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Partikel Mikrohohlkugeln aus
Glas sind und daß die Wände durch Ätzung offenporing ge
macht sind.
9. Akkumulator nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß dem aktiven Material Fasern aus leiten
dem Material zugesetzt sind.
10. Akkumulator nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Fasern Carbonfasern sind.
11. Akkumulator nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß dem aktiven Material Glasfasern in
Stärken zwischen 1 bis 20 µ und in Längen von 1 bis 10 mm
zugefügt sind.
12. Akkumulator nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die Glasfasern eine Stärke zwischen 5 und 10 µ und
eine Länge zwischen 2 und 6 mm aufweisen.
13. Akkumulator nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Glasfasern eine angeätzte Oberfläche
aufweisen.
14. Akkumulator nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß die Glasfasern unterschiedliche Län
gen aufweisen.
15. Akkumulator nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß die Korngrößen des aktiven Materials
so verteilt sind, daß 10 bis 35 Gew.% kleiner als 2 µ
und weniger als 10% größer als 10 µ sind.
16. Akkumulator nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet,
daß weniger als 4% der Korngrößen größer als 10 µ sind.
17. Akkumulator nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch
gekennzeichnet, daß die durch die Partikel gebildeten
Hohlräume bis zu 75% des Volumens des aktiven Materials
einnehmen und die gesamte Säure des Akkumulators aufneh
men.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853532697 DE3532697A1 (de) | 1985-09-13 | 1985-09-13 | Akkumulator |
DE19863631738 DE3631738A1 (de) | 1985-09-13 | 1986-09-18 | Akkumulator |
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DE19853532697 DE3532697A1 (de) | 1985-09-13 | 1985-09-13 | Akkumulator |
Publications (2)
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DE3532697A1 true DE3532697A1 (de) | 1987-04-02 |
DE3532697C2 DE3532697C2 (de) | 1988-07-07 |
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ID=6280871
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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