DE3531975A1 - Verfahren und anordnung zur ermittlung der wandstaerke zylindrischer hohlkoerper - Google Patents
Verfahren und anordnung zur ermittlung der wandstaerke zylindrischer hohlkoerperInfo
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Description
Verfahren und Anordnung zur Ermittlung der Wandstärke
zylindrischer Hohlkörper
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anordnung
zur Ermittlung der Wandstärke zylindrischer Hohlkörper,
insbesondere zum Zwecke der Kontrolle der Abmessungen sowie
der Ermittlung des korrosiven Abtrages der inneren
Oberfläche an Rohrleitungen, z. B. von langzeitbeanspruchten
Frischdampfleitungen in Kraftwerken.
Entsprechend dem Anwendungsgebiet der Erfindung wird im
weiteren davon ausgegangen, daß infolge der Unzulänglichkeit
des Meßobjektes eine Anwendung mechanischer Meßverfahren
angeschlossen ist (geschlossene Rohrleitungssysteme).
Es ist bekannt, daß in solchen Fällen eine Wandstärkebestimmung
mit Ultraschallmethoden möglich ist. Hierbei kann
entweder das Impulsechoverfahren (Laufzeitmessung) oder das
Resonanzverfahren angewendet werden.
Beiden Verfahren ist gemeinsam, daß damit nur eine lokale
(punktförmige) Erfassung der Wandstärke möglich ist, während
z. B. zur Beurteilung des Betriebszustandes einer Frischdampfleitung
in Kraftwerken die in einem Rohrquerschnitt
vorhandene mittlere Wandstärke von Interesse ist.
Bei oben genanntem Ultraschallverfahren sind zur Lösung dieser
Aufgabe mehrfache Messungen über den Umfang erforderlich.
Dies setzt z. B. bei Frischdampfleitungen in Kraftwerken eine
vollständige Entfernung der Isolierung über den Rohrumfang
voraus.
Weiterhin ist die Wandstärkenbestimmung mit Hilfe magnetischer
Verfahren bekannt, wobei zwischen dem Tastspulen- und dem
Durchlaufspulenverfahren unterschieden wird. Neben der als
Nachteil zu nennenden geringeren Genauigkeit dieser Methoden
haben die Verfahren unter Verwendung von Tastspulen die gleichen
Nachteile wie die o. g. Ultraschallverfahren.
Bei Verwendung von Durchlaufspulen wird zwar eine gewünschte
mittlere Wandstärke ermittelt, jedoch ist dieses Verfahren
wegen der Verwendung der Ringspulenanordnung für geschlossene
Rohrleitungssysteme nicht anwendbar.
Ziel der Erfindung ist, ein Verfahren und eine Anordnung zur
Wandstärkenbestimmung zylindrischer Hohlkörper zum Zwecke der
Abmessungskontrolle und der Ermittlung des korrosiven Abtrages
der inneren Oberfläche an Rohrleitungen, insbesondere
langzeitbeanspruchter Frischdampfleitungen in Kraftwerken zu
entwickeln.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit Hilfe geeigneter
elastischer Wellen eine Wandstärkenbestimmung zu erreichen.
Dies wird dadurch erreicht, daß erfindungsgemäß in dem zylindrischen
Hohlkörper zirkular umlaufende elastische Wellen in
einem Frequenzbereich mit der Wellenlänge entsprechend der
Größenordnung des Außenradius des Hohlkörpers angeregt und die
maximale Verstärkung der angeregten Wellen sowie die dazugehörigen
Frequenzen und Ordnungszahlen der Resonanz ermittelt werden,
daraus mit Hilfe der errechneten Dispersionsrelationen das
Radiusverhältnis
des Hohlkörpers bestimmt und die Wandstärke
errechnet wird (dabei bedeuten:
Ri = Innenradius, R = Außenradius, D = Durchmesser). Zur
Realisierung ist erfindungsgemäß im interessierenden Meßbereich des
Hohlkörpers eine aus Sender und Empfänger bestehende Baugruppe
angeordnet, wobei der Sender mit einem verstimmbaren Generator
sowie einem Frequenzmesser und der Empfänger mit einem Sichtgerät
verbunden ist.
Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert werden. Die dazugehörige Zeichnung zeigt:
Fig. 1: die Prinzipskizze der Meßanordnung, wobei die
Wandstärkebestimmung an einer im eingebauten Zustand
befindlichen Frischdampfleitung erläutert wird,
Fig. 2: das Diagramm für die Dispersionsrelationen des
longitudinalen Grundastes der zirkular umlaufenden
Wellen in Rohren,
Fig. 3: das Diagramm der Abhängigkeit der Radienverhältnisse α
vom Quotienten aus Phasengeschwindigkeit c und
Rayleighgeschwindigkeit C R ,
Fig. 4: das Diagramm für die Abhängigkeit der Hilfsgröße gi
der Resonanzfrequenzpearen und den Radienverhältnissen α.
Die Frischdampfleitung 1 (Fig. 1) aus dem Werkstoff 12 Ch 1 MF
mit der Isolierung 2, die im Neuzustand einen Außendurchmesser
D = 240 mm sowie eine Wandstärke d = 32,0 mm aufwies, ist
bereits über eine bestimmte Betriebszeit belastet worden.
Es ist zu ermitteln, um wieviel die Wandstärke durch Korrosionsabtrag
geschwächt worden ist.
Für die Ermittlung der Wandstärke ist im interessierenden
Meßbereich eine geringfügige lokale Entfernung eines Isolierungsteiles 3
erforderlich, damit die Baugruppe 4 auf die Oberfläche
der Frischdampfleitung angeordnet werden kann. Die Baugruppe 4
enthält den Sender 5 und den Empfänger 6, die sich
innerhalb der Baugruppe 4 in unmittelbarer Nähe in axialer
Richtung verschoben befindet. Der Sender 5 ist dabei mit dem
verstimmbaren Generator 7 sowie dem Frequenzmesser 8 und der
Empfänger 6 mit dem Sichtgerät 9, z. B. einem Oszillografen,
verbunden.
Die Wirkungsweise ist folgende:
Die geometrische Bedingung für die Anwendung der erfindungsgemäßen
Wandstärkenbestimmung sind gegeben, da die Wellenlänge λ
die gleiche Größenordnung wie der Außenradius R der Frischdampfleitung 1
aufweist. Sender 5 und Empfänger 6 sind im direkten
Kontakt mit der Frischdampfleitung gebracht. Der Frequenzbereich f
für die Verstimmung des Generators 7 wird zwischen 5 und
40 kHz festgelegt und über den Sender 5 werden in der Frischdampfleitung
zirkular umlaufende elastische Wellen angeregt.
Am Sichtgerät 9 wird der Resonanzpeak, d. h. die maximale
Verstärkung der angeregten Wellen, ermittelt.
Diese Verstärkung ergibt sich, wenn die Gleichung
erfüllt ist, wobei n die Ordnung der
Resonanzfrequenz bedeutet.
Die berechneten Abhängigkeiten der Phasengeschwindigkeit von
der Wellenlänge (Dispersionsrelation) für zirkular umlaufende
elastische Wellen werden im genannten Frequenzbereich empfindlich
von dem Verhältnis Innenradius Ri zu Außenradius R beeinflußt.
Durch Messungen der Resonanzfrequenz f n sowie einer geeigneten
Ermittlung der zugehörigen Ordnung n der Resonanz
kann mit Hilfe der errechneten Dispersionsrelationen das Radienverhältnis
α = Ri/R bestimmt werden. Nach Messung des Durchmessers D
errechnet sich die Wandstärke d zu
Für diese Verstärkung werden am Frequenzmesser 8 die Frequenzen
f n angezeigt. In Form einer Meßreihe werden die Frequenzen f n
ermittelt:
f n Ordnungszahl n
876641296451753662227572713883205693698810
Bei Kenntnis der in Tabelle 1 angegebenen Resonanzfrequenzen
sowie der zugehörigen Ordnung n der Resonanz ist eine direkte
Bestimmung des Radienverhältnisses α = Ri/R aus der
berechneten Dispersionsrelation möglich (Fig. 2). Hierzu
müssen die Normierungsgrößen Rohrumfang U und Rayleighgeschwindigkeit
C R des Werkstoffes bekannt sein. In diesem
Fall genügt eine einzige Frequenzmessung. Daraus ergibt sich,
daß die Phasengeschwindigkeit c des longitudinalen Grundastes
der hier verwendeten zirkular umlaufenden elastischen Wellen
gerade im Bereich kleiner Ordnungen der Resonanz (und mithin
kleiner Frequenzen) empfindlich von α = Ri/R abhängt (Fig. 2).
Dies ist in einer ungezeichneten Darstellung (Fig. 3) deutlich
erkennbar (hier wurde über C/C R für einige ausgewählte
Ordnungen n dargestellt).
Die in Tabelle 1 aufgeführten Ordnungszahlen n der Resonanz
werden in der Regel jedoch nicht direkt gemessen, so daß nachträglich
mit Hilfe geeigneter Verfahren eine Zuordnung der
Resonanzfrequenzen f n und der Ordnungszahlen n erfolgen muß.
Bekannt ist aber, daß die einzelnen f n lückenlos aufeinanderfolgende
Resonanzen sind, d. h. die Ordnungszahlen sind in der
Reihenfolge natürlicher Zahlen geordnet. Zur Ermittlung dieser
Zuordnung kann mit Vorteil der Umstand ausgenutzt werden, daß
die Phasengeschwindigkeit für n = Null ist, d. h. die kleinstmögliche
Frequenz minimal die Ordnung n = 2 haben kann (Fig. 2).
Bei Vorliegen mehrerer gemessener Resonanzfrequenzen (Anzahl N)
können die Frequenzen zu M = (N/2) Paaren geordnet werden. Für
jedes Paar f n ; f m kann eine Hilfsgröße
i = 1, 2, ... M, gebildet werden.
Die Größe g i kann einerseits mittels der gemessenen Frequenz
und einer zunächst willkürlichen Zuordnung der Ordnungszahlen
errechnet werden, zum anderen ergibt sich
aus den berechneten Dispersionsrelationen (Fig. 3),
wobei die gleiche willkürlich getroffene Zuordnung der
Ordnungszahlen zu verwenden ist.
Bei der gesuchten korrekten Zuordnung besteht ein eindeutiger
Zusammenhang zwischen der Hilfsgröße g i für jedes
Resonanzfrequenzpaar und dem Radienverhältnis α, wie für einige mögliche
Kombinationen n; m dargestellt ist (Fig. 4).
Da das Radienverhältnis für ein gegebenes Rohr konstant ist,
muß sich mithin aus jeder Hilfsgröße g i das gleiche
Radienverhältnis α ergeben.
In einem Rechenprogramm wird dementsprechend unter Verwendung
der analytisch approxinierten Abhängigkeiten α von C/C R , aus
denen sich die benötigten Hilfsgrößen g i errechnen lassen, die
Zuordnung der Ordnungszahlen n zu den Resonanzfrequenzen, beginnend
mit der Ordnungszahl n = 2 für die niedrigste Frequenz,
solange schrittweise verändert, bis die sich aus der Hilfsgröße
g i ergebenden Radienverhältnisse alle gleich sind. Die Zuordnung,
für welche dies der Fall ist, ist die korrekte, und das zugehörige
Radienverhältnis ist das gesuchte Radienverhältnis.
Bei dieser Vorgehensweise werden minimal 3 aufeinanderfolgende
Resonanzfrequenzen benötigt (die Kenntnis der Normierungsgröße M
und C R ist zur Bestimmung des Radienverhältnisses nicht
erforderlich). Die Verwendung von mehr als 3 Resonanzfrequenzen
erhöht die Genauigkeit der Bestimmung der Radienverhältnisse.
Für die in Tabelle 1 dargestellten Resonanzfrequenzen wurde
unter Verwendung der berechneten Dispersionsrelation ein mittleres
Radienverhältnis von α = Ri/R = 0,7397 ermittelte.
Bei einem Außendurchmesser D = 240 mm beträgt damit die mittlere
Wandstärke
Bei einer Ausgangswandstärke von d D = 32,0 mm wurden somit
0,8 mm korrosiver Abtrag ermittelt.
Durch die Erfindung werden folgende Vorteile erreicht:
1. Das erfindungsgemäße Verfahren und deren Anordnung ist in
Verbindung mit der bekannten Umfangsbestimmung von
Rohrleitungen mittels zirkular umlaufenden elastischen Wellen
besonders vorteilhaft anwendbar.
2. Durch die Erfindung ist die Ermittlung der Wandstärke auch
an Rohrleitungen der Chemieindustrie sowie der pneumatischen
und hydraulischen Förderung möglich.
3. Durch Anwendung der Erfindung ist nur eine lokale Entfernung
der Isolierung an der Rohrleitung notwendig.
4. Durch die Erfindung ist eine nachträgliche "Nullmessung"
der Wandstärke bei bereits montierten und isolierten
Rohrleitungen möglich.
- Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen
1 Frischdampfleitung
2 Isolierung
3 Isolierungsteil
4 Baugruppe
5 Sender
6 Empfänger
7 Generator
8 Frequenzmesser
9 Sichtgerät
Claims (4)
1. Verfahren zur Ermittlung der Wandstärke zylindrischer
Hohlkörper, insbesondere zur Kontrolle der Abmessung
und zur Ermittlung des korrosiven Abtrages der inneren
Oberfläche von Rohrleitungen, z. B. von langzeitbeanspruchten
Frischdampfleitungen in Kraftwerken, gekennzeichnet
dadurch, daß in dem zylindrischen Hohlkörper
zirkular umlaufende elastische Wellen in einem Frequenzbereich
mit der Wellenlänge entsprechend der Größenordnung
des Außenradius des Hohlkörpers angeregt und die
maximale Verstärkungen der angeregten Wellen sowie die
dazugehörigen Frequenzen und Ordnungszahlen der Resonanz
ermittelt, daraus mit Hilfe der errechneten Dispersionsrelationen
das Radienverhältnis
des Hohlkörpers bestimmt und die Wandstärke
errechnet wird (dabei bedeuten: R 1 = Innenradius, R =
Außenradius, D = Durchmesser).
2. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach Punkt 1,
gekennzeichnet dadurch, daß im interessierenden Meßbereich
des Hohlkörpers eine aus Sender und Empfänger bestehende
Baugruppe angeordnet ist, wobei der Sender mit einem
verstimmbaren Generator sowie einem Frequenzmesser und der
Empfänger mit einem Sichtgerät verbunden ist.
3. Anordnung nach Punkt 2, gekennzeichnet dadurch, daß Sender
und Empfänger in axialer Richtung verschoben nebeneinander
angeordnet sind.
4. Anordnung nach Punkt 2, gekennzeichnet dadurch, daß die
Baugruppe nach lokaler Entfernung der Isolation auf der
Oberfläche einer Frischdampfleitung angeordnet ist.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DD26107284A DD240949A1 (de) | 1984-03-21 | 1984-03-21 | Verfahren u. anordnung zur ermittlung der wandstaerke zylindrischer hohlkoerper |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3531975A1 true DE3531975A1 (de) | 1987-03-19 |
Family
ID=5555457
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19853531975 Withdrawn DE3531975A1 (de) | 1984-03-21 | 1985-09-07 | Verfahren und anordnung zur ermittlung der wandstaerke zylindrischer hohlkoerper |
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Country | Link |
---|---|
DD (1) | DD240949A1 (de) |
DE (1) | DE3531975A1 (de) |
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DE3634374A1 (de) * | 1986-10-09 | 1988-04-21 | Fraunhofer Ges Forschung | Verfahren und vorrichtung zum bestimmen der dicke eines bandfoermigen oder plattenfoermigen werkstueckes |
DE19512220C2 (de) * | 1995-03-22 | 1998-11-05 | Westerfeld Peter Dipl Ing | Meßeinrichtung für den Materialabtrag an Werkstoffen |
FR2852391A1 (fr) * | 2003-03-11 | 2004-09-17 | Oxand | Procede et systeme pour surveiller(monitoring) le comportement d'une tuyauterie contenant un fluide sous pression |
US8600702B2 (en) | 2008-12-30 | 2013-12-03 | United States Pipe And Foundry Company, Llc | Non-destructive thickness measurement systems and methods |
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- 1984-03-21 DD DD26107284A patent/DD240949A1/de unknown
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1985
- 1985-09-07 DE DE19853531975 patent/DE3531975A1/de not_active Withdrawn
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WO2004083969A2 (fr) * | 2003-03-11 | 2004-09-30 | Oxand | Procede et systeme pour surveiller le comportement d’une tuyauterie contenant un fluide sous pression |
WO2004083969A3 (fr) * | 2003-03-11 | 2004-11-18 | Oxand | Procede et systeme pour surveiller le comportement d’une tuyauterie contenant un fluide sous pression |
US7561976B2 (en) | 2003-03-11 | 2009-07-14 | Oxand | Method and system for monitoring the performance of a pipe containing a pressurised fluid |
CN1784589B (zh) * | 2003-03-11 | 2012-04-18 | 奥克桑德公司 | 用于监控含有加压流体的管道的性能的方法和系统 |
US8600702B2 (en) | 2008-12-30 | 2013-12-03 | United States Pipe And Foundry Company, Llc | Non-destructive thickness measurement systems and methods |
Also Published As
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---|---|
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Legal Events
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