DE3529153C2 - Am Lenker anbringbare Bedienungseinrichtung für ein Fahrrad mit Antrieb durch eine Brennkraftmaschine - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine am Lenker anbringbare Bediengungseinrichtung für ein Fahrrad mit hilfsweisem Antrieb durch eine Brennkraftmaschine gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs.

Mit der FR 10 72 924 ist eine Bedienungseinrichtung bekannt geworden, die ei­ nen Grundkörper aufweist, der am Lenker anbringbar ist, mit einem auf diesem Grundkörper drehbar gelagerten Handbremshebel zur Betätigung einer Radbremse des Fahrrades, mit einem Gasdrehgriff zur Betätigung eines Seilzuges, der auf eine Drosseleinrichtung im Durchlaß eines Vergasers für einen Fahrradhilfsmotor wirkt, sowie mit einem Chokehebel am Grundkörper zur Betätigung beispielswei­ se einer Startereinrichtung durch Anfetten des Benzin-Luft-Gemisches im Verga­ ser. Der Chokehebel hat seine Drehachse parallel zur Drehachse des Handbrems­ hebels und quer zur Mittelachse des Lenkers, wobei diese Mittelachse nicht ge­ schnitten wird. Der Chokehebel steuert vorzugsweise durch einen Seilzug eine oder mehrere Bedienungsfunktionen, die dem Startvorgang des Hilfsmotors die­ nen.

Es ist auch eine Firmenschrift: Magura-Lenker Drehgriffe Bedienungshebel, Nr. 2/68 vom 01.10.1968, Seite 6, veröffentlicht worden, die die Position eines zwei­ ten Hebels mit seiner Drehachse als direkt senkrecht auf der Mittelachse des Lenkers liegend erkennen läßt.

Die Betätigung des Gasdrehgriffes ist immer unabhängig von der Stellung des Chokehebels und die Betätigung des Chokehebels ist immer unabhängig von der Stellung des Gasdrehgriffes möglich. Da aber bei Fahrradhilfsmotoren der Betrieb des Fahrrades ohne Motorantrieb nur mit Pedalantrieb möglich sein muß, hat es sich die vorliegende Erfindung zur Aufgabe gemacht, diesen Betrieb durch die Arretierung des Gasdrehgriffes zu verbessern.

Die Lösung der Aufgabe wird im Anspruch beschrieben.

Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in Zeichnungen veranschaulichten Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 eine Bedienungseinrichtung am Lenker eines Fahrrades in Teilschnitt- Ansicht;

Fig. 2 eine Seitenansicht der Bedienungseinrichtung;

Fig. 3 die Bedienungseinrichtung als Ansicht in Richtung X gemäß Fig. 1;

Fig. 4 die Bedienungseinrichtung in Ansicht gemäß Fig. 1.

In den Figuren ist mit 1 ein im Durchmesser kreisrundes Lenkerrohr bezeichnet, auf welchem ein Grundkörper 2 einer Bedienungseinrichtung angebracht ist, vor­ zugsweise durch eine Klemmringanordnung. Dieser Grundkörper 2 weist ein ra­ dial gerichtetes Gegenlager 3 für einen Handbremshebel 4 auf, wie insbesondere Fig. 1 bzw. 4 erkennen läßt. Der Grundkörper 2 selbst ist als Lager für einen Gasdrehgriff 5 ausgebildet, welcher das Lenkerrohr 1 umgibt. Am Grundkörper 2 der Bedienungseinrichtung ist weiterhin, im Ausführungsbeispiel rechtwinklig zum Bremshebel 4, auf einem Zapfen 6 schwenkbar, ein Hebel 7 angeordnet. Dieser Hebel 7 dient, wie noch näher zu beschreiben sein wird, als Schalthebel für den Startzug, den sog. Choke. Im folgenden wird dieser Hebel 7 als Choke­ hebel bezeichnet. Dieser Chokehebel 7 ist, wie bereits erwähnt, auf dem Zap­ fen 6 verschwenkbar in drei Schaltstellungen, null, eins und zwei, wie insbeson­ dere Fig. 4 erkennen läßt. In diesen unterschiedlich gekennzeichneten Schaltstel­ lungen kann der Chokehebel 7 mit dem Gasdrehgriff 5 in Wirkverbindung treten. Dazu sind zum einen am Chokehebel 7 und zum anderen am Drehgriff 5 jeweils Flächen bzw. Kurvenflächen vorgesehen, die in noch zu beschreibender Weise zusam­ menwirken können.

Der Chokehebel 7, dessen Zapfen 6 senkrecht zur Drehachse des Gasdrehgrif­ fes 5 steht und in der Mittelebene des Gasdrehgriffes 5 liegt, wie Fig. 3 deutlich zeigt, weist eine Anschlagfläche 7a auf, welche mit einer Kurvenfläche 5a zu­ sammenwirken kann, die am inneren Ende des Gasdrehgriffes 5 in dessen äuße­ ren Umfangsbereich, dem Chokehebel 7 nächstliegend angebracht ist.

Mit dem Gasdrehgriff 5 ist über einen ersten Drahtzug die Drosselklappe des hier nicht gezeigten Vergasers verbunden. Der Chokehebel 7 ist erfindungsgemäß mittels eines hier nicht gezeigten zweiten Drahtzuges einerseits mit dem gleichfalls nicht gezeigten Benzinhahn zum Vergaser und mit der Starterklappe im Vergaser verbunden und steht andererseits mit einem Unterbrecherschalter für die Zün­ dung in Verbindung.

Hinsichtlich der Auslegung des hier nicht gezeigten Vergasers ist hervorzuheben, daß eine Variante (I) darin bestehen kann, daß mit "Gas" gestartet wird. Start mit "Gas" ist dabei nur möglich, wenn der Motor bei Fahrt, d. h. der Benutzer sitzt auf dem Sattel, z. B. über eine Startkupplung gestartet werden kann. D. h. der Freilauf für das antriebsmäßig "leichte Radfahren" muß überbrückt werden, so daß vom Hinterrad über das Getriebe Kraftschluß zum Motor ent­ steht. Bei dieser Ausgestaltung kann es ungünstig sein, daß die hier nicht gezeigte Fliehkraftkupplung am ebenfalls nicht ge­ zeigten Motor infolge entsprechender Drehzahl des Motors sofort zum Eingriff kommt und unter Umständen das nicht besetzte Fahrrad in Bewegung kommt.

Als andere Variante (II) ist es möglich, den Vergaser so auszu­ legen, daß der Motor deutlich unter der Eingriffsdrehzahl der Fliehkraftkupplung starten kann. Nur unter der Forderung, daß die Startdrehzahl unter der Eingriffsdrehzahl der Kupplung liegt, kann der Handstart realisiert werden, der das Stehen neben dem Fahrzeug erlaubt.

Der Chokehebel 7 ist, wie insbesondere Fig. 4 erkennen läßt, in drei Stellungen schaltbar: "0", "1" und "2"

Damit ergeben sich folgende Schaltstellungs-Funktionen:

• 1. In der Schaltstellung "0" (Radfahrstellung) funktioniert die Bedienungseinrichtung wie die eines Fahrrades. Der Gasdreh­ griff 5 ist infolge der Wirkverbindung mit dem Chokehebel 7 arretiert in Stellung "ZU", d. h., er ist nicht verdrehbar und es kann keine Einwirkung auf den Vergaser erfolgen. Dieser arretierte Gasdrehgriff kann auch als Fahrradlenkergriff dienen, wenn das damit ausgerüstete Fahrzeug bei kräftigem Pedaltreten als Fahrrad benutzt wird.
• 2. Bei Schaltstellung "2" (Startstellung) ist der Chokehebel 7 gezogen ("0"), der Gasdrehgriff 5 ist
  • a) in der Ausführungsvariante I des Vergasers voll drehbar, der Motor springt an,
  • b) in der Ausführungsvariante II des Vergasers fest.
• 3. Für die Fahrstellung wird der Chokehebel 7 in Schaltstellung "1" gebracht.
• 4. Um vom Motorfahrbetrieb zurück zum Fahrradbetrieb zu gelan­ gen, wird der Chokehebel 7 auf "0" gesetzt, der Gasdrehgriff 5 geht infolge der Wirkverbindung mit dem Chokehebel 7 selbst­ tätig auf "ZU" und wird in dieser Position verdrehsicher arre­ tiert.

In Wirkverbindung mit den vorstehend geschilderten Schaltstel­ lungen des Chokehebels 7 ergibt sich der in der beigefügten Über­ sicht gezeigte Funktionsablauf.

Aus dieser Funktionsübersicht ergibt sich, daß mit der erfin­ dungsgemäß ausgestalteten Bedienungseinrichtung eine sehr zweck­ mäßige Bedienung eines Fahrrades oder dergl. erzielt werden kann, welches hilfsweise mit einer am Hinterrad des Fahrzeuges ange­ ordneten Brennkraftmaschine angetrieben werden kann.

Claims (1)

1. Bedienungseinrichtung zur Anbringung am Lenker eines Fahrrades, welches mit einem Ver­ brennungsmotor als Hilfsmotor ausgerüstet ist,

• 1. mit einem Handbremshebel (4),
• 2. mit einem Gasdrehgriff (5) zur Bedienung einer Drosselklappe im Vergaser des Verbrennungsmotors über einen ersten Drahtzug,
• 3. mit einem Chokehebel (7) zur Bedienung einer Star­ terklappe im Vergaser des Verbrennungsmotors über einen zweiten Drahtzug,
• 4. mit einer Verbindung des zweiten Drahtzugs mit einem Benzinhahn,
• 5. wobei der Handbremshebel (4), der Gasdrehgriff (5) und der Chokehebel (7) auf einem Grundkörper (2) der Bedienungseinrichtung angeordnet sind, und
• 6. die Drehachse des Chokehebels (7) auf der des Gasdrehgriffes (5) senk­ recht steht und mit dieser eine Ebene bildet,

dadurch gekennzeichnet,

• 1. daß der Chokehebel (7) in drei Stellungen, "0" für die Radfahrstellung, "1" für die Fahrstellung mit laufendem Motor und "2" für die Startstellung ein­ stellbar ist, und
• 2. daß am Gasdrehgriff (5) eine Kurvenfläche (5a) angeordnet, ist, die mit ei­ ner Anschlagfläche (7a) am Chokehebel (7) zusammenwirkt,
• 3. wobei in der Radfahrstellung "0" der Gasdrehgriff (5) arretiert, der Benzinhahn zu, die Zündung unterbrochen und die Starterklappe im Vergaser offen ist,
• 4. wobei in der Startstellung "2" der Gasdrehgriff (5) drehbar, der Benzinhahn offen, die Zündung wirksam und die Starterklappe im Vergaser zu ist, und
• 5. wobei in der Fahrstellung "1" der Gasdrehgriff (5) drehbar, der Benzinhahn auf, die Zündung wirksam und die Starterklappe im Vergaser auf ist.