DE3527942A1 - Verfahren und vorrichtung zur messung der koerperkerntemperatur von biologischen messobjekten - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur messung der koerperkerntemperatur von biologischen messobjektenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Messung der Körperkerntemperatur von biologischen
Meßobjekten durch Vornahme der Messung an der Haut
oberfläche mittels eines elektronischen Thermometers
mit den Merkmalen der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1
beschriebenen Gattung.
Derartige Verfahren und Vorrichtungen sind an sich
bekannt. Das Standardverfahren bildet hier die Messung
mit dem Quecksilberthermometer. Sie liefert bei richti
ger Durchführung Meßwerte mit ausreichender Genauigkeit,
hat aber eine Reihe von Nachteilen. Abgesehen von
der Handhabung und der mechanischen Beschaffenheit,
wie beispielsweise der Zerbrechlichkeit des Thermo
meters, der Giftigkeit der Quecksilberdämpfe, die nach
einem Bruch freigesetzt werden, den Ablesefehlern, der
Möglichkeit der Manipulation durch den Patienten, ist
hier vor allem die relativ lange Meßdauer von einigen
Minuten zu nennen, die sich in der Größenordnung von
5 bis 10 Minuten bewegt.
Deshalb wurden bereits auch elektronische Thermometer
zur Messung der Hautoberfläche bei biologischen Objekten,
wie beispielsweise dem Menschen eingesetzt. Diese elek
tronischen Thermometer konnten sich jedoch bisher nicht
richtig durchsetzen. Ein Grund dafür ist sicherlich
das Problem der Sterilisation bzw. statt dessen
der Schaffung von billigen Einzelmeßelementen zu einem
vertretbaren Preis. Ferner mangelt es den elektronischen
Thermometern gemäß dem Stand der Technik an ausreichen
der Genauigkeit und vor allem Reproduzierbarkeit für
die Messung an biologischen Objekten.
Elektronische Thermometer weisen zwar in einem Wasserbad
kurze Messungszeiten von wenigen Sekunden und genaue
Meßwerte von etwa 0,1°C Genauigkeit auf. Im praktischen
Einsatz sind diese Werte jedoch nicht zu erzielen.
Dafür gibt es mehrere Ursachen, unter anderem eine
nicht optimale Konstruktion mit zu großer Masse des
Fühlers, zu großer Wärmekapazität des Griffes usw.
Eine weitere Ursache ist die Eigenschaft der biologischen
Meßobjekte. Messungen haben gezeigt, daß die Oberflächen
temperatur des biologischen Meßobjektes am Anfang der
Messung in der Regel mit der Endtemperatur, die gleich
der Körperkerntemperatur ist, nicht übereinstimmt. die
Hauptoberfläche ist vielmehr in der Regel bis zu mehrere
Celsiusgrade niedriger als die Körperkerntemperatur, siehe
dazu auch Fig. 1. Dort ist der zeitliche Verlauf der
Temperatur bei einer Messung an einem biologischen Ob
jekt dargestellt. Die Körperkerntemperatur T C bildet
eine Gerade, darunter ist die Temperaturkurve T S für
die Hautoberfläche dargestellt und die mit T t bezeich
nete Kurve zeigt den Verlauf der Temperatur an dem
elektronischen Thermometer an. Aus den Temperaturver
läufen der Fig. 1 ist auch ersichtlich, daß der Tem
peraturausgleich vor allem in der Anfangsphase der
Messung einer Exponentialfunktion folgt, während er
in der zweiten zeitlich danach liegenden Phase nur
noch schwach ansteigend und fast flach verlaufend aus
gebildet ist, die Werte für die zweite Phase liegen
etwa bei 0,0025°C/sec. Dieser geringe Temperaturanstieg
erstreckt sich über einen Bereich von bis zu 0,5°C.
Dies hat zur Folge, daß die Ermittlung eines genauen
Meßwertes der Körperkerntemperatur wiederum einen rela
tiv langen Zeitraum erfordert.
Eine weitere Ursache für die Ungenauigkeit der Messung
mit einem elektronischen Thermometer besteht darin,
daß die Wärmeleitfähigkeit der Haut von biologischen
Objekten stark von der Durchblutung abhängt. Diese
Wärmeleitfähigkeit ist etwa um eine Zehnerpotenz schlech
ter als bei den meisten Metallen.
Ein kalter Fühler kühlt die Gewebeoberfläche der Haut
zusätzlich ab (Verringerung der Gewebedurchblutung)
und somit das Eintreten des Temperaturgleichgewichts,
bei dem sowohl der Temperaturfühler als auch das Gewebe
die Körperkerntemperatur erreicht haben, weiter verzögert
wird. Der Fühler des elektronischen Thermometers bildet
also hier durch seine gute Wärmeleitfähigkeit eine starke
Wärmesenke.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein
für die Massenfertigung geeignetes, einfaches und preis
wertes Verfahren und eine entsprechende Vorrichtung
zur Messung der Körperkerntemperatur mit einem elektroni
schen Thermometer gemäß dem Gegenstand des Oberbegriffs
des Patentanspruchs 1 zu schaffen, das es ermöglicht,
eine Messung in kürzest möglicher Zeit und mit optimaler
Genauigkeit sowie mit hoher Reproduzierbarkeit durchzu
führen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die in den
kennzeichnenden Teilen der Patentansprüche 1 und 3
angegebenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen
des Erfindungsgegenstandes sind in den Merkmalen der
Unteransprüche 2 und 4 bis 9 gekennzeichnet.
Die Vorteile der Erfindung bestehen insbesondere darin,
daß durch die Anordnung von zwei Temperaturfühlern
in einer Reihenschaltung zwischen dem Heizelement und
dem biologischen Meßobjekt das Temperaturgefälle zwischen
dem Meßobjekt und dem Heizelement gemessen werden kann.
Wird der Wärmefluß zwischen Meßobjekt und dem Heizelement
zu Null, so kann eine exakte Messung der Körperkerntempe
ratur vorgenommen werden. Eine Beschleunigung der Mes
sung wird dadurch erreicht, daß das Heizelement während
des Meßvorganges bis zum Erreichen der Endtemperatur
geheizt wird. Weiterhin wird der Meßvorgang noch dadurch
beschleunigt, daß durch das Heizelement der Gesamtmeß
fühler nicht nur während der Messung, sondern bereits
davor auf eine Temperatur knapp unterhalb oder oberhalb
der zu erwartenden Körperkerntemperatur vorgeheizt
wird. Mit dem erfindungsgemäßen Fühler lassen sich die
Körperkerntemperaturen in einer Zeitspanne von weniger
als 1 Minute bis zu 10-15 Sec. messen. Ferner ist
die Genauigkeit und Reproduzierbarkeit der Meßergeb
nisse optimiert auf besser 0,1°C, was auch dadurch
erreicht wird, daß die Masse des Gesamtfühlers sehr
klein gehalten wird und das Heizelement als Wärmebarriere
gegenüber der Masse des Griffs des Meßfühlers dient.
Dabei wird die für das Aufwärmen (Wärmeverlust) des
Griffes erforderliche Wärme nicht dem zu messenden Objekt
entzogen, sondern vom Heizelement geliefert.
Nachstehend wird die Erfindung von Ausführungs
beispielen und von Zeichnungen noch näher erläutert:
es zeigt
Fig. 1 ein Diagramm des Temperaturverlaufes
eines herkömmlichen elektronischen
Thermometers und der Körperkern
temperatur und der Temperatur
der Hautoberfläche,
Fig. 2 eine Prinzipdarstellung des er
findungsgemäßen elektronischen
Thermometers,
Fig. 3 ein Diagramm, bei dem über die
Zeit und die Temperatur vergleichs
weise der Verlauf bei einem her
kömmlichen elektronischen Thermo
meter und bei dem erfindungsgemäßen
dargestellt ist,
Fig. 4 Teilschnittdarstellung des
Gesamtmeßfühlers in einer ersten
Ausführungsform,
Fig. 5 Teilschnittdarstellung eines
Meßfühlers in einer zweiten Aus
führungsform und
Fig. 6 eine elektronische Auswerteschal
tung, die die Regelung für das
Heizelement enthält.
Fig. 2 zeigt eine Prinzipdarstellung in Form eines
Blockdiagramms des erfindungsgemäßen Thermometers
zur Messung der Körperkerntemperatur von biologischen
Meßobjekten. Die Körperkerntemperatur ist dabei die
zu messende Endtemperatur des biologischen Meßobjektes.
Ein biologisches Meßobjekt kann beispielsweise der
Mensch darstellen. Am Meßort, also an der Hautoberfläche,
ist jedoch die Temperatur um einige Grade geringer
als die tatsächliche Körperkerntemperatur des Menschens.
Ein Gesamtmeßfühler 1 ist mit zwei Temperaturfühlern
2 und 3 ausgestattet. Weiterhin ist ein Heizelement 4
in einem Gesamtmeßfühlergehäuse 5 vorgesehen. Die bei
den Temperaturfühler 2 und 3 sind dabei räumlich ge
trennt und in Reihe nacheinander angeordnet. Beide
Temperaturfühler 2 und 3 sind außerdem in Reihe zwischen
einem biologischen Meßobjekt 6, beispielsweise der
Hautoberfläche, und dem Heizelement angeordnet. Die
beiden Temperaturfühler 2 und 3 und das Heizelement
befinden sich in einem Gesamtmeßfühlergehäuse 5, das
hier nur teilweise und schematisch dargestellt ist.
So fehlt beispielsweise die Darstellung des Griffes,
an dem dieses Gesamtmeßfühlergehäuse 5 befestigt ist.
Die Auswertung der von den beiden Temperaturfühlern 2
und 3 gemessenen Werte und die Steuerung des Heizelements
5 wird von einer elektronischen Auswerteschaltung 7 vor
genommen, die noch näher beschrieben wird.
Nachfolgend wird die Funktionsweise des erfindungsgemäßen
elektronischen Thermometers erläutert. Das Gesamtmeß
fühlergehäuse 5 wird mit der Seite 8 auf das zu messende
Objekt 6, das heißt die Hautoberfläche, gelegt, der
die beiden Temperaturfühler 2 und 3 am nächsten liegen.
Die beiden Temperaturfühler 2 und 3 sowie das dahinter
liegende Heizelement 4 sind jeweils durch einen wärme
leitenden und elektrisch isolierenden Stoff voneinander
getrennt in dem Gesamtmeßfühlergehäuse angeordnet.
Als Material kommt dafür beispielsweise ein Wärme
leitkleber oder auch jedes andere geeignete Material
in Frage.
Bei Beginn der Messung sind die Temperaturen der bei
den Temperaturfühler 2 und 3 ungefähr gleich. Das
Heizelement 4 ist für die Messung auf eine bestimmte
Temperatur vorgeheizt, die niedriger oder höher liegt
als der zu erwartende Meßwert, also beispielsweise
beim Menschen auf 35°. Die Heizung des Heizelementes
kann nur während der Messung erfolgen, oder auch
alternativ kann generell vorgeheizt werden, also
auch während der Zeit in der nicht gemessen wird.
Wird nunmehr der Gesamtmeßfühler 1 mit seiner Seite
8 auf das Meßobjekt 6 gelegt, so nimmt infolge der
höheren Temperatur des zu messenden Objektes 6 der
Temperaturfühler 2 eine höhere Temperatur als der
Temperaturfühler 3 an. Die Temperaturfühler 2 und 3
geben also zunächst zu Beginn der Messung unterschied
liche Strom- bzw. Spannungswerte ab. Diese werden
über zwei Verstärker 9 und 10 verstärkt und dann über
eine entsprechende Vergleichsschaltung 11 gegeneinan
der geschaltet und ausgewertet. Diese Auswertung erfolgt
über eine nicht dargestellte Anzeige mit entsprechender
Steuerung. Der richtige Meßwert ist erreicht, wenn
zwischen den Temperaturfühlern 2 und 3 kein Wärmefluß
mehr stattfindet, das heißt, daß das Wärmegefälle
zwischen den beiden Temperaturfühlern am Ende des
Meßvorganges zu Null geworden ist.
Die Schnelligkeit, die Genauigkeit und die Reproduzier
barkeit des Meßergebnisses läßt sich dadurch verbessern,
daß der Gesamtmeßfühler 1 bezüglich einer möglichst
geringen Wärmekapazität der Fühlerspitze wie auch
des Gesamtmeßfühlergehäuses und des Kunstgriffes optimiert
worden ist. Eine weitere Verbesserung der Schnelligkeit
der Temperaturmessung läßt sich jedoch dadurch errei
chen, daß die Zeitdauer verringert wird, die vergeht,
bis der Wärmefluß zwischen den beiden Temperaturfühlern
2 und 3 zu Null geworden ist. In diesem zweiten Fall
wird das Heizelement 4 nicht nur auf ein Temperaturniveau
vor der Messung gebracht bzw. vorgeheizt, das niedriger
oder höher liegt als das zu erwartende Temperaturniveau
des zu messenden Objekts, sondern es wird während
der Messung die Temperatur des Heizelementes von dem
niedrigeren Vorheiztemperaturniveau ständig weitererhöht
bis der Wärmefluß zwischen dem Wärmefühler 2, der
die Temperatur des Meßobjektes erfaßt, und dem Tempera
turfühler 3 zu Null geworden ist, das heißt kein
Temperaturgefälle zwischen beiden Temperaturfühlern
mehr besteht. Durch diesen zusätzlichen Wärmefluß
von dem Temperaturfühler 3 zu dem Temperaturfühler 2,
wird eine weitere Verkürzung der Meßzeit der Temperatur
erzielt.
Aus Fig. 3 ist der entsprechende Temperaturverlauf
ersichtlich. Über die Zeit aufgetragen und bei unter
drücktem Nullpunkt für die Temperatur ist der Verlauf
der Temperaturmessung bei einem herkömmlichen Thermo
meter aus der Kurve 12 ersichtlich. Den Meßvorgang
für das erfindungsgemäße Verfahren und das entsprechende
elektronische Thermometer zeigt die Kurve 13 auf. Es
ist zu erkennen, daß der Meßvorgang bei dem erfindungs
gemäßen elektronischen Thermometer nach etwa 1 Mninute
bereits abgeschlossen ist, indem die Endtemperatur,
das heißt die Körperkerntemperatur, erreicht worden
ist.
Eine erste Ausführungsform eines Gesamtmeßfühlers 1
ist in Teilschnittdarstellung in Fig. 4 dargestellt.
In dem Gesamtmeßfühlergehäuse 5 ist in unmittelbarer
Nähe zu dem Meßobjekt 6 jeweils in Reihenschaltung
hintereinander der Temperaturfühler 2, dann der Tempera
turfühler 3 und schließlich das Heizelement 4 angeordnet.
Nicht dargestellt ist der Griff für den Gesamtmeß
fühler 1, der auf der linken Seite unmittelbar nach
dem Heizelement 4 folgen würde.
Aus der Darstellung in Fig. 4 ist gut erkennbar,
daß das Heizelement 4 als Wärmebarriere räumlich vor
dem Gesamtmeßfühlergriff angeordnet ist. Diese Wärme
barriere verhindert, daß Wärme von der Meßstelle zum
Fühlergriff abgeführt wird. Diese Wärmeabfuhr ist wiederum
eine Ursache für die bei der herkömmlichen Technik
so lange Meßdauer. Das Gesamtmeßfühlergehäuse 5 sowie
die Temperaturfühler 2 und 3 und das Heizelement 4
sind durch einen Wärmeleitkleber miteinander verbunden.
Ein zweites Ausführungsbeispiel des Gesamtmeßfühlers 1
in Teilschnittdarstellung ist aus Fig. 5 ersichtlich.
Dort ist das Heizelement als Dickfilmheizwiderstand
ausgebildet. Durch eine Isolationsschicht 15 ist es
von dem als Dünnfilmwiderstand ausgebildeten Tempe
raturfühler 3 getrennt, der wiederum von dem Substrat 16,
auf dem er aufgebracht ist, von dem Temperaturfühler 2
getrennt ist. Der Temperaturfühler 2 ist einer Seite 8
des Meßfühlergehäuses 5 zugeordnet, die auf das zu
messende Objekt 6 aufgelegt wird. Durch diese Ausfüh
rungsform wird die Fühlerspitze bezüglich einer mög
lichst geringen Masse und einem guten Wärmeübergang
optimiert. Die Temperaturfühler 2 und 3 können natürlich
auch als Dickfilmwiderstand, als Halbleiterchipfühler,
als Dümmfilmthermoelemente, oder in jeder anderen
geeigneten Weise ausgeführt sein. Als Material für
das Gesamtmeßfühlergehäuse kann beispielsweise nicht
rostender Stahl, der eine gute Anpassung an die Gewebe
leitfähigkeit hat, oder jedes andere geeignete Material
mit Wärmeleitfähigkeit, verwendet werden.
Die Fig. 6 zeigt eine mögliche und vorteilhafte Reali
sierung der elektronischen Auswerteschaltung 7. Die
Meßsignale der beiden Temperaturfühler 2 und 3 werden
zwei identisch aufgebauten Verstärkern 9 und 10 zuge
führt. Die Verstärker 9 und 10 beinhalten eine Brücken
schaltung 28, mit der eine temperaturproportionale
Widerstandsänderung in ein Spannungssignal umgesetzt
und anschließend mit den Operationsverstärkern 22
und 23 verstärkt wird. Um eine Eigenerwärmung der
Temperaturfühler 2 und 3 zu vermeiden, werden sie
wiederholt nur eine kurze Zeit eingeschaltet. Das
hierzu erforderliche Taktsignal wird von dem Takt
generator 18 erzeugt. Das somit jeweils für kurze
Zeit verfügbare Temperaturmeßsignal (ca. 1 msec),
wird mit Hilfe eines Sample-and-Hold-Schaltkreises,
der mit dem Operationsverstärker 24 realisiert ist,
in ein Dauersignal umgewandelt. Das Temperaturmeßsignal
wird mit der Anzeige 17 angezeigt.
Die beiden Temperatursignale werden der Vergleichsschal
tung 11 zugeführt. Hier wird mit dem Operationsverstär
ker 25 die Differenz der beiden Signale gebildet,
die dem Wärmefluß zwischen den Temperaturfühlern 2
und 3 proportional ist. Mit einem zweiten Operations
verstärker 26 wird das Temperatursignal des Tempera
turfühlers 3 mit einer einstellbaren Spannung, die
mit Hilfe des Potentiometers 19 eingestellt werden
kann, verglichen. Das Signal des Operationsverstär
kers 25 wird zur Regelung des Heizelementes 4 in Abhän
gigkeit von dem Wärmefluß benutzt; das Signal des
Operationsverstärkers 26 wird zur Regelung des Heiz
elementes 4 in Abhängigkeit von dem Temperatursignal
des Temperaturfühlers 3 und der voreingestellten Span
nung verwendet. Das Signal des Operationsverstärkers 26
wird für die Vorheizung des Gesamtmeßfühlers 5 auf eine
vorgegebene Temperatur (z. B. 35°C) benutzt. Wird der Ge
samtmeßfühler 5 vorgeheizt, so muß die Auswerteschaltung
7 von der Betriebsart "Vorheizen" auf die Betriebsart
"Wärmeflußregeln" umgeschaltet werden. Dies geschieht
mit dem Operationsverstärker 27, indem man die Tat
sache ausnutzt, daß während des Vorheizens ein
Wärmegefälle vom Temperaturfühler 3 zum Temperaturfühler 2
besteht, so daß die Differenz der beiden Temperatursignale
am Ausgang des Operationsverstärkers 25 negativ wird;
wird aber der Gesamtmeßfühler an das Meßobjekt angelegt, so
wird die freie Wärmeabstrahlung schlagartig herabgesetzt
und die Differenz wird entweder wesentlich kleiner (falls
der Gesamtmeßfühler auf eine Temperatur vorgeheizt war,
die oberhalb der Körperkerntemperatur des Meßobjekts
liegt), oder sogar positiv (falls die Vorheiztemperatur
unterhalb der Körperkerntemperatur liegt). Aufgrund
dieser Änderung der Differenz beider Temperatursignale
nach dem Anlegen des Gesamtmeßfühlers erfolgt die
Umschaltung zwischen den beiden o. g. Betriebsarten.
Das Ausgangssignal der Vergleichsschaltung 11 wird
einem Regler 20 zugeführt, der ein Steuersignal für
das Heizelement 4 erzeugt. Es ist vorteilhaft, die
Speisespannung des Heizelementes 4 nicht stetig (analog)
zu verändern, sondern den Regler ein und auszuschalten.
Hierzu wird aus der analogen Ausgangsspannung des
Reglers 20 mit Hilfe des Pulsdauermodulators 21 ein
pulsdauermoduliertes Signal erzeugt (die Pulsdauer
ist der Reglerausgangsspannung proportional). Die
hierfür erforderlichen Taktsignale werden ebenfalls
von dem Taktgenerator 18 erzeugt. Dabei erfolgt die
Ansteuerung so, daß die Temperaturmeßsignale immer
dann abgefragt werden, wenn das Heizelement 4 ausge
schaltet ist (sonst Signalverfälschung durch eine
gemeinsame Masseleitung für das Heizelement 4 und
die Temperaturfühler 2 und 3).
Der Regler 20 ist vorzugsweise ein PDT-Regler (Regler
mit einem kombinierten proportionalen, differentiellen
und zeitverzögerten Verhalten).
Das erfindungsgemäße Verfahren und die entsprechende
Vorrichtung finden Anwendung bei der Messung von Kör
perkerntemperaturen von biologischen Meßobjekten, wie
beispielsweise die Fiebertemperaturmessung beim Men
schen. Die Anwendung dieses Verfahrens und der entspre
chenden Vorrichtung sind nur beispielhaft ausgeführt
und selbstverständlich nicht auf dieses Anwendungs
beispiel beschränkt.
- Bezugszeichenliste
1 Gesamttemperaturfühler
2 Temperaturfühler
3 Temperaturfühler
4 Heizelement
5 Gesamtmeßfühlergehäuse
6 Meßobjekt
7 Elektronische Auswerteschaltung
8 Seite des Gesamtmeßfühlergehäuses
9 Verstärker
10 Verstärker
11 Vergleichsschaltung
12 Temperaturkurve nach dem Stand der Technik
13 Temperaturkurve nach der Erfindung
14 Wärmeleitpaste
15 Isolationsschicht
16 Substrat
17 Anzeige
18 Taktgenerator
19 Potentiometer
20 Regler
21 Pulsdauer Modulator
22-27 Operationsverstärker
28 Brückenschaltung
Claims (9)
1. Verfahren zur Messung der Körperkerntemperatur von
biologischen Meßobjekten durch Vornahme der Messung
an der Hautoberfläche mittels eines elektronischen
Thermometers, das mit einem Temperaturfühler in dem
Gesamtmeßfühlergehäuse und einer gesonderten elektro
nischen Auswerteschaltung ausgestattet ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß in dem Gesamtmeßfühlergehäuse (5) ein Heizelement
(4) vorgesehen ist, das während der Messung heizt,
daß ferner in dem Gesamtmeßfühlergehäuse (5) eine
Messung des Temperaturgefälles zwischen Heizelement
(4) und Meßobjekt (6) durchgeführt wird und daß
schließlich die Messung der Körperkerntemperatur bei
einem gegen Null gehenden Wärmefluß zwischen Heiz
element (4) und Meßobjekt (6) erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß während der Messung ein Wärmefluß vom Heizelement
(4) zum Meßobjekt (6) mittels einer entsprechenden
Regelung derart erfolgt, daß das Heizelement bzw. der
Gesamtmeßfühler von einem Anfangstemperaturniveau auf
das Temperaturniveau des zu messenden Objektes gebracht
wird, bis der resultierende Wärmefluß zwischen Heiz
element und Meßobjekt zu Null geworden ist.
3. Vorrichtung zur Messung der Körperkerntemperatur von
biologischen Meßobjekten durch Vornahme der Messung
an der Hautoberfläche mittels eines elektronischen
Thermometers, das mit einem Temperaturfühler in dem
Gesamtmeßfühlergehäuse und einer gesonderten elektroni
schen Auswerteschaltung ausgestattet ist, für ein
Verfahren gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß in dem Gesamtmeßfühlergehäuse (5) ein Heizelement
(4) angeordnet ist, daß ferner zwei räumlich getrenn
te und in Reihe nacheinander angeordnete Temperatur
fühler (2, 3) in dem Gesamtmeßfühlergehäuse (5) ange
bracht sind und daß schließlich die beiden Temperatur
fühler in Reihe zwischen dem Meßobjekt (6) und dem
Heizelement (4) angeordnet sind.
4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Gesamtmeßfühler (5) mittels eines Heiz
elements (4) vorgeheizt ist.
5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der
Ansprüche 3 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Heizelement (4) als Dickfilmheizwiderstand
ausgebildet ist.
6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der
Ansprüche 3 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Temperaturfühler (2, 3) als Dickfilmwiderstand
ausgebildet sind.
7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der
Ansprüche 3 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Temperaturfühler (2, 3) als Dünnfilmwiderstand
ausgebildet sind.
8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der
Ansprüche 3 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Temperaturfühler (2, 3) als Halbleiterchip
fühler ausgebildet sind.
9. Vorrichtung nach einem oder mehreren der
Ansprüche 3 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Temperaturfühler (2, 3) als Dünnfilmthermo
elemente ausgebildet sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853527942 DE3527942A1 (de) | 1985-08-03 | 1985-08-03 | Verfahren und vorrichtung zur messung der koerperkerntemperatur von biologischen messobjekten |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853527942 DE3527942A1 (de) | 1985-08-03 | 1985-08-03 | Verfahren und vorrichtung zur messung der koerperkerntemperatur von biologischen messobjekten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3527942A1 true DE3527942A1 (de) | 1987-02-12 |
Family
ID=6277652
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19853527942 Withdrawn DE3527942A1 (de) | 1985-08-03 | 1985-08-03 | Verfahren und vorrichtung zur messung der koerperkerntemperatur von biologischen messobjekten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3527942A1 (de) |
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