DE3527189A1 - Hohlleiterverzweigungszirkulator fuer grosse hochfrequenzleistungen - Google Patents
Hohlleiterverzweigungszirkulator fuer grosse hochfrequenzleistungenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft einen für große Hoch
frequenzleistungen ausgelegten Hohlleiterverzweigungszir
kulator, in dessen Resonanzraum mehrere mit Ferritscheiben
belegte, auf gegenseitigen Abstand gehaltene und gekühlte
Metallplatten übereinander angeordnet sind, und der ein
außerhalb des Resonanzraumes angeordnetes Magentsystem be
sitzt, welches ein senkrecht zu den Ferritscheiben ausge
richtetes Magnetfeld erzeugt.
Ein derartiger Hohlleiterverzweigungszirkulator ist aus
IEEE Transactions on Magnetics, Vol. Mag-17, Nr. 6, Nov.
1981, S. 2957-2960 bekannt. Dieser Zirkulator ist bei
einer Betriebsfrequenz von 500 Hz für eine Hochfrequenz
leistung von maximal 250 kW ausgelegt und hat dabei eine
Durchgangsdämpfung von ca. 0,2 . . . 0,4 dB und eine relativ
schmale Bandbreite von ca. 0,64%, weswegen der Zirkulator
sehr empfindlich auf Leistungsschwankungen reagiert. Außer
dem besitzt der bekannte Hohlleiterverzweigungszirkulator
sehr große Abmessungen. Er benötigt deshalb eine äußerst
hohe magnetische Energie, die nur mit einem aufwendigen
und großräumigen Elektromagneten aufgebracht werden kann.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, einen für
große Hochfrequenzleistungen ausgelegten Hohlleiterverzwei
gungszirkulator anzugeben, der eine möglichst kleine Bau
form aufweist und ein weniger aufwendiges, kleinvolumiges
Magnetsystem erfordert.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die kennzeichnen
den Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst.
Zweckmäßige Ausführungen der Erfindung gehen aus den Un
teransprüchen hervor.
Dadurch, daß nach der Erfindung die Zirkulatorhöhe redu
ziert wird, benötigt man vorteilhafterweise weniger mit
Ferritscheiben belegte Metallplatten und kommt mit einer
geringeren Magnetisierungsenergie aus, was wiederum ein
weniger aufwendiges und weniger voluminöses Magnetsystem
erfordert als der Stand der Technik. Wegen der geringen
erforderlichen Magnetisierungsenergie kann sogar ein
Permanentmagnet eingesetzt werden, der im Gegensatz zum
Elektromagneten keine Energie verbraucht.
Anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungs
beispiels wird nachfolgend die Erfindung näher erläutert:
Fig. 1 zeigt eine Draufsicht und
Fig. 2 zeigt einen Längsschnitt A-A durch einen Hohlleiter
verzweigungszirkulator.
Der hier beschriebene für eine Hochfrequenzleistung von mehr
als 300 kW und eine Betriebsfrequenz von 500 MHz ausgelegte
Hohlleiterverzweigunszirkulator dient beispielsweise zur Ein
speisung von sehr hoher HF-Energie in die Resonatoren eines
Teilchenbeschleunigers. Dabei entkoppelt der Zirkulator die
diese HF-Leistung erzeugenden Hochleistungsklystrons von der
Last, so daß diese nicht durch reflektierte Leistungsanteile
zerstört werden.
Ein derartiger Hohlleiterverzweigungszirkulator besitzt,
wie die Fig. 1 zeigt, drei um jeweils 120° gegeneinander
versetzte Verzweigungen 1, 2 und 3, welche jeweils mit
einem Anschlußhohlleiter 4, 5 bzw. 6 verbunden sind.
Den inneren Aufbau und die Anordnung des Magnetsystems des
Zirkulators verdeutlicht ein durch die Längsachse des Ver
zweigungsarmes 1 gehender, in Fig. 2 dargestellter Schnitt
A-A.
Im Resonanzraum 7, von dem die Verzweigungsarme 1, 2 und 3
ausgehen, sind vier auf gegenseitigen Abstand gehaltene
Metallplatten 8 übereinander angeordnet. Diese Metallplat
ten 8 dienen als Träger für auf der Ober- und Unterseite
aufgebrachte Ferritscheiben 9. Der den nichtreziproken
Effekt des Zirkulators bewirkende Ferrit ist deshalb in
mehrere dünne Scheiben 9 aufgeteilt, um den Temperatur
gradienten im Ferritmaterial, hervorgerufen durch die ho
he Betriebsleistung so klein wie möglich zu halten. Die
Aufteilung des Ferritmaterials in mehrere Scheiben hat zur
Folge, daß der "effektive Füllfaktor" (Verhältnis der Summe
der Dicke aller Ferritscheiben zu Gesamthöhe) kleiner ist
als bei herkömmlichen Hohlleiterzirkulatoren für kleine
Leistungen, wo typische Füllfaktoren von 0,6 . . . 1,0 ver
wendet werden. Da Füllfaktor und Bandbreite einander pro
portional sind, ist die erreichbare Bandbreite für Höchst
leistungszirkulatoren im allgemeinen geringer als die für
Kleinsignalzirkulatoren. Die weiter unten näher beschrie
benen Maßnahmen bewirken aber eine Erhöhung der Bandbreite.
Um die in den Ferritscheiben entstehende Wärme abzuführen,
weisen die Metallplatten 8 Hohlräume auf, welche von einer
Kühlflüssigkeit durchströmt werden. Ein geeignetes Ferrit
material, welches sich durch eine sehr geringe Dämpfung von
0,04 dB bei 500 MHz auszeichnet, hat z.B. eine Sättigungs
magnetisierung 4π M s von etwa 1000 G und eine Linienbreite
Δ H von ca. 20 Oe. Die Ferritscheiben 9 setzen sich aus mehre
ren auf die Metallplatten 8 aufgeklebten dreieckförmigen
Segmenten zusammen, zwischen denen kleine Luftspalten (≈ 50 µm)
bestehen.
Der Hohlleiterverzweigungszirkulator ist in seiner Höhe
gegenüber den für die Betriebsfrequenz normal dimensionier
ten Anschlußhohlleitern 4, 5, 6 etwa im Verhältnis von z.B.
0,6 : 1, jedoch um mindestens 20%, reduziert. Diese Höhen
reduktion des Zirkulators hat vorteilhafterweise zur Folge,
daß sich die Zahl der im Resonanzraum 7 unterzubringenden
mit Ferritscheiben 9 belegten Metallplatten 8 gegenüber
einem Resonanzraum mit Normalhöhe verringert und daß auch
für den kleineren mit weniger Ferritscheiben 9 bestückten
Resonanzraum 7 eine niedrigere Magnetisierungsenergie auf
gebracht werden muß.
Je geringer die aufzubringende Magnetisierungsenergie
ist, ein desto kleinvolumigeres und weniger aufwendiges
Magnetsystem wird benötigt. Aus diesem Grund kommt man
beim vorliegenden Zirkulator auch nur mit einem Perma
nentmagneten aus, der den Hauptanteil der Magnetisie
rungsenergie liefert. Der Permanentmagnet besteht, wie
Fig. 2 zeigt, aus zwei oberhalb und unterhalb des Reso
nanzraumes 7 angeordneten Magnetkernen 10 und 11, deren
Magnetfeld über ein Joch 12 zurückgeschlossen ist. Die
beiden Permanentmagnetkerne 10 und 11 sind jeweils von
einer elektrischen Spule 13 und 14 umgeben. Die elektri
schen Spulen 13 und 14 dienen einerseits dazu, die Mag
netkerne 10 und 11 erst dann zu magnetisieren, wenn sie
an dem Zirkulator montiert sind, weil eine Montage be
reits vorher magnetisierter Kerne wegen der großen magne
tischen Kräfte sehr schwierig ist. Andererseits stellen
die elektrischen Spulen 13 bzw. 14 mit den Kernen 10
bzw. 11 einen Elektromagneten dar, dessen Magnetfeld in
Abhängigkeit von dem die Spulen durchfließenden Strom
steuerbar ist. Der Elektromagnet liefert zusätzlich zu
der vom Permanentmagneten ausgehenden Magnetisierungsener
gie einen nur geringen Magnetisierungsanteil, der so ein
gestellt wird, daß Änderungen der Streuparameter des Zir
kulators, verursacht durch Leistungsschwankungen, kompen
siert werden.
Bei der Dimensionierung des Zirkulators müssen zum einen
die zu übertragende Hochfrequenzleitung (Spannungsfestig
keit) und zum anderen die Dämpfung berücksichtigt werden,
um optimale Daten zu erreichen. Zunächst wirkt eine Reduzie
rung der Hohlleiterhöhe im Resonatorbereich der Spannungs
festigkeit entgegen, da die Feldstärke pro Höheneinheit an
steigt. Es muß also nach einem Kompromiß zwischen minimaler
Hohlleiterhöhe und maximaler Spannungsverträglichkeit gesucht
werden.
Die Verluste eines Transmissionsresonators werden mit abneh
mender belasteter Güte und somit auch die Resonanzüberhöhung
kleiner, was die Spannungsverträglichkeit wiederum erhöht.
Diese Eigenschaften werden im vorliegenden Fall ausgenutzt,
d.h. der höhenreduzierte Zirkulator kann bei Verwendung ei
ner Breitbandtransformation die gleiche Leistung übertragen
wie der schmalbandig dimensionierte Zirkulator mit Normal
querschnitt.
Mit den Querschnittssprüngen an den Übergängen von den hö
henreduzierten Zirkulatorverzweigungsarmen 1, 2 und 3 auf
die Anschlußhohlleiter 4, 5 und 6 und einigen in den Ver
zweigungsarmen installierten Blindwiderstandselementen
lassen sich Mehrkreisfilter realisieren, welche eine sehr
breitbandige Anpassung der Hohlleiterverzweigung an die
Anschlußhohlleiter schaffen. Als sehr geeignete Blindwi
derstandselemente erweisen sich zwischen den Hohlleiter
breitseiten erstreckende induktiv wirkende Pfosten 15, 16
und 17, weil sie leicht justierbar sind und sehr hohen
Feldstärken standhalten. Eine optimale Konfiguration von
induktiven Pfosten, mit der eine sehr hohe Bandbreite
(20 dB, ca. 6%) und eine Dämpfung von <0,1 dB erzielt
wurde, besteht, wie die Fig. 1 zeigt, aus zwei nebenein
ander im Abstand von l₁/λ≈0,46 vom Querschnittsprung
angeordneten Pfosten 15, 16 und einem Pfosten 17, dessen
Abstand vom Querschnittsprung l₂/λ≈0,11 beträgt.
Wie diese Daten zeigen, hat sich die Bandbreite des vorlie
genden Zirkulators um den Faktor 10 erhöht und die Dämpfung
von 0,2 . . . 0,4 dB auf < 0,1 dB erniedrigt gegenüber dem
Stand der Technik.
Claims (5)
1. Ein für große Hochfrequenzleistungen ausgelegter Hohllei
terverzweigungszirkulator, in dessen Resonanzraum mehrere
mit Ferritscheiben belegte, auf gegenseitigen Abstand ge
haltene und gekühlte Metallplatten übereinander angeordnet
sind, und der ein außerhalb des Resonanzraumes angeordnetes
Magnetsystem besitzt, welches ein senkrecht zu den Ferrit
scheiben ausgerichtetes Magnetfeld erzeugt, ist dadurch
gekennzeichnet, daß er in dem von dem Magnetfeld durchsetz
ten Bereich gegenüber den für die Betriebsfrequenz ausge
legten, mit den Verzweigungsarmen (1, 2, 3) verbundenen
Anschlußhohlleitern (4, 5, 6) eine um mindestens 20% re
duzierte Höhe aufweist und daß Querschnittssprünge an den
Übergängen vom in der Höhe reduzierten Verzweigungszirku
lator auf die Anschlußhohlleiter (4, 5, 6) zusammen mit
anderen in den Hohlleitern angeordneten Blindwiderstands
elementen (15, 16, 17) Mehrkreisfilter bilden.
2. Hohlleiterverzweigungszirkulator nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Höhe des Zirkulators auf das 0,6fache
der Höhe der für die Betriebsfrequenz ausgelegten
Anschlußhohlleiter (4, 5, 6) reduziert ist.
3. Hohlleiterverzweigungszirkulator nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß als Blindwiderstandselement in den
Verzweigungsarmen mindestens ein induktiv wirkender sich
zwischen den Hohlleiterbreitseiten erstreckender Pfosten
(15, 16, 17) angeordnet ist.
4. Hohlleiterverzweigungszirkulator nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Magnetfeld von einem Magnetsystem
(10, 11, 13, 14) erzeugt wird, welches aus einem Perma
nentmagneten und einem Elektromagneten besteht, wobei der
Permanentmagnet den größten Anteil der erforderlichen
magnetischen Energie liefert.
5. Hohlleiterverzweigungszirkulator nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Elektromagnet steuerbar ist und
leistungsabhängige Änderungen der Streuparameter des
Zirkulators kompensiert.
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