DE3527179C1 - Verfahren zur trockenen Auftrennung von Steinkohlenflugstäuben und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents

Verfahren zur trockenen Auftrennung von Steinkohlenflugstäuben und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens

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DE3527179C1 DE19853527179 DE3527179A DE3527179C1 DE 3527179 C1 DE3527179 C1 DE 3527179C1 DE 19853527179 DE19853527179 DE 19853527179 DE 3527179 A DE3527179 A DE 3527179A DE 3527179 C1 DE3527179 C1 DE 3527179C1
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    • B07B7/08Selective separation of solid materials carried by, or dispersed in, gas currents using centrifugal force
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
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    • B07B9/00Combinations of apparatus for screening or sifting or for separating solids from solids using gas currents; General arrangement of plant, e.g. flow sheets

Description

  • Beschreibung
  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur trockenen Auftrennung von Steinkohlenflugstäuben, insbesondere aus Kraftwerken, durch Siebung und Windsichtung.
  • Bei der Verbrennung von Steinkohle in Kraftwerken fallen in den nachgeschalteten Filtern, vorzugsweise Elektrofiltern, große Mengen von Flugstaub (auch als Flugasche, Filterstaub oder Elektrofilterstaub bezeichnet) an. Ein großer Teil davon wird bisher auf Sonderdeponien abgelagert.
  • Ein anderer Teil des Flugstaubes wird ohne vorherige Aufbereitung als Zusatzstoff für Baustoffe, insbesondere Beton, verwendet. Da die Zusammensetzung der Flugstäube heterogen ist, war ihre Weiterverwendung bisher auf wenige Anwendungsbereiche beschränkt.
  • Zur Verbesserung dieser Situation wurden zwei Wege beschritten. Bei einem ersten Verfahren, wie aus der DE-OS 31 47 479 bekannt, wird eine Verbesserung der Verwendbarkeit von Flugstaub dadurch angestrebt, daß dieser durch Beigabe und Miterhitzung von Zusatzstoffen, besondere Kühlung und Weiterverwendung nur der Fraktion < 30 Mikrometer für den Einsatz in Zement, Mörtel, Beton oder anderen Baustoffen veredelt wird.
  • Ein zweites Verfahren, wie in der DE-OS 28 42 259 beschrieben, zielt auf eine möglichst vollständige Auftrennung der Komponenten eines Mehrkomponentengemisches, wie es auch Flugstaub darstellt, ab und verwendet eine Vielzahl von Siebstufen und Windsichtern.
  • Beide Verfahren weisen Nachteile auf. Beim ersten Verfahren ist die Verwendbarkeit der Verfahrensprodukte auf Baustoffzuschläge beschränkt, was eine unterwertige Verwendung darstellt. Für die Miterhitzung von Zusatzstoffen müssen diese schon vor dem oder beim Kohleverbrennungsprozeß zugeführt werden, was einen erhöhten technischen und wirtschaftlichen Aufwand für die Feuerungsanlage bedeutet. Auch wird durch dieses Verfahren keine vollständige Verwertung der Flugasche erreicht, da z. B. gröbere Staubanteile nicht weiterverwendet werden sollen.
  • Das zweite der oben angegebenen Verfahren liefert zwar eine Auftrennung der einzelnen Komponenten, soweit bei diesen ausreichende Unterschiede in der Dichte und/oder Form bestehen, jedoch ist der technische Aufwand durch das Erfordernis von n + 1 Windsichtern bei n Siebstufen sehr hoch. Hierdurch ist eine wirtschaftliche Durchführbarkeit des Verfahrens bei der Anwendung auf Flugstäube nicht erreichbar.
  • Es stellt sich daher die Aufgabe, 1. ein Verfahren der eingangs genannten Art zu schaffen, das die aufgeführten Nachteile vermeidet und das insbesondere eine vollständige Verwertbarkeit der Verfahrensprodukte gewährleistet, das wirtschaftlich durchführbar ist, das auf einfache Weise an unterschiedlich zusammengesetzte Flugstäube anpaßbar ist, und das nicht umweltbelastend ist, sowie 2. eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens anzugeben.
  • Die Lösung der Aufgabenstellung gelingt erfindungsgemäß durch ein Verfahren der eingangs genannten Art mit den folgenden Verfahrensschritten: a) Dosierte Aufgabe und Lockerung des Ausgangsstaubes, b) magnetische Abtrennung und Abführung der eisenmetallischen Bestandteile des Staubes, c) Prallauflösung elektrostatisch gebildeter Teilchenagglomerate mittels beschleunigter Prozeßluft, d)Auftrennung des übrigen Staubes durch Siebung in mehreren Stufen mit Abführung der einzelnen Fraktionen, e) Auftrennung des verbleibenden Staubes durch Mitstrom-Windsichtung in mehrere Fraktionen und deren Abführung, f) Abscheidung des Reststaubes durch Feinstfilterung und Abführung des Staubes und g) Rückführung der Prozeßluft von der Feinstfilterung zum Verfahrensschritt c).
  • Durch dieses Verfahren wird in vorteilhafter Weise der Ausgangsstoff vollständig in wertvolle Sekundärrohstoffe aufgetrennt. So ist der in der Verfahrensstufe b) gewonnene Staubanteil, der vorwiegend aus Hämatit (y-Fe2O3) und Magnetit (Fe3O4) besteht, für die Gießerei-Industrie und als schwerer, z. B. strahlenabsorbierender Zuschlagstoff für Beton verwendbar. Aufgrund der in Analysen festgestellten Zusammensetzung von Flugstäuben aus Kohlekraftwerken fallen auf den gröberen Siebstufen im wesentlichen Koksteilchen an, die als Adsorbens (Aktivkoks) mit Werten der spezifischen Oberfläche bis zu 100 m2/g nutzbar sind. In den mittleren Siebstufen fällt ein Gemisch von Koksteilchen und Glaskügelchen an, das ebenfalls als Adsorbens verwenbar ist, wenn auch mit geringeren spezifischen Oberflächenwerten. Die feinen Siebstufen liefern schließlich weitgehend Glaskugelfraktionen, die z. B. als Füllstoffe für verschiedenartige Kunststoffe einsetzbar sind. Die durch Windsichtung separierten feineren kugeligen Glasteilchen sind besonders als Zusatzstoffe für Kunststoffe und Farben geeignet. Der in der Feinstfilterung anfallende glasige Staub kann wegen seiner Feinkörnigkeit z.B. für Gummi und Kautschuk verwendet werden.
  • Die besondere Wirtschaftlichkeit des Verfahrens ergibt sich aus dem relativ geringen technischen Aufwand -nur eine Siebkolonne und nur ein Windsichter sind erforderlich - und aus dem hohen Wert der gewonnenen Sekundär-Rohstoffe.
  • Eine Belastung der Umwelt wird weitgehend dadurch vermieden, daß die Prozeßluft in einem geschlossenen Kreislauf in den Verfahrensschritten c) bis g) ohne Verbindung zur Umgebungsluft geführt wird.
  • Die Lösung des zweiten Teils der Aufgabenstellung gelingt durch eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens mit den folgenden Komponenten: a) Einen Vorratsbehälter für den Ausgangsstaub, b) eine den Staub aus dem Vorratsbehälter abgebende Dosiervorrichtung, c) eine den Staub auflockernde und gleichmäßig verteilende Verrieselungsvorrichtung, d) wenigstens eine die eisenmetallischen Staubteile abtrennende Magnetscheideeinheit mit einer Abführleitung für die abgetrennten Staubteile, e) eine Beschleunigungs- und Verwirbelungseinheit mit mindestens einem düsenartigen Lufteinlaß für beschleunigte Prozeßluft, f) einen am Ausgang der Beschleunigungs- und Verwirbelungseinheit im Abstand von diesem angeordneten Prallkörper, g) eine Kolonne von mehreren Sieben abnehmender Maschenweite, mit mindestens einer Rüttelvorrichtung und je einer Abführleitung für die einzelnen Staubfraktionen, h) einen Mitstrom-Windsichter mit mehreren Abführleitungen für unterschiedliche Staubfraktionen, i) einen Feinstfilter mit einer Abführleitung für die letzte Staubfraktion und j) wenigstens ein die Prozeßluft in einem geschlossenen Kreislauf förderndes Umluftgebläse.
  • Eine Vorrichtung dieser Art stellt eine wirtschaftlich erstell- und betreibbare Anlage zur technischen Durchführung des oben angegebenen erfindungsgemäßen Verfahrens dar.
  • Vorteilhafte Ausführungen und Einzelheiten der Vorrichtung gehen aus den Unteransprüchen 3-25 hervor.
  • Der Ablauf des Verfahrens sowie die Vorrichtung und deren Funktionsweise werden im folgenden anhand einer Zeichnung näher beschrieben. Die einzige Figur der Zeichnung zeigt eine Vorrichtung gemäß der Erfindung in prinzipieller Darstellung.
  • Die Vorrichtung 1 umfaßt einen Vorratsbehälter 2, z. B. einen Hochstand-Vorratssilo, aus dem Flugstaub durch eine Dosiervorrichtung 3 entnommen wird. Die Dosiervorrichtung 3 ist vorzugsweise eine Zellenradschleuse 31, sie kann aber auch als kontinuierlich arbeitende Schneckenförderung betrieben werden. Die Menge des kontinuierlich abgegebenen Flugstaubes wird durch die Umlaufgeschwindigkeit des Zellenrades bzw. der Schnecke der Dosiervorrichtung 3 geregelt Aus der Dosiervorrichtung 3 gelangt der Staub in einen Fallschacht 5, in dessen Verlauf eine Verrieselungsvorrichtung 4 angeordnet ist. Diese bewirkt eine Auflockerung und ein gleichmäßiges Abrieseln des Staubes. Die Verrieselungsvorrichtung 4 besteht vorzugsweise aus einem in einer Aufweitung des Fallschachtes 5 angeordneten elektromagnetisch betriebenen Schwinger 41.
  • Anschließend werden die eisenmetallischen Bestandteile des abrieselnden Flugstaubes durch eine Magnetscheideeinheit 6 abgetrennt und durch eine Abführleitung 6' abgeführt. Die Magnetscheideeinheit 6 besteht vorzugsweise aus zwei nacheinander angeordneten Magnetscheidetrommeln 61 und 62, sie kann aber auch beispielsweise durch einen Hinterband-Magnetabscheider gebildet sein.
  • Nach dem Passieren der Magnetscheideeinheit 6 gelangt der restliche Flugstaub in eine Beschleunigungs- und Verwirbelungseinheit 7. Diese Einheit 7 besteht vorzugsweise aus einem sich verengenden Rohr 70 oder einer sich verengenden Rohrspirale, in die durch wenigstens eine düsenartige Öffnung 71 beschleunigte Prozeßluft schräg abwärts gerichtet eingeblasen wird. Vorzugsweise weist die Beschleunigungs- und Verwirbelungseinheit 7 vier in unterschiedlichen Höhen in die Einheit 7 mündende Lufteinläße 71 auf. Im Abstand vom Ausgang 72 der Beschleunigungs- und Verwirbelungseinheit 7 ist ein Prallkörper 73 angeordnet, auf den der beschleunigte und verwirbelte Staub nach dem Austreten aus der Beschleunigungs- und Verwirbelungseinheit 7 mit hoher Geschwindigkeit auftrifft. Der Prallkörper 73 ist vorzugsweise ein flacher Prallschirm und dient u. a. dazu, die durch elektrostatische Kräfte oder Verbackung locker gebundenen Staubteilchen voneinander zu trennen.
  • Dem Luftstrom folgend gelangen die Staubteilchen als nächstes in eine Siebkolonne 8 mit mehreren, vorzugsweise fünf Siebstufen 81 bis 85, mit von oben nach unten abnehmender Maschenweite. Die Staubteilchen werden nach ihrer Teilchengröße fraktioniert und durch je eine Abführleitung 81' bis 85' pro Siebstufe abgeführt. Alle Siebe 81 bis 85 werden gerüttelt, wobei dies vorzugsweise elektromagnetisch erfolgt. Insbesondere die feineren Siebstufen 84 und 85 können mit einer zusätzlichen Siebabreinigungsvorrichtung versehen sein. Diese besteht aus einer über dem betreffenden Sieb bewegbaren, dieses nicht berührenden metallischen Bürste und einer elektrischen Schaltung, die periodisch die Bürste unter eine hohe elektrische Spannung setzt und die das Sieb gleichperiodisch, aber im Gegentakt erdet. Hierdurch werden Staubteilchen, die durch elektrostatische Aufladung an dem Sieb haften, von diesem gelöst, so daß eine konstant hohe Trennleistung auch der feinen Siebstufen gewährleistet bleibt.
  • Im Anschluß an die Siebkolonne 8 wird der verbleibende Staub in einem Mitstrom-Windsichter 9 weiter aufgetrennt. Der Windsichter 9 weist mehrere Absetzstufen, vorzugsweise 8 Absetzstufen 91-98 mit je einer eigenen Abführleitung 91'-98' auf. Die Staubteilchen, die sich auf einer der Absetzstufen 91-98 abgesetzt haben, werden von dort vorzugsweise mit je einem umlaufenden Kratzförderer in die zugehörige Abführleitung 91'-98' befördert. Der Windsichter 9 weist vorteilhaft einen Innenrotor mit einer vertikal verlaufenden Rotationsachse auf. Die Drehzahl des Rotors 10 ist über einen Antriebsmotor 90 variabel. Auf der Mantelfläche des Rotors 10 sind mehrere in Längsrichtung des Rotors verlaufende, in radialer Richtung verschwenkbare Flügel 99 angeordnet. Diese Flügel 99 dienen dazu, die Weite des Luftspaltes 19 zwischen dem Rotor 10 und der Außenwand des Windsichters 9 zu verändern.
  • Die durch die Windsichtung noch nicht separierten Staubteilchen werden durch eine Absaugöffnung 11 am unteren Ende des Windsichters 9 und eine Rohrleitung 12 zu einem ersten Umluftgebläse 13 geführt, das das Luft-Staub-Gemisch durch eine weitere Rohrleitung 14 einem Feinstfilter 15 zuführt. Der Feinstfilter 15 ist vorzugsweise ein vertikaler Fasermatten-Schlauchfilter 151, der innenseitig beschickt wird. Der Fasermatten-Schlauchfilter 151 ist unter Ausbildung eines Zwischenraumes 154 von einem Filtergehäuse 152 umgeben. Die Staubpartikel, die noch nach der Windsichtung im Prozeßluftstrom verblieben waren, werden im Innenraum 153 des Fasermatten-Schlauchfilters abgesetzt, in einem Sammeltrichter 155 am unteren Ende des Schlauchfilters 151 gesammelt und durch eine Abführleitung 15' einem Silo zugeführt. Zur Ablösung der sich auf den Fasermatten des Schlauchfilters 151 absetzenden Staubpartikeln ist vorgesehen, den Schlauchfilter periodisch durch eine Schüttelvorrichtung zu erschüttern. Die nach der Feinstfilterung im Zwischenraum 154 zwischen Schlauchfilter 151 und Filtergehäuse 152 vorhandene Reinluft wird über ein zweites Umluftgebläse 16 durch eine Rohrleitung 17 wieder zur Beschleunigungs- und Verwirbelungseinheit 7 gefördert. Der Prozeßluft-Kreislauf ist damit geschlossen und garantiert einen Betrieb des Verfahrens und der entsprechenden Vorrichtung ohne Umweltbelastung.
  • Die Anpassung der Vorrichtung an unterschiedliche Zusammensetzungen von Flugstäuben kann durch Variation des Prozeßluftdurchsatzes, durch Einstellung der Drehzahl des Rotors 10 im Windsichter 9 und durch Veränderung der Weite des Luftspaltes 19 zwischen Rotor 10 und Außenwand des Windsichters 9 in ausreichend weiten Grenzen vorgenommen werden. Die Abführleitungen 6', 81'-85', 91'-98' und 15' führen vorzugsweise zu geschlossenen Silos, die keine Verbindung zur Umgebungsluft aufweisen. Somit kann es auch hier nicht zu einer Umweltbelastung durch Staubemission kommen.
  • Bei den in dem Verfahren bzw. der Vorrichtung aufzubereitenden Flugstäuben aus Steinkohlenkraftwerken ist zwischen Stäuben aus sogenannten Schmelzfeuerungen und solchen aus sogenannten Trockenfeuerungen zu unterscheiden. Die Unterschiede zwischen beiden Staubtypen betreffen im wesentlichen die unterschiedlichen Gehalte an glasigen und kristallinen Bestandteilen.
  • Analysen von mehreren Steinkohlen-Flugstäuben ergaben die in der folgenden Tabelle angegebenen Zusammensetzungen. Angegeben sind in der Tabelle jeweils in Gew.-% der Minimal-, Mittel- und Maximal-Wert aus 19 Flugstäuben aus Schmelzfeuerungen bzw. 26 Flugstäuben aus Trockenfeuerungen.
  • Angaben in Gew.-% Bestandteil Schmelzfeuerung Trockenfeuerung Alumosilikatglas 85-88-95 68-75-85 Mullit (glasgebunden) 1-3-5 6-11-13 Quarz (überwiegend glaseingebunden) 1-2-3 1-5-7 Magnetit (glasgebunden) 1-3-4 2,5-4,5-6 Hämatit (glasgebunden) 1-3,5-4 2,5-3,5-6 übrige kristalline Verbindungen 0-0,2-1 0,3-0,4-5 Brennbares (Koks) 1-5 1-3 Aus Korngrößen-Analysen ist bekannt, daß sich das Spektrum der Teilchengröße von ca. 0,1 bis ca. 2000 Mikrometer erstreckt. Die Korngrößenverteilung besitzt zwei Häufigkeitsmaxima durch Teilchen, die ca. 0.15 bis 0,3 und andere, die ca. 0,9-1,5 Mikrometer groß sind. Magnetitreiche Staubteilchen befinden sich vorzugsweise in Größenfraktionen von ca. 30-100 Mikrometer. Koksteilchen kommen vorwiegend in Größenfraktionen über 100 Mikrometer vor.
  • Bei der Trennung von Flugstäuben der oben angegebenen Zusammensetzung nach dem erfindungsgemäßen Verfahren in einer entsprechenden Vorrichtung mit fünf Siebstufen und acht Windsichterstufen ist daher mit den in der folgenden Tabelle angegebenen Fraktionen aus den einzelnen Trennungsstufen zu rechnen.
  • Angaben in Gew.-0/o Fraktion abgetrennt durch Schmelzfeuerung Trockenfeuerung Magnetscheideeinheit 2-8 5-12 1. Siebstufe 1-3 1-3 2. Siebstufe 1-3 1-3 3. Siebstufe 1-3 1-3 4. Siebstufe 1-3 1-5 5. Siebstufe 1-3 1-5 Windsichter
    1. Stufe
    2. Stufe
    3. Stufe
    4. Stufe *7390 6787
    5. Stufe
    6. Stufe
    7. Stufe
    8. Stufe
    Fasermattenfilter unter 2,5 unter 2,5 *) Das Abscheideverhalten der einzelnen Sichterstufen ist abhängig von den Betriebseinstellungen von Windsichter und Umluftgebläse(n).

Claims (25)

  1. Patentansprüche 1 Verfahren zur trockenen Auftrennung von Steinkohlenflugstäuben, insbesondere aus Kraftwerken, durch Siebung und Windsichtung, gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte: a) dosierte Aufgabe und Lockerung des Ausgangsstaubes, b) magnetische Abtrennung und Abführung der eisenmetallischen Bestandteile des Staubes, c) Prallauflösung elektrostatisch gebildeter Teilchenagglomerate mittels beschleunigter Prozeßluft, d) Auftrennung des übrigen Staubes durch Siebung in mehreren Stufen mit Abführung der einzelnen Fraktionen, e) Auftrennung des verbleibenden Staubes durch Mitstrom-Windsichtung in mehrere Fraktionen und deren Abführung, f) Abscheidung des Reststaubes durch Feinstfilterung und Abführung des Staubes und g) Rückführung der Prozeßluft von der Feinstfilterung zum Verfahrensschritt c).
  2. 2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch folgende Komponenten.
    a) einen Vorratsbehälter (2) für den Ausgangsstaub, b) eine den Staub aus dem Vorratsbehälter (2) abgebende Dosiervorrichtung (3), c) eine den Staub auflockernde und gleichmäßig verteilende Verrieselungsvorrichtung (4), d) wenigstens eine die eisenmetallischen Staubteile abtrennende Magnetscheideeinheit (6) mit einer Abführleitung (6') für die abgetrennten Staubteile, e) eine Beschleunigungs- und Verwirbelungseinheit (7) mit mindestens einem düsenartigen Lufteinlaß (71) für beschleunigte Prozeßluft, f) einen am Ausgang (72) der Beschleunigungs- und Verwirbelungseinheit (7) im Abstand von diesem angeordneten Prallkörper (73), g) eine Kolonne (8) von mehreren Sieben (81-85) abnehmender Maschenweite, mit mindestens einer Rüttelvorrichtung und je einer Abführleitung (81'-85') für die einzelnen Staubfraktionen, h) einen Mitstrom-Windsichter (9) mit mehreren Abführleitungen (91'-98') für unterschiedliche Staubfraktionen, i) einen Feinstfilter (15) mit einer Abführleitung (15') für die letzte Staubfraktion und j) wenigstens ein die Prozeßluft in einem geschlossenen Kreislauf förderndes Umluftgebläse (13, 16).
  3. 3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Dosiervorrichtung (3) (Komponente b der Vorrichtung) eine Zellenradschleuse (31) ist.
  4. 4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verrieselungsvorrichtung (4) (Komponente c der Vorrichtung) ein elektromagnetisch betriebener Schwinger (41) ist.
  5. 5. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Magnetscheideeinheit (6) (Komponente d der Vorrichtung) wenigstens eine Magnetscheidetrommel (61, 62) ist.
  6. 6. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Magnetscheideeinheit (6) (Komponente d der Vorrichtung) wenigstens ein Hinterband-Magnetabscheider ist.
  7. 7. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Beschleunigungs- und Verwirbelungseinheit (7) (Komponente e der Vorrichtung) ein sich verengendes Rohr (70) mit wenigstens einem schräg abwärts gerichteten Lufteintritt (71) im Bereich des Rohranfangs ist.
  8. 8. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Beschleunigungs- und Verwirbelungseinheit (7) (Komponente e der Vorrichtung) eine sich verengende Rohrspirale mit wenigstens einem Lufteintritt in ihrem Anfangsbereich ist
  9. 9. Vorrichtung nach den Ansprüchen 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Lufteintritte (71) in unterschiedlichen Höhen des sich verengenden Rohres (70) bzw. der sich verengenden Rohrspirale angeordnet sind.
  10. 10. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Prallkörper (73) (Komponente f der Vorrichtung) ein flacher Prallschirm ist.
  11. 11. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Siebkolonne (8) fünf Siebe (81-85) umfaßt
  12. 12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Siebstufe (81) eine Maschenweite von 500-1000 Mikrometer hat.
  13. 13. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Siebstufe (82) eine Maschenweite von 125-500 Mikrometer hat.
  14. 14. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die dritte Siebstufe (83) eine Maschenweite von 90-250 Mikrometer hat.
  15. 15. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die vierte Siebstufe (84) eine Maschenweite von 75 - 125 Mikrometer hat.
  16. 16. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die fünfte Siebstufe (85) eine Maschenweite von 63-75 Mikrometer hat.
  17. 17. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Rüttelvorrichtung (Komponente g der Vorrichtung) einen elektromagnetischen Antrieb aufweist.
  18. 18. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein Teil der Siebe (81-85) (Komponente g der Vorrichtung) wellenförmig mit in Richtung der Siebneigung verlaufenden Wellentälern bzw. -bergen gebogen ist.
  19. 19. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Mitstrom-Windsichter (9) (Komponente h der Vorrichtung) einen drehzahlvariablen Innenrotor (10) mit in radialer Richtung verstellbaren, in Längsrichtung des Rotors (10) verlaufenden Flügel (99) aufweist.
  20. 20. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Rotationsachse des Rotors (10) vertikal verläuft.
  21. 21. Vorrichtung nach Anspruch 19 oder 20, dadurch gekennzeichnet, daß der Windsichter (9) (Komponente h der Vorrichtung) bis zu acht Absetzbereiche (91-98) mit wenigstens je einem die sich an der Innenwand des Außenmantels des Windsichters (9) absetzenden Staubteile in die zugehörige Abführleitung (91'-98') transportierenden Kratzförderer aufweist.
  22. 22. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Feinstfilter (15) ein innenseitig beschickter vertikaler Fasermatten-Schlauchfilter (151) ist.
  23. 23. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß je ein regelbares Umluftgebläse (13, 16) vor und hinter dem Feinstfilter (15) angeordnet ist.
  24. 24. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Komponenten e) bis j) der Vorrichtung eine gegenüber der Außenluft abgeschlossene Führung für die Prozeßluft bilden.
  25. 25. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Abführleitungen (6', 81'-85', 91-98', 15') für die einzelnen Staubfraktionen je zu einem eigenen, von der Außenluft abgeschlossenen Silo oder vergleichbaren Vorratsbehälter führen.
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