DE3526827C2 - Chromatographische Säulen- und Säulenverschlußanordnung - Google Patents
Chromatographische Säulen- und SäulenverschlußanordnungInfo
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Description
Die Chromatographie im allgemeinen und die Hochdruck-
Flüssigkeitschromatographie (HPLC) im besonderen werden
in großem Umfange für analytische und präparative Tren
nungen von Gemischen von chemischen Stoffen verwendet.
Zur Erzielung einer optimalen Genauigkeit und eines
optimalen Wirkungsgrades sowie eines sicheren Betriebs
ist das Abdichten der Trennsäule gegenüber dem Rest der
Vorrichtung ein schwerwiegendes Problem. Dieses Problem
ist besonders akut bei der HPLC wegen der angewendeten
hohen Drucke, die im allgemeinen innerhalb des Berei
ches von etwa 70 bis etwa 700 bar liegen.
Die Abdichtung (der Verschluß), die (der) vom Benutzer
am häufigsten angebaut und wieder abgebaut wird, ist
der (die) zwischen der Säule und der Rohrleitung, die
sie mit dem Rest der Apparatur (die eine Hochdruckpumpe,
Flüssigkeitstransportleitungen und dgl. umfaßt) ver
bindet. Der Benutzer entfernt und ersetzt häufig die
Säule von einer Trennung zur nächsten, um die Vorrich
tung an die Aufnahme einer Reihe von Gemischen
anzupassen. Dies erfolgt im allgemeinen durch Verwendung
eines Verschlusses (einer Abdichtung), der (die) vom
Benutzer wiederholt angebaut und wieder abgebaut werden
kann. In den derzeit erhältlichen Vorrichtungen werden
überwiegend Kompressions-Verbindungsteile mit einem Metall-
Metall-Kontakt verwendet. Beispiele für solche Verbindungs
teile sind solche, wie sie von der Firma Crawford Fitting
Company in Cleveland, Ohio/USA, hergestellt (und unter dem
Warenzeichen "Swagelok" vertrieben) werden und ein ähnli
cher Verschluß hergestellt von der Firma
Parker-Hannifin, ebenfalls Cleveland, Ohio/USA.
Der Nachteil dieser Verbindungsteile besteht darin, daß sie
teuer sind und nur in einer begrenzten Anzahl von Fällen ver
wendbar sind, bevor ihr Abdichtvermögen verloren
geht und sie ersetzt werden müssen. Außerdem müssen diese
Verbindungsteile unter Verwendung von Werkzeugen angebaut
werden, und es ist ein beträchtliches manuelles Geschick
des Benutzers erforderlich, um eine Verbindung
mit dem Chromatographiersystem herzustellen. Außerdem
haben einige Säulen und ihre Füllungen eine kurze Lebensdauer
und müssen daher häufig ersetzt werden, um ein
akzeptables Leistungsvermögen der Vorrichtung zu erzie
len.
Billige zerlegbare Säulensysteme mit wiederverwendbaren
Patronenhaltern überwinden diese Nachteile und Mängel
der konventionellen HPLC-Säulen und Säulenverbindungsteile.
Beispiele für HPLC-Patronensysteme sind solche, wie sie
von den Firmen CHROMPACK in Bridgewater, New Jersey/USA
und von den Brownlee Labs in Santa Clara, Californien/USA,
hergestellt werden.
Eine auswechselbare Säulenpatrone für Flüssigkeits-Chromato
graphen ist aus der DE-OS 33 07 560 der zuletzt genannten Fir
ma bekannt. Sie enthält ein starres zylindrisches Rohr mit of
fenen Enden und einem Paar Schultern, die sich um den inneren
Umfang desselben herum erstrecken, wobei jedem Ende eine
Schulter gegenüberliegt; und ein Paar elastische Dichtungsver
schlüsse, mit jeweils einem Längsdurchgang, wobei jeweils ein
Dichtungsverschluß in jeweils einen der Rohrabschnitte zurück
gehalten wird und dabei dicht in den Rohrabschnitt hineinpaßt.
Die zylindrischen Dichtungsverschlüsse tragen am Umfang wulst
förmige Rippen, die eine gewisse Dichtfunktion erfüllen. Diese
ist jedoch nicht in allen Fällen ausreichend. Außerdem müssen
die Dichtungsverschlüsse sehr genau geformt bzw. bearbeitet
werden, um einen genauen Sitz zu ergeben.
Gegenstand der Erfindung ist eine chromatographische Säulenpatrone mit einem
neuen und ungewöhnlich einfachen Aufbau. Die Säulenfül
lung in dieser Patrone wird von den Dichtungsverschlüssen ohne
Verwendung eines Verbindungsteils zurückgehalten und die zusam
mengebaute Patrone ist in der Lage, eine auslaufsichere
Abdichtung vom Kompressions-Typ an jedem Ende
gegenüber einem passenden HPLC-Säulenhalter oder einem
anderen Typ einer Befestigungseinrichtung in einer Weise
zu erzielen, welche die Wirksamkeit auch bei wiederholtem
Anbauen und Abbauen nicht beeinträchtigt. Dies wird bei der
gattungsgemäßen chromatographischen Säulenpatrone dadurch er
reicht, daß jeder Dichtungsverschluß an seinem äußeren Ende in
einem sich nach außen verjüngenden Kegelstumpf endet, der aus
dem offenen Ende herausragt, und daß jedes offene Ende nach
innen gekrümmt ist, wodurch der Innendurchmesser des Rohrab
schnittes an jedem offenen Ende geringer ist als der Innen
durchmesser des übrigen Rohrabschnittes.
Bevorzugte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Säulen
patrone sind in den Ansprüchen 2 und 3 angegeben.
Die Patrone wird dadurch gebrauchsfähig gemacht, daß das Rohr
ende gewalzt wird, wodurch es gegen die Oberfläche des Kegel
stumpfes gedrückt wird, um den Dichtungsverschluß festzuhal
ten. Dabei ragt ein kurzes Stück des Dichtungsverschlusses über
das Rohrende hinaus, wodurch eine Druckabdichtung der Patrone
gegenüber der Befestigungsfläche eines Halters oder einer an
deren Befestigungseinrichtung ermöglicht wird.
Die Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf die
Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer beispielhaf
ten erfindungsgemäßen Patrone mit an Ort und
Stelle eingesetzten Dichtungsverschlüssen;
Fig. 2 eine seitlich weggeschnittene Ansicht eines En
des der Patrone gemäß Fig. 1, die den Dichtungs
schluß an Ort und Stelle zeigt, bevor das Ende
des Rohres um diesen herum abgedichtet ist;
Fig. 3 die gleiche Ansicht wie Fig. 1, die diesmal je
doch die Patrone nach dem Abdichten zeigt; und
Fig. 4 eine seitlich weggeschnittene Ansicht eines Hal
ters, der mit der
Patrone gemäß Fig. 1, 2 und 3 verwendbar ist.
In der Fig. 1 ist eine beispielhafte chromatographische
Säulenpatrone 10 dargestellt. Die Patrone enthält ein starres
zylindrisches Rohr 20 für die Aufnahme eines kon
ventionellen Füllungsmaterials als
Festphasen-Trennmedium bei der chromatographischen Tren
nung. Das Rohr besteht aus einem starren, jedoch form
baren Metall aus Gründen, die aus der weiter unten fol
genden Diskussion der Fig. 2 und 3 hervorgehen. Das
jeweils verwendete Metall ist nicht kritisch, vorzugs
weise ist es jedoch inert sowohl gegenüber der Säulen
füllung als auch gegenüber der in dem Trennverfahren
verwendeten beweglichen Phase. Es können konventionelle
HPLC-Säulenmaterialien, insbesondere rostfreier Stahl
316, verwendet werden.
Das Rohr 20 ist an jedem Ende mit Dichtungsverschlüssen 21 und
22 abgeschlossen, von denen jeder einen Längsdurchgang 23 auf
weist, der den Durchgang der Probenkomponenten und der die be
wegliche Phase bildenden Trägerflüssigkeit erlaubt. Die Ver
schlüsse bestehen aus einem elastischen Dichtungsmaterial,
z. B. einem solchen, wie es in konventionellen Dichtungen ver
wendet wird. Auch die Dichtungsverschlüsse sind vorzugsweise
gegenüber allen damit in Kontakt kommenden Materialien inert.
Fluorpolymere, wie z. B. TFE, sind als Abdichtungsmaterialien
besonders vorteilhaft. Jedes offene Ende 30 des Rohres 20 ist
über den Dichtungsverschluß nach innen gekrümmt, so daß der
Dichtungsverschluß etwas aus dem offenen Ende 30 des Rohres
herausragt.
In der Fig. 2 ist zu erkennen, daß das Innere des Rohres
20 eine kreisförmige Schulter 24 aufweist, die sich um
den Umfang der inneren Rohroberfläche herum erstreckt
und coplanar mit dem Ende des Säulenbettes 25 ist. Die
in der Fig. 2 dargestellte Ausführungsform erläutert
ferner einen bevorzugten Aufbau mit einem Längsdurchgang 23,
dessen inneres Ende für die Aufnahme eines Filters oder einer
Rückhalteeinrichtung 26 erweitert ist. Letztere ist eine
Einheit, die üblicherweise in HPLC-Säulen verwendet wird, um
die Säulenfüllung zu tragen und zurückzuhalten und um die
Verteilung des Stromes der beweglichen Phase über die
Querschnittsfläche des Rohrdurchganges zu unterstützen.
Der Dichtungsverschluß 22 endet an seinem äußeren Ende in
einem sich nach außen verjüngenden Kegelstumpf 27. Die Fig. 2
zeigt die Komponenten, unmittelbar, nachdem der Dichtungs
verschluß ins Innere des Rohres eingesetzt worden ist, vor der
Abdichtung. Die Dimensionen der Komponenten werden so gewählt,
daß der Rand 28 des Rohres in einer Höhe angeordnet ist, die
etwa in der Mitte des Kegelstumpfes liegt.
Sobald der Dichtungsverschluß eingesetzt ist, wird die Abdich
tung durch Verwendung eines Walzwerkzeugs erzielt, das so ge
staltet ist, daß es das offende Ende 30 des Rohres in einem
spezifischen Grad verformt, so daß es gleichmäßig um den Um
fang des Rohres herum nach innen gekrümmt ist. Dadurch wird
das Rohr gegen den Dichtungsverschluß gedrückt und verformt
auch diesen bis zu einem gewissen Grade, wie in Fig. 3 darge
stellt.
Wie aus Fig. 3 hervorgeht, erlaubt die konische Gestalt des
Rohrverschlusses, daß das gewalzte Rohrende den Dichtungsver
schluß dichtschließend gegen die Schulter 24 drückt.
Sobald das Rohrende gewalzt worden ist, ragt das äußere Ende
29 des Verschlusses 22 über das offene Ende 30 des gewalzten
Rohres 20 hinaus, so daß der Verschluß eine Abdichtung bildet,
wenn die Patrone zwischen den einander gegenüberliegenden
Oberflächen einer Befestigungseinrichtung axial zusammenge
drückt wird.
Ein Beispiel für eine solche Einrichtung ist in Fig. 4 darge
stellt, die im wesentlichen aus einem Paar Endkappenschrauben
31 besteht, die in eine gemeinsame Hülse 32 eingeschraubt
sind.
Die in den Fig. 1 bis 3 dargestellte Säule paßt dicht in den
Innenraum 33 des Halters, in dem sie durch eine Hochdruckku
geldichtung 34, eine Unterlegscheibe 35 und einen Schnappring
36 seitlich abgedichtet ist. An jedem Ende der Säule liegt das
vorstehende Verschlußende (29 in der Fig. 3) an einer ebenen
Fläche 37 an, wobei der Längsdruckgang (23 in der Fig. 3) mit
einem Durchgang 38 mit gleichem Durchmesser in Verbindung
steht. Letzterer erstreckt sich nach außen zu einem mit
Gewinde versehenen Abschnitt 39, mit dem ein Standard-Rohrver
bindungsteil verbunden werden kann.
Ein weiteres Beispiel für eine solche Einrichtung ist der in
den Fig. 1 und 2 oder US-PS 4 283 280 gezeigte Halter. Der
Halter stellt im allgemeinen eine flüssigkeitsdichte Einrich
tung zum Verbinden der Patrone mit Flüssigkeitsdurchflußlei
tungen in einer HPLC-Apparatur dar.
Trotz der Einfachheit ihres Aufbaus ist die erfindungsgemäße
Anordnung ungewöhnlich wirksam in bezug auf die Abdichtung,
wenn sie in einem Halter befestigt und zusammengedrückt wird,
da der durch den Halter auf das äußere Ende des Rohrverschlus
ses ausgeübte Druck bewirkt, daß der innere Abschnitt des Ver
schlusses sich ausdehnt. Durch diese Ausdehnung wird der Ab
dichtungseffekt des Verschlusses gegen die Schulter sowie
gegen die Innenfläche des gewalzten Teils des Rohres erhöht.
Claims (3)
1. Chromatographische Säulenpatrone mit
einem starren zylindrischen Rohr (20) mit offenen Enden (30) und eine Paar Schultern (24), die sich um den inneren Umfang desselben herum erstrecken, wobei jeweils eine Schulter (24) und das gegenüberliegende offene Ende (30) einen Rohrabschnitt begrenzen; und
einem Paar elastischer Dichtungsverschlüsse (21, 22), mit jeweils einem Längsdurchgang (23), wobei jeweils ein Dichtungsverschluß in jeweils einem der Rohrabschnitte zurückgehalten wird und dabei dicht in den Rohrabschnitt hineinpaßt,
dadurch gekennzeichnet, daß jeder Dichtungsverschluß (21, 22) an seinem äußeren Ende (29) in einem sich nach außen ver jüngenden Kegelstumpf (27) endet, der aus dem offenen Ende (30) herausragt, und daß jedes offene Ende (30) nach innen gekrümmt ist, wodurch der Innendurchmesser des Rohrabschnittes an jedem offenen Ende (30) geringer ist als der Innendurch messer des übrigen Rohrabschnittes.
einem starren zylindrischen Rohr (20) mit offenen Enden (30) und eine Paar Schultern (24), die sich um den inneren Umfang desselben herum erstrecken, wobei jeweils eine Schulter (24) und das gegenüberliegende offene Ende (30) einen Rohrabschnitt begrenzen; und
einem Paar elastischer Dichtungsverschlüsse (21, 22), mit jeweils einem Längsdurchgang (23), wobei jeweils ein Dichtungsverschluß in jeweils einem der Rohrabschnitte zurückgehalten wird und dabei dicht in den Rohrabschnitt hineinpaßt,
dadurch gekennzeichnet, daß jeder Dichtungsverschluß (21, 22) an seinem äußeren Ende (29) in einem sich nach außen ver jüngenden Kegelstumpf (27) endet, der aus dem offenen Ende (30) herausragt, und daß jedes offene Ende (30) nach innen gekrümmt ist, wodurch der Innendurchmesser des Rohrabschnittes an jedem offenen Ende (30) geringer ist als der Innendurch messer des übrigen Rohrabschnittes.
2. Patrone nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
innere Ende des Längsdurchganges (23) erweitert ist, um einen
Filter (26) aufzunehmen, den eine bewegliche Phase passieren
kann, während ein chromatographisches Füllmaterial (25) in dem
Rohr (20) zurückgehalten wird.
3. Patrone nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verschlüsse (21, 22) aus einem Fluorkohlenstoff
polymeren bestehen und daß das Rohr (20) aus rostfreiem Stahl
besteht.
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