DE3526075A1 - Handprogrammier- und/oder handbediengeraet mit eingabe und/oder bedientasten - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Handprogrammier- und/oder Handbediengerät mit Eingabe und/oder Bedientasten.

Handprogrammier- und/oder Handbediengeräte mit einem Tastenfeld werden zum manuellen Ansteuern der Servomotoren, von numerisch gesteuerten Einrichtungen, insbesondere Schweißrobotern, verwendet. Über die Eingabe und/oder Bedientasten wird die Bewegungsgeschwindigkeit geändert, die anzufahrenden Raumpunkte programmiert, addiert, bzw. korrigiert, der Fertigungsvorgang, zum Beispiel Schweißen "Ein" und Schweißen "Aus" ausgelöst, sowie Fertigungsparameter eingestellt bzw. korrigiert.

Aus dem Firmenprospekt ASEA-ROBOTICS, ARC WELDING SYSTEMS Nr. 63 97 005-274, Jahrgang 9/84, Seite 3 ist ein Schweißroboter bekannt, dessen Programmierdaten während der Schweißoperation über ein Handprogrammier- und/oder Handbediengerät korrigiert werden. Bei dieser Korrektur steht die Bedienungsperson in unmittelbarer räumlicher Nähe des Fertigungsortes und überwacht des Schweißbad. Zum Schutz der Augen gegen Blend- und Infrarotstrahlung sowie gegen Schweißspritzer beobachtet die Bedienungsperson das Schweißbad durch ein Schweißer-Schutzschild.

Dabei ist es allerdings nötig, das Handprogrammiergerät- und/oder Handbediengerät mit einer Hand zu halten und gleichzeitig die Programmier- bzw. Korrekturdaten einzugeben und in der anderen Hand das Schweißer-Schutzschild zu halten. Eine nahezu gleichzeitige Beobachtung der Eingabe- und/oder Bedientasten und des Schweißbades ist nicht möglich. Das Halten des Schweißer- Schutzschildes in der einen und das Handprogrammier- und/oder Handbediengerät in der anderen Hand führt zu einer großen Belastung der Bedienungsperson.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein ergonomisches Handprogrammier- und/oder Handbediengerät zu schaffen, das der Bedienungsperson einerseits eine Beidhandbedienung des Gerätes und andererseits einen Blend- und/oder Spritzerschutz ermöglicht.

Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, das Handprogrammier- und/oder Handbediengerät, insbesondere die Eingabe und/oder Bedientasten gegen mechanische Einwirkungen sowie Spritzer zu schützen und ein unbefugtes bzw. unbeabsichtigtes Verstellen der Programmier- bzw. Eingabedaten zu verhindern.

Diese Aufgaben werden erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß an dem Handprogrammier- und/oder Handbediengerät ein Blend- und/oder Spritzerschutz befestigt ist.

Um mit einem solchen Blend- und/oder Spritzerschutz einen Gas- oder Lichtbogenschweiß- bzw. Schneidprozeß beobachten zu können, ist der Blend- und/oder Spritzerschutz als Schweißerschutzfilter ausgebildet.

Durch die Ausbildung des Blend- und/oder Spritzerschutzes als aufklappbare Klappe, die einerseits die Eingabe- und/oder Bedientasten abdeckt und andererseits in aufgeklapptem Zustand als Blend- und/oder Spritzerschutz dient, werden die Eingabe- und/oder Bedientasten vorteilhaft gegen mechanische Einwirkungen und atmosphärische Einflüsse geschützt. So schützt beispielsweise die Blend- und/oder Spritzerschutzklappe in aufgeklapptem Zustand das Handprogrammier- und/oder Handbediengerät gegen Schweißspritzer und ermöglicht gleichzeitig ein besseres Ablesen der Anzeigeelemente. Ist der Fertigungsprozeß unterbrochen oder beendet, so werden mit der Klappe die Eingabe- und/oder Bedientasten sowie gegebenenfalls zusätzlich angeordnete Anzeigeelemente abgedeckt. Hierdurch erfolgt ebenfalls ein Schutz des Handprogrammier- und/oder Handbediengerätes gegen mechanische Einflüsse, wie z. B. Stöße, die beim Ablegen des Gerätes entstehen können.

Durch die abschließbare Klappe wird es nicht mehr möglich Verstellungen an dem Gerät vorzunehmen. Mit der Anordnung von Kontakten, die beim Öffnen der Klappe Signale auslösen, können vorteilhaft Sicherheitsfunktionen, beispielsweise eine langsamere Verfahrgeschwindigkeit beim Programmieren, aktiviert werden.

Bevorzugt ist das Gerät in Verbindung mit Industrierobotern zum Fertigen, insbesondere Schweißen und Schneiden anwendbar, da insbesondere bei derartigen Industrierobotern mit einer Teach In-Steuerung das Programm unter Fertigungsbedingungen erstellt wird.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben.

Es zeigt

Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Handprogrammier und/oder Handbediengerätes mit einem Blend- und/oder Spritzerschutz nach der Erfindung;

Fig. 1a-1d verschiedene Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes.

In Fig. 1 ist perspektivisch ein Handprogrammier­ und/oder Handbediengerät 10 dargestellt, das im wesentlichen aus einem Gehäuse 11 mit den Eingabe- und/oder Bedientasten 12 sowie gegebenenfalls Anzeigeelementen 13 besteht. Das Gerät 10 ist über einen Anschluß 14 an eine nicht näher dargestellte Steuerung, vorzugsweise einer Schweißroboter- Steuerung, angeschlossen. Die Tasten 12 können bei dem Gerät 11 als normale Drucktasten oder in Form von Schaltern ausgebildet sein. Auf die weiteren Einzelheiten des Gerätes 10 wird nicht weiter eingegangen, da sie beispielsweise im Zusammenhang mit dem von der Anmelderin vertriebenen Schweißroboter EUROBOT V15 S allgemein bekannt sind.

Wie aus den Fig. 1 und 1a bis 1d ersichtlich, ist vorzugsweise der Frontseite 15 des Gerätes 10 ein Blend- und/oder Spritzerschutz 16 zugeordnet, der nach Fig. 1, 1a, 1b und 1c beweglich und nach dem Ausführungsbeispiel 1d fest mit dem Gerät 10 verbunden ist. Bevorzugt besteht der Blend- und/oder Spritzerschutz aus einem getönten Plexiglas, in dem ein Schweißer-Schutzfilter 17 angeordnet ist. Unter Schweißerschutzfilter werden hierbei alle Filter, insbesondere gemäß DIN 4647, wie z. B. Schutzfilter für Ultra-Violett-Strahler- (UV) Schutzfilter für Arbeiten an Infrarotstrahlern (IR), Blendschutzfilter gegen Sonnenstrahlung, Sicherheitssichtscheiben ohne Filterwirkung verstanden. Gemäß Fig. 1 ist der Blend- und/oder Spritzerschutz als Klappe 18 ausgebildet, die in geschlossenem Zustand die Tasten 12 und die Anzeigeelemente 13 abdeckt. Die Klappe 18 ist mit einem Scharnier 19 aufklappbar an dem Gerät 10 befestigt und steht in aufgeklapptem Zustand im wesentlichen senkrecht auf dem Gerät 10. Bevorzugt ist die Klappe 18 abschließbar mit dem Gerät 10 verbunden. Hierzu ist, wie Fig. 1 zeigt, ein Schloß 20 in der Klappe befestigt, dessen Schloßriegel 21 im angeschlossenen Zustand mit der Schloßriegelhalterung 22 des Gerätes 10 in Halteverbindung steht.

An dem Gerät 10 oder der Klappe 18 sind Kontakte 23 angeordnet, die beim Öffnen der Klappe 18 ein Signal erzeugen. Das Signal wird der nicht näher dargestellten Steuerung zugeführt und bewirkt beispielsweise eine Reduzierung der Verfahrgeschwindigkeit des Roboters.

In den Fig. 1a bis 1d ist das gleiche Gerät 10 wie in der Fig. 1 schematisch dargestellt und mit gleichen Bezugszeichen versehen. In Fig. 1a ist die Klappe 18 als Schweißer-Schutzfilter 17 ausgebildet, wobei vorteilhaft ein größerer Sichtbereich gegenüber der Ausbildung nach Fig. 1 geschaffen wird. In Fig. 1b ist eine Klappe 18 dargestellt, in der mehrere Schweißer-Schutzfilter 17, 17′, 17′′, vorzugsweise untereinander, in der Klappe angeordnet sind. Dabei kann beispielsweise der obere Schweißerschutzfilter 17 als Schutzfilter für Ultra-Violett-Strahler, der Schweißer- Schutzfilter 17′ als Schutzfilter für Arbeiten an Infrarot-Strahlern, der Schutzfilter 17′′ als Blendschutzfilter gegen Sonnenstrahlung und die Klappe 18 als Sicherheitsscheibe ohne Filterwirkung ausgebildet sein. In Fig. 1c sind an dem Gerät 10 mehrere um 180° aufklappbare Klappen 18, 18′, 18′′ angeordnet, die jeweils als unterschiedlicher Schweißer-Schutzfilter (UV-Schutzfilter, IR- Schutzfilter, Sonnschutzfilter, usw.) ausgebildet sind. Durch diese Anordnung wird es vorteilhaft möglich, alle Klappen als Blend- und Spritzerschutz auszubilden und so, wie bereits erwähnt, einen großen Sichtbereich zu schaffen.

In der Fig. 1d ist ein Blend- und/oder Spritzerschutz 16 dargestellt, der fest an dem Gerät 10 befestigt ist.

Selbstverständlich ist es auch möglich, die o. g. Ausführungsbeispiele nach Fig. 1 und 1a bis 1d zu kombinieren, so daß beispielsweise in den Klappen 18, 18′, 18′′ jeweils ein Schweißer-Schutzfilter 17 angeordnet ist.

Das vorgeschlagene Gerät ist vorzugsweise an einen Industrieroboter zum Fertigen, insbesondere Schweißen, angeschlossen. Neben dem Schweißen und Schneiden mit Brennern ergeben sich selbstverständlich die mit der Erfindung erzielten Vorteile auch beim Fräsen (Schutz vor heißen Spänen) beim Schleifen (Schutz vor dem Funkenflug) sowie beim Laser (Schutz- und Strahlenerkennungsfilter, insbesondere nach DIN 58 215) usw. Der vorgeschlagene Blend- und Spritzerschutz 16 ist jedoch selbstverständlich auch bei jeder anderen Art und Form eines Gerätes 10, das von einer Bedienungsperson bedient wird, von besonderem Vorteil. Dabei wird das Gerät 10 von der Bedienungsperson zu der Fertigungsstätte vorzugsweise getragen.

Claims (7)

1. Handprogrammier- und/oder Handbediengerät mit Eingabe- und/oder Bedientasten, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Handprogrammier- und/oder Handbediengerät (10) ein Blend- und/oder Spritzerschutz (16) befestigt ist.

2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Blend- und/oder Spritzerschutz (16) als Schweißer-Schutzfilter (17) ausgebildet ist.

3. Gerät nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Blend- und/oder Spritzerschutz (16) als Klappe (18) ausgebildet ist, die die Eingabe- und/oder Bedientasten (12) abdeckt.

4. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Klappe (18) mit einem Scharnier (19) aufklappbar an dem Gerät (10) befestigt ist.

5. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Klappe (18) abschließbar (20, 21, 22) mit dem Gerät verbunden ist.

6. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß an der Klappe (18) und/oder dem Gerät (10) Kontakte (23) angeordnet sind, die beim Öffnen der Klappe (18) ein Signal erzeugen.

7. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Gerät an einen Industrieroboter zum Fertigen, insbesondere Schweißen und Schneiden, angeschlossen ist.