DE3525441A1 - Bodenbelagsbahn - Google Patents
BodenbelagsbahnInfo
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- D03D—WOVEN FABRICS; METHODS OF WEAVING; LOOMS
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- D04B1/04—Pile fabrics or articles having similar surface features characterised by thread material
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- E01C—CONSTRUCTION OF, OR SURFACES FOR, ROADS, SPORTS GROUNDS, OR THE LIKE; MACHINES OR AUXILIARY TOOLS FOR CONSTRUCTION OR REPAIR
- E01C13/00—Pavings or foundations specially adapted for playgrounds or sports grounds; Drainage, irrigation or heating of sports grounds
- E01C13/08—Surfaces simulating grass ; Grass-grown sports grounds
Description
Die Erfindung betrifft einen Bodenbelag mit einem Träger,
in dem sich nach oben erstreckende Polfäden befestigt
sind. Insbesondere betrifft die Erfindung einen sogenannten
Kunststoffrasen, wie er als Bodenbelag für Sportstätten,
aber auch für den Haus- und Gartenbereich Verwendung findet.
Bekannte Kunststoffrasen dieser Art weisen einen textilen
Träger auf, bei dem es sich um ein Gewebe, ein Gestrick
oder ein Gewirke handelt und in dem durch Tuften, Stricken
oder Wirken Polfäden verankert sind, die Rasenhalme
imitieren sollen und bei denen es sich meist um extrudierte
Kunststoffbändchen mit flachem, rechteckigem Querschnitt
handelt. Es sind aber auch schon Kunststoffrasen bekannt
geworden, deren Polfäden Multifilamente oder fibrilierte
Kunststoffbändchen sind. Um die Polfäden im Träger fest
zu verankern, ist der Träger auf seiner Unterseite meist
mit einer sogenannten Rückenbeschichtungsmasse versehen,
bei welcher es sich um einen Kunststoffkleber handelt,
und je nach Struktur des Trägers sowie in Abhängigkeit
davon, ob der Träger ganz oder nur partiell mit der Rücken
beschichtungsmasse beschichtet wurde, ergibt sich ein mehr
oder minder wasserdurchlässiger Bodenbelag.
Sportspezifische Forderungen an die Tritteigenschaften
dieser bekannten Kunststoffrasen haben schon dazu geführt,
dass diese zwischen den Polfäden mit einer Füllung aus
schüttfähigem Gut versehen wurden; meist verwendet man
für die Füllung Sand. Da sich dieser aber durch das Be
spielen verfestigt und eine Sandfüllung schon von Hause
aus keine guten trittelastischen Eigenschaften herbeiführen
kann, sind auch schon Füllungen aus elastischem Granulat
(Gummi, Kork etc.) bekanntgeworden, die zudem den Vorteil
haben, dass sie die die Rasenhalme imitierenden Polfäden
nicht so stark abrasiv beanspruchen und bei Stürzen ein
geringeres Verletzungsrisiko darstellen.
Nachteilig bei allen bisher bekanntgewordenen Kunststoff
rasen mit Füllungen aus schüttfähigem Gut ist jedoch,
dass letzteres durch das Begehen bzw. Bespielen des Boden
belags, teilweise sogar bei starkem Regen, wandert und
infolgedessen ab und zu wieder gleichmässig verteilt werden
muss. Ferner wird es als nachteilig empfunden, dass bei
den bisher bekanntgewordenen Kunststoffrasen die Füllung
aus schüttfähigem Gut erst nach dem Verlegen in den Rasen
eingebracht werden kann, wodurch witterungsbedingte Ver
zögerungen beim Fertigstellen eines Bodenbelags in Kauf
genommen werden müssen.
Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, einen Bodenbelag
der eingangs erwähnten Art zu schaffen, welcher hinsicht
lich seiner Tritteigenschaften einem natürlichen Rasen
näherkommt als die bisher bekanntgewordenen Kunststoffrasen.
Diese Aufgabe lässt sich erfindungsgemäss dadurch lösen,
dass eine erste Art von Polfäden vorgesehen wird, welche
eine zweite Art von Polfäden überragen, wobei die zweiten
Polfäden auf dem Träger eine Kräuselfadenschicht bilden.
Die ersten Polfäden bilden also eine Art Flor, während
die zweiten Polfäden eine Polsterschicht bilden.
Ein solcher Bodenbelag lässt sich z. B. dadurch herstellen,
dass zunächst in einer der bekannten Techniken auf dem
Träger die Kräuselfadenschicht gebildet wird, worauf die
den Flor bildenden ersten Polfäden, z. B. durch Tuften,
eingebracht und im Träger verankert werden. Weit billiger
wird die Herstellung jedoch dann, wenn für die zweiten
Polfäden Material verwendet wird, das bei einer Wärmebe
handlung stärker schrumpft als das für die ersten Polfäden
verwendete Material, so dass zunächst eine Polware herge
stellt werden kann, bei der alle Polfäden die gleiche Höhe
bzw. Länge aufweisen, worauf durch eine Wärmebehandlung
die Polfäden unterschiedlich stark geschrumpft werden und
so die Kräuselfadenschicht gebildet wird, welche von den
weniger stark geschrumpften ersten Polfäden überragt wird.
Der fertige Bodenbelag zeichnet sich also dadurch aus,
dass die zweiten Polfäden stärker geschrumpfte Fäden sind
als die ersten Polfäden.
Bei dem erfindungsgemässen Bodenbelag wird durch die Kräu
selfadenschicht das Wurzelbett des Naturrasens imitiert,
welches bewirkt, dass beim Betreten des Rasens die Gras
halme auf einer weichen Unterlage zu liegen kommen. Hier
durch wird aber nicht nur die Trittelastizität verbessert,
sondern der Verschleiss der die Kräuselfadenschicht über
ragenden ersten Polfäden vermindert.
Soll der erfindungsgemässe Bodenbelag einen Rasen imitieren,
so empfiehlt es sich, für die ersten Polfäden Kunststoff
bändchen zu verwenden.
Die zweiten, stark geschrumpften Polfäden könnten eine
solche Gestalt haben, dass die zweiten Polfäden jeweils
separiert voneinander auf dem Träger angeordnet sind. Der
durch die Erfindung angestrebte Effekt wird jedoch in voll
kommenerer Weise erreicht, wenn sich einander benachbarte
zweite Polfäden überkreuzen und so eine Wirrfadenschicht
bilden.
An sich macht die erfindungsgemässe Kräuselfaden- bzw.
Wirrfadenschicht eine Füllung der vorstehend beschriebenen
Art überflüssig. Wenn aber aus besonderen Gründen doch
eine Füllung aus schüttfähigem Gut vorgesehen werden soll,
so bringt die Erfindung noch einen weiteren Vorteil mit
sich: Bei Ausführungsformen des erfindungsgemässen Boden
belags, bei denen eine aus schüttfähigem Gut bestehende
Füllung in der Kräuselfadenschicht vorgesehen wird, halten
die stark geschrumpften zweiten Polfäden die Füllung an
Ort und Stelle fest, so dass nicht nur durch Begehen oder
durch Bespielen des Bodenbelags hervorgerufene Wanderungen
des schüttfähigen Gutes in weit geringerem Maß als bei den
bekannten Bodenbelägen der beschriebenen Art auftreten,
sondern sogar daran gedacht werden kann, die Füllung schon
beim Hersteller in den Bodenbelag einzubringen und diesen
samt Füllung zum Verlegeort zu transportieren, da die
Kräuselfaden- bzw. Wirrfadenschicht des erfindungsgemässen
Bodenbelags das schüttfähige Gut hinreichend festhält.
Dabei wird zweckmässigerweise so vorgegangen, dass das
schüttfähige Gut in den Bodenbelag eingebracht wird, ehe
die Polfäden geschrumpft werden.
Bei den Polfäden beider Art kann es sich um Mono- oder
Multifilamente, aber auch um gesponnene Fäden handeln, die
aus unter Wärmeeinwirkung schrumpfenden Fasern hergestellt
wurden. Werden für beide Arten von Polfäden Kräuselgarne
verwendet, so kann die Höhe der Kräuselfadenschicht bis zu
90 % der Höhe der ersten Polfäden betragen. Ist die Kräusel
fadenschicht mit einer Füllung aus schüttfähigem Gut ver
sehen, so sollte die Höhe der Füllung weniger als ¹/₃ der
Höhe der ersten Polfäden betragen, wobei die Höhe der
Kräuselfadenschicht dann ungefähr 50 % der Höhe der ersten
Polfäden betragen sollte. Die Höhe einer ungefüllten
Kräuselfadenschicht beträgt zweckmässigerweise ungefähr
30 % der Höhe der ersten Polfäden.
Ein besonders guter Effekt der Kräuselfadenschicht ergibt
sich dann, wenn diese von verhältnismässig vielen dünnen
zweiten Polfäden gebildet wird. Bei einer bevorzugten Aus
führungsform des erfindungsgemässen Bodenbelags ist also
die Denierzahl der zweiten Polfäden wesentlich geringer
als diejenige der ersten Polfäden. Vorteilhafterweise ver
halten sich die Denierzahlen wie ca. 10 bis 40 zu 1.
Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung
ergeben sich aus der beigefügten zeichnerischen Darstellung
eines Schnitts durch einen erfindungsgemässen Bodenbelag
sowie aus der nachfolgenden detaillierten Beschreibung
besonders vorteilhafter Ausführungsformen.
Die beigefügte Zeichnung lässt einen Boden 10 erkennen, bei
dem es sich um verdichtetes Erdreich, einen asphaltierten
oder betonierten Boden oder dergleichen handeln kann. Auf
diesem ist eine Unterlagsmatte 12 verlegt, für die eine
Matte empfohlen wird, wie sie in der DE-AS 20 65 209 be
schrieben ist. Diese Unterlagsmatte hat gute elastische
Eigenschaften und ist wasserdurchlässig.
Auf der Unterlagsmatte 12 ist ein als Ganzes mit 14 bezeich
neter Kunststoffrasen verlegt, bei dem es sich um einen
wasserundurchlässigen oder einen wasserdurchlässigen Boden
belag handeln kann, wobei ein Bodenbelag empfohlen wird,
wie er in der DE-PS 20 51 108 beschrieben ist. Er besitzt
eine textile Trägerbahn 16, in der Kunststoffbändchen 18
und Kräuselfäden 20 verankert sind. Im Sinne der vorstehend
diskutierten Ansprüche bilden die Kunststoffbändchen 18
die ersten Polfäden, die Kräuselfäden 20 die zweiten Pol
fäden. Durch die sich überkreuzenden, stark gekräuselten
Fäden 20 wird eine Wirrfadenschicht 22 gebildet, die nahe
zu ganz mit eine Füllung 24 bildendem schüttfähigem Gut
gefüllt ist.
Um Verzugserscheinungen des erfindungsgemässen Bodenbelags
zu vermeiden, kann es sich empfehlen, eine Armierung 30
vorzusehen, u. z. entweder, wie gezeichnet, in der Unter
lagsmatte 12 oder im Kunststoffrasen 14.
Nachdem zur Verwirklichung der Erfindung nur so vorgegangen
zu werden braucht, dass bei dem Kunststoffrasen nach der
DE-PS 20 51 108 Polfäden verwendet werden, die bei einer
Wärmebehandlung unterschiedlich stark schrumpfen, erübrigt
es sich, den Aufbau des Kunststoffrasens 14 noch ausführ
licher zu erläutern, und dasselbe gilt im Hinblick auf die
DE-AS 20 65 209 für die Unterlagsmatte 12.
Da die Wirrfadenschicht 22 das körnige, ggf. aber auch
faserige Material der Füllung 24 festhält, kann es unter
Umständen wünschenswert sein, auf der Wirrfadenschicht 22
zwischen den Kunststoffbändchen 18 eine weitere Füllung
vorzusehen, um besondere Gleiteigenschaften der Oberfläche
des erfindungsgemässen Bodenbelags hervorzurufen. In diesem
Fall befindet sich also auf der Wirrfadenschicht 22 eine
weitere Schicht aus schüttfähigem Gut, welches aus Körnern
mit abgerundeter Form besteht, um die erwünschten Gleit
eigenschaften hervorzurufen und einen übermässigen Ver
schleiss der Kunststoffbändchen 18 zu vermeiden.
Wie bereits erwähnt, ist die Trägerbahn 16 des Kunststoff
rasens 14 auf ihrer Unterseite ganz oder teilweise mit
einer Rückenbeschichtungsmasse beschichtet, die nach dem
Auftragen durch eine Wärmebehandlung verfestigt wird.
Zweckmässigerweise erfolgt nun das Schrumpfen der Polfäden
18, 20 während der Verfestigung der Rückenbeschichtungs
masse, wobei Temperaturen von insbesondere ca. 135°C
während einer Dauer von ca. 8 bis 10 Minuten angewendet
werden, je nach Stärke der Polfäden sowie deren Schrumpf
eigenschaften.
Für die stark schrumpfenden Polfäden empfehlen sich folgende
Materialien: Multifilamente von 1000 bis 10 000 den mit
Einzeltitern von 10 bis 100 den oder gesponnene vollsynthe
tische Garne mit Garnnummern Nm von 18 bis 36, ca. 6fach,
aus Nylon, Polyäthylen oder Polyamiden. Als Beispiel sei ein
Multifilament mit 1800 den mit 100 Einzelkapillaren à 18 den
genannt.
Auf alle Fälle sollte man für die stark schrumpfenden Fäden
Materialien verwenden, die nach dem Schrumpfen gut fixierbar
sind.
Für die nicht oder weniger stark schrumpfenden Polfäden
empfehlen sich folgende Materialien: Monoaxial gereckte
Bändchen, glatt oder gekräuselt, ggf. auch fibrilliert,
mit einem Titer von 2000 bis 10 000 den, 0,3 bis 1,6 mm
breit und 30-60 µ dick, aus Polypropylen, Polyäthylen,
Polyamiden, PVDC oder Nylon. Als Beispiel sei ein monoaxial
gerecktes Bändchen genannt, dessen Titer ca. 4500 den be
trägt und welcher durch Fibrillieren 8- bis 10fach
gespalten ist, so daß Einzelfadenbereiche entstehen, die
0,8 bis 1.00 mm breit und 48-50 µ dick sind.
Claims (11)
1. Bodenbelagsbahn mit einer Trägerbahn, in der sich nach
oben erstreckende Polfäden befestigt sind, gekenn
zeichnet durch eine erste Art von Polfäden,
welche eine zweite Art von Polfäden überragen, wobei
die zweiten Polfäden auf der Trägerbahn eine Kräusel
fadenschicht bilden.
2. Bodenbelagsbahn nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, dass die ersten Polfäden Kunststoffbändchen sind.
3. Bodenbelagsbahn nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, dass sich einander benachbarte zweite
Polfäden überkreuzen und so eine Wirrfadenschicht
bilden.
4. Bodenbelagsbahn nach einem oder mehreren der vorste
henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die
Höhe der Kräuselfadenschicht höchstens 90 % der Höhe
der ersten Polfäden beträgt.
5. Bodenbelagsbahn nach einem oder mehreren der vorste
henden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine aus schütt
fähigem Gut bestehende Füllung der Kräuselfadenschicht.
6. Bodenbelagsbahn nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich
net, dass die Höhe der Füllung kleiner als die Höhe
der Kräuselfadenschicht ist.
7. Bodenbelagsbahn nach den Ansprüchen 4 und 5, dadurch
gekennzeichnet, dass die Höhe der Kräuselfadenschicht
ungefähr 50 % der Höhe der ersten Polfäden beträgt.
8. Bodenbelagsbahn nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich
net, dass die Höhe der ungefüllten Kräuselfadenschicht
ungefähr 30 % der Höhe der ersten Polfäden beträgt.
9. Bodenbelagsbahn nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich
net, dass sich zur Erzeugung einer Oberflächengleit
fähigkeit auf der Kräuselfadenschicht eine Schicht aus
schüttfähigem Gut befindet, welches aus Körnern mit
abgerundeter Form besteht.
10. Bodenbelagsbahn nach einem oder mehreren der vorste
henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die
Denierzahl der zweiten Polfäden wesentlich geringer
als diejenige der ersten Polfäden ist.
11. Bodenbelagsbahn nach einem oder mehreren der vorste
henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die
zweiten Polfäden stärker geschrumpfte Fäden sind als
die ersten Polfäden.
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