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Vorrichtung zum fortlaufenden Registrieren von Fiebertemperaturen.
Bei verschiedenen Fieberkrankheiten ist eine dauernd fortlaufende Kontrolle der
Temperatur wünschenswert, die aber durch das bloße zeitweise Messen der Temperatur
und das Verzeichnen der Fieberkurven nach längeren Zeiteinheiten nicht möglich ist.
Der Arzt gewinnt niemäls ein sich über den ganzen Tag erstrekkendes zusammenhängendes
Bild der Temperaturkurven. Nur zum Teil kann diesem Mangel durch jene bekannten
Vorrichtungen zum zeitweisen Registrieren von Fiebertemperaturen abgeholfen werden,
bei denen ein Flüssigkeitsthermometer einen Widerstand im Stromkreise eines registrierenden
Galvanometers regelt, denn solche Flüssigkeitsthermometer können stets nur für kurze
Zeit, niemals aber dauernd ununterbrochen mit dem Kranken in. Verbindung gebracht
und gehalten werden. Als Fieberthermometer findet deshalb gemäß der Erfindung das
bekannte Metallthermometer mit Bourdonfeder in einer Dose Verwendung. Die Dose ist
mit einer ringförmigen Widerstandsspule versehen, deren Windungen in bekannter Weise
an Kontaktstücken angeschlossen sind, über die der Zeiger des Thermometers oder
ein Schaltarm auf der Zeigerwelle schleift und die Schaltung des die Registriervorrichtung
oder das Galvanometer antreibenden elektrischen Stromes bewirkt.
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Um die Messungen in kurzen, regelmäßigen Zeitintervallen vorzunehmen,
kann in dein das Galvanometer und den Widerstand enthaltenden Stromkreis zwecks
entsprechend zeitweiser Einschaltung der Vorrichtung für kurze Zeiten ein Zeitschalter
eingeschlossen sein, der seinen Antrieb von dem die Registriertrommel bewegenden
Uhr- oder Zeitwerke aus erhalten kann.
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Für das Galvanometer ist dabei gemäß Erfindung noch eine Bremsvorrichtung
vorgesehen, die elektromagnetisch beim jedesmaligen Schließen des Stromkreises ausgeschaltet
wird, um das Galvanometer während der Meßzeit freizugeben.
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In der Zeichnung ist eine Ausführungsform des Eriindungsgegenstarides
dargestellt, und zwar zeigen die Abb. z und 2 in vergrößertem Maßstabe einen senkrechten
und einen wagerechten Querschnitt durch das mit dem Widerstande verbundene Metallthermometer,
während Abb. 3 die Gesamtanordnung schematisch darstellt.
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Es ist 2 die Bourdonfeder des Metallthermometers, auf dessen Zeigerwelle
3 sich außer dem Zeiger q oder ohne einen solchen ein Kontaktarm 5 befindet. Ist
ein Zeiger q. vorhanden, so spielt dieser auf einer ringförmigen Thermo,neterskala
6 in üblicher Weise. Der Kontakt- oder Schaltarm 5 trägt am freien
Ende
eine Kontaktbürste 7, welche einmal auf einem isolierten Kontaktringe 8 und das
andere Mal auf Kontakten g schleift, die in der Oberseite eines Isolierringes fo
eingelassen sind, so daß sich ihre Oberflächen mit der Oberfläche des Isolierringes
gleichen. Die Kontakte g sind an die einzelnen Windungen der einen offenen Ring
bildenden Widerstandsspule il angeschlossen, von deren Enden das eine unmittelbar
an den Kontaktring 8, das andere an die negative Leitung angeschlossen ist, während
das zweite Ende des offenen Kontaktringes mit der positiven Leitung in Verbindung
steht. Der Widerstand und die zugehörige Kontaktvorrichtung sind in einem Gehäuse
i2 eingeschlossen, welches beispielsweise auch aus Metall bestehen und oben ein
Uhrglas I2a zur Sichtbarmachung der Thermometerskala tragen kann. Selbstverständlich
ist dabei für gute Isolation gegen die Wider" standsspule zu sorgen. Das Metallthermometer
dagegen ist von einer Isolierkappe 13 oben und an den Seiten derart umschlossen,
daß es gegen die von der Widerstandsspule ausgestrahlte Wärme geschützt liegt. Die
untere Seite des Widerstandsthermometers ist durch einen Metalldeckel oder -boden
1q. abgeschlossen, so daß es, mit dieser Seite auf den Körper des Kranken gebracht,
von dessen Temperatur unmittelbar beeinflußt wird.
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Dieses Metallthermometer ist, wie Abb. 3 zeigt, in den Stromkreis
einer Stromquelle Q beliebiger Art und eines Galvanometers, beispielsweise eines
Solenoides i5, eingeschaltet, dessen Kern 16 an einem endlosen, über feste Rollen
f7-, 18 geleiteten Bande i9 angeordnet ist, welches einen Schreibstift 2o trägt,
der die Aufzeichnungen auf der Registriertrommel 21 bewirkt. Die Registriertrommel
wird in an sich bekannter Weise durch ein Zpit- oder Uhrwerk 22, beispielsweise
mittels Welle 23 und Schneckengetriebe 2q., 25, angetrieben, so daß sie innerhalb
i5 Tagen beispielsweise eine Umdrehung ausführt. Das Zeit- oder Uhrwerk 22 treibt
gleichzeitig einen Zeitschalter, der aus einem Kontaktarm 26 besteht, welcher mit
seiner Kontaktbürste am freien Ende einerseits auf einem Kontaktringe 27 und anderseits
über Kontakte 28 schleift, die sämtlich an einem Kontaktring 29 angeschlossen sind.
Dieser ist gleich dem Kontaktringe 27 in dem den Widerstand des Metallthermometers
und des Galvanometers enthaltenden Stromkreis eingeschaltet, so daß der Stromkreis
nur dann geschlossen ist, wenn der Kontaktarm 26 über einen Kontakt 28 hinweggeht.
Die Zeiten, während welcher der Stromkreis geschlossen ist, sind von der Länge der
Kontakte 28 abi hängig, und die Zeitintervalle des Strom-4 schlusses werden durch
die Abstände der Kontakte 28 voneinander bestimmt.
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Während der Unterbrechung des Stromes wird das Galvanometer gesperrt,
zu welchem Zwecke ein Bremshebel 3o vorgesehen ist, der unter der Einwirkung einer
Feder 31 auf die untere Rolle 18 des endlosen Bandes ig bremsend wirkt, während
er beim Schließen des Stromkreises durch den Zeitschalter mittels eines Elektromagneten
32, der ebenfalls in den Stromkreis eingeschaltet ist, ausgelöst wird, so daß er,
wie Abb. 3 zeigt, das Galvanometer freigibt.
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Der Stromverlauf ist bei geschlossenem Stromkreis von der Stromquelle
Q durch die jeweils eingeschalteten Windungen des Widerstandes =i nach dem Elektromagneten
32, dem Solenoid 15, dem Kontaktringe 27 des Zeitschalters, durch den Kontaktarm
26 desselben nach dem betreffenden Kontakt 28, von diesem zum Kontaktringe 2g und
zur Stromquelle Q zurück.
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Um eine fortlaufende Registrierung der Temperatur zu erhalten, hat
man demnach nur nötig, dem bettlägerigen Kranken das Thermometer an beliebiger Körperstellung,
z. B. Innenseite des Oberschenkels, mit einem Band anzuschnallen, ohne daß es behindert.
Es erfolgt dann in der beschriebenen Weise die fortlaufende Registrierung der Temperaturen.