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Kombiniertes Transfusions - Infusionsgerät
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Die Erfindung betrifft ein kombiniertes Transfusions- und Infusionsgerät
vorzugsweise für Plasma- bzw. Zellapheresen, das speziell im Blutspende- und Transfusionswesen
zur Anwendung kommt.
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Zum Ausgleich von Volumenverlusten beispielsweise während einer Plasma-
bzw. Zellepherese werden den Blutspendern zwischenzeitlich Lösungen infundiert,
die gleichfalls auch zur Resuspendierung der Erythrozytenkonzentrate für die Retransfusion
verwendet werden. Diese -rythrozytenkonzen trate werden durch Zentrifugieren des
mit Antikoagulantia versetzten Spenderblutes und Abtrennung des Plasmaanteile gewonnen
und müssen den Blutspendern retransfundiert werden.
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Die hierbei benötigten Infusionslösungen werden aus ihren Behältnissen
wie Glas- bzw. Plasteflaschen im allgemeinen durch Anstechen der Behältnisverschlüsse
mittels Kanülen ohne Verwendung eines Filters entnommen Ghi 7 203 oo8).
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dabei wird angenommen, daß grobe Partikel innerhalb der Lösungen,
z.B. Fasern, durch den für die Transfusion vorgeschriebenen Transfusionsfilter zurückgehalten
werden.
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Durch die relativ groben Filter werden solche und viele andere Partikel
geringeren Durchmessers bzw. geringerer Größe nicht zurückgehalten, zumal Tranefusionefilter
schon wegen der relativ großen Blutzellen gut durchlässig sein müssen. imine durch
kleine Partikel in der Infusionslösung hervorgerufene Gefährdung der Blutspender
ist zwar mit einem zusätzlichen Anschluß eines getrennten Filtersystems vermeidbar,
jedoch nur mit der Inkaufnahme eines erhöhten Kontaminationsrisikos während der
Plasma- bzw. Zellapheresen.
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Hierzu sei beispielsweise auf einen im PHARMA INTERNATIONAL, Ausgabe
t. Gallen, 4/83, veröffentlichten Bericht von E.A. Scheuermann mit dem Titel "Endfilter
für die Infusionstherapie" verwiesen. Der Anschluß des noch nicht optimal entwickelten
Filtersystems wird mittels zusätzlicher Verbindungsleitungen hergestellt und erfordert
einen höheren reitsaufwand.
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Das Ziel der Erfindung ist die Beseitigung der aufgezeigten Nachteile
und die Vermeidung zusätzlicher Verbindungssysteme für die Filtration von Infusionslösungen,
und es ist gerichtet auf ein kombiniertes Transfuisons - Infusionsgerät, das eine
schnellere, materialsparende Arbeitsweise bei wesentlich vermindertem Kontaminationsrisiko
gestattet.
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Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, ein kombiniertes vorzugsweise
für Plasma- bzw. Zeilapheresen bestimmtes Tranefusions - Infusionsgerät zu entwickeln,
das ohne dem Zusatz einer ProblemlöWung und ohne Herstellen zusätzlicher Schlauchverbindungen
neaen der Filtration von Infusionslösungen auch eine lesuspendierung und Filtration
von Erythrozytenkonzentration mit nachfolgender Retransfusion ermöglicht.
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Die Lösung dieser Aufgabe ist in dem beigefügten Erz in dungsanspruch
gekennzeichnet. Das kombinierte Transfusions - Infusionegerät nach der Erfindung
ist mit einer Tropfkammer und einer zu dieser führenden Leitung versehen, welche
einlaßseitig über einen Dreiwegeverbinder
an Schläuche mit Durchflußregler
angeschlossen ist. Gemäß der Erfindung ist ein zur Filtration von Erythrozyten geeigneter
Transfusionstilter mit einen getrennten Infusionefilter kleinerer Porenweite innerhalb
eines geschlossenen, mit Vorrichtungen zur k>e Lransusion von Erythrozytenkonzentration
verbundenen Schlauchsystemy angeordnet ist.
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Die Erfindung schafft ein zweckdienliches kombiniertes Transfusions
- Infusionsgerät in einer bevorzugten Ausführungsform dadurch, daß ein mit dem snfusionstilter
versehenes erstes Geräteteil und ein mit dem Transfusionsfilter versehenes zweites
Geräteteil mittels eines y-Stückes verbunden sind, dessen zweiter einlaß an ein
mit den Durchflußreglern versehenes drittes Geräteteil angeschlossen ist.
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In Ausbildung der Erfindung weist das über einen Schlauch mit dem
y-Stück verbundene erste Geräteteil eine Infusionskammer mit Infusionsfilter auf,
deren Einlaßseite von einer Einstechkanüle mit Belüftet verschlossen und deren Auslaßseite
an einen Durchflußregler angeschlossen ist. Fernerhin weist das über einen Schlauch
mit dem y-Stück verbundene zweite Geräteteil eine Transfusionsgerätekammer mit Transfusionefilter
auf, der auslaßseitig ein der Kanülenkupplung vorgeschalteter Durchflußregler nachgeordnet
ist.
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Und schließlich weist das über einen schlauch mit dem y-Stück verbundene
dritte Geräteteil einen Dreiwegeverbinder und zwei mit dessen beiden 'legen der
Einlaßseite verbundene Durchflußregler auf, die ihrerseits mit Anschlüssen für die
Einleitung von Erythrozytenkonzentraten versehen sind.
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Die mit dieser Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere
darin,daß bei der Verwendung eines in Kombination mit dem Infusionsfilter stehenden
Transfusionsi-ilters beispielsweise während einer Doppelplasmapherese einem Blutspender
zum Ausgleich des Volumenverlustes nach der ersten Blutepende gefilterte und somit
partikelarme Infusionslösung infundiert werden kann, die anschlieioend zur lesuspendierung
des throzytenkonzentrats vor einer Ret-ransfusion verwendet wird.
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din Ausrührungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt
und wird im folgenden beschrieben. Es zeigen Fig. 1: eine schematische Darstellung
des kombinierten Transfusions - Infusionsgerätes und Fig. 2: den Geräuteaufbau in
einer Ansicht nach Fig, 1, Das kombinierte Transfusions - Infusionsgerät besteht
aus oen Geräteteilen A, 3 und C, die über ein y-Stück 1 und durch Schleuche 2 bis
4 miteinander verbunden sind. Das erste Geräteteil A besitzt eine Infusionsgerätekammer
6 mit Infusionsfilter 7, die mittels eines Durchflußreglers 5 zeitweilig versperrt
werden kann. Einlaßseitig ist die Infusionegerätekammer 6 von einer Einstechkanüle
9 mit Belüfter 8, in welchem ein Luftfilter angeordnet ist (nicht gezeichnet), verschlossen.
Das zweite Geräteteil B ist mit einem Transfusionsgerät vergleichbar und besteht
aus einer Transfusionsgerätekammer lo mit integriertem Transfusionsfilter 11 und
einem Durchflußregler 12. Dieser dem Transfusionefilter 17 nachgeordnete Durchflußregler
12 steht mit einer Kupplung 13 in Verbindung, an die mittels Kupplungesystem die
Blutbeutel und die Venenkanüle zur Blutentnahme anzuschließen sind. Das dritte Geräteteil
C, weleines über das zentrale y-Stück 1 mit den anderen Geräteteilen A, B gekoppelt
ist, besteht aus einem Dreiwegever binder 14, dessen zwei Eingänge über zeitweilig
mittels Durchflußregler 16a, 16b abschließbare Schlauchstücke mit Anschlüssen 15a,
15b verbunden sind.
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Die Arbeitsweise des erfindungsgemäßen kombinierten Transfusion -
Infusionsgerät gestaltet sich z.B. während einer Doppelplasmapherese wie nachfolgend
beschrieben: Zunächst wird die Einstechkanüle in den Durchetechstopfen eingebracnt
und die Kupplung 13 an ein bekanntes Plasmapnerese-DoppelbeuteLsystem angeschlossen.
Erst dann wird das kombinierte Tranafusions - Infusionsgerät über die Durchflußregler
5, 12 mit der Infusionslösung gefüllt und
nach Entfernen des Venenkanülenverschlusses
der Blutspender punktiert. Ist in bekannter Weise das erste Beutelsystem gefüllt,
wird dieses vom zweiten Beutelsystem getrennt. Zwischenzeitlich wird die Infusion
der Lösung beim Blutspender vorgenommen, welche über den Durchflußregler zu verabreichen
ist. Zur gleichen Zeit wird das erste Beutelsystem zentrifugiert» das Blutplasma
abgetrennt und der Blutbeutel mit dem verbliebenen Erythrozytenkonzentrat am Anschluß
15a befestigt.
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Nach Schließen des Durchflußreglers 12 sowie Uffnen des Durchflußreglers
16a wird das Eyrthrozytenkonzentrat mit der filtrierten Infusionslösung resuspendiert
und nach Schließen des Durchflußreglers 5 und Uffnen des durchfluß reglers 12 retransfundiert.
Nunmehr wird der Durchflußregler 16a verschlossen, dafür der Durchflußregler 5 geöffnet
und das System mit Infusionslösung gespült. Anschließend kann die zweite Blutabnahme
wie beschrieben vorgenommen werden, wobei dann die Retranefusion des zweiten L-rythrozytenkonzentrats
über den Anschluß 15 b erfolgt.
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Das Infusionefilter 7 weist eine Porenweite von 0.45 yn auf und ist
bevorzugt als Ronde ausgebildet.
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Mit diesem vorzugsweise für Plasma- bzw. Zellapheresen bestimmten
Gerät wird sowohl eine Filtration von Infusionslösungen, als auch eine Resuspendierung
von Erythrozytenkonzentraten mit nachfolgender Filtration und Retranafusion im geschlossenen
System ermöglicht.
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Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen: A Geräteteil mit Infusionsfilter
B Geräteteil mit Transfusionsfilter C Geräteteil mit Durchflußreglern für Erythrozytenkonzentrate
1 Dreiwegeverbinder (y-Stück) 2 Schlauch 3 Schlauch 4 Schlauch 5 Durchflußregler
6 Infusionsgerätekammer 7 Infusionefilter 8 Belüfter mit Luftfilter 9 Einstechkanüle
lo Transfusionsgerätekammer 11 Transfusionsfilter 12 Durchflußregler 13 Kupplung
14 Dreiwegeverbinder 15a Anschluß 15b Anschluß 16a Jurchflußregler 16b Durchflußregler
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