DD228450A1

DD228450A1 - Kombiniertes transfusions-infusionsgeraet

Info

Publication number: DD228450A1
Application number: DD84269369A
Authority: DD
Inventors: Friedrich Gropp; Wolfdietrich Toursel
Original assignee: Medizin Labortechnik Veb K
Priority date: 1984-11-12
Filing date: 1984-11-12
Publication date: 1985-10-16
Also published as: DE3519663A1

Abstract

Die Erfindung betrifft ein kombiniertes Transfusions - Infusionsgeraet vorzugsweise fuer Plasma- bzw. Zellapheresen. Die Aufgabe besteht darin, neben einer Filtration von Infusionsloesungen auch eine Resuspendierung und Filtration von Erythrozytenkonzentraten mit nachfolgender Retransfusion zu ermoeglichen. Das wird erreicht dadurch, indem ein zur Filtration von Erythrozyten geeigneter Transfusionsfilter mit einem getrennten Infusionsfilter kleinerer Porenweite zur Filtration von Verunreinigungen aus Infusionsloesungen innerhalb eines geschlossenen Systems mit Vorrichtungen zur Retransfusion von Erythrozytenkonzentraten verbunden ist.

Description

Kombiniertes Transfusions - Infusionsgerät

Anwendungsgebiet der Erfindung:

Die Erfindung betrifft ein kombiniertes Transfusions - Infusionsgerät vorzugsweise für Plasma- bzw» Zellapheresen, das speziell im Blutspende- und Transfusionswesen zur Anwendung kommt.

Charakteristik der bekannten technischen Lösungen:

Zum Ausgleich von Volumenverlusten beispielsweise während einer Plasma- bzw. Zallapherese werden den Blutspendern zwischenzeitlich Lösungen infundiert, die gleichfalls auch zur Resuspendierung der Erythrozytenkonzentrate für die Retransfusion verwendet werden. Diese Erythrozytenkonzentrate werden durch Zentrifugieren des mit Antikoagulantia versetzten Spenderblutes und Abtrennung des Plasmaanteils gewonnen und müssen den Blutspendern retransfundiert werden. Die hierbei benötigten Infusionslösungen werden aus ihren Behältnissen wie Glas- bzw. Plasteflaschen im allgemeinen

durch Anstechen der Behältnisverschlüsse mittels Kanülen ohne Verwendung eines Filters entnommen (DE-GM 7 2o3 008). Dabei wird angenommen, daß groDe Partikel innerhai'o der Lösungen, 'z.B. Fasern, durch den für die Transfusion vorgeschriebenen Transfusionsfilter zurückgehalten werden. Durch die relativ groben Filter werden solche und viele andere Partikel geringeren Durchmessers bzw. geringerer Größe nicht zurückgehalten, zumal Transfusionsfilter schon wegen der relativ großen Blutzellen gut durchlässig sein müssen. Eine durch kleine Partikel in der Infusionslösung hervorgerufene Gefährdung der Blutspender ist zwar mit einem zusätzlichen Anschluß eines getrennten Filtersystems vermeidbar, jedoch nur mit der Inkaufnahme eines erhöhten Kontaminationsrisikos während der Plasma- bzw Zellapheresen. Hierzu sei beispielsweise auf einen im PHARMA INTERNATIONAL, Ausgabe St. Gallen, 4/83, veröffentlichten Bericht von E. A. Scheuermann mit dem Titel "Endfilter für die Infusionstherapie" verwiesen. Der Anschluß des noch nicht optimal entwickelten Fiitersystems wird mittels zusätzlicher Verbindungsleitungen hergestellt und erfordert einen höheren Arbeitsaufwand.

Ziel der Erfindung:

Das Ziel der Erfindung ist die Beseitigung der aufgezeigten Nachteile und die Vermeidung zusätzlicher Verbindungssysteme für die Filtration von Infusionslösungen, und es ist gerichtet auf ein kombiniertes Transfusions - Infusionsgerät, das eine schnellere, materialsparende Arbeitsweise bei wesentlich verminderten Kontaminationsrisiko gestattet.

Darlegung des Wesens der Erfindung:

Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, ein kombiniertes, vorzugsweise für Plasma- bzw. Zellapheresen bestimmtes Transfusions - Infusionsgerät zu entwickeln, das ohne dem Zusatz einer Problemlösung und ohne Herstellen zusätzlicher

Schlauchverbindungen neben der Filtration von Infusionslösungen auch eine Resuspendierung und Filtration von Erythrozytenkonzentration mit nachfolgender Retransfusion ermöglicht.

Die Lösung dieser Aufgabe ist in dem beigefügten Erfindungsanspruch gekennzeichnet. Das kombinierte Transfusions - Infusionsgerät nach der Erfindung ist mit einer Tropfkammer und einer zu dieser führenden Leitung versehen, welche einlaßseitig über einen Dreiwegeverbinder an Schläuche mit Durchflußregler angeschlossen ist. Gemäß der Erfindung ist ein zur Filtration von Erytrhrozyten geeigneter Transfusionsfilter mit einem getrennten Infusionsfilter kleinerer Porenweite innerhalb eines geschlossenen, mit Vorrichtungen zur Retransfusion von Erythrozytenkonzentration verbundenen Schlauchsystems angeordnet ist.

Die Erfindung schafft ein zweckdienliches kombiniertes Transfusions - Infusionsgerät in einer bevorzugten Ausführungsform dadurch, daß ein mit dem Infusionsfilter versehenes erstes Geräteteil und ein mit dem Transfusionsfilter versehenes zweites Geräteteil mittels eines y-Stückes verbunden sind, dessen zweiter Einlaß an ein mit den Durchflußreglern versehenes drittes Geräteteil angeschlossen ist.

In Ausbildung der Erfindung weist das über einen Schlauch mit dem y-Stück verbundene erste Geräteteil eine Infusionskammer mit Infusionsfilter auf, deren Einlaßseite von einer Einstechkanüle mit Belüfter verschlossen und deren Auslaßseite an einen Durchflußregler angeschlossen ist. Fernerhin weist das über einen Schlauch mit dem y-Stück verbundene zweite Geräteteil eine Transfusionsgerätekammer mit Transfusionsfilter auf, der auslaßseitig ein der Kanülenkupplung vorgeschalteter Durchflußregler nachgeordnet ist. Und schließlich weist das über einen Schlauch mit dem y-Stück verbundene dritte Geräteteil einen Dreiwegeverbinder und zwei mit dessen beiden Wegen der Einlaßseite verbundene

Durchflußregler auf, die ihrerseits mit Anschlüssen für die Einleitung von Erythrozytenkonzentraten versehen sind.

Die mit dieser Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß bei der Verwendung eines in Kombination mit dem Infusionsfilter stehenden Transfusionsfliters beispielsweise während einer Doppelplasmapherese einem Blutspender zum Ausgleich des Volumenverlustes nach der ersten Blutspende gefilterte und somit partikelarme Infusionslösung infundiert werden kann, die anschließend zur Resuspendierung des Erythrozytenkonzentrats vor einer Retransfusion verwendet wird.

Ausführungsbeispiei:

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden beschrieben. Es zeigen

Fig. 1: eine schematische Darstellung des kombinierten Transfusions - Infusionsgerätes und

Fig. 2: den Geräteaufbau in einer Ansicht nach Fig. 1.

Das kombinierte Transfusions - Infusionsgerät besteht aus den Geräteteiien A, B und C, die über ein y-Stück 1 und durch Schläuche 2 bis 4 miteinander verbunden sind. Das erste Geräteteil A besitzt eine Infusionsgerätekammer 6 mit Infusionsfilter 7, die mittels eines Durchflußregler 5 zeitweilig versperrt werden kann. Einlaßseitig ist die Infusionsgerätekammer 6 von einer Einstechkanüle 9 mit Belüfter 8, in welchem ein Luftfilter angeordnet ist (nicht gezeichnet), verschlossen. Das zweite Geräteteil B ist mit einem Transfusionsgerät vergleichbar und besteht aus einer Transfusionsgerätekammer Io mit integriertem Transfusionsfilter 11 und einem Durchfiußregier 12. Dieser dem Transfusionsfilter Ii nachgeordnete Durchflußregler 12 steht mit einer Kupplung 13 in Verbindung, an die mittels Kupplungssystem die Blutbeutel und die Venenkanüie zur Blutentnahme anzuschließen sind. Das dritte Geräteteil C, welches über das zentrale y-Stück 1 mit den anderen Geräte-

teilen A, B gekoppelt ist, besteht aus einem Dreiwegeverbinder 14, dessen zwei Eingänge über zeitweilig mittels Durchflußregler 16a, 16b abschließbare Schlauchstücke mit Anschlüssen 15a, 15b verbunden sind.

Die Arbeitsweise des erfindungsgemäßen kombinierten Transfusions - Infusionsgerätes gestaltet sich z.B. während einer Doppelplasmapherese wie nachfolgend beschrieben: Zunächst wird die Einstechkanüle in den Durchstechstopfen eingebracht und die Kupplung 13 an ein bekanntes Plasmapherese-Doppelbeutelsystem angeschlossen. Erst dann wird das kombinierte. Transfusions - Infusionsgerät über die Durchflußregler 5, 12 mit der Infusionslösung gefüllt und nach Entfernen des Venenkanülenverschlusses der Blutspender punktiert. Ist in bekannter Weise das erste Beutelsystem gefüllt, wird dieses vom zweiten Beutelsystem getrennt. Zwischenzeitlich wird die Infusion der Lösung beim Blutspender vorgenommen, welche über den Druchflußregler zu verabreichen ist. Zur gleichen Zeit wird das erste Beutelsystem zentrifugiert, das Blutplasma abgetrennt und der Blutbeutel mit dem verbliebenen Erythrozytenkonzentrat am Anschluß 15a befestigt.

Nach Schließen des Durchflußreglers 12 sowie öfnnen des Durchflußreglers 16a wird das Erythrozytenkonzentrat mit der filtrierten Infusionslösung resuspendiert und nach Schließen des Durchflußreglers 5 und öffnen des Durchflußreglers 12 retransfundiert. Nunmehr wird der Durchflußregler 16a verschlossen, dafür der Durchflußregler 5 geöffnet und das System mit Infusionslösung gespült . Anschließend kann die zweite Blutabnahme wie beschrieben vorgenommen werden, wobei dann die Retransfusion des zweiten Erythrozytenkonzentrats über den Anschluß 15b erfolgt. Das Infusionsfilter 7 weist eine Porenweite von ο .45 um auf und ist bevorzugt als Ronde ausgebildet.

Mit diesem vorzugsweise für Plasma- bzw. Zellapheresen bestimmten Gerät wird sowohl eine Filtration von Infusionslösungen, als auch eine Resuspendierung von Erythrozytenkonzentraten mit nachfolgender Filtration und Retransfusion im geschlossenen System ermöglicht.

Claims

Erfindungsanspruch:

1. Kombiniertes Transfusions - Infusionsgerät, mit einer zur Tropfkammer führenden Leitung, die einlaßseitig über einen Dreiwegeverbinder an Schläuche mit Durchflußregler angeschlossen ist, gekennzeichnet dadurch, daß ein zur Filtration von Erythrozyten geeigneter Transfusionsfilter mit einem getrennten Infusionsfilter kleinerer Porenweite innerhalb eines geschlossenen, mit Vorrichtungen zur Retransfusion von Erythrozytenkonzentraten verbundenen Schlauchsystems angeordnet ist.
2. Kombiniertes Transfusions - Infusionsgerät nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß ein mit dem Infusionsfilter versehenes erstes Geräteteil (A) und ein mit dem Transfusionsfilter versehenes zweites Geräteteil (B) mittels eines y-Stückes (1) verbunden sind, dessen zweiter Einlaß an ein mit den Durchflußreglern (16a, 16b) versehenes drittes Geräteteil (C) angeschlossen ist.
3. Kombiniertes Transfusions - Infusionsgerät nach Punkt 1 und 2, gekennzeichnet dadurch, daß das über einen Schlauch (2) mit dem y-Stück (1) verbundene erste Geräteteil (A) eine Infusionsgerätekammer (6) mit Infusionsfilter (7) aufweist, deren Einlaßseite von einer Einstechkanüle (9) mit Belüfter (8) verschlossen und deren Auslaßseite an einen Durchflußregler (5) angeschlossen ist.
4. Kombiniertes Transfusions - Infusionsgerät nach Punkt 1 und 2, gekennzeichnet dadurch, daß das über einen Schlauch (4) mit dem y-Stück (1) verbundene zweite Geräteteil (B) eine Transfusionsgerätekammer (lo) mit Transfusionsfilter (11) aufweist, der auslaßseitig ein der Kanülenkupplung (13) vorgeschalteter Durchflußregler (12) nachgeordnet ist
5. Kombiniertes Transfusions - Infusionsgerät nach Punkt und 2, gekennzeichnet dadurch, daß das über einen Schlauch (3) mit dem y-Stück (1) verbundene dritte Geräteteil (C) einen Dreiwegeverbinder (14) und zwei mit dessen beiden Wegen der Einlaßseite verbundene Durchflußregler (16a, 16b) aufweist, die mit Anschlüssen (15a, 15b) für die Einleitung von Erythrozytenkonzentraten versehen sind.

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