DE3519383C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Magnetaufzeichnungsmedium nach
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Ein derartiges bekanntes Magnetaufzeichnungsmedium (Patents
Abstracts of Japan, P 245, Dezember 24, 1983, Vol. 7/Nr. 290)
weist einen Träger auf, auf dem eine ferromagnetische Metall
schicht angeordnet ist, die mit einer Schutzschicht aus Bor
nitrid überzogen ist.
Die Bornitridschutzschicht wird dabei mittels eines chemi
schen Gasabscheidungsverfahrens in einer Wasserstoffatmos
phäre auf die ferromagnetische Metallschicht des Aufzeich
nungsmediums aufgebracht, das geheizt wird.
Es ist nun bekannt, daß Bornitride in zwei Gruppen einge
teilt werden können. Die eine Gruppe besitzt dabei Schmier
eigenschaften und eine geringe Härte, so daß sie für Schutz
schichten nicht geeignet ist. Die andere Gruppe besitzt eine
Härte, die mit der von Diamant vergleichbar ist, muß jedoch
unter hohen Temperaturen und hohem Druck gebildet werden,
also unter Bedingungen, wie sie auch bei der Herstellung von
künstlichen Diamanten erforderlich sind.
Bei dem bekannten chemischen Gasabscheidungsverfahren ist es
erforderlich, das magnetische Aufzeichnungsmedium auf eine
Temperatur von 200°C aufzuheizen, woraus sich Beschränkungen
für die verwendbaren Trägermaterialien ergeben. Außerdem
besteht durch die Verwendung von Ammoniakgas bei dem be
kannten Abscheidungsverfahren die Möglichkeit der Korrosion
des Trägermaterials und der ferromagnetischen Metallschicht,
so daß dieses bekannte Abscheidungsverfahren die zuverlässi
ge Herstellung eines magnetischen Aufzeichnungsmediums mit
Schutzschicht nicht gewährleistet.
Versuche haben nun gezeigt, daß Bornitridschichten, die mit
einer HF-Zerstäubungsvorrichtung auf einen NiP-plattierten
Aluminiumträger in einer Argongasatmosphäre mit einem Druck
von 3 bis 8 mTorr unter Verwendung einer HF-Leistung von 500
W bei 170°C aufgebracht wurden, einen Gleitreibungs
koeffizienten zwischen 1,0 und 0,71 je nach verwendetem
Argongasdruck aufweisen. Bei einer visuellen Untersuchung
der Oberfläche des Magnetaufzeichnungsmediums nach der Mes
sung des Gleitreibungskoeffizienten wurde festgestellt, daß
derartige Bornitridschichten teilweise abgeschabt werden.
Es zeigt sich somit, daß die relativ weichen Bornitridschich
ten keine genügende Festigkeit aufweisen, um als Schutz
schicht für ein Magnetaufzeichnungsmedium verwendet werden
zu können. Zusätzlich besitzen die Bornitridschichten einen
relativ hohen Gleitreibungskoeffizienten.
Aus "sputtering by particle bombardement II", R. Behrisch,
1983, Springer-Verlag, ist es zum einen bekannt, Nitride von
Metallen und Silizium zur Oberflächenveredelung durch
Implantation zu bilden (Seite 107 f). Zum anderen ist es
bekannt, Zerstäubungsverfahren in einer reaktiven Atmosphäre
durchzuführen (Seite 111).
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es nun, ein
Magnetaufzeichnungsmedium der eingangs genannten Art mit
einer Schutzschicht zu versehen, die eine gute Abriebsbe
ständigkeit besitzt und die gute Wiedergabeeigenschaften und
gute Korrosionsbeständigkeit des Magnetaufzeichnungsmediums
gewährleistet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden
Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
Die von der Erfindung vorgeschlagene Kohlenstoffnitridschutz
schicht für das Magnetaufzeichnungsmedium besitzt nun über
raschenderweise neben einer guten Abriebbeständigkeit einen
geringen Gleitreibungskoeffizienten und schützt gut gegen
Korrosion.
Bei erfindungsgemäßen Kohlenstoffnitridschutzschichten mit
einer Dicke von 0,05 µm und 0,1 µm wurden Gleitreibungs
koeffizienten von 0,22 bzw. 0,25 gemessen. Außerdem konnte
bei einer anschließenden visuellen Untersuchung der Kohlen
stoffnitridschutzschichten kein Abrieb festgestellt werden,
woraus sich eine erheblich verbesserte Abriebbeständigkeit
zeigt.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den
Unteransprüchen beschrieben.
Die Erfindung wird unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher
erläutert, in welcher schematisch ein Querschnitt eines
Magnetaufzeichnungsmediums dargestellt ist.
Das Magnetaufzeichnungsmedium
M umfaßt
einen nichtmagnetischen Träger 1, z. B. eine Folie oder
Platte aus einer Aluminiumlegierung, aus Polyethylen
terephthalat oder ähnlichen Materalien. Der Träger 1
kann vorteilhafterweise eine Zwischenschicht 2 auf seiner
Oberfläche tragen. Die Zwischenschicht 2 ist auf dem Träger 1
beispielsweise nach beliebigen bekannten Arbeitsweisen aus
gebildet einschließlich der Abscheidung von Ni-P, der
anodischen Behandlung von Al unter Bildung von Al2O3 oder
durch Vakuumablagerung oder durch "Sputtering" bzw. Zer
stäubung von Cr. Die Dicke der gegebenenfalls vorliegen
den Zwischenschicht 2 liegt im allgemeinen im Bereich von
0,05 bis 20,0 µm. Entweder auf dem Träger 1 oder der Zwi
schenschicht 2 ist eine dünne magnetische
Metallschicht 3 durch Plattieren oder "Sputtering" bzw. Zerstäubung
in eine Dicke üblicherweise von 0,03 bis 2,0 mm
abgeschieden. Die als
Aufzeichnungsschicht dienende magnetische Metallschicht 3 kann aus verschiedenen Metal
len oder deren Legierungen hergestellt sein, einschließ
lich z. B. Co, Co-Ni-legierungen, Co-Cr-legierungen, Ni-Co-P-
legierungen und dergl.
Der Träger 1, die Zwischenschicht 2 bzw. die magnetische
Metallschicht 3 kann auch aus verschiedenen weiteren
Materialien, wie sie üblicherweise für diese Zwecke ein
gesetzt werden, hergestellt sein.
Die magnetische Me
tallschicht 3 ist mit einer Schutzschicht 4 aus Kohlenstoff
nitrid bedeckt. Die Schutzschicht 4 wird unter Anwendung
einer "Sputtering-Apparatur" bzw. einer Zerstäubungs-
Apparatur, in welcher ein Kohlenstofftarget mit Hoch
frequenz in einer Atmosphäre von Stickstoffgas beauf
schlagt wird, unter Erhitzen des Trägers 1 bis auf eine
Temperatur von 50°C bis 250°C gebildet. Das Kohlenstoff
nitrid wird vorteilhafterweise in einer Dicke von 0,02
bis 0,15 µm ausgebildet. Falls die Dicke unterhalb von
0,02 µm liegt, werden der Reibungswiderstand und die
Korrosion nicht signifikant verbessert. Wenn anderer
seits die Dicke 0,15 µm übersteigt, verschlechtern sich
die Magnetaufzeichnungseigenschaften, da der Aufzeich
nungskopf von der magnetischen Metallschicht 3 zu
weit entfernt gehalten wird. Die Dicke kann beliebig durch
Steuerung der Sputteringzeit bzw. der Zerstäubungszeit ge
steuert werden.
Das Kohlenstoffnitrid in der Schutzschicht 4 sollte vorzugs
weise ein Atomverhältnis Kohlenstoff : Stickstoff von 4 : 1
bis 3 : 2, bestimmt mittels Auger-Analysentechnik, wie sie
im folgenden noch in den Beispielen gesondert beschrieben
wird, besitzen. Das Atomverhältnis kann hauptsächlich durch
den Druck des Stickstoffgases in der Sputteringatmosphäre
bzw. Zerstäubungsatmosphäre und durch die Hochfrequenz
leistung variiert werden. Ein höherer Stickstoffgasdruck
ergibt ein höheres Verhältnis von Stickstoff in dem Koh
lenstoffnitrid. Im Gegensatz hierzu ergibt eine höhere
Hochfrequenzleistung einen höheren Gehalt an Kohlenstoff
atomen in der Schutzschicht 4. Daher kann das Atom
verhältnis in geeigneter Weise durch Steuerung des Stick
stoffgasdruckes und der Hochfrequenzleistung eingestellt
werden. Der Stickstoffgasdruck in der Atmosphäre liegt
üblicherweise im Bereich von 0,67 bis 5,32 Pa (5,0 mTorr
bis 40,0 mTorr).
Das Magnetaufzeichnungsmedium kann in Form
einer Platte, einer Karte oder eines Bandes vorliegen. Die
magnetische Metallschicht 3 und die Schutzschicht 4 können auf
einer Seite oder auf gegenüberliegenden Seiten des Magnetaufzeichnungsmediums
ausgebildet sein.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Beispielen näher
erläutert.
Ein plattenförmiger Träger 1 aus Aluminiumlegierung wurde hergerichtet
und mit 10 Gew.-% Ni-P unter Bildung einer 15,0 µm starken
Zwischenschicht 2 auf einer Oberfläche des Trägers 1 plattiert.
Dann wurde eine magnetische Schicht 3 aus Ni-Co-P auf die Ni-P-plattierte
Zwischenschicht mit einer gleichförmigen Dicke von etwa
0,06 µm in üblicher Weise aufplattiert.
Die so plattierte Platte wurde anschließend in einer Sputtering-
Apparatur mit HF-Magnetron angeordnet, in der die HF-Leistung
an ein Kohlenstofftarget in einer Stickstoffgasatmosphäre
von etwa 1,33 Pa (10 mTorr) angelegt wurde, während die Platte
auf etwa 100°C erwärmt wurde, und zwar derart, daß eine etwa
0,05 µm starke Schutzschicht 4 aus Kohlenstoffnitrid auf der Schicht 3
aus Ni-CO-P gebildet wurde. Die Auger-Analyse zeigte, daß die
Kohlenstoffnitrid-Schutzschicht 4 ein Atomverhältnis von Kohlenstoff
zu Stickstoff von 3 : 1 besaß.
Die zuvor beschriebene Arbeitsweise wurde mit der Ausnahme
wiederholt, daß keine Kohlenstoffnitridschicht gebildet
wurde.
Diese Platten wurden dann einem Kontakt-Start-Stopp-Test,
im folgenden mit CSS abgekürzt, unterzogen, wobei ein Plat
tenantriebssystem verwendet wurde. Als Ergebnis wurde ge
funden, daß die zum Vergleich hergestellte Magnetaufzeichnungsplatte
ohne Kohlenstoffnitrid-Schutzschicht 4 eine Erniedrigung von 5 dB
hinsichtlich des Wiedergabeausgangspegels nach 1000 CSS-
Zyklen zeigte und daß ein Kopfbruch bei 300 CSS-Zyklen
die Folge war. Im Gegensatz dazu zeigte die
Magnetaufzeichnungsplatte mit der Kohlenstoffnitridschutzschicht 4 auf
ihrer Oberfläche nur eine geringe Erniedrigung beim Wie
dergabeausgangspegel nach 10 000 CSS-Zyklen.
Die beiden Platten wurden weiterhin einem Korrosionstest
unterzogen, bei welchem jede Platte zu Teststücken von
6 mm × 6 mm zerschnitten wurde, die zwei Wochen unter
Bedingungen einer Temperatur von 40°C und einer rela
tiven Feuchtigkeit von 90% aufbewahrt wurden. Danach
wurden die Teststücke durch eine optisches Mikroskop auf
ihrer Oberfläche untersucht, hierbei zeigte sich, daß
keine Korrosion auf der Oberfläche des Teststückes, auf
welchem die Kohlenstoffnitrid-Schutzschicht 4 ausgebildet war, ge
funden werden konnte. Demgegenüber zeigte das Vergleichs
teststück, welches keine Kohlenstoffnitridschicht aufwies,
Korrosion auf seiner Oberfläche.
Weiterhin wurden die Platten noch magnetischen Messungen
unter Verwendung eines Probenvibrationsmagnetometers unter
zogen. Hierbei wurde gefunden, daß das Vergleichsmedium
ohne Kohlenstoffnitrid eine Erniedrigung von 5%, bezo
gen auf die Magnetisierungsintensität, zeigte, während bei
dem erfindungsgemäßen Magnetaufzeichnungsmedium im Gegensatz hierzu eine ge
ringe Erniedrigung der Magnetisierung festgestellt wurde.
Die Arbeitsweise von Beispiel 1 wurde mit der Ausnahme
wiederholt, daß eine Kohlenstoffschicht anstelle der
Kohlenstoffnitridschicht auf einer Magnetaufzeichnungsplatte ausge
bildet wurde. Die auf diese Weise hergestellte Vergleichs
platte und die erfindungsgemäße Platte des Beispiels 1
wurden unter Bedingungen einer normalen Temperatur und
einer relativen Feuchtigkeit von 90% während zwei Tagen
aufbewahrt. Als Ergebnis wurde festgestellt, daß die er
findungsgemäße Platte nur geringe Unregelmäßigkeiten auf
der Oberfläche aufwies, während die Vergleichsmagnetplatte
mit der Kohlenstoffschicht auf ihrer Oberfläche Unregel
mäßigkeiten zeigte, da die Kohlenstoffschicht partiell ab
gelöst wurde. Hieraus ergibt sich, daß die erfindungsge
mäßige Magnetaufzeichnungsplatte mit der Schutzschicht 4 aus Kohlenstoff
nitrid wesentlich standfester war als die Vergleichs
platte mit der Kohlenstoffschicht.
Weiterhin wurde gefunden, daß eine hohe Standfestigkeit oder
Dauerhaftigkeit erhalten werden konnte, wenn das
Kohlenstoffnitrid in der Schutzschicht 4 ein Atomverhältnis von
Kohlenstoff : Stickstoff von 4 : 1 bis 3 : 2 besaß.
Auf einem nichtmagnetischen Träger 1 des in Beispiel 1 ver
wendeten Typs wurde eine etwa 0,05 µm dicke Magnetschicht 3
aus 20 Gew.-% Co-Cr-legierung unter Verwendung einer HF-
Magnetron-Sputtering-Apparatur ausgebildet. Danach wurde
Stickstoffgas in die Sputtering-Apparatur in einer Menge,
die etwa 1,33 Pa (10 mTorr) entsprach, eingeführt, dann
wurde die HF-Leistung an ein Kohlenstofftarget in üblicher
Form angelegt, um eine etwa 0,05 µm dicke Schutzschicht 4 aus Koh
lenstoffnitrid auf der Magnetschicht 3 auszubilden. Auf diese
Weise wurde eine weitere erfindungsgemäße Magnetplatte her
gestellt.
Die zuvor beschriebene Arbeitsweise wurde zum Vergleich mit
der Ausnahme wiederholt, daß keine Kohlenstoffnitridschicht
ausgebildet wurde.
Diese Platten wurden dem CSS-Test in einem Hartplatten-
Antriebssystem unterzogen, wobei sich zeigte, daß der
Wiedergabeausgangspegel der Vergleichsmagnetplatte sich
um 5 dB nach 2000 CSS-Zyklen erniedrigt hatte und daß
ein Kopfbruch nach 7000 CSS-Zyklen auftrat. Demgegen
über erlitt die erfindungsgemäße Magnetaufzeichnungsplatte nur eine
geringe Erniedrigung des Wiedergabeausgangspegels nach
10 000 CSS-Zyklen.
Claims (4)
1. Magnetaufzeichnungsmedium
- - mit einem nichtmagnetischen Träger,
- - mit einer auf wenigstens einer Oberfläche des Trägers ausgebildeten dünnen magnetischen Metallschicht und
- - mit einer auf der magnetischen Metallschicht ausgebilde ten Schutzschicht aus Nitrid,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß die Schutzschicht (4) aus Kohlenstoffnitrid be steht,
- - eine Dicke von 0,02 bis 0,15 µm besitzt,
- - ein Atomverhältnis von Kohlenstoff : Stickstoff von 4 : 1 bis 3 : 2 aufweist und
- - durch Zerstäuben eines mit HF-Leistung beaufschlagten Kohlenstofftargets in einer Stickstoffatmosphäre gebil det ist.
2. Magnetaufzeichnungsmedium nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß zwischen dem nichtmagnetischen Träger (1)
und der oder den magnetischen Metallschichten (3) eine
Zwischenschicht vorgesehen ist.
3. Magnetaufzeichnungsmedium nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das Magnetaufzeichnungsmedium eine
Magnetplatte ist.
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