DE3519245C2 - Reibscheibe mit verbessertem progressivem Eingriff, insbesondere für Kraftfahrzeugkupplungen - Google Patents
Reibscheibe mit verbessertem progressivem Eingriff, insbesondere für KraftfahrzeugkupplungenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft allgemein Reibscheiben
solcher Bauart, wie sie bei Kupplungen, insbesondere für
Kraftfahrzeuge, eingesetzt werden.
Wie an sich bekannt, weist eine solche Reibscheibe an ihrem
Außenumfang zwei ringförmige Reibbeläge auf, die jeweils zu
beiden Seiten von in geeigneter Weise im Kreis verteilter
Trägerblätter angeordnet und jeweils axial an jedem der Träger
blätter befestigt sind, sei es, daß diese Trägerblätter ein
stückig mit einer von einer Nabe getragenen Scheibe verbunden
sind, sei es, daß diese Blätter jeweils in geeigneter Weise
an einer solchen Scheibe befestigt sind.
Die vorliegende Erfindung zielt insbesondere auf solche dieser
Reibscheiben ab, die eingerichtet sind, einen progressiven Ein
griff der Kupplung, zu deren Ausbildung sie beitragen, zu ge
statten.
Solche Reibscheiben mit progressivem Eingriff sind beispiels
weise in dem französischen Patent, angemeldet am 10. Januar 1970
unter der Nr. 70 24 132, veröffentlicht unter der Nr.
2 094 693, und in dem amerikanischen Patent Nr. 2 256 698
beschrieben.
In dem einen wie in dem anderen Fall wird die gewünschte
Progressivität dadurch erzielt, daß die Reibbeläge
gegeneinander axial bewegbar sind, wobei sie axial an den
sie tragenden Trägerblättern gehalten sind: Während der
Ruhestellung, d. h. bei Abwesenheit einer Belastung sind sie
axial voneinander relativ entfernt, und unter Belastung
nähern sie sich durch eine federnde Verformung der genannten
Trägerblätter einander an.
In der französischen Patentschrift Nr. 20 94 693 wird
jedes Trägerblatt von einem einfachen Blech gebildet,
das zum Zwecke der gewünschten Progressivität geknickt
oder mit einem Falz versehen ist, d. h. in Ruhestellung,
wenn die Reibbeläge voneinander entfernt sind, weist es
kreisförmig eine Folge von Falzen auf, die kreisförmig
aufeinanderfolgend abwechselnd Auflagerflächen für den
einen von solchen für den anderen Reibbelag abgrenzen.
Diese Trägerblätter arbeiten in diesem Fall stets mit
Druck, die Reibbeläge belasten sie in Richtung einer
Konfiguration, die im wesentlichen eben ist, wenn diese
sich unter Belastung einander annähern.
In der amerikanischen Patentschrift Nr. 2 256 698 ist
jedes der Trägerblätter ebenfalls aus einem einfachen
Blech geformt, jedoch ist es in der Ruhestellung im
wesentlichen eben, wobei für die gewünschte Progressivi
tät die Reibbeläge abgeschrägt zwischen den Anschlagzonen,
die zum anliegenden oder anschlagenden Zusammenwirken
mit den Trägerblättern dienen, axial hinsichtlich der ge
nannten Anlagezonen zurückgesetzte Unterschneidungen
aufweisen.
Die Trägerblätter arbeiten in diesem Fall stets auf Zug,
die Reibbeläge belasten sie in Richtung einer im wesent
lichen gewellten Konfiguration, wenn sie sich unter Bela
stung einander annähern.
Diese Anordnungen arbeiteten und arbeiten noch zufrieden
stellend.
Aber bei gegebenem axialen Raum ist die Eingriffsprogressi
vität, die sie bieten, notwendigerweise begrenzt.
Der Erfindung liegt allgemein die Aufgabe zugrunde, eine
Reibscheibe der genannten Gattung zu schaffen, die vor
teilhafterweise eine Vergrößerung der Eingriffsprogressivi
tät gestattet und zu weiteren Vorteilen führt.
Genauer gesagt zielt sie auf die Ausbildung einer Reibschei
be ab, insbesondere für Kraftfahrzeugkupplungen, mit
zwei am Außenumfang angeordneten ringförmigen Reibbelägen,
die jeweils zu beiden Seiten von in geeigneter Weise kreis
förmig verteilten Trägerblättern angeordnet und jeweils
axial an jedem der Trägerblätter befestigt sind, wobei eine
axiale Bewegung der Reibbeläge gegeneinander gegeben ist.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer solchen Reib
scheibe durch die Kombination gelöst, daß zum
einen jedes der Trägerblätter aus einem einfachen Blech
geformt ist, das in der Ruhelage, wenn die beiden Reib
beläge einen Abstand voneinander aufweisen, gebogen oder
gewölbt ist, wobei das Blechstück in Kreisrichtung eine
Folge von Falzen aufweist, die in Kreisrichtung abwechselnd
Auflagerflächen für den einen der Reibbeläge von solchen
Auflagerflächen für den anderen Reibbelag abgrenzen, und
daß zum anderen die Reibbeläge (10A, 10B) zwischen ihren
Anlagebereichen (15A, 15B), die an ihnen zum Zusammenwirken
mit den Auflagerflächen (14A, 14B) der Trägerblätter vorge
sehen sind, bezüglich dieser
Anlagebereiche axial zurücktretende Hinterschneidungen
derart aufweisen,daß von einer Auflagerfläche auf einem
Reibbelag zur benachbarten Auflagerfläche auf dem anderen
Reibbelag der ein Trägerblatt bildende Blechflansch einem
Wechsel der Ausbiegung ausgesetzt ist, wenn die Reibbeläge
dazu gebracht werden, sich einander zu nähern.
Abgesehen davon, daß die Hinterschneidungen der auf diese
Weise den gewölbten Trägerblättern zugeordneten Reibbeläge
vorteilhafterweise zu einer Gewichtserleichterung dieser
Reibbeläge führen und zu einer Verbesserung ihrer Belüftung
so gestatten sie noch die Möglichkeit, einen axialen An
näherungsweg dieser Reibbeläge zu belassen, nachdem die
gebogenen oder gewölbten Trägerblätter eine im wesentliche
ebene Konfiguration eingenommen haben, wodurch darüber
hinaus eine Verlängerung der Eingriffsprogressivität durch
sie sichergestellt ist.
Diese Eingriffsprogressivität ist darüberhinaus zunächst
durch eine Druckarbeit dieser Trägerblätter begründet,
dann durch eine Zugarbeit, die von ihnen durchgeführt wird;
sie werden also vorteilhafterweise in der zweiten Phase,
die dabei die Endphase ist, unter der maximalen Belastung
gespannt, die Fähigkeit der Deformation während des Zugs
der Trägerblätter ist geringer als ihre Verformungskapa
zität unter Druck.
Es gibt somit eine vorteilhafte Entsprechung zwischen der
Belastungsentwicklung und der Entwicklung der Kraft oder
Stärke der gewünschten Eingriffsprogressivität.
Desweiteren werden vorteilhafterweise die der gewünschten
Eingriffsprogressivität abträglichen Wirkungen von Inkru
stationen oder Eindrücken, denen üblicherweise zwangsläufig
während des Betriebs durch die Biegung zwischen ihren Auflagebe
reiche die Reibbeläge ausgesetzt sind, vorteilhafterweise
unterdrückt.
Die erfindungsgemäße Anordnung ermöglicht es schließlich,
bei gegebenen Raum, falls es gewünscht ist, alternativ zu
einer Vergrößerung der Eingriffsprogression oder in Kombi
nation mit einer solchen Vergrößerung noch am Ende des
normalen axialen Annäherungswegs der Reibbeläge eine Ver
formungskapazität der Trägerblätter zu konservieren, wobei
zu diesem Zweck zwischen diesen und dem Boden zumindest
bestimmter der Hinterschneidungen, die diese Reibbeläge
aufweisen, und zwar durch eine geeignete Differentiation der Tiefe
dieser Hinterschneidungen ein Sicherheitsabstand belassen wird,
was es vorteilhafterweise ermöglicht, sich mit einer eventuellen Scheibe
dieser Trägerblätter und/oder einer differentiellen und/oder
irregulären Erweiterung der einen oder der anderen der
Platten zufriedenzugeben, zwischen denen die Reibbeläge
während des Betriebs axial eingeklemmt werden.
Der Durchschnittsfachmann wurde nicht angeregt, den pro
gressiven Eingriff einer Reibscheibe erfindungsgemäß zu
gestalten, zum einen, weil die beiden Anordnungen, nämlich
die gewölbten Trägerblätter in Ruhelage und die Hinter
schneidungen an den Reibbelägen, die in Verbindung gebracht
sind, im Gegenteil von vorneherein antinomisch er
scheinen, und zum anderen, weil sie während des Betriebs zu
einem Wechsel der Biegerichtung der Trägerblätter führend,
sehr gewagt ist, da zu fürchten ist, da es sich um ein Teil
aus besonderem Federstahl handelt, daß auch ein derartiger
Wechsel in der Biegerichtung der Ursprung einer exzessiven
Ermüdung ist, mit den bekannten Nachteilen hinsichtlich der
Lebensdauer.
Die Erfahrung zeigt, daß dies nicht so ist, und die Lebens
dauer der Trägerblätter das erforderliche Alter erreicht.
Im folgenden wird die Erfindung anhand in der Zeichnung
dargestellter Ausführungsbeispiele näher erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 eine Teilansicht einer entlang der Linie
I-I in Fig. 2 geschnittenen Darstellung
einer erfindungsgemäßen Reibscheibe,
Fig. 2 eine Teilansicht eines Schnitts in Umfangs
richtung durch diese Reibscheibe entlang
der unterbrochenen Linie II-II in Fig. 1,
wobei die Reibscheibe sich hier bei Abwe
senheit einer axialen Belastung in freiem
Zustand befindet,
Fig. 3 eine Ansicht analog derjenigen in Fig. 2,
wobei hier die Reibscheibe einer Zwischen-
oder mittleren Belastung ausgesetzt ist,
Fig. 4 eine Ansicht analog derjenigen in Fig. 2,
wobei hier die Reibscheibe der maximalen
Belastung ausgesetzt ist,
Fig. 5, 6, 7 jeweils in vergrößerter Darstellung ein
Detail aus den Fig. 2, 3 und 4,
Fig. 8, 9 jeweils Ansichten analog derjenigen in
Fig. 4 betreffend jeweils eine weitere Aus
führungsform, und
Fig. 10 eine Ansicht analog derjenigen in Fig. 1
betreffend eine weitere Ausführungsvariante.
Allgemein, und wie in den Figuren dargestellt, weist
eine erfindungsgemäße Reibscheibe, die zur Ausrüstung
einer Kraftfahrzeugkupplung bestimmt ist, an ihrem Umfang
zwei ringförmige Reibbeläge 10A, 10B auf, die jeweils zu
beiden Seiten von in geeigneter Weise kreisförmig ver
teilten Trägerblättern 11 angeordnet sind, wobei jeder
Reibbelag axial mit jedem der Trägerblätter 11, beispiels
weise wie dargestellt, mittels Nieten 12A, 12B, verbunden
ist, wobei sie jedoch zwischen zwei Extrempositionen, einer
Ruhestellung, in der sie relativ weit voneinander entfernt
sind, und einer Betriebsstellung, in der sie unter maxi
maler Belastung relativ nah einander angenähert sind,
in axialer Richtung bewegbar sind.
Zum einen ist jedes der Trägerblätter 11 aus einem ein
fachen Blechflansch geformt, der in Ruhestellung, wenn
die Reibbeläge 10A, 10B voneinander entfernt sind, gewölbt
ist, wobei dieser Blechflansch in Kreisrichtung eine Folge
von Falzen 13 aufweist, die in Kreisrichtung abwechselnd
Auflagerflächen 14A für den einen Reibbelag 10A von
solchen Auflagerflächen 14B für den anderen Reibbelag 10B
abgrenzen, und zum anderen weisen die Reibbeläge 10A, 10B
zwischen Auflagerbereichen 15A, 15B, die sie zum Zusammen
wirken mit den Auflagerflächen 14A, 14B der Trägerblätter
11 aufweisen, Hinterschneidungen 16A, 16B auf, die bezüglich
der genannten Auflagerbereiche 15A, 15B axial zurückspringen.
In der in den Fig. 1-4 dargestellten Ausführungsform
handelt es sich bei den Trägerblättern 11 um solche des
Typs, wie sie in der französischen Patentschrift vom
15. November 1976 Nr. 76 34 241, veröffentlicht unter der
Nr. 2 370 893, beschrieben sind.
Diese Trägerblätter sind für sich allein nicht Gegenstand
der vorliegenden Erfindung, sie werden daher nicht näher
im Detail beschrieben.
Es genügt aufzuzeigen, daß sie mittels eines Fußes 18
geringer Erstreckung jeweils einstückig mit einer gemein
samen Scheibe 19 verbunden sind, daß sie in ihrem Mittel
bereich einen Ausschnitt in Form eines I aufweisen, daß
ihre Auflagerflächen 14A, 14B plan sind, daß sie jeweils
zwei Auflagerflächen 14A und zwei Auflagerflächen 14B
besitzen, daß sich die äußeren Auflagerflächen 14A, 14B
schräg verlaufend nur über einen Teil ihrer Oberfläche,
beginnend vom Außenumfang, erstrecken, während die dazwi
schenliegenden Auflagerflächen 14A, 14B sich von dem ge
nannten Außenumfang bis zum Innenumfang erstrecken, jede
jeweils zu beiden Seiten des erwähnten Ausschnitts 20.
Desweiteren grenzen diese Falze 13, die diese Auflager
flächen voneinander abgrenzen, in gleicher Weise zwischen
ihnen schräg verlaufende Verbindungsflächen 22 ab, in den
Bereichen der inneren Auflagerflächen 14A, 14B sind je
weils auf einer ersten Seite des Ausschnitts 20 ein Niet
12A zur Verbindung des Reibbelags 10A und zum anderen
auf der anderen Seite des Ausschnitts 20 ein Niet 12D zur
Verbindung des Reibbelags 10B eingesetzt.
In Fig. 1 sind zur größeren Klarheit der Zeichnung die
Linien der Falze 13 schematisch in feinen dünnen Linien
ausgezogen und die Auflagerflächen 14A sind durch senk
rechte Schraffierungen und die Auflagerflächen 14B durch
horizontale Auflagerflächen kenntlich gemacht.
In an sich bekannter Weise sind die Nieten 12A, 12B dank
Ausnehmungen 24A, 23A in den Reibbelägen 10A, 10B eingesetzt.
Wie ebenfalls bekannt, weist der Reibbelag 10B bezüglich
jedes Niets 12A eine Ausnehmung 24B auf, und bezüglich
jedes Niets 12B ist in dem Reibbelag 10A eine Ausnehmung
24A ausgebildet.
In der dargestellten Ausführungsform ist die Kontur zu
mindest bestimmter Auflagerbereiche 15A, 15B der Reibbeläge
10A, 10B praktisch wie dargestellt, die Kontur jedes der
Bereiche, eine im wesentlichen homothetische Replik derje
nigen der zugeordneten Auflagerflächen 14A, 14B der Träger
blätter 11.
Mit anderen Worten, die Kontur des Auflager- oder Anschlag
bereichs 15A, 15B gibt in Erweiterung die Kontur der Auf
lagerflächen 14A, 14B dieser Ausführungsform wieder.
Die Auflagerbereiche 15A, 15B der Reibbeläge sind auf
Vorsprüngen 26A, 26B angeordnet, die bezüglich des Bodens
der Hinterschneidungen 16A, 16B an diesen Reibbelägen 10A,
10B hervortreten.
In der in den Fig. 1-4 dargestellten Ausführungsform
sind die Auflagerbereiche 15A, 15B im wesentlichen plan und
die Vorsprünge 26A, 26B, auf denen sie ausgebildet sind,
sind isoliert, d. h. der Boden der Hinterschneidungen 16A,
16B, der Reibbeläge 10A, 10B, bildet deren laufende Ober
fläche, die Vorsprünge bilden selber separate Inseln, die aus dieser
laufenden Fläche hervortreten.
Desweiteren ist bei dieser Ausführungsform die Tiefe
der Ausnehmungen oder Hinterschneidungen 16A, 16B der Reib
beläge 10A, 10B für alle diese Ausnehmungen bei beiden
Reibbelägen 10A, 10B gleich. Schließlich sind bei dieser
Ausführungsform die Reibbeläge 10A, 10B praktisch einander
identisch.
Sie sind einfach gegeneinander kreisförmig verdreht und
zwar derart, daß die Hinterschneidungen oder Ausnehmungen
des einen Reibbelags axial gegenüber den Vorsprüngen des
anderen Reibbelags und umgekehrt angeordnet sind.
Auf diese Weise drückt jedes Trägerblatt 11, aufeinander
folgend aufgeführt, von einer ersten Seite seines Ausschnitts
20 her bezüglich einer Hinterschneidung 16A der Reibbeläge
10A zunächst mit seiner äußeren Auflagerfläche 14B auf
einen Vorsprung 26B des Reibbelags 10B, bezüglich einer
Ausnehmung oder Hinterschneidung 16B des Reibbelags 10B
mit seiner Zwischenauflagerfläche 10A auf einen Vorsprung
26A des Reibbelags 10A und auf der anderen Seite dieses Aus
schnitts 20 bezüglich einer Ausnehmung oder Hinterschnei
dung 16A des Reibbelags 10A zunächst mit seiner Zwischen
auflagerfläche 14B auf einen Vorsprung 26B des Reibbelags
10B, dann kommt bezüglich einer Ausnehmung oder Hinter
schneidung 16B des Reibbelags 10B mit seiner äußeren Auf
lagerfläche 14A auf einen Vorsprung 26A des Reibbelags 10A.
Es versteht sich, daß zwischen den aufeinanderfolgenden
Vorsprüngen 26A, 26B von einem Reibbelag zum anderen,
in Umfangsrichtung gemessen, zwischen den Zwischenzonen
dieser Vorsprünge eine genügende Abstufung vorgesehen
ist, damit zum einen unter Berücksichtigung des ent
sprechenden Abstands zwischen den Rändern dieser Vor
sprünge die Trägerblätter 11 wirksam frei in die eine
wie in die andere Richtung ausbiegen können, wie nach
folgend näher dargelegt wird, und damit andererseits ein
geeigneter Anschlag selber an diesen Trägerblättern 11
bezüglich ihrer Erstreckung in Umfangsrichtung erhalten
wird.
In freiem Zustand, d. h., wenn keine Belastung ausgeübt
wird, wie es in Fig. 2 dargestellt ist, sind die Träger
blätter 11 der Reibbeläge 10A, 10B gewölbt, wie oben dar
gelegt. Die Reibbeläge 10A, 10B weisen einen relativen
Abstand voneinander auf, und die Reibscheibe hat allge
mein eine relativ große axiale Dicke E.
Wenn beim Einrücken der Kupplung, in deren Aufbau die
Reibscheibe eingesetzt ist, eine axiale Belastung in
Richtung der doppelten Pfeile F in Fig. 2 aufgebracht
wird, arbeitet der Blechflansch, der ein solches Träger
blatt 11 bildet, von einer Anschlagsfläche 14A auf dem
Reibbelag 10A zur benachbarten Auflagerfläche 14B auf
dem Reibbelag 10B zunächst unter Druck durch Ausbiegung
einer ersten vorbestimmten Seite der mittleren Ebene
eines solchen Blechflanschs.
In der Folge reduziert sich die axiale Dicke der Reib
scheibe und die Reibbeläge 10A, 10B nähern sich unter pro
gressiver Abflachung ihrer Trägerblätter 11 einander
an.
Bei einer auf die Reibbeläge 10A, 10B aufgebrachten ge
gebenen Belastung sind die Trägerblätter 11 im wesentlichen
klar (vergl. Fig. 3).
Die relative Annäherung der beiden Reibbeläge 10A, 10B
aufeinander zu kann jedoch aufgrund der Hinterschneidungen
16A, 16B, die an den Reibbelägen zwischen ihren Auflager
bereichen 15A, 15B ausgebildet sind, fortgesetzt werden,
der jedes Trägerblatt 11 bildende Flechtflansch erfährt nun
einen Wechsel in seiner Ausbiegung.
Von diesem Augenblick an arbeitet dieser Blechflansch
auf Zug und nicht mehr auf Druck.
Der Wechsel der Ausbiegungsrichtung, dem er ausgesetzt ist,
erscheint in Fig. 4 welche das Ende des axialen Zusammen
pressens der Reibscheibe darstellt.
Diese Reibscheibe besitzt nunmehr eine axiale Dicke e
relativ reduzierten Ausmaßes.
Die Differenz E minus e gibt das Maß der Progressivität an.
Um den für die Erfindung charakteristischen Wechsel in
der Ausbiegerichtung des ein Trägerblatt 11 bildenden Blech
flansch besser darzustellen, hat man in den Fig. 5, 6
und 7 die mittlere Anfangs ebene eines solchen Blechflanschs
in ihrer Spur dargestellt, wobei zu diesem Zweck nur eine
Auflagerfläche 14B dargestellt ist.
In freiem Zustand, d. h. in Ruhestellung (vergl. Fig. 5)
bildet die schräge Fläche 22, die sich an diese Auflager
fläche 14B anschließt mit ihr in einer ersten Richtung
einen vorbestimmten Winkel A.
Bei einer in Fig. 6 dargestellten Zwischenbelastung liegt
sie in einer Verlängerung dieser Auflagerfläche 14B.
Bei voller Belastung endet die Fläche 22 an der Auflager
fläche 14B, in dem sie mit dieser einen vorbestimmten
Winkel A′ bildet, der dem Winkel A gegenüberliegt.
Somit ist erfindungsgemäß der ein Trägerblatt 11 bildende
Blechflansch einem Wechsel der Ausbiegerichtung ausgesetzt,
wenn die Reibbeläge dazu gebracht werden, sich einander
anzunähern.
In der in Fig. 8 dargestellten Ausführungsvariante ist
die Tiefe der Hinterschneidungen 16B in dem Reibbelag 10B, die
wie bei allen diesen Hinterschneidungen 16B dieses Reib
belags 10B, wie im vorhergehenden Beispiel, gleich ist,
größer als die Tiefe der Ausnehmungen oder Hinterschnei
dungen 16A im Reibbelag 10A, die ihrerseits bei allen
Hinterschneidungen 16A dieses Reibbelags gleich sind.
Somit ist bei dieser Ausführungsvariante ein
Spiel jB oder ein Schutzabstand am Ende der axialen Zu
sammenpressung der Reibscheibe zwischen zum einen dem
Boden der Ausnehmungen 16B des Reibbelags 10B und zum
anderen den zugeordneten Auflagerflächen 14A der Träger
blätter 11 belassen.
Dadurch wird vorteilhafterweise eine eventuelle zusätzliche
Verformungskapazität geschaffen, ein positiver axialer
Anschlag wirkt nur von einem der Reibbeläge 10A, 10B
zum anderen gegenüber den Ausnehmungen oder Hinterschnei
dungen 16A des Reibbelags 10A.
Es versteht sich, daß auch eine umgekehrte Ausbildung
möglich ist. Es sind jedoch in jedem Fall die Reibbeläge
10A, 10B nicht mehr einander identisch.
In der in Fig. 9 dargestellten Ausführungsform weist
zumindest einer der Reibbeläge 10A, 10B, hier jedoch
jeder, abwechselnd Ausnehmungen oder Hinterschneidungen
16A-16′A, 16B-16′B unterschiedlicher Tiefen auf, und zwar
derart, daß, zum gleichen Zweck wie vorhergehend, ein
Spiel jA, jB oder ein Schutzspielraum am Ende der axialen
Zusammenpressung der Reibscheibe zwischen zum einen den
Zwischenauflagerflächen 14A, 14B der Trägerblätter 11 und
zum anderen dem Boden der zugeordneten Hinterschneidungen
16A, 16B der Reibbeläge 10A, 10B freigelassen ist, weshalb ein
positiver axialer Anschlag von einem der Reibbeläge 10A,
10B zum anderen nur gegenüber den Außenauflagerflächen
14A, 14B der Trägerblätter stattfindet.
In einem solchen Fall können die Reibbeläge 10A, 10B
wieder einander identisch sein.
Die Tiefe der Hinterschneidungen 16′B der Reibbeläge
10B ist gleich derjenigen der Hinterschneidungen 16′A des
Reibbelags 10B, jede Tiefe ist größer als diejenige der
zugeordneten Hinterschneidungen 16B, welche ihrerseits
gleich ist der Tiefe der zugeordneten Hinterschneidung 16A.
In der in Fig. 10 dargestellten Ausführungsvariante ist
zumindest an einem Umfangsrand der Reibbeläge 16A, 16B
auf einem Niveau mit den Vorsprüngen 26A, 26B, auf denen
die Anschlagbereiche 15A, 15B ausgebildet sind, ein ring
förmiger Kranz 28 angeordnet.
In der in Fig. 10 dargestellten Ausführungsform, in
welcher lediglich der Reibbelag 10A erkennbar ist, ist
ein solcher ringförmiger Kranz 28 nur an dem Außenumfang
vorgesehen, d. h. an dem Umfangsrand mit dem größten
Durchmesser an einem solchen Reibbelag.
Desweiteren sind bei dieser Ausführungsform die Vorsprünge
26A dieses Reibbelags 10A kontinuierlich mit dem Kranz
28 verbunden.
Ein solcher Kranz 28 hat die Eigenschaft, die Steifigkeit
des Reibbelags zu verstärken, auf dem er angebracht ist.
Es versteht sich, daß die vorliegende Erfindung nicht auf
die beschriebenen und dargestellten Ausführungsformen
beschränkt ist, sondern alle Ausführungsvariationen
umfaßt.
Insbesondere sind die Auflagerbereiche der Reibbeläge
nicht notwendigerweise plan, sie können vielmehr mehr
oder weniger bombiert oder ausgebaucht sein.
Desweiteren ist die Kontur der Auflagerbereiche der
Reibbeläge nicht notwendigerweise gleich zu den
Auflagerflächen der Trägerblätter. Sie können sich
vielmehr von diesen unterscheiden.
Beispielsweise können die Auflagerbereiche der Reibbeläge
in kleine Inseln oder voneinander getrennte Blöcke auf
geteilt sein, die mehr oder weniger gegenüber den Auf
lagerflächen der Trägerblätter verteilt sind, und/oder
die Auflagerflächen können paarweise über Brücken auf dem
Niveau mit den Vorsprüngen, die sie tragen, miteinander
verbunden sein.
In jedem Fall muß es nicht notwendigerweise einen posi
tiven axialen Anschlag am Ende des Eingriffs von einem
dieser Reibbeläge zum anderen geben, die Stärke der
Blätter 11 kann genügend sein, um selber diesem Eingriff
zu genügen.
Insbesondere kann sie auch in der in Fig. 9 dargestellten
Ausführungsform ein Spiel jA zwischen den Trägerblättern
11 und dem Boden der Hinterschneidung 16A des Reibbelags
10A am Ende eines solchen Eingriffs ersetzen.
Im übrigen ist das Anwendungsgebiet der Erfindung nicht
auf dasjenige der besonders beschriebenen und darge
stellten Trägerblätter beschränkt, sondern erstreckt sich
vielmehr auf jede mögliche Konfiguration dieser
Trägerblätter.
Claims (10)
1. Reibscheibe, insbesondere für Kraftfahrzeugkupp
lungen, mit zwei am Außenumfang angeordneten
ringförmigen Reibbelägen (10A, 10B) die jeweils zu
beiden Seiten von kreisförmig verteilten Träger
blättern (11) angeordnet und jeweils axial an je
dem der Trägerblätter (11) befestigt sind, wobei
eine axiale Bewegung der Reibbeläge gegeneinander
gegeben ist, gekennzeichnet durch die Kombina
tion, daß zum einen jedes der Trägerblätter (11)
aus einem einstückigen Blech geformt ist, das in
der Ruhelage, wenn die beiden Reibbeläge (10A,
10B) einen Abstand voneinander aufweisen, axial
gebogen oder gewölbt ist, wobei das Blechstück in
Kreisrichtung eine Folge von Biegekanten (13) auf
weist, die in Kreisrichtung abwechselnd Auflager
flächen (14A) für den einen der Reibbeläge von
solchen Auflagerflächen (14B) für den anderen
Reibbelag abgrenzen, und daß zum anderen die Reib
beläge (10A, 10B) zwischen ihren Anlagebereichen
(15A, 15B) die an ihnen zum Zusammenwirken mit den
Auflagerflächen (14A, 14B) der Trägerblätter vor
gesehen sind, bezüglich dieser Anlagebereiche
(15A, 15B) axial zurücktretende Hinterschneidungen
(16A, 16B) derart aufweisen, daß im Verbindungsbe
reich zwischen der dem einen Reibbelag zugeordne
ten Auflagerfläche (14A) und der in Um
fangsrichtung benachbarten, dem andern Reibbelag
zugeordneten Auflagerfläche (14B) das Trägerblatt
(11) einer zur Ausbiegung im unbelasteten Zustand
gegensinnigen axialen Ausbiegung ausgesetzt ist,
wenn die Reibbeläge (10A, 10B) sich soweit einan
der nähern, daß die die Auflagerflächen (14A, 14B)
bildenden Bereiche des Trägerblatts in die ihnen
axial gegenüberliegenden Hinterschneidungen (16A,
16B) eintreten.
2. Reibscheibe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Hinterschneidungen (16B) des einen
Reibbelags (10B) tiefer sind als die Hinterschnei
dungen (16A) des anderen Reibbelags (10A).
3. Reibscheibe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß eine Reibscheibe (16A, 16B) abwechselnd
Hinterschneidungen (16A-16′A, 16B-16′B) unter
schiedlicher Tiefe aufweist.
4. Reibscheibe nach mindestens einem der Ansprüche 1-3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kontur zu
mindest bestimmter der Anlagebereiche (15A, 15B)
der Reibbeläge (10A, 10B) im wesentlichen der Kon
tur der entsprechenden Auflagerflächen (14A, 14B)
der Trägerblätter (11) angepaßt ist.
5. Reibscheibe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Anlagebereiche (15A, 15B) auf durch
die Hinterschneidungen (16A, 16B) voneinander ge
trennten Vorsprüngen (26A, 26B) angeordnet sind.
6. Reibscheibe nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich
net, daß an zumindest einem der Umfangsränder der
Reibbeläge auf dem Niveau der Vorsprünge (26A,
26B) ein ringförmiger Kranz (28), vorzugsweise
kreisförmig fortlaufend, vorgesehen ist.
7. Reibscheibe nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich
net, daß zumindest bestimmte der Vorsprünge
(26A, 26B) kontinuierlich mit dem Kranz (28) ver
bunden sind.
8. Reibscheibe nach mindestens einem der Ansprüche 6
oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Kranz (28)
am äußeren Umfangsrand der Reibbeläge (10A, 10B)
angeordnet ist.
9. Reibscheibe nach mindestens einem der Ansprüche 1-8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Anlageberei
che (15A, 15B) der Reibbeläge (10A, 10B) eben
sind.
10. Reibscheibe nach mindestens einem der Ansprüche 1-8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Anlageberei
che (15A, 15B) der Reibbeläge (10A, 10B) bombiert
oder bauchig ausgebildet sind.
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