-
Befeuchtungs- und Bestreuungsvorrichtung für Semneln
-
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Bestreuen von gegarten
Semmeln vor dem Backen mit Streugut, wie Mohn, Sesam oder Salz, mit mindestens einem
die nebeneinanderliegenden Semmeln in mehreren in Transportrichtung verlaufenden,
zueinander parallelen Reihen transportierenden Band und mit einem über dem Band
angeordneten Streugutbehälter.
-
Bei einer bekannten Vorrichtung dieser Art werden die gegarten Semmeln
mit Wasser besprüht und anschließend mit dem Streugut gestreut. Diese Vorrichtung
führt aber nur dann zu befriedigenden Ergebnissen, wenn das Sprühwasser richtig
dosiert ist. Wird
auf die Semmeln zuviel Wasser gesprüht, läuft
dieses seitlich über die Semmeln ab, so daß anschließend ein Kleben der Semmeln
im Ofen auf der Backunterfläche zu befürchten ist. Werden die Semmeln mit zu wenig
Wasser besprüht, bleibt zu wenig Streugut haften.
-
Es ist weiterhin bekannt, die Semmeln zu ihrer Befeuchtung vor dem
Bestreuen durch ein Wasserbad zu führen. Hierbei ist aber der Befeuchtungsgrad von
der Höhe des Wasserspiegels abhängig, die sich in unkontrollierbarer Weise ändern
kann.
-
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung der eingangs
angegebenen Art zu schaffen, mit der sich die Semmeln nur auf ihrer gestüpfelten
Seite derart befeuchten lassen, daß kein Wasser seitlich abläuft und beim Bestreuen
die gewünschte Menge von Streugut haften bleibt.
-
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst daß das durch eine
Umlenkrolle gebildete Abgabeende des die Semmeln zuführenden Bandes mit dem Aufgabebereich
eines nachfolgenden, über eile vordere und eine hintere Umlenkrolle laufenden porösen
Bandes eine so große Stufe bildet, daß die Semmeln auf dieses unter Drehung auf
1800 abgeworfen werden, so daß sie auf ihrer gestüpfelten Seite liegen, daß das
Obertrum des porösen Bandes über eine mit einem Mantel aus schwammigem Material
versehene Schwammwal-e läuft, die zumindest mit ihrem unteren Bereich in eine Wanne
eintaucht, daß oberhalb der Schwammwalze eine Andruckwalze gelagert ist, die in
einem der Breite der Semmelreihen entsprechenden Abstand mit Scheiben versehen ist,
die sich zwischen den Seemelr hen auf das poröse Band abstützen und dieses gegen
die Schwammwalze andrücken, und daß die hintere Umlenkrolle des porösen Bandes unter
Bildung einer so großen Stufe oberhalb eines die Semmeln unter dem Streubehälter
hindurchführenden Streubandes
angeordnet ist, daß die Semmeln unter
Drehung um 1800 auf dieses abgeworfen werden Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist eine richtige Befeuchtung der gestüpfelten Seiten der Semmeln dadurch sichergestellt,
daß das diese transportierende poröse Band durch die Andruckwalze gegen die Schwammwalze,
die sich mit in der Wanne befindlichem Wasser vollgesaugt hat, derart angedrückt
wird, daß das aus dem Mantel der Schwammwalze herausgedrückte Wasser in der richtigen
Menge durch das poröse Band hindurchtritt und die gestüpfelten Seiten der Semmeln
im richtigen Maße benetzt. Anschließend kann zuviel aufgenommenes Wasser von den
Semmeln abtropfen, ohne über die seitlichen Bereiche der Semmeln abzulaufen. Die
Se;nmeln werden dann unter Drehung um 1800 auf das Streuband abgeworfen, so daß
sie mit ihrem gestüpfelten und benetzten Seiten wieder oben liegen. Aus dem Streugutbehälter
tritt eine dosierte Menge von Streugut aus, das auf den benetzten Oberseiten der
Semmeln haftenbleibt. Neben die Semmeln fallendes oder von diesen nicht aufgenommenes
Streugut fällt durch das gitterartige Streuband hindurch und wird von einem Auffangbehälter
aufgefangen, so daß es erneut verwendet werden kann.
-
Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung läßt sich ein Ergebnis erzielen,
wie es sonst nur mit einer Bestreuung von Hand erreicht wird, bei der die Semmeln
mit einem Pinsel befeuchtet und anschließend mit ihrer befeuchteten Seite auf das
Streugut aufgelegt werden, so daß dieses in der gewünschten Menge haften bleibt.
-
Es ist an sich bekannt, mit ihrer befeuchteten Seite auf einem gitterartigen
Streuband liegende Semmeln von unten her mit dem Streugut zu bestreuten, so daß
nur die haftenbleibende Menge von Streugut aufgenommen wird. Bei dieser Art der
Bestreuung bleibt
aber das Gittermuster des Streubandes erhalten
und tritt nach dem Backen in vergrößerter Form störend in Erscheinung.
-
Zweckmäßigerweise besteht das poröse Band aus einem großmaschigen
Metallband. Besonders geeignet sind aus mit Abkröpfungen versehenen Drahtstäbchen
gebildete Bänder, deren Abkröpfungen unter Bildung von gelenkigen Verbindungen schlaufenartig
ineinandergreifen.
-
Das Streuband kann aus den gleichen Bändern wie das poröse Ban bestehen.
-
Die Schwammwalze weist zweckmäßigerweise einen aus Scheiben aufgebauten
Mantel auf. Das poröse Mantelmaterial kann aus Viskose oder auch aus anderen geeigneten
schwammigen Materialien bestehen.
-
Zweckmäßigerweise ist die Schwammwalze frei drehbar in den Behälter
gelagert. Der Behälter kann heb- und absenkbar ausgebildet sein. Zum Heben und Senken
kann sich der Behälter auf mindestens eine durch einen Hebel verdrehbare Exzenterscheibe
abstützen. Auch die Andruckwalze kann frei drehbar gelagert sein, so daß sie, wie
auch die Schwammwalze, von dem Ober trum des porösen Bandes, das mit einem Antrieb
versehen ist, mitgenommen wird.
-
Der an die Schwammwalze anschließende Teil des Obertrwas des porösen
Bandes kann als Abtropfstrecke ausgebildet sein.
-
Der Streubehälter ist zweckmäßigerweise austauschbar angeordnet, je
nach dem, welches Streugut gerade gestreut werden soll.
-
Die Schwammwalze und die Andrückwalze lassen sich zweckmäBigerweise
so weit von dem porösen Band entfernen, das sie mit diesem
nicht
in Berührung kommen. Durch Entfernen oder Schließen des Streugutbehälters lassen
sich dann unbestreute Semmeln herstellen.
-
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der
Zeichnung näher erläutert. In dieser zeigt Fig. 1 eine Seitenansicht der Befeuchtungs-
und Bestreuungsvorrichtung, Fig. 2 eine der Fig. 1 entsprechende Darstellung des
porösen Feuchtbandes mit Feucht- und Anpreßwalze, Fig. 3 einen Schnitt durch die
Befeuchtungsstation längs der Linie A - B in Fig. 2, Fig. 4 einen Schnitt durch
die Befeuchtungsstation längs der Linie C - D in Fig. 2, Fig. 5 einen Schnitt durch
die Feuchtwalze längs der Linie G - H in Fig. 2 und Fig. 6 eine Draufsicht auf die
Führung des Streubandes nach Fig. 1.
-
Die Semmeln werden in mehreren zueinander parallelen Reihen, die in
Förderrichtung verlaufen, von dem Förderband 1 zugeführt, nachdem sie zuvor in üblicher
Weise gegart und gestüpfelt worden sind. Das Förderband 1 läuft in üblicher Weise
über vordere und hintere Umlenkrollen oder Walzen, von denen in Fig. 1 nur die
vordere
Umlenkwalze 2 dargestellt ist. Das Förderband 1 ist zwischen seitlichen Blechen
3 angeordnet, die Teil des Maschinengestells sind. Zwischen der vorderen und hinteren
Umlenkwalze sind das Obertrum des Förderbands 1 stützende tischartige Gleitbleche
oder -schienen 4 angeordnet.
-
An das die Semmeln zuführende Förderband schließt die Befeuchtungsstation
5 an. Diese besteht aus einem Stäbchenband 6, das aus zueinander parallelen, in
gleichmäßigen Abständen mit Abkröpfungen versehenen drahtförmigen Stäben besteht,
die dadurch gelenkig miteinander verbunden sind, daß die leicht schwalbenschwanzförmig
ausgebogenen Abkröpfungen schlaufenartig ineinandergreifen. Derartige, gleichsam
einen Tragrost bildende Stäbchenbänder sind bekannt. Das das Fördertrum des Stäbchenbandes
6 bildende Obertrum 7 läuft über die hintere und vordere Umlenkwalze 8. Weiterhin
ist es über die Leitwalzen 10, 11 und über eine Antriebswalze 12 geführt, die mit
zwischen die einzelnen Stäbchen greifenden Zähnen versehen ist.
-
Die Walzen 8 bis 12 sind in Seitenteilen 13 des Mascllinengestells
gelagert. Unter dem Obertrum 7 des Stäbchenbandes 6 ist eine im wesentlichen rechteckige
behälterförmige Wanne 14 zwischen seitlichen, an deren gegenüberliegenden Wandungen
anliegenden Führungen 15, 16, 17, 18 heb- und senkbar geführt. Der Boden der behälterförmigen
Wanne 14 ist auf Scheiben 19 abgestützt, die exzentrisch an der Schwenkwelle 20
befestigt sind.
-
Die Schwenkwelle 20 ist mit einem Betätigungshebel 21 verstehen, der
einen Nocken trägt, über den sich der Schwenkhebel in verschiedenen Schwenklagen
in Rastöffnungen 22 arretieren läßt.
-
Durch entsprechende Verschwenkung und Arretierung des Hebels 21 l§ßt
sich somit der wannenförmige Behälter 14 in der gewünschten Höhenlage festlegen.
An der Innenseite der seitlichen Begrenzungswände des wannenförmigen Behälters 14,
die zwischen den der Führung dienenden Seitenwänden liegen, befinden sich etwa
halbkreisförmige
Lagerschalen 23, in denen über Achsstummel die Schwammwalze 24 frei drehbar gelagert
ist. Die Schwammwalze 24 trägt einen Mantel 25 aus schwammigem Material, beispielsweise
Viskose oder Schaumstoff. Die Höhenlage des wannenförmigen Behälters 14 wird so
eingestellt, daß der Mantel 25 der Schwammwalze 24 an dem Obertrum 7 des Stäbchenbandes
6 anliegt oder dieses leicht anhebt.
-
Die Leitwalzen 10, 11 und die Antriebswalze 12 sind in den Seitenteilen
13 derart angeordnet, daß genügend Raum für den wannenförmigen Behälter 14 und die
Exzenterscheibe 19 vorhanden ist.
-
Oberhalb der Schwammwalze 24 ist die Andruckwalze 27 zwischen den
Enden von Schwenkhebeln 28 gelagert, die schwenkbar zwischen mit dem Gestell verbundenen
Stützen 28 gelagert sind.
-
Das Förderband 1 bildet mit dem Obertrum 7 des Stäbchenbandes 6 eine
so hohe Stufe, daß die herangeförderten Semmeln beim Abwurf über das durch die hintere
Umlenkwalze 2 gebildete Abgabeende um 1800 gewendet werden.
-
Auf einen Wellenzapfen der die Andrückwalze 27 lagernden Schwenkhebel
22 ist ein Schneckenrad 29 aufgekeilt, das mit der in der Stütze 28 gelagerten Schnecke
30 kämmt. Die Schnecke 30 ist mit einer mit einem Betätigungsknopf 31 versehenen
Welle 32 versehen, über die sich die Höhenlage der Andrückwalze 27 einstellen läßt.
-
An die Befeuchtungsstation schließt die Bestreuungsstation 33 an.
Diese besteht aus einem in Seitenteilen 34 des Maschinengestells gelagerten Stäbchenband
35, das über die vordere Umlenkwalze 36 und die hintere Umlenkwalze 37 umläuft.
Oberhalb des Stäbchenbandes 34 ist der Streugutbehälter 38 austauschbar im
Maschinengestell
gehaltert. In seinem sich keilförmig verjüngenden unteren Bereich ist der Streugutbehälter
38 mit einer Dosiereinrichtung 39 versehen.
-
Das Obertrum 40 des Stäbchenbandes 35 ist durch leistenförmige Tragschienen
41 abgestützt. Unterhalb des Stäbchenbandes 35 ist in dem Maschinengestell ein Behälter
zum Auffangen durch das Stäbchenband 35 hindurchrieselnden Streuguts angeordnet.
-
Die hintere Umlenkwalze 9 des Stäbchenbandes 6 der Befeuchtungsstation
ist unter Bildung einer so hohen Stufe oberhalb des Aufgabebereichs des Stäbchenbandes
35 angeordnet, daß die mit ihrer gestüpfelten Seite nach unten liegenden Semmeln
unter Drehung um 1800 auf dieses abgeworfen werden.
-
In Fig. 2 ist die Befeuchtungsvorrichtung nach Fig. 1 allein zur Verdeutlichung
der Schnittführungen gemäß den Fig. 4 bis 5 dargestellt.
-
In dem Schnitt gemäß Fig. 1 längs der Linie A - B in Fig. 2 ist der
besseren Übersicht halber das über die Umlenkwalzen 8, 9 laufende Stäbchenband 6
fortgelassen worden. Aus der Darstellung ist die Rechteckform des Behälters 14 und
die in diesem angeordneten Lagerschalen 23 ersichtlich. Der Mantel 25 der Befeuchtungswalze
24 ist durch scheibenförmige Ringe 45 aufgebaut.
-
Aus der Fig. 4 ist die untere Umlenkwalze 11 und die mit einem Antriebskettenrad
46 versehene Antriebswalze 12 ersichtlich.
-
Diese weist verzahnte Bereiche 47 auf, die zwischen die Stäbchen des
Stäbchenbandes 6 greifen.
-
Wie aus Fig. 5 ersichtlich ist, ist die Andruckwalze 27 aus einzelnen
auf die Welle 48 aufgesetzten Scheiben 49 aufgebaut.
-
Diese Scheiben weisen einen so großen Abstand voneinander auf,
daß
die in Reihen hindurchgeführten Semmeln mit diesen nicht in Berührung kommen. Die
Scheiben 49 drücken das in Querrichtung biegesteife Stäbchenband 6 gegen die Feuchtwalze
24 an, so daß aus deren Mantel 25 aus schwammigem Material die zur Befeuchtung der
Semmeln richtige Menge Wasser austritt. Hierzu wird in den Behälter 14 Wasser eingefllt,
so daß die Schwammwalze 24 zumindest mit ihrem unteren Bereich in das Wasser eintaucht.
Unabhängig von der Wasserhöhe in dem Behälter 14 wird die richtige Befeuchtung erreicht,
weil die Wasseraufnahme der Feuchtwalze im wesentlichen unabhängig von dem Wasserspiegel
ist.
-
Aus Fig. 6 sind die hintere und die vordere Umlenkwalze 36, 37 des
aus Stäbchen bestehenden Streubandes ersichtlich. Die hintere Umlenkwalze 36 ist
die Antriebswalze und daher mit einem Antriebskettenrad 50 versehen. Die Abstützleisten
41 sind parallel zueinander in einem solchen Abstand angeordnet, daß das Hindurchrieseln
des überschüssigen Streuguts nicht behindert wird.