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Beschreibung
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Die Erfindung betrifft einen Kompressionsstrumpf.
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Patienten, die unter ulcera cruris (sogenannten offenen Beinen),
Phlebothrombosen, Thrombophlebitiden (Venenentzündungen) und Varicosis (Krampfadern)
leiden, benötigen unter anderem eine fachgerechte Kompressionstherapie.
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Die Kompression wird durch sogenanntes ~Wickeln der Beine" mit Kompressionsbinden
erreicht Dabei bedarf die Kompressionstherapie mittels Binden einer subtilen Wickeltechnik,
wobei am Bein unten ein Druck von etwa 40 mm HG und nach oben abnehmend auf etwa
20 mm HG erreicht werden muß. Eine derartige Wickeltechnik wird noch nicht einmal
von jedem Arzt beherrscht, geschweige denn vom Patienten selbst, so daß diese Therapie
wegen ihrer Schwierigkeiten immer wieder ohne Erfolg bleibt. Dadurch entstehen den
Krankenkassen enorme, unnötige Kosten.
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Aber selbst dann, wenn durch eine konsequente Kompressionstherapie
eine Heilung erreicht ist, muß dieses Ergebnis meist lebenslang durch das Tragen
von Kompressionsstrümpfen gesichert werden. Die bisher bekannten Kompressionsstrümpfe
sind jedoch aufgrund des medizinisch notwendigen, starken Zugs nur schwer anziehbar.
Alten Menschen ist das oft unmöglich. Deshalb werden die Strümpfe in der Regel nicht
konsequent getragen; Rückfälle sind dann unausweichlich.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Kompressionsstrumpf
derart auszubilden, daß er vom Patienten ohne große Mühe angezogen und dabei der
auf das Bein ausgeübte Druck in einem erwünschten Bereich variiert werden kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Kompressionsstrumpf
aus mehreren Teilen besteht, wobei die Teile für das Knie und die Ferse aus entsprechend
geformten, dehnbaren Strumpfstücken gebildet sind, während die Teile für den Fuß,
den Unterschenkel und gebenenfalls den Oberschenkel aus Material geringer Elastizität
(sogenannter "Kurzer Zug") schalenförmig ausgebildet und über ihre ganze Länge mit
einem Klettverschluß versehen sind.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung weisen die Teile für den
Fuß, den Unterschenkel und den Oberschenkel im Bereich ihrer Längskanten und parallel
zu diesen auf der dem Bein abgewandten Seite Taschen auf, deren Abmessungen dem
Eingriffsteil eines Spannhakens angepaßt sind.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind zwei Spannhaken unterschiedlicher
Breite vorgesehen, deren Bedienungsteile rahmenförmig und deren Eingriffsteile zinkenartig
ausgebildet sind.
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Gemäß einer Fortbildung der Erfindung weist einer der Spannhaken
eine Einrichtung zur Messung des beim Anziehen des Kompressionsstrumpfes auf das
Bein ausgeübten Drucks auf.
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Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen im wesentlichen
darin, daß der Patient den Kompressionsstrumpf ohne Schwierigkeiten selbst anziehen
kann und daß dabei ein vom Fuß zum Oberschenkel abnehmender Druck eingestellt werden
kann. Der erfindungsgemäße Kompressionsstrumpf kann sowohl das Wickeln der Beine
als auch den gegebenenfalls daran anschließend zu tragenden konventionellen Kompressionsstrumpf
ersetzen. Mehr Patienten-Compliance, ein schnellerer Heilerfolg und damit eine enorme
Kostenersparnis sind die Folge.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt
und wird im folgenden näher beschrieben.
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Es zeigen Fig. 1 einen erfindungsgemäßen Kompressionsstrumpf in perspektivischer
Darstellung, Fig. 2 einen Spannhaken in der Draufsicht, Fig. 3 zwei Spannhaken,
die sich mit den Taschen eines schalenförmig ausgebildeten Teils des Kompressionsstrumpfes
in Eingriff befinden, in der Seitenansicht, Fig. 4 desgleichen in der Draufsicht.
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In Fig. list mit 1 ein über das Knie und mit 2 ein über die Ferse
gezogenes Strumpfstück eines erfindungsgemäßen Kompressionsstrumpfes bezeichnet.
Die Strumpfstücke 1 und 2 sind dehnbar und ihrem Verwendungszweck entsprechend geformt.
An diese Strumpfstücke 1 bzw. 2 grenzen überlappend der Fuß-Teil 3, der Unterschenkel-Teil
4 und der Oberschenkel-Teil 5 an.
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Die Teile 3, 4 und 5 sind schalenförmig ausgebildet und jeweils über
ihre ganze Länge mit einem Klettverschluß 6 bzw. 7 bzw. 8 versehen; ihre Elastizität
ist gering.
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Die schalenförmig ausgebildeten Teile 3, 4 und 5 weisen auf der Außenseite
Taschen 9 und 10 auf, in welche der zinkenartig ausgebildete Eingriffsteil 11 eines
Spannhakens 12, wie er in Fig. 2 dargestellt ist, eingeführt werden kann.
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In Fig. 3 sind zwei Spannhaken 13 und 14 in der Seitenansicht dargestellt,
deren Eingriffsteile 15 bzw. 16 in die Taschen 9 bzw. 10 des Unterschenkel-Teils
4 eingeschoben sind. Wie der Fig. 4 zu entnehmen ist, ist der Spannhaken 13 schmaler
ausgebildet als der Spannhaken 14, so daß der Spannhaken 13 durch das rahmenförmige
Bedienungsteil 17 des Spannhakens 14 hindurchgesteckt werden kann. Das Bedienungsteil
17 des Spannhakens 14 besteht aus zwei aufeinander gleitenden Teilen 17a und 17b,
wobei das Teil 17a mit dem Eingriffsteil 16 fest verbunden ist, während das Teil
17b auf dem Teil 17a gegen den Zug oder den Druck einer Feder 18 verschiebbar angeordnet
ist und ein Sichtfen-
ster 19 aufweist, durch das eine in mmHG bzw.
mbar geeichte Skala 20 sichtbar ist.
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Zum Anziehen des Kompressionsstrumpfes streift der Patient zunächst
die Strumpfstücke 1 und 2 (Fig. 1) für Knie und Ferse über das Bein und achtet auf
deren einwandfreien Sitz. Danach zieht der Patient die schalenförmigen Teile 3,
4 und 5 für Fuß, Unterschenkel und Oberschenkel an. Zu diesem Zweck werden, wie
in Fig. 3 für das Unterschenkel-Teil 4 dargestellt, die Eingriffsteile 15 und 16
der Spannhaken 13 und 14 in die Taschen 9 und 10 des betreffenden schalenförmigen
Teils eingeführt und sodann dessen Längsseiten überlappend zusammengezogen, bis
der gewünschte Zug und damit der erforderlicheAnpreßdruck des betreffenden Teils
auf das Bein gemäß Anzeige im Sichtfenster 19 erreicht ist Anschließend werden die
beiden Teile des betreffenden Klettverschlusses (hier die Teile 7a und 7b des Klettverschlusses
7) zusammengedrückt Dabei ist es ohne Schwierigkeiten möglich, den Anpreßdruck entsprechend
den medizinischen Anforderungen im Fuß bei etwa 40 mm HG beginnen und ihn bis zum
anderen Ende des Kompressionsstrumpfes auf etwa 20 mm HG absinken zu lassen.
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Um zu vermeiden, daß sich die schalenförmigen Teile 3, 4 und 5 des
Kompressionsstrumpfes gegenüber dem Strumpfstück 1 bzw. 2 für Knie bzw. Ferse verdrehen,
weisen die Strumpfstücke 1 und 2 auf der dem Bein abgewandten Seite in der Nähe
ihrer Ränder an einzelnen Stellen kurze Teilstücke 21 und 22 (in Fig. 1 für das
Knie-Strumpfstück 1 dargestellt) der einen Hälfte eines Klettverschlusses auf. Die
schalenförmigen Teile 3, 4 und 5 sind an entsprechenden Stellen ihrer Innenseiten
mit den Gegenstücken 23 bzw. 24 der betreffenden Klettverschluß-Teilstücke versehen.
Sobald die schalenförmigen Teile 3, 4 und 5 angezogen sind, greifen jeweils die
beiden Teile der Klettverschluß-Stücke ineinander und halten so die schalenförmigen
Teile 3, 4 und 5 in einer definierten Lage zu den Strumpfstücken 1 bzw. 2.
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Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Kompressionsstrumpfes
besteht darin, daß die schalenförmigen Teile 3, 4 und 5 weder für jeden Patienten
gesondert hergestellt noch in einer großen Vielfalt vorrätig gehalten werden müssen.
Bei genügender Breite des Klettverschlusses hat dieser einen solchen Spielraum für
das Überlappen, daß die gleiche Strumpfform für mehrere Patienten geeignet ist,
so daß sich die Lagerhaltung erheblich verringert.
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