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Insbesondere zweikreisig ansteuerbares Anhängersteuer-
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ventil für Zweileitungs-Bremsanlagen Die Erfindung bezieht sich auf
ein insbesondere zweikreisig ansteuerbares Anhängersteuerventil für Zweileitungs-Bremsanlagen,
insbesondere für Druckluftbremsanlagen an Kraftfahrzeugen, mit mindestens einem
dem Steuerkreis zugeordneten Steuerkolben, einem Einlaßventil, einem Auslaßventil
und einem zuvehöriaen Doppelventilkörper sowie mit mindestens einem vom ausgesteuerten
Druck beaufschlagten Wiegeraum und einer mit der Bremsleitung verbundenen Bremskammer,
wobei in der Verbindungsleitung zwischen Bremskammer und Wiegeraum ein federbelastetes
Doppelrückschlagventil eingeschaltet ist.
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Die Erfindung läßt sich bei einkreisig ansteuerbaren Anhängersteuerventilen
sowie auch bei zweikreisig ansteuerbaren Anhängersteuerventilen verwenden. Wenn
zwei Steuerkreise vorgesehen sind, sind natürlich auch zwei Steuerkolben vorgesehen.
Trotzdem ist in der Regel auch dann nur ein einziges federbelastetes Doppelrückschlagventil
angeordnet, welches sich jedoch vorzugsweise hinsichtlich beider Steuerkreise so
auswirkt, daß das Steuerdruckverhältnis zwischen Anhänger und Zugfahrzeug - manchmal
auch Voreilung genannt - auch dann erhalten bleibt, wenn einer der beiden Steuerkreise
ausfällt.
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Die Erfindung läßt sich auch unabhängig davon anwenden, ob bei zweikreisiger
Ansteuerung die beiden Steuerkolben gleichsinnig oder gegensinnig bewegbar sind.
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Ein Anhängersteuerventil der eingangs genannte Art ist aus der DE-PS
20 12 204 bekannt. Die beiden Steerkolben sind je mit einem Wiegeraum versehen,
die über eine Verbindungsleitung mit der Bremskammer in Verbindung stehen. In dieser
Verbindungsleitung ist ein federbelastetes Doppeirückschlagventil vorgesehen, welches
seitlich von der Achse der Steuerkolben am Gehäuse angeordnet ist. Das Doppel-rückschlagventil
wirkt
sich hinsichtlich beider Ansteuerkreise aus, d. h. das Steuerdruckverhältnis zwischen
Anhänger und Zugfahrzeug wird auch dann in der Weise eingehalten, daß auf dem Anhänger
ein höherer Steuerdruck wirksam wird als auf dem Zugfahrzeug, wenn einer der Ansteuerkreise
des Zugfahrzeuges defekt ist.
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Die beiden Steuerkolben können in gegenläufiger Bauart vorgesehen
sein, d. h. am einen und am anderen Ende des Gehäuses des Anhängersteuerventils
vcrgesehen sein, wobei die beiden Steuerleitungen auch in Zuordnung und nahe der
Anordnung der Steuerkolben am Gehäuse angeschlossen sind. Auch der Anschluß einer
Hilfs- und/oder Feststellbremse an das Anhängersteuerventil ist möglich.
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Auch die DE-PC 23 23 753 zeigt ein Anhängersteuerventil der in Rede
stehenden Art, bei dem jedoch die beiden Steuerkolben gleichsinnig und unmittelbar
benachbart zueinander angeordnet sind. Die Anschlüsse der beiden Steuerkreise sind
auch hier an den entgegengesetzten Enden des Gehäuses vorgesehen. Eine hohle Steuerspindel
dient dazu, durch das Ventil hindurch die Wirkfläche des betreffenden Steuerkolbens
zu beaufschlagen. Diese gleichsinnige Bauart hat den Vorteil, daß selbst bei zweikreisiger
Ansteuerung nur ein Wiegeraum erforderlich ist. Auch hier ist in die Verbindungsleitung
zwischen Bremskammer und Wiegeraum ein federbelastetes Doppelrückschlagventil geschaltet,
so daß im Wiegeraum bei entsprechender Betätigung immer ein kleinerer Druck herrscht
als in der Bremskammer. Durch diese Zurückhaltung der Auswiegung wird erreicht,
daß über die Bremsleitung anhängerseitig ein höherer Steuerdruck ausgesteuert wird
als es dem motorwagenseitigen Steuerdruck entspricht.
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Somit ergibt sich das gewünschte Steuerdruckverhältnis zwischen Anhänger
und Zugfahrzeug, welches sinnvoll ist, um ein Einknicken des Lastzuges bei einer
Bremsung zu verhindern.
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Die DE-AS 11 52 322 zeigt ein einkreisig ansteuerbares Anhängersteuerventil
mit
einem federbelasteten Doppelrückschlagventil als sogenannte Voreileinrichtung zwischen
Bremskammer und Wiegeraum, um auch hiermit das angesprochene Steuerdruckverhältnis
zwischen Anhänger und Zugfahrzeug herbeizuführen.
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Im gesamten Stand der Technik wird das federbelastete Doppelrückschlagventil
gleichsam seitlich und außerhalb der Achse des Anhängersteuerventils an dessen Gehäuse
angeflanscht, wobei der Ventilkörper des Doppelrückschlagventiles von einer Feder
beaufschlagt ist, die in ihrer Kraft z. B. über eIne Schraube einstellbar ist. Diese
Stellschraube ist von außen zugänglich, so daß damit die Gefahr besteht, daß durch
eine falsche Einstellung der Kraft der Feder des Doppelrückschlagventils einer Über-
bzw. eine Unterbremsung des Anhängers die Folge ist. Weiterhin ist es nachteilig,
daß durch die seitliche Anordnung des Doppelrückschlagventiles das Gehäuse des Anhängersteuerventils
zur Aufnahme des Doppelrückschlagventils speziell ausgebildet werden muß, wodurch
durch die andere Richtung der an sich koaxiale Aufbau des Anhängersteuerventils
mit seinen Steuerkolben und seinen übrigen Einzelteilen gestört wird.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Anhängersteuerventil
der eingangs beschriebenen Art einen geschickteren Unterbringungsort des Doppelrückschlagventils
im Innern des Gehäuses des Anhängersteuerventils zu finden, ohne daß einerseits
eine wesentliche Gehäuseänderung erforderlich wäre, so daß die Gefahr der Fehleinstellung
des Doppelrückschlagventils durch Pseudofachleute beseitigt ist und trotzdem unabhängig
von der Bauart des Anhängersteuerventils - auch bei zweikreisiger Ansteuerung -
im Anhänger über den gesamten Bremsdruckverlauf ein höherer Steuerdruck bzw. Bremsdruck
ausgesteuert werden kann als im Zugfahrzeug, so daß das angestrebte Steuerdruckverhältnis
zwischen Anhänger und Zugfahrzeug erreicht
wird.
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Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß das Doppelrückschlagventil
koaxial zu der Achse des Steuerkolbens im Innern des Gehäuses des Anhängersteuerventils
angeordnet ist und daß der Ventilkörper des Doppelrückschlagventils kreisringförmig
ausgebildet und seine Feder andererseits insbesondere an dem Steuerkolben abgestützt
ist. Damit ergibt sich vorteilhaft die Möglichkeit, die Verbindungsleitung zwischen
Bremskammer und Wiegeraum praktisch entfallen zu lassen, so daß Drosseln der Bohrungen
und dergleichen zwischen Bremskammer und Wiegeraum vermieden sind, so daß das Doppelrückschlagventil
und damit das Anhängersteuerventil ein schnelles und exaktes Ansprechverhalten zeigt.
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Durch die koaxiale Anordnung ergibt sich weiterhin eine kompakte,
einfache Bauweise, weil das Gehäuse des Anhängersteuerventils praktisch unverändert
im Vergleich zu einem Gehäuse ohne Doppelrückschlagventil benutzt werden kann. Auch
die Bearbeitung des Gehäuses wird vereinfacht, weil nur noch die eine Bearbeitungsrichtung
entsprechend der Achse der Steuerkolben und der übrigen Einzelteile vorhanden ist.
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Auch der Aufwand selbst für die Ausbildung des Dopperückschlagventils
verringert sich im Vergleich zum Stand der Technik. Praktisch ist es nur erforderlich,
die im Stand der Technik ohnehin vorhandene Trennwand zwischen Bremskammer und Wiegeraum
aufzuteilen und den einen Teil der Trennwand als Ventilsitz auszubilden und den
anderen Teil als beweglichen Ventilkörper des Doppelrückschlagventils zu gestalten.
Die Anordnung eines Gehäusedeckels im Bereich des Doppelrückschlagventils entfällt
völlig. Gleichzeitig ist damit das Doppelrückschlagventil geschützt im Innern des
Gehäuses untergebracht und damit einer Fehleinstellung durch Pseudofachleute entzogen.
Dies schließt natürlich nicht aus, daß auch hier die Feder des Doppelrückschlagventils
einstellbar
ausgebildet sein kann. Diese Einstellung ist jedoch von außen nicht sichtbar und
wird daher nur von Fachleuten gezielt durchgeführt werden. Ein weiterer Vorteil
der Erfindung ist darin zu sehen, daß die koaxiale Anordnung des Doppelrückschlagventils
unabhängig davon verwirklicht werden kann, ob das Anhängersteuerventil ein- oder
zweikreisig ansteuerbar ist und in welcher Bauart die beiden Steuerk-lben bei zweikreisiger
Ansteuerung vorgesehen sind. Auch bei gegenläufiger Anordnung der beiden Steuerkolben
und der damit gegebenen Notwendigkeit der Arordnung von zwei Wiegeräumen ist nur
ein einziges Doppelrückschlagventil erforderlich, um unabhängig von einem Defekt
im einen oder anderen Steuerkreis in jedem Falle das angestrebte Steuerdruckverhältnis
zwischen Anhänger und Zugfahrzeug zu erzielen.
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Für die Realisierung des Ventilkörpers und dessen Zusammenwirken mit
dem zugehörigen Ventilsitz ergeben sich mehrere Möglichkeiten. So kann der Ventilkörper
des Doppelrückschlagventils mit einem eingezogenen ortsfesten Rand einer Trennwand
zwischen Bremskammer und Wiegeraum zusammenwirkend vorgesehen und auf einem Fortsatz
des Steuerkolbens dichtend geführt sein. Der Fortsatz des Steuerkolbens trägt auf
jeden Fall einen Teil des Auslaßventils. Es ist aber auch möglich, daß der Ventilkörper
des Doppelrückschlagventils mit einem Fortsatz des Steuerkolbens zusammenwirkend
vorgesehen und in einer Trennwand zwischen Bremskammer und Wiegeraum dichtend geführt
ist. Auch dabei trägt der Fortsatz des Steuerkolbens einen Teil des Auslaßventils.
Es versteht sich, daß insbesondere bei Heranführung einer Handbremse an das Anhängersteuerventil
der betreffende Steuerkolben auch geteilt ausgebildet sein kann, wobei der Ventilkörper
des Doppelrückschlagventils dann mit diesem einen Teil zusammenarbeitet, der auch
einen Teil des Auslaßventils trägt.
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Auch in Verbindung mit zwei gleichsinnig bewegbaren Steuerkolben
bei
zweikreisiger Ansteuerung ist nur ein koaxial angeordnetes, federbelastetes Doppelrückschlagventil
erforderlich, wobei in funktionaler Verschmelzung die Feder des Doppelrückschlagventils
gleichzeitig die Rückführfeder für beide Steuerkolben bilden kann. Auch in Verbindung
mit zwei gegensinnig bewegbaren Steuerkolben kann nur ein einziges koaxial angeordnetes
federbelastetes Doppelrückschlagventil vorgesehen sein. Da bei dieser Bauart zwei
Wiegeräume notwendig sind, ist es erforderlich, diese beiden Wiegeräume miteinander
zu verbinden. Auch bei dieser Bauart kann die Rückführfeder des einen Steuerkolbens
funktional mit der Feder des Doppelrückschlagventils verschmelzen.
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Damit ist natürlich nicht ausgeschlossen, daß die beiden in Rede stehenden
Federn auch getrennt voneinander verwirktlicht werden können. Wenn jedoch als Feder
des Doppelrückschlagventils die Rückführfeder des Steuerkolbens vorgesehen ist,
wird durch die Größe der bremskammerseitigen Wirkfläche des Ventilkörpers des Doppelrückschlagventils
das Steuerdruckverhältnis zwischen Anhänger und Zugfahrzeug festgelegt.
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Durch entsprechende Dimensionierung der Wirkfläche wird ohne Veränderung
der Kraft der Rückführfeder das Steuerdruckverhältnis gewählt.
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Die Erfindung wird anhand einiger Ausführungsbeispiele weiter beschrieben.
Es zeigen: Figur 1 einen Schnitt durch ein zwei--reisig ansteuerbares Anhängersteuerventil
in einer ersten Ausführungsform, Figur 2 einen Schnitt durch ein zweikreisig ansteuerbares
Anhängersteuerventil in einer zweiten Ausführungsform und Figur 3 einen Schnitt
durch ein zweikreisig ansteuerbares Anhängersteuerventil in einer dritten Ausführungsform.
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Das in Figur 1 dargestellte Anhängersteuerventil weist ein Gehäuse
1 auf, welches zweckmäßig mehrteilig ausgebildet ist. Es besitzt an seinem einen
Ende einen Anschluß 2 für einen ersten Steuerkreis I, während ein Anschluß 3 für
einen zweiten Steuerkreis II am anderen Ende des Gehäuses vorgesehen ist. An einem
Anschluß 4 steht Vorratsluft aus einem Vorratsbehälter 5 über eine Leitung 6 an
dem Anhängersteuerventil und damit in einer Kammer 7 an. Zwischen der Leitung 6
und der Kamm£ 7 ist ein Schutzventil 8 vorgesehen, welches dazu dient, bei einem
Bruch der Bremsleitung die Vorratsleitung abzusperren bzw. zu drosseln, damit die
Vorratsleitung über die Bremsleitung entlüftet und damit eine Notbremsung des Anhängers
über das Anhängerbremsventil erzeugt werden kann. Für die vorliegende Erfindung
ist das Schutzventil 8 von untergeordneter Bedeutung. Von einem Anschluß 9 führt
eine Bremsleitung 10 für den Anhänger zum Kupplungskopf 11. An einem Anschluß 12
ist die Hilfs- und/ oder Feststellbremse angeschlossen. Von einem Vorratsbehälter
13 führt eine Leitung 14 zu einem Betätigungsventil 15 und weiter zu dem Anschluß
12.
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Im oberen Teil des Gehäuses 1 ist ein Zylinder vorgesehen, in welchem
die beiden Steuerkolben 16 und 17 für die beiden Steuerkreise I und II dichtend
und gleitend gelagert sind.
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Zwischen den beiden Steuerkolben 16 und 17 sind über den Umfang verteilte
Erhebungen 18 vorgesehen, vermittels der sich die beiden Steuerkolben aneinander
anlegen. Oberhalb des ersten Steuerkolbens 16 ist eine Steuerkammer 19 für den Steuerkreis
I vorgesehen. Zwischen den beiden Steuerkolben 16 und 17 ist eine Steuerkammer 20
für den Steuerkreis II gebildet. Der Steuerkolben 17 ist geteilt ausgebildet und
besteht aus den Teilen 21 und 22, um über die Hilfsbremse einen bestimmten Druck
aussteuern zu können. Unterhalb des Steuerkolbens 17 ist ein Wiegeraum 23 gebildet.
Im Gehäuse 1 ist eine Bremskammer 24 vorgesehen, die in dauernder Verbindung
über
den Anschluß 9 mit der Bremsleitung 10 zum Anhänger steht. Der Wiegeraum 23 ist
von der Brenskammer 24 durch eine gehäusefeste Trennwand 25 getrennt, die gleichzeitig
einen Sitz 26 für ein federbelastetes Doppelrückschlagventil 27 bzw.
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dessen Ventilkörper 28 bildet, der kreis ringförmig ausgebildet ist
und auf einem Fortsatz 29 des Teils 22 des Steuerkolbens 17 dichtend geführt ist.
Der Ventilkörper 28 ist mit einer aufgeknüpften Gummiplatte 30 versehen und besitzt
Durchbrechungen 31, so daß auf diese Art und Weise eine Entlüftung des Wiegeraums
23 in Richtung auf die Bremskammer 24 stattfinden kann, so daß damit die eine Funktion
des Doppelrückschlagventils 27 erfüllt ist. Zu dem Doppelrückschlagventil 27 gehört
noch eine Feder 32, die gleichzeitig die Rückführfeder des Steuerkolbens 17 und
des Steuerkolbens 16 sein kann. Die Kraft der Feder 32 in Verbindung mit der bremskammerseitigen
Wirkfläche 33 des Ventilkörpers 28 bestimmt das Druckverhältnis zwischen dem Steuerdruck
des Anhängers und dem Steuerdruck des Zugfahrzeuges. Die Kraft der Feder 32 kann
einstellbar ausgebildet sein, und zwar entweder mit Hilfe von Beilagescheiben oder
Gewindeteilen (nicht dargestellt).
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Die in der Kammer 7 anstehende Vorratsluft ist zunächst einmal durch
das Anhängersteuerventil hindurchgeführt und schließt über einen Anschluß 34 und
die Vorratsleitung 35 an den Kupplungskopf 36 zum Anhänger an. Andererseits steht
diese Vorratsluft auch vor dem Einlaßventil des Anhängersteuerventils und dient
zu dessen Versorgung. Das Einlaßventil 37, 38 wird in an sich bekannter Weise von
einem Doppelventilkörper 37 und einem Gehäuserand 38 einer Trennwand 39 zwischen
Kammer 7 und Bremskammer 24 gebildet. Der Doppelventilkörper ist über eine Feder
40 abgestützt. Der Fortsatz 29 des Steuerkolbens 17 läuft in einen Rand 41 aus,
so daß damit in Verbindung mit dem Doppelventilkörper 37 das Auslaßventil
37,
41 gebildet ist. Der Doppelventilkörper 37 selbst ist hohl ausgebildet, so daß über
ihn und einen anschließenden Kanal 42 und ein Flatterventil 43 die Entlüftungsverbindung
zur Atmosphäre gegeben ist. Eine hohle Spindel 44 ist einerseits dichtend in dem
Steuerkolben 17 bzw. seinem Teil 22 verschraubt und andererseits dichtend im Gehäuse
1 geführt, so daß über ihre Bohrung 45 der Steuerdruck des Steuerkreises II von
dem Anschluß 3 in die Steuerkammer 20 gelangt.
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Zu der Hilfs- und/oder Feststellbremse gehört ein Steuer-.W;ben 46,
der gleitend und dichtend in dem Gehäuse 1 gelagert und auf einer Feder 47 abgestützt
ist. Ein Federraum 48 hat Verbindung zu dem Anschluß 12, während die andere Seite
des Steuerkolbens 46 mit der Vorratsluft der Kammer 7 beaufschlagt ist. Ein Anschlag
49 an dem Steuerkolben 46 gestattet es bei Entlüftung des Federraums 48 über das
Betätigungsventil 15, die Spindel 44 herabzuziehen, um damit über die Hilfs- und/
oder Feststellbremse das Auslaßventil 37, 41 zu schließen und das Einlaßventil 37,
38 zu öffnen und so einen Steuerdruck über die Bremsleitung 10 zum Anhänger auszusteuern.
Diese Funktion ist aber an sich bekannt.
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Das federbelastete Doppelrückschlagventil 27 ist mit geringstem baulichem
Aufwand und ohne drosselnde Verengungen oder Bohrungen zwischen die Bremskammer
24 und den Wiegeraum 23 eingeschaltet. Das Doppelrückschlacventil 27 ist infolge
der Kraft der Feder 32 geschlossen, wobei der Ventilkörper 28 mit seiner Gummiplatte
30 auf den Sitz 26 der Trennwand 25 gepreßt ist. Wird nun durch Betätigung des Zweikreisbremsventiles
auf dem Zugfahrzeug ein Steuerdruck zu dem Anhängersteuerventil ausgesteuert, dann
werden über die Anschlüsse 2 und 3 die Steuerkammern 19 und 20 belüftet, wobei dieser
Steuerdruck gleichzeitig als Bremsdruck in den Radbremsen des Zugfahrzeuges wirksam
werden kann, sofern in dieser Leitungsverbindung nicht nochmals ein Relaisventil
eingeschaltet ist.
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Die Drücke in den Steuerkammern 19 und 20 bewirken ein Schließen des
Auslaßventils 37, 41 und ein anschließendes öffnen des Einlaßventils 37, 38, so
daß Vorratsluft aus der Kammer 7 in die Bremskammer 24 und damit in die Bremsleitung
10 übertreten kann. Durch das geschlossene Doppelrückschlagventil 27 ist diese Vorratsluft
in der Bremskammer 24 aber gehindert, in den Wiegeraum 23 überzutreten und eine
Auswiegung herbeizuführen. Entsprechend dem eingestellten Druckunterschied über
das federbelastete Doppelrückschlagventil 27 wird beim nachfolgenden Bremsdruckanstieg
sich immer ein Druckunterschied zwischen dem Druck in der Bremskammer 24 und dem
Druck im Wiegeraum 23 ergeben, so daß in der Bremsleitung 10 immer ein höherer Steuerdruck
ausgesteuert wird als es dem eingesteuerten Steuerdruck der Steuerkreise I und II
entspricht. Dies führt in Verbindung mit dem Anhängerbremsventil zu dem gewünschten
Steuerdruckverhältnis bzw. Bremsdruckverhältnis. Es ist ersichtlich, daß das Doppelrückschlagventil
27, obwohl nur einmal angeordnet, sich hinsichtlich beider Steuerkreise I und II
auswirkt. Das angestrebte Steuerdruckverhältnis wird auch dann erreicht, wenn einer
der beiden Steuerkreise I oder II defekt ist oder wenn ein Steuerimpuls über die
Hilfsbremse ausgesteuert wird.
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Im Verlauf des S-euerdruckabfalls erfolgt eine Entlüftung des Wiegeraums
23 über die Durchbrechungen 31 am Ventilkörper 28.
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Figur 2 zeigt eine einfacherere Ausführungsform eines Anhängersteuerventils,
ohne daß die Vorratsleitung zum Anhänger über dieses Ventil geführt ist. Die beiden
Steuerkolben 16 und 17 sind auch hier gleichsinnig betätigbar nebeneinander angeordnet.
Die beiden Anschlüsse 2 und 3 befinden sich auf einer Seite des Gehäuses 1. Der
Steuerkolben 17 ist hier nicht geteilt ausgebildet. Ansonsten sind für funktionsgleiche
Teile die Bezugszeichen aus Figur 1 verwendet. Die Feder 32 des Doppelrückschlagventils
27 kann auch hier
gleichzeitig die Rückführfeder für die beiden
Steuerkolben 16 und 17 bilden. Die Kraft der Feder 32 kann durch wahlweise einzusetzende
Beilagescheiben 50 verändert und damit das Steuerdruckverhältnis zwischen Anhänger
und Zugfahrzeug verändert bzw. eingestellt werden.
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Die Funktion dieses Anhängersteuerventils ist aus sich heraus verständlich.
Ein solches Anhängersteuerventil kann auch als Relaisventil innerhalb einer Bremsanlage
auf einem Zugfahrzeug oder einem Anhänger eingesetzt werden, um z. B. eine Achse
des betreffenden Fahrzeugteils gegenüber einer anderen Achse verschieden abzubremsen.
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Figur 3 zeigt ein weiteres Anhängersteuerventil, wobei das federbelastete
Doppelrückschlagventil 27 auch hier bei den gegensinnig bewegbaren Steuerkolben
16 und 17 koaxial angeordnet und eingesetzt ist. An den beiden Steuerkolben 16 und
17 sind hier zwei Wiegeräume 23 und 23' verwirklicht, die über eine Leitung 51 direkt
miteinander verbunden sind. Die Feder 32 des Doppelrückschlagventils 27 erfüllt
hier nicht gleichzeitig die Funktion einer Rückführfeder für den Steuerkolben 17.
Es ist hier eine separate Rückführfeder 52 vorgesehen. Die Feder 32 ist an einem
Auf lagerring 53 gehäuseseitig abgestützt. Die Zufuhr der Vorratsluft erfolgt hier
über den Anschluß 4, wobei die Kammer 7 in dem Steuerkolben 46 der Hilfs- und/oder
Feststellbremse angeordnet ist, die durch Entlüftung eines Raumes 54 wirkt. Der
Steuerkolben 17 besteht hier aus den beiden Teilen 21 und 22, könnte auch einstückig
ausgebildet sein.
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Die Funktion dieses Anhängersteuerventils ist für den Fachmann überschaubar.
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Bezugszeichenliste: 1 = Gehäuse 2 = Anschluß 3 = Anschluß 4 = Anschluß
5 = Vorratsbehälter 6 = Leitung 7 = Kammer 8 = Schutzventil 9 = Anschluß 10 = Bremsleitung
11 = Kupplungskopf 12 = Anschluß 13 = Vorratsbehälter 14 = Leitung 15 = Betätigungsventil
16 = Steuerkolben 17 = Steuerkolben 18 = Erhebung 19 = Steuerkammer 20 = Steuerkammer
21 = Teil 22 = Teil 23 = Wiegeraum 24 = Eremskammer 25 = Trennwand 26 = Sitz 27
= Doppelrückschlagventil 28 = Ventilkörper 29 = Fortsatz 30 = Gummiplatte 31 = Durchbrechung
32 = Feder 33 = Wirkfläche 34 = Anschluß 35 = Vorratsleitung 36 = Kupplungskopf
37 = Doppelventilkörper 38 = Gehäuserand 39 = Trennwand 40 = Feder 41 = Rand 42
= Kanal 43 = Flatterventil 44 = Spindel 45 = Bohrung 46 = Steuerkolben 47 = Feder
48 = Federraum 49 = Anschlag 50 = Beilagescheibe 51 = Leitung 52 = Rückführfeder
53 = Auflagerring 54 = Raum
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