DE3515143A1 - Rauchgasemissions-kontrollsystem - Google Patents
Rauchgasemissions-kontrollsystemInfo
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Description
• ti
* III
. Ernst Stratmann
PATENTANWALT
D-4OOO DÜSSELDORF I · SCHADOWPLATZ 9
Τ5ΊΤΊΤ0
Düsseldorf, 25. April 1985
51,040
8518
8518
Westinghouse Electric Corporation
Pittsburgh, Pa., V. St. A. .
Pittsburgh, Pa., V. St. A. .
Die Erfindung betrifft allgemein ein Verfahren sowie ein Gerät zur Kontrolle und Steuerung gasförmiger Verunreinigungen.
Genauer gesagt, liefert die vorliegende
Erfindung ein Verfahren und eine Jechnik, bei dem auf den Abgasstrom eines Verbrennungssystems, welcher Abgasstrom SOx- und NOx-Emissionen enthält, so eingewirkt wird, daß die SOx- und NOx-Anteile in ein thermodynamisch stabiles und weniger schädliches Abgasprodukt umgewandelt werden, welches Produkt dann leicht gesammelt und beseitigt
werden kann.
Erfindung ein Verfahren und eine Jechnik, bei dem auf den Abgasstrom eines Verbrennungssystems, welcher Abgasstrom SOx- und NOx-Emissionen enthält, so eingewirkt wird, daß die SOx- und NOx-Anteile in ein thermodynamisch stabiles und weniger schädliches Abgasprodukt umgewandelt werden, welches Produkt dann leicht gesammelt und beseitigt
werden kann.
Es sind bereits zahlreiche technische Verfahren bekannt, um Luftverunreinigungen zu begrenzen und zu kontrollieren.
Beispiele derartiger Verfahren umfassen
Trägheitstrennung, Waschen, Filtrieren, elektrostatische Niederschlagung, Elektro-Potoionisation mittels Elektronenstrahlbestrahlung sowie Katalyse. Zyklonseparatoren, die eine abrupte Richtungsänderung von schnell
Trägheitstrennung, Waschen, Filtrieren, elektrostatische Niederschlagung, Elektro-Potoionisation mittels Elektronenstrahlbestrahlung sowie Katalyse. Zyklonseparatoren, die eine abrupte Richtungsänderung von schnell
iiiiuN wist (BLZ 100 100 10) 1937 36- 109 ■ diutichi iank (BLZ 300 70010) 6160 9SS
strömenden Gasströmungen erzeugen, bewirken eine Trennung der mitgerissenen Feststoffe durch die Differenz in den
Trägheitskräften, die auf derartige Feststoffe wirken, im Vergleich zu dem mitreißenden Gas. Zyklone haben den
Vorteil der Einfachheit der Konstruktion, der hohen Kapazität und der leichten Wartbarkeit. Jedoch sind
derartige Trägheitstrenneinrichtungen, bestenfalls, nur
wirksam zum Herausziehen von relativ großen Teilchen aus dem mitreißenden Gas, und natürlich sind diese Einrichtungen
vollständig unfähig, verunreinigende Gase abzutrennen, die in dem Hauptkörper des behandelten Gases
oder der behandelten Luft vorhanden sind. Andererseits hat das Waschen oder das Reagieren eines Gases durch
Kontaktieren dieses Gases mit einem feinen Sprühnebel einsr Flüssigkeit, wie Wasser oder chemischer Aufschlämmungen,
den Vorteil der verhältnismäßig niedrigen Ausrüstungskosten. Jedoch gibt es betriebsmäßige Nachteile
bei den Waschern, einschließlich der Handhabung dei sich ergebenden Aufschlämmung oder des Schlammes, die
Korrosion der Geräte sowie Probleme hinsichtlich mikrobiologischen Wachstums, in den meisten Fällen sind in der
Praxis derartige Einrichtungen begrenzt auf die Entfernung von verhältnismäßig groben Teilchen aus einem
Gas, und irgendeine Trennung der gasförmigen Verunreinigung SO2 ist abhängig von der relativen Löslichkeit
der Verunreinigungskomponente und der Hauptgaskomponente in dem Wasser oder der anderen Flüssigkeit. Katalytische
Betten werden weiterhin angewendet, um verschiedene gasförmige Systeme zu behandeln. Jedoch sind Betten sehr
spezifisch hinsichtlich des Reaktionsmittels und des komplementären Katalysators, sie erfordern genaue
Temperatursteuerung und sie sind extrem empfindlich gegenüber Giften. Beide gasförmigen Bestandteile und die
Feststoffteilchen neigen dazu, den Katalysator zu vergiften und die katalytische Aktivität dadurch zu
reduzieren.
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Elektrostatischer Niederschlag wird in weiten*. Umfang
angewendet, und trotz der hohen Anfangskosten für die Ausrüstung und trotz der hohen Betriebskosten mag dieses
System das einzige praktische Verfahren darstellen, bei dem annehmbar niedrige Pegel hinsichtlich fester, in Luft
schwebender Teilchen in Gas- oder Luftströmungen, die an die Atmosphäre abgegeben werden, erreichbar sind. Das
verwendete Verfahren umfaßt naturgemäß die Anwendung von hohen Spannungen an Elektrodenanordnungen, so daß das Gas
nahe der Elektroden ionisiert wird und die in dem Gas suspendierten Teilchen aus der Berührung mit den Gasionen
eine Ladung erhalten. Derartige geladene Teilchen wandern dann von dem Kontakt mit den Gasionen zu einer Elektrode
von entgegengesetzter Ladung und die geladenen Teilchen heften sich an die Elektroden, während das Gas über die
Elektrodenanordnung hinwegströmt. Die Entfernung der angesammelten festen Teilchen wird in den meisten Fällen
durch mechanisches Vibrieren der Elektroden erreicht, um die Kuchen von gesammeltem Staub in einen Sammelbehälter
zu entladen. Obwohl das System vielseitig und wirksam bei der Entfernung von kleinen festen Teilchen aus der
Atmosphäre ist, ergeben sich doch dann, wenn die Teilchengröße extrem klein ist, einige ernsthafte
Probleme, von welchen Problemen das bedeutsamste in der Tatsache liegt, daß nur teilchenförmiges Material
ausgeschieden werden kann. Zusätzlich verhindern die physikalischen und elektrischen Eigenschaften von einigen
teilchenförmigen Materialien, daß diese wirksam durch eine elektrostatische Niederschlageinrichtung gesammelt
werden. Elektronenstrahlbestrahlangssysteme haben
zahlreiche Hauptnachteile, einschließlich den der Verwendung von Elektronen hoher Energie ( 500 KeV),
weitere Probleme liegen in dem Erfordernis eines bruchempfindlichen
Strahlfensters, mit dem dem Elektronenstrahl
ermöglicht wird, in die Gasleitung einzutreten,
· f
• fit
35Ί5ΊΤ31
und auch in der Notwendigkeit eines- teueren Elektronenstrahlbeschleunigers
außerhalb der Gasleitung sowie auch in der Notwendigkeit, eine Abschirmung vorzusehen, um
einen Schutz gegenüber Röntgenstrahlen zu liefern, die von dem Beschleuniger erzeugt werden. Elektro-Fotoionisation
beeinflußt die Entfernung von Verunreinigungen mittels der kombinierten Wirkung eines intensiven elektrischen
Feldes und einer elektromagnetischen Strahlung auf die Gasströmung, wobei die elektrostatische Niederschlagung
von festen Verunreinigungen und die elektrochemische und fotochemische Umwandlung von gasförmigen
Verunreinigungen in elementare oder nicht verunreinigende Form stattfindet. Das Feld wird durch entgesetzt aufgeladene
Elektroden induziert, die die teilchenförmigen sowie die gasförmigen Verunreinigungen veranlassen, in
einen Zustand oder in eine Bedingung angeregt zu werden, die einen Dunkelstromfluß und/oder eine Glühentladung
zwischen den Elektroden ve-ursacht. Gleichzeitig mit einer derartigen Hochspannungsanregung wird die Gasströmung
einer elektromagnetischen Strahlung im Ultra-Violettbereich ausgesetzt, um Fotoionisation zu erzeugen,
die die elektrochemische und die fotochemische Umwandlung aufrechterhält. Gegenwärtig - mit Ausnahme des von einem
Elektronenstrahl angetriebenen Systems - beseitigen alle vorgenannten Systeme nur eine der Hauptgruppen von
gasförmigen SO2/NOX-Bestandteilen, wobei jedes Verfahren
eine Serienoperation erfordert.
Es gibt zahlreiche bekannt gewordene Patente und Veröffentlichungen,
die auf die Entfernung von teilchenförmigen! Material gerichtet sind, wie beispielsweise
Staubteilchen aus einem Raum, der Gas oder Luft enthält.
Die US-Patentschrift 3 917 470 handelt von einer elektrostatischen
Niederschlageinrichtung, die einen optischen,
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elektrostatischen Generator verwendet. Die Anordnung umfaßt eine Sammelelektrode, die typischerweise eine
flüssige Oberfläche besitzt. Das US-Patent 3 979 193 lehrt ein Gerät für die Steuerung der Menge von verunreinigenden
Substanzen innerhalb des Abgases einer internen Verbrennungskraftmaschine, wobei die Abgase
durch eine Kammer durchtreten, in der eine Korona-Entladung erzeugt wird.
Die US-Patentschrift 3 869 302 beschreibt, wie NOx-SO2-haltige
Gase einer Bestrahlung mit einer ionisierenden Strahlung von ultra-violettem Licht ausgesetzt werden.
Der Prozeß erfordert die Verwendung einer Elektronenstrahleinheit. In der gleichen Richtung liegen die
Veröffentlichungen "Radiation Phys. Chem.", Vol. 24, Nr.
1, 1984, Seiten 117-127 und Seiten 129-143 (Shui et al. bzw. Feldman et al.), welche Druckschriften sich mit der
Verwendung von Elektronenstrahleinheiten bei der Abgasbehandlung zur Entfernung von NOx und SO2 beschäftigen.
Diese bekannten Anordnungen verwenden Spannungsversorgungseinrichtungen für unerwünscht hohe Spannungen, beispielsweise
solche für 6KV, die im Betrieb und bei der Wartung kompliziert sind und die trotzdem nicht vollständig
zuverlässig arbeiten, da sie einen Mangel an Einfachheit aufweisen.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein einfaches, billiges und wirksame s System für die gleichzeitige Entfernung von
gasförmigen NOx- und SOx-Bestandteilen aus einem Hauptstrom
aus Gas in einem einzigen Prozeßreaktor zu liefern, indem die gasförmigen Bestandteile in nicht gasförmige
Produkte, wie Feststoffe, umgesetzt werden.
Aufgabe der Erfindung ist es außerdem, ein Emissionsgteuersystem
zur Umsetzung und Entfernung von gasförmigen Verunreinigungen bei Anwendungen großen Ausmaßes zu
liefern, wie beispielsweise bei Verbrennungseinrichtungen für fossile Brennstoffe und dgl.
Die vorliegende Erfindung umfaßt in ihrer allgemeineren Form ein Verfahren zur Umsetzung und zur Entfernung von
ausgewählten gasförmigen Verunreinigungen aus einem Abgas, das durch ein Verbrennungsgerät erzeugt wird,
indem die gasförmigen Verunreinigungen in nicht gasförmige Produkte umgesetzt werden, wobei das Verfahren
folgendes umfaßt:
Verwendung eines Umsetzungsreaktors in Verbindung mit dem Verbrennungsgerät, welcher im Weg für das Abgas derart
angeordnet ist, daß das erzeugte Abgas auf diese Weise durch den Reaktor zirkuliert, wobei der Reaktor elektronische
Anodeneinrichtungen und Kathodeneinrichtungen umfaßt, die von den Anodeneinrichtungen einen Abstand
aufweisen, wobei die Kathode und die Anode innerhalb des Reaktors so angeordnet sind, daß sie mit dem Abgas, das
durch sie hindurchgeführt wird, einen wesentlichen Kontakt bekommen, und durch Lieferung eines vorbestimmten
Gleichstrompotentials zwischen den Kathodeneinrichtungen und den Anodeneinrichtungen, das eine gleichförmig
stabile Glimmentladung in dem Abgas bewirkt und ausgewählte gasförmige Verunreinigungen durch selektive
elektronische Aktivierung und Reaktion umsetzt und eine chemische Modifikation der gasförmigen Verunreinigungen
zu thermodynamisch stabilen festen Stoffen bewirkt, die abgeschieden und beseitigt werden können.
Gemäß einer vorzugsweisen Ausführungsform wird ein Umsetzungsreaktor
sowie ein Verfahren zur Verwendung in dem Schornstein oder in den Abgasleitungen eines Verbrennungssystems
für fossile Brennstoffe beschrieben, mit denen SOx- und NOx-Emissionen eliminiert oder doch im
wesentlichen umgesetzt werden zu entfernbaren Fest-
Stoffen. Das Verfahren umfaßt die Aufrechterhaltung einer elektrisch betriebenen stabilen Glimmentladung zwischen
getrennten, mit einem Widerstand belasteten Stiften und gegenüberliegenden ebenen Elektroden oder koaxial
angeordneten Elektroden. Der Umsetzungsreaktor gemäß der vorliegenden Erfindung aktiviert elektronisch und
modifiziert chemisch die ausgewählten Verunreinigungen, um ein thermodynamisch stabiles festes Produkt zu
liefern. Dieses feste Produkt kann dann mit herkömmlichen, zur Verfügung stehenden Verfahren für die
Entfernung von teilchenförmigen Produkten entfernt werden.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert, die in den Zeichnungen dargestellt
sind.
Es zeigt:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Gerätes für die gleichzeitige Entfernung von ΝΟχ- und
SC>2-Bestandteilen aus Schornsteingasemissionen, wobei die erfindungsgemäßen Lehren angewendet
werden;
Fig. 2 eine in gewisser Hinsicht schematische Wiedergabe einer Seitenansicht der Emissionssteuerungseinrichtung
gemäß der vorliegenden Erfindung, angeordnet in dem Abgasstrom, der gesteuert werden soll;
Fig. 3 eine schematische Draufsicht auf eine Emissionssteuerungseinrichtung gemäß d«r
vorliegenden Erfindung, angewendet in einer modularen Ausführungsform;
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- 11 -
Fig. 4A, 4B, 4C und AQ
in gewisser Hinsicht schematische Wiedergaben von Beispielen zahlreicher Modulen, die in der
Emissionssteuerungseinrichtung gemäß Fig. 3 angewendet werden können, wobei alle gemäß den
Lehren der vorliegenden Erfindung ausgeführt sind;
Fig. 5 eine etwas schematisierte Seitendarstellung einer anderen Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Emissionssteuerungseinrichtung, angeordnet in dem Abgasstrom eines Verbrennungsgerätes
.
Die Anwendung und die allgemeine Anordnung eines erfindungsgemäßen
Schornsteingas-Emissionssteuerungssystems
kann zunächst anhand der schematischen Darstellung des Gasstromrohrnetzwerkes der Fig. 1 verstanden werden. Die
Erfindung stellt ein elektrisch angetriebenes Glimmentladungssystem dar, das in einer solchen Weise angeordnet
ist, daß die Energie der Elektronen der Glimmentladungssysteme mit dem zu entgiftenden Gasstrom wirksam verkoppelt
ist. Die durchschnittliche Elektronenenergie ist 5 eV und paßt sich daher enger an die Bindungsenergien
von einfachen chemischen Einrichtungen an. Die Abgasströmung fließt durch das Glimmentladungsvolumen, wo
elektronisch aktivierte Bestandteile erzeugt werden. Die halbe Lebensdauer (Lebensdauer-Halbwertszeit) dieser
Bestandteile mag oberhalb von 5 ms liegen, was bei Strömungsgeschwindigkeiten von mehr als 80 Fuß pro
Sekunde das Reaktionsvolumen über die tatsächlichen physikalischen Abmessungen der Glimmentladungseinrichtungen
ausdehnen wird.
Das Gerät, das in Fig. 1 scheraatisch erläutert ist,
umfaßt eine Brennstoffversorgung 11, die mit Hilfe von
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Pumpeneinrichtungen 15 über Leitung 17 in eine Verbrennungseinrichtung
13 eingeführt ist. Die Verbrennungseinrichtung 13 ist ein herkömmlicher Brenner von der
Bauart, die mit einer durch fossilen Brennstoff angetriebenen elektrischen Leistungserzeugungsanlage oder
dgl. versorgt ist. Die Abgase der Verbrennungseinrichtung 13 werden durch Leitungseinrichtungen 21 zu einem
Umsetzungsreaktor oder Glimmentladungssystem gemäß der vorliegenden Erfindung geführt, allgemein angedeutet
durch die Bezugszahl 19. Typischerweise ist ein erstes Staubsammelsystem 2 3 von herkömmlicher Bauart zwischen
dem Glimmentladungssystem 19 und der Verbrennungseinrichtung 13 angeordnet. Das erste Staubsammelsystem 23
umfaßt einen Staubbeutel 25, Steuerventile 2 7 und eine Nebenschlußleitung 29. Eine Lüftereinrichtung 31 ist
zusammen mit Leitungseinrichtungen 21 vorgesehen, um den Betrieb des Staubsammelsystems 23 zu unterstützen und um
den gewünschten Abgasstrom durch das Glimmentladungssystem 19 aufrechtzuerhalten.
Der Betrieb des Glimmentladungsystems 19 sei nun in größeren Einzelheiten weiter unten beschrieben. Nachdem
jedoch das Abgas in dem Entladungssystem behandelt wurde, wird das behandelte Abgas durch Leitungseinrichtung 31 zu
einer oder mehreren Sammeleinrichtungen 33 und 35 für teilchenförmiges Produkt geleitet. Eine der Sammeleinrichtungen
35 für Teilchen kann in eine Rückführungsschleife durch Leitungseinrichtungen 37 und Blaseinrichtungen
39 hindurch angeschlossen sein, um so das behandelte Abgas zurück zu dem Glimmentladungssystem
zu führen. Das schließlich behandelte Abgas wird durch Leitungseinrichtungen 41 und Blaseinrichtungen 43
hindurch in einen Abgasschornstein 45 zur Abgabe an die freie Atmosphäre geleitet. Eine SO2- und/oder NOx-GaS-analysatoreinrichtung
47 kann mit den Abgasleitungseinrichtungen in Verbindung stehen, wie bei 49, um den
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Ausgang des behandelten Abgases von dem Glimmentladungssystem 19 zu überwachen.
Der Reaktor 19 umfaßt im Abstand angeordnete Elektroden 51, 53, die innerhalb des Reaktors angeordnet sind, wobei
das zirkulierende Gas zwischen einer elektrisch geerdeten, plattenartigen Anode 51 und einer Kathodenanordnung
von stiftartigen Elektroden 53 hindurchströmt, die vorzugsweise außerhalb des Reaktors jeweils mit einem
Widerstand belastet sind und an eine Hochspannungsgleichstromquelle 55 angeschlossen sind. Jedoch können zahlreiche
Stifte., wie dargestellt, so angeordnet sein, daß sie von einer einzigen Ballasteinrichtung betrieben
werden. Die Anzahl der stiftartigen Elektroden 5 3 und ihr Abstand in der Anordnung, wie auch das angelegte
Potential und die Belastung werden so festgelegt, daß eine gleichförmige Glimmentladung in dem Gas aufrechterhalten
wird, das zwischen der Anode und Kathodenanordnung entlang dem Bewegungsweg der Luft durch den Reaktor
fließt. Vorzugsweise ist die Entfernung zwischen jeder stiftartigen Elektrode und der plattenartigen Anode im
wesentlichen gleich.
Die typische chemische Verunreinigung wird elektronisch aktiviert infolge der Glimmentladung, die in dem
strömenden Gas erzeugt wird, welches die Verunreinigung umfaßt. Das angelegte Gleichstromfeld über den Elektroden
dient dazu, die Glimmentladung zu bilden, welche eine Aktivierung der permanenten Luftbestandteile wie auch der
Verunreinigungen bewirkt, welche Verunreinigungen dann innerhalb des Glimmentladungsreaktors chemisch modifiziert
oder geändert werden, um so die Verunreinigung harmlos werden zu lassen, oder sie leichter durch
Filtration abtrennbar zu machen.
Die Durchschnittsenergie der Elektronen in der gleich-
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förmigen Glimmentladung, die zwischen den Elektroden
erzeugt wird, ist derartig, daß sie die elektronische Aktivierung der Verunreinigungen wirksam werden läßt, um
so die gewünschte chemische Änderung zu begünstigen. Das ausgestoßene Gas, das die Verunreinigungen enthält, wird
gezwungen, durch den Glimmentladungsreaktor mit einer solchen Strömungsrate hindurchzufließen, daß die Bildung
eines Lichtbogens zwischen den Mach-Zahl-Elektroden
verhindert wird, wobei die Durchströmungsrate im wesentlichen im Bereich von einer Mach-Zahl von etwa 0,5 bis 1
liegt. Je höher die Geschwindigkeit oder Strömungsrate des Abgases, desto höher ist der Glimmentladungsstrom und
der Leistungseingang ohne Lichtbogendurchbruch. Je höher der Leistungeingang, desto größer ist die Emissionssteuerfähigkeit
des Reaktors. Der Gasdruck innerhalb des Glimmentladungsreaktors liegt bei ungefähr atmosphärischem
Druck oder sogar bei einem Druck, der etwas höher ist. Der sich ergebende Wert E/N für diese Bedingung
reicht von 50 bis 100 Td.
Eine Einrichtung 59, z. B. ein Sieb oder ein ähnliches Element zur Erhöhung der Turbulenz des Gases, das in den
Glimmentladungsreaktor .einfließt, kann an dem Reaktoreingang eingeschlossen sein, wobei Einrichtungen wie ein
Sieb oder andere Einrichtungen die Gasturbulenz erhöhen und dadurch die Möglichkeit geben, den Glimmentiadungsleistungseingang
zur noch wirkungsvolleren elektronischen Aktivierung unter Verhinderung der Lichtbogenbildung zu
erhöhen.
Das über den Elektroden des Glimmentladungsreaktors angelegte elektrische Feld ist derartig, daß eine
wirksame elektronische Aktivierung der Verunreinigungen erhalten wird, mit einem typischen Feldgradienten von
etwa 7 bis 20 kV pro Zentimeter, im allgemeinen größer al3 1 kV pro Zentimeter, wobei die obere Grenze der
3 5 1 5 H 3
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elektrische Feldgradient ist, bei dem Lichtbogenbildung auftritt. Diese Grenze ist abhängig von der Gasströmungszusammensetzung
und von der Geschwindigkeit des Gases.
Im allgemeinen können die Parameter von Gasströmung und elektrischer Feldstärke verändert werden, während der
Betrieb in dem Glimmentladungsbereich aufrechterhalten wird. Dies ermöglicht einen hoch wirksamen Leistungseingang
für die Glimmentladung sowie eine elektronische Aktivierung, die zu der gleichzeitigen Reduzierung oder
Beseitung von NOx und SOx in den Bestandteilen aus dem
Abgas führt.
Betrachtet man Fig. 2, so erkennt man eine Anordnung von Elektroden 51 und 53, wobei eine stabile Glimmentladung
zwischen einzelnen mit Ballast versehenen Stiften und ebenen gegenüberliegenden Elektroden aufrechterhalten
wird. Der Umsetzungsreaktor 19 ist innerhalb des Abgasschornsteins oder der Abgasleitungen angeordnet, wo das
Abgas gezwungen wird, das Entladungsvolumen bei nahezu
atmosphärischem Druck und erhöhter Geschwindigkeit zu betreten. Es hat sich gezeigt, daß erhöhte Geschwindigkeit
den Entladungsstrompegel erhöht, bevor ein Durchbruch oder Lichtbogenbildung auftritt. Die Elektrodenform
und die physikalische Anordnung der Elektroden zueinander kann benutzt werden, um eine erhöhte Geschwindigkeit
innerhalb des Rohres zu erhalten. Die Draufsicht gemäß Fig. 2 stellt eine vorzugsweise Ausführungsform des hier
beschriebenen Umsetzungsreaktors innerhalb eines kreisförmigen Rohrgliedes 61 dar. Eine erste ebene Elektrode
51a ist um die innere Wand eines Rohrgliedes 61 umfangsmäßig herum angeordnet, und eine zweite ebene Elektrode
51b ist innerhalb des Rohrgliedes zentral angeordnet. Stiftelektroden 53 sind im wesentlichen umfangsmäßig
zwischen den ebenen Elektroden 51a und 51b angeordnet. Es
I I I 1 I ff ·
351 51 A3
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ist zu erkennen, daß, wie Fig. 3 zeigt, der elektrochemische Reaktor 19 als eine Vielzahl von einzelnen
Modulen 71 aufgebaut werden kann, so daß Vielfach-Modul-Installationen
angewendet werden können, um die Emissionen für verschiedene Schornsteingrößen und
Schornsteinformen in geeigneter Weise zu reduzieren. Fig. 4a, b und c repräsentieren beispielhaft Stiftelektrodenmodulen
71a, 71b bzw. 71c, mit jeweils eigenen Konfigurationen der Stiftelektrodenanordnung, wie bei 73a, 73b
und 73c relativ zur ebenen Elektrode 75a, 75b bzw. 75c. Wie weiter oben angedeutet, ist die Anordnung der
Stiftelektroden eine der Faktoren, die zu der Betriebsfähigkeit des elektrochemischen Reaktors gemäß der
Erfindung beitragen.
Bei der Ausführungsform der Fig. 4d umfassen die Reaktorelektroden
eine zylindrische Anode 75d, die entlang der Richtung des Luftstromes ausgerichtet ist, mit einem
Kathodenstift 73d, der sich längs der Longitudinalachsf
der zylindrischen Anode erstreckt, wie am zylindrischen Anodeneinlaßende. Eine Vielzahl von mit einem Ballast
versehenen Kathodenstiften können im Abstand zueinander entlang der Längsrichtung der zylindrischen Anode
angeordnet werden, wobei jeder Kathodenstift entlang der Anoden-Longitudinalachse endet. Eine Vielzahl von
ineinander verschachtelten zylindrischen Anoden können mit Kathodenstiften versehen werden, die jeder Anode
entlang der entsprechenden zylindrischen Anodenlängsachse zugeordnet sind.
Fig. 5 zeigt eine Seitenansicht eines Rohrgliedes, innerhalb dem eine alternative Elektrodenkonfiguration
angeordnet ist. Die ebenen Elektroden 51 sind auf beiden Seiten der Stiftelektroden 53 angeordnet, um so einen
AbgasStrömungsweg 65 zu liefern, in dem wesentlicher und
verlängerter Kontakt innerhalb des Glimmentladungsbe-
Il I ·
TSTFI A3
- 17 -
reiches der Elektroden bewirkt wird. Diese alternative Ausfuhrungsform ist auch für modularartige Anwendung
geeignet, wie weiter oben erläutert.
Das Schornsteingas-Emissionssteuerungssystem gemäß der
vorliegenden Erfindung kann noch besser verstanden werden, wenn man eine theoretische Beschreibung der
Abgasphysik und der Abgaschemiekinetik berücksichtigt, die während der Verunreinigungssteuerung stattfindet.
Numerische Lösungen wurden für die ßoltzmann-Gleichung
gefunden, um einen Glimmentladungsbetrieb in Luft zu beschreiben. Die Vorhersagen für die Kanalisierung der
elektrischen Energie sind wie folgt:
Vibrationsanregung von N2 44 % Elektronische Anregung von N2 42 %
Elektronische Anregung von O2 13 % Ionisation 0,25 %
Andere Verluste 0,75 %
Dies zeigt, daß 55 % der elektrischen Energie kanalisiert wird, um elektronisch angeregtes N2 und O2 zu erzeugen,
die dann freie Radikale wie 0 und N erzeugen können.
Die Minderbestandteile SOx und NOx können innerhalb des
Entladungsstromes durch primäre elektronische Wechselwirkung oder durch Reaktionen oder Kollisionen mit den
Hauptbestandteilen reagiert werden. Dieser letzt genannte Weg könnte höhere Ausbeute für die Produkte liefern,
einschließlich SOx und NOx, insbesondere dann, wenn die
Kettenreaktionen steuerend sind. Aus diesem Grunde wurde ein vereinfachter Lösungsweg gewählt, um zu einem
Reaktionsmechanismus zu kommen. Reaktionen mit freien Teilchen könnten mit nur diesen ausgewählten Teilchen
berücksichtigt werden, für die die experimentell be-
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I 1 t
► > ι ι
35Τ5ΊΤ3
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stimmte Reaktionsratenkonstanten zur Verfügung stehen. Es werden keine Kettenreaktionsschritte angenommen. Der
kinetische Mechanismus ist der folgende:
O2* + 2O2
+ O3 + O2
N2*
N + O2
2NO + O2 + 2SO2
SO2* + SO2 SO + SO3
SO + O3
2NO2 + O3
N2O5 + 2SO3
2SO2 + 3NO2
·>
■* O3 + O2
-> 2O2
-> 2O2
■> 2©2
-J 2N
* 0 + NO
·> 2NO2
■> SO3 + SO2
■* SO3 + SO
■*■ 2SO2
■+ SO2 + O2
-> N2O5 + O2
■* (NO2J2S2O7
■*· (NO)2S2O7 + NO
(10)
(11)
(12)
(13)
(14)
Was beschrieben wurde, ist ein System, das installiert werden kann in dem Schornstein oder in dem Abgasrohr
eines fossilen Brennstoff verbrennenden Systems, um so SOx- und NOx-Verunreinigungen im Abgas zu eliminieren
oder wesentlich zu reduzieren. Das System umfaßt eine
elektrisch betriebene stabile Glimmentladung, die zwischen getrennten, mit Widerständen belasteten Stiften
und einer gegenüberliegenden Ebene aufrechterhalten wird.
- 19 -
Identifizierung von Bezuqzahlen, die in den Zeichnungen
benutzt werden
Legende
Figur
Brennstoff | 11 | 1 |
Brenner | 13 | 1 |
Staubkollektor | 25 | 1 |
Staubkollektor | 33 | 1 |
StaubkolJ ektor | 35 | 1 |
Analysator | 47 | 1 |
Quelle | 55 | 1 |
ES/ ag
Claims (10)
1.
Verfahren zur Umsetzung und Entfernung von ausgewählten gasförmigen Verunreinigungen eines Abgases,
das durch ein Verbrennungsgerät erzeugt wird, indem die gasförmigen Verunreinigungen in nicht gasförmige
Produkte umgesetzt werden, wobei das Verfahren folgendes umfaßt: Verwendung eines Umsetzungsreaktors in Verbindung mit dem Verbrennungsgerät und
angeordnet in dem Weg des Abgases, derart, daß das dabei erzeugte Abgas durch den Reaktor zirkuliert,
wobei der Reaktor elektronische Anodeneinrichtungen und Kathodeneinrichtung umfaßt, die von den Anodeneinrichtungen
einen Abstand aufweisen, wobei die Kathode und die Anode innerhalb des Reaktors angeordnet sind, um einen wesentlichen Kontakt mit
dem Abgas zu bewirken, das dort hindurchzirkuliert wird, und durch Liefern eines vorbestimmten Gleichstrompotentials
zwischen den Kathodeneinrichvungen
POtTiCHiCKi ·ικι:ν Wi(T (BLZ lOOIOOIO) 139736-109- diutichi iank (BLZ 300 700 10) 6I60U63
• · ♦ · »I
35T5U3;
und den Anodeneinrichtungen, wobei eine gleichförmige stabile Glimmentladung in dem Abgas erzeugt
und die ausgewählten gasförmigen Verunreinigungen durch selektive elektronische Aktivierung und
Reaktion umgesetzt werden, und Bewirken einer chemischen Modifikation der gasförmigen Verunreinigungen
zu einem thermodynamisch stabilen festen Produkt, das entfernt und beseitigt werden kann.
2. Verfahren nach Anspruch 1, einschließlich dem Verfahrensschritt des Verwendens von Filtereinrichtungen
in Verbindung mit dem Reaktor, um das stabile feste Produkt von dem Abgas abzufiltern.
3. Verfahren nach Anspruch 1, einschließlich dem Verfahren^schritt des Anordnens der elektronischen
Kathodeneinrichtungen in der Form einer Anordnung von im Abstand angeordneten stiftartigen Kathodengliedern,
die von einem im wesentlichen ebenen Anodenglied einen Abstand aufweisen, welche stiftartigen
Kathodenglieder widerstandsmäßig belastet sind und die Kathod^nglieder an eine Hochspannungsgleichstromquelle
anschließen.
4. Verfahren nach Anspruch 3, einschließlich dem Verfahrensschritt der Steuerung des Abgas-Gasdruckes,
der linearen Geschwindigkeit, der Strömungsrate der gasförmigen Verunreinigungen, und der
Steuerung des Gleichstrompotentials zwischen der Kathodeneinrichtung und der Anodeneinrichtung, um
eine gleichförmige stabile Glimmentladung in dem Weg aufrechtzuerhalten, der zwischen den Kathodeneinrichtungen
und den Anodeneinrichtungen definiert ist.
5. Verfahren nach Anspruch 4, wobei die Verunreini-
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35'1"Bl A3'
gungen SOx- und NOx-Emissionen sind, die von dem
Verbrennungsgerät erzeugt werden.
6. Verfahren nach Anspruch 3, einschließlich dem Verfahrensschritt der Lieferung der Anordnung von im
Abstand angeordneten stiftartigen Kathodenglieder und des ebenen Gliedes, um eine modulare Einheit für
die selektive Anordnung innerhalb des Reaktors zu bilden.
7. Verfahren nach Anspruch 6, wobei der Reaktor eine vorbestimmte Anzahl von modularen Einheiten umfaßt.
Verfahren nach Anspruch 1, einschließlich dem Verfahrensschritt des Ausrichtens der Anodeneinrichtungen
in die Form einer zylindrischen Anode, die entlang der Richtung der Gaszirkulation ausgerichtet
ist, und des Anordnens der Kathodeneinrichtungen, um zumindest einen Kathodenstift zu
umfassen, der in Richtung zur Längsachse der zylindrischen Anode angeordnet ist.
Verfahren nach Anspruch 8, einschließlich dem Verfahrensschritt der Anordnung der Kathodeneinrichtungen
in der Form einer Vielzahl von widerstandsbelasteten Kathodenstiften, die entlang der
Länge der zylindrischen Anode im Abstand angeordnet sind, wobei jeder der Kathodenstifte entlang der
Anodenlängsachse endet.
10. Verfahren nach Anspruch 8, einschließlich dem Verfahrensschritt der Lieferung einer Vielzahl von
zylindrischen Anoden in einer ineinander verschachtelten Beziehung, wobei jede der zylinrischen
Anoden zumindest einen Kathodenstift entlang der entsprechenden longitudinalen Achse davon umfaßt.
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